Beregnungsbedarf der Landwirtschaft im Rheingraben
Beregnungsbedarf der Landwirtschaft im Rheingraben
Beregnungsbedarf der Landwirtschaft im Rheingraben
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Der Oberrheingraben <strong>im</strong> Kl<strong>im</strong>awandel – eine Region passt sich an<br />
Der Oberrheingraben <strong>im</strong> Kl<strong>im</strong>awandel -<br />
eine Region passt sich an<br />
Regionalkonferenz des Bundes und <strong>der</strong> Län<strong>der</strong><br />
Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz<br />
26/27. März 2012 in Karlsruhe<br />
Ralph Gockel, <strong>Landwirtschaft</strong>skammer Rheinland-Pfalz<br />
Dienstag, 27.März<br />
Workshop II<br />
<strong>Landwirtschaft</strong>, Block 1<br />
<strong>Beregnungsbedarf</strong> <strong>der</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Rheingraben</strong><br />
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Der Oberrheingraben <strong>im</strong> Kl<strong>im</strong>awandel – eine Region passt sich an<br />
„<strong>Beregnungsbedarf</strong> <strong>der</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Rheingraben</strong>“<br />
1. Die kl<strong>im</strong>atische Situation<br />
2. Die <strong>der</strong>zeitigen landwirtschaftliche Nutzung,<br />
Wertschöpfung und Perspektiven<br />
3. Wasserbedarf, Quellen <strong>der</strong> Wasserversorgung<br />
4. Handlungsbedarf<br />
5. Fazit<br />
Ralph Gockel, <strong>Landwirtschaft</strong>skammer Rheinland-Pfalz<br />
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Der Oberrheingraben <strong>im</strong> Kl<strong>im</strong>awandel – eine Region passt sich an<br />
knapp 200.000 ha LF<br />
in Rheinhessen und<br />
<strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>pfalz<br />
52.000 ha Rebfläche<br />
20.000 ha Hackfrüchte<br />
19.000 ha Obst und<br />
Gemüse<br />
Der Raum ist <strong>der</strong> bedeutendste<br />
Standort für<br />
Wein/Obst/Frühkartoffeln<br />
und<br />
Gemüse in ganz<br />
Deutschland<br />
Ralph Gockel, <strong>Landwirtschaft</strong>skammer Rheinland-Pfalz<br />
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Der Oberrheingraben <strong>im</strong> Kl<strong>im</strong>awandel – eine Region passt sich an<br />
Rund 55.000 ha <strong>der</strong><br />
landwirtschaftlichen<br />
Flächen sind bereg-<br />
nungswürdig, weniger<br />
als die Hälfte kann<br />
<strong>der</strong>zeit beregnet<br />
werden.<br />
Die Beregnungswür-<br />
digkeit ergibt sich aus<br />
dem Standort aber<br />
auch aus den mög-<br />
lichen anzubauenden<br />
Kulturen.<br />
Ralph Gockel, <strong>Landwirtschaft</strong>skammer Rheinland-Pfalz<br />
4
Der Oberrheingraben <strong>im</strong> Kl<strong>im</strong>awandel – eine Region passt sich an<br />
100<br />
0<br />
-100<br />
-200<br />
-300<br />
-400<br />
-500<br />
kl<strong>im</strong>atische Wasserbilanz am Standort Schifferstadt<br />
von 1991 bis 2011<br />
Ralph Gockel, <strong>Landwirtschaft</strong>skammer Rheinland-Pfalz<br />
kl<strong>im</strong>atische Wasserbilanz am Standort<br />
Schifferstadt<br />
Linear (kl<strong>im</strong>atische Wasserbilanz am Standort<br />
Schifferstadt)<br />
<strong>im</strong> Durchschnitt <strong>der</strong><br />
letzten 20 Jahre:<br />
minus 212 mm<br />
5
100<br />
50<br />
0<br />
-50<br />
-100<br />
-150<br />
Der Oberrheingraben <strong>im</strong> Kl<strong>im</strong>awandel – eine Region passt sich an<br />
kl<strong>im</strong>atische Wasserbilanz am Standort Schifferstadt<br />
von Januar 2011 bis März 2012<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15<br />
Ralph Gockel, <strong>Landwirtschaft</strong>skammer Rheinland-Pfalz<br />
6
Gesamtwasserverbrauch [mm]<br />
Der Oberrheingraben <strong>im</strong> Kl<strong>im</strong>awandel – eine Region passt sich an<br />
350,0<br />
300,0<br />
250,0<br />
200,0<br />
150,0<br />
100,0<br />
50,0<br />
0,0<br />
Gesamtwasserverbrauch von Blumenkohl<br />
während <strong>der</strong> Kulturzeit<br />
Ralph Gockel, <strong>Landwirtschaft</strong>skammer Rheinland-Pfalz<br />
Datum<br />
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Der Oberrheingraben <strong>im</strong> Kl<strong>im</strong>awandel – eine Region passt sich an<br />
Der Beitrag <strong>der</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> zu<br />
Wertschöpfung und Arbeitsmarkt:<br />
6.500 Weinbaubetriebe mit 52.000 ha<br />
2.500 landwirtschaftliche Betriebe mit 100.000 ha<br />
1.500 Obst- und Gemüsebaubetriebe mit 20.000 ha<br />
sichern<br />
20.000 Arbeitsplätze in <strong>der</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> sowie<br />
20.000 Arbeitsplätze <strong>im</strong> vor- und nachgelagerten Bereich<br />
und erzielen<br />
jeweils mindestens 500 Mio. € Wertschöpfung in <strong>der</strong> <strong>Landwirtschaft</strong><br />
und ebenso <strong>im</strong> vor- und nachgelagerten Bereich<br />
(Anteil <strong>der</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>im</strong> Kreis AZ- WO 5 %, SÜW 4,5 %)<br />
Ralph Gockel, <strong>Landwirtschaft</strong>skammer Rheinland-Pfalz<br />
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Der Oberrheingraben <strong>im</strong> Kl<strong>im</strong>awandel – eine Region passt sich an<br />
Weitere Kennzeichen <strong>der</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> in <strong>der</strong> Region:<br />
• Flächenverbrauch durch kommunale Bauleitplanung,<br />
durch Infrastruktureinrichtungen für<br />
Pol<strong>der</strong>, Straßen, Leitungstrassen, zunehmenden<br />
Rohstoffabbau,<br />
• Flächeninanspruchnahme für landespflegerische<br />
Kompensationsmaßnahmen,<br />
• Absatz landwirtschaftlicher Produkte über die vorhandenen<br />
Großmärkte, den LEH direkt und ab Hof,<br />
• Grundlage für Tourismus und Naherholung,<br />
• wichtigste Grundlage: ausreichendes<br />
Beregnungswasser!<br />
Ralph Gockel, <strong>Landwirtschaft</strong>skammer Rheinland-Pfalz<br />
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Der Oberrheingraben <strong>im</strong> Kl<strong>im</strong>awandel – eine Region passt sich an<br />
<strong>Landwirtschaft</strong> und Wasserwirtschaft:<br />
• Grundwasseranreicherung o<strong>der</strong> Trockenfallen<br />
von NATURA 2000 Gebieten?<br />
• Nitrateintrag und die Nutzungskonkurrenz mit <strong>der</strong><br />
öffentlichen Wasserversorgung,<br />
• Beeinträchtigung <strong>der</strong> Biodiversität,<br />
Ralph Gockel, <strong>Landwirtschaft</strong>skammer Rheinland-Pfalz<br />
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Der Oberrheingraben <strong>im</strong> Kl<strong>im</strong>awandel – eine Region passt sich an<br />
Auswirkungen einer<br />
dezentralen<br />
Wasserentnahme<br />
Ralph Gockel, <strong>Landwirtschaft</strong>skammer Rheinland-Pfalz<br />
Quelle: 11<br />
SGD Süd, NW/W
Der Oberrheingraben <strong>im</strong> Kl<strong>im</strong>awandel – eine Region passt sich an<br />
<strong>Landwirtschaft</strong> und Wasserwirtschaft:<br />
• Grundwasseranreicherung o<strong>der</strong> Trockenfallen<br />
von NATURA 2000 Gebieten?<br />
• Nitrateintrag und die Nutzungskonkurrenz mit <strong>der</strong><br />
öffentlichen Wasserversorgung,<br />
• Beeinträchtigung <strong>der</strong> Biodiversität<br />
Flächendruck auf <strong>der</strong> einen Seite führt zu einer<br />
zunehmende Intensivierung,<br />
Fragen <strong>der</strong> Umwelt und des Naturschutzes stehen auf<br />
<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite<br />
landwirtschaftliches - wasserwirtschaftliches -<br />
gesellschaftliches Spannungsfeld<br />
Verschärfung durch die Folgen des Kl<strong>im</strong>awandels!<br />
Ralph Gockel, <strong>Landwirtschaft</strong>skammer Rheinland-Pfalz<br />
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Der Oberrheingraben <strong>im</strong> Kl<strong>im</strong>awandel – eine Region passt sich an<br />
Kalkulation eines möglichen Wasserbedarfs <strong>im</strong> rheinlandpfälzischen<br />
Teil des Oberrheingrabens:<br />
• weitere Zunahme <strong>der</strong> Nutzung von Intensivkulturen,<br />
• 100 bis 150 mm/ha je Gemüsekultur,<br />
• zwei Durchgänge pro Standort,<br />
• je nach Region Umstellungsbedarf von zentraler auf<br />
dezentrale Versorgung,<br />
• ca. 10.000 ha mit zusätzlichem Wasserbedarf,<br />
• ca. 10.000 ha mit Bedarf an stabilerer Wasserversorgung,<br />
Ralph Gockel, <strong>Landwirtschaft</strong>skammer Rheinland-Pfalz<br />
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Der Oberrheingraben <strong>im</strong> Kl<strong>im</strong>awandel – eine Region passt sich an<br />
mögliche Quellen für ein Wasserversorgung sind lediglich:<br />
• das Grundwasser und<br />
• ausreichend wasserführende Oberflächengewässer,<br />
unter Berücksichtigung weiterer wasserwirtschaftlicher<br />
Aspekte, insbeson<strong>der</strong>e als Folge des Kl<strong>im</strong>awandels:<br />
• Hochwassergefahren und lokale Starknie<strong>der</strong>schlagsereignisse,<br />
• gleichzeitig aber auch Sicherung des Wasserabflusses<br />
und Funktionsfähigkeit von Drainagen,<br />
• zunehmende Sommertrockenheit mit Hitzestress,<br />
und natürlich <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung nach Umsetzung <strong>der</strong> WRRL<br />
und einem ressourcenschonenden Umgang mit Wasser<br />
Ralph Gockel, <strong>Landwirtschaft</strong>skammer Rheinland-Pfalz<br />
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Der Oberrheingraben <strong>im</strong> Kl<strong>im</strong>awandel – eine Region passt sich an<br />
Ralph Gockel, <strong>Landwirtschaft</strong>skammer Rheinland-Pfalz<br />
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Der Oberrheingraben <strong>im</strong> Kl<strong>im</strong>awandel – eine Region passt sich an<br />
4. Handlungsbedarf<br />
• Abschätzung des Entwicklungsbedarfs und des<br />
Wasserbedarfs <strong>der</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> in <strong>der</strong> Region,<br />
• flächendeckende Untersuchung <strong>der</strong> betroffenen<br />
Räume <strong>im</strong> Hinblick auf das Wasserdargebot,<br />
• Konfliktabschätzung mit dem Naturschutz und den<br />
Kommunen bei Wasserbeschaffung und Einsatz <strong>der</strong><br />
Beregnung,<br />
• ausschließlicher Zusammenschluss von Landwirten<br />
zu Wasser- und Bodenverbänden,<br />
• gesteuerte Erschließung betroffener Gebiete,<br />
• Einführung noch besserer wassersparen<strong>der</strong><br />
Beregnungstechniken,<br />
Ralph Gockel, <strong>Landwirtschaft</strong>skammer Rheinland-Pfalz<br />
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Der Oberrheingraben <strong>im</strong> Kl<strong>im</strong>awandel – eine Region passt sich an<br />
Fazit:<br />
1. Der Oberrheingraben ist eine kl<strong>im</strong>atische Gunstregion.<br />
2. Die kl<strong>im</strong>atische Entwicklung hat Auswirkungen auf den<br />
Hochwasserschutz, auf Kommunen und ihre Bürger<br />
und auf die <strong>Landwirtschaft</strong>.<br />
3. Eine nachhaltige, regionale, ressourcenschonende<br />
Nahrungsmittelproduktion benötigt in Zukunft mehr<br />
Wasser für die Beregnung.<br />
4. Dies sicherzustellen ist eine gesellschaftliche Aufgabe.<br />
5. Beregnung ist die Grundlage eines Clusters<br />
<strong>Landwirtschaft</strong> - Vermarktung - Tourismus,<br />
dies gilt es zu managen.<br />
Ralph Gockel, <strong>Landwirtschaft</strong>skammer Rheinland-Pfalz<br />
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Der Oberrheingraben <strong>im</strong> Kl<strong>im</strong>awandel – eine Region passt sich an<br />
Ralph Gockel, <strong>Landwirtschaft</strong>skammer Rheinland-Pfalz<br />
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Der Oberrheingraben <strong>im</strong> Kl<strong>im</strong>awandel – eine Region passt sich an<br />
Ralph Gockel, <strong>Landwirtschaft</strong>skammer Rheinland-Pfalz<br />
Ich bin gespannt auf Ihre Fragen!<br />
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