Landwirtschaft / Milcherzeugung - Nr. 4 Rinderrassen
Landwirtschaft / Milcherzeugung - Nr. 4 Rinderrassen
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M-Chart<br />
Informationen auf einen Blick – mit Milch mehr merken!<br />
<strong>Landwirtschaft</strong>: 4. <strong>Rinderrassen</strong><br />
Der Auerochse (Das Ur):<br />
Urahn aller europäischen <strong>Rinderrassen</strong><br />
besser merken leichter lernen schneller erkennen<br />
Er wurde wahrscheinlich schon vor<br />
rund 8000 Jahren gezähmt und gezüchtet.<br />
Die Wildform war bis zum<br />
Mittelalter über ganz Europa verbreitet<br />
und wurde erst im 17. Jahrhundert<br />
vollständig ausgerottet.<br />
Der Auerochse war ein Waldtier,<br />
bevorzugte die Flussniederungen<br />
und lebte in kleinen Rudeln, die<br />
aus einem Stier, mehreren Kühen<br />
Unterschiedliche Anforderungen erfordern unterschiedliche Rassen<br />
Das Zweizweckrind<br />
In Nordeuropa sollte das Ur mit dem Übergang des Menschen<br />
vom Jäger und Sammler zum sesshaften Bauern<br />
neben Fleisch auch Milch produzieren, also zwei Zwecken<br />
dienen. Hierfür benötigte man Tiere, die in Gefangenschaft<br />
kalbten und möglichst lange<br />
und viel Milch gaben, so dass nicht<br />
nur das Kalb ernährt, sondern auch<br />
der Mensch mit Milch versorgt<br />
wurde. Außerdem durften sie nicht<br />
zur Aggressivität neigen, denn sie<br />
sollten sich ja melken lassen. Typische<br />
heutige Vertreter sind hierfür<br />
das Deutsche Fleckvieh (Schwarzbunte<br />
und Rotbunte).<br />
Maße und Gewichte<br />
Schulterhöhe [cm]:<br />
Gewicht [kg]:<br />
Bullen<br />
155–170<br />
900–1200<br />
Kühe<br />
bis 145<br />
650–750<br />
7000–8000 kg Milch/Jahr mit 4–4,5 % Fettgehalt<br />
tägl. Zunahmen bei Jungmastbullen 1000–1200 g<br />
Das Einzweckrind<br />
In südeuropäischen Gegenden spielte die Milchgewinnung eine geringere Rolle, da sich die Milch bei dem warmen<br />
Wetter nicht hielt. So bevorzugte man in den Gegenden die Rinder als Fleischproduzenten und brauchte auch<br />
nicht auf die Friedlichkeit der Tiere zu achten, sondern konnte sogar bei den Kampfstieren die Aggressivität<br />
besonders herauszüchten.<br />
In anderen Gegenden stand die Milchleistung im Vordergrund,<br />
woraus ein recht geringer Muskelaufbau resultierte.<br />
Maße und Gewichte<br />
Schulterhöhe [cm]:<br />
Gewicht [kg]:<br />
Bullen<br />
155<br />
1200–1300<br />
Maße und Gewichte<br />
Schulterhöhe [cm]:<br />
Körperlänge [cm]:<br />
Fellfarbe:<br />
Kühe<br />
140<br />
800–900<br />
tägl. Zunahmen bei Jungmastbullen 1300 g<br />
viel Muskelfleisch, geringe Verfettung, Stoffansatztyp<br />
Charolais<br />
Die Charolais-Rasse hat ihren Ursprung in den Weidegebieten<br />
des Flusstales der Nièvre und in der Umgebung<br />
von Charoll im Südosten Frankreichs.<br />
Bullen<br />
180–200<br />
200–300<br />
dunkelgrau<br />
bis schwarz<br />
Kühe<br />
150–160<br />
rötlich gelb<br />
Deutsche Schwarzbunte (Holsteiner)<br />
Die Schwarzbunte wurde in den norddeutschen Niederungsgebieten und<br />
später auch in den USA – unter dem Namen Holstein Friesian – gezüchtet.<br />
Deutsche Jersey<br />
Diese Rasse stammt<br />
ursprünglich von der<br />
Kanalinsel Jersey (GB).<br />
Maße und Gewichte<br />
Schulterhöhe [cm]:<br />
Gewicht [kg]:<br />
und deren Kälbern bestanden. Geführt<br />
wurde das Rudel von einer<br />
alten erfahrenen Kuh. Den Schutz<br />
übernahm der Stier. Auf die Weide<br />
zogen die Tiere vor allem in der<br />
Nacht. Sie ästen in den Lichtungen<br />
und an den Rändern der Auwälder<br />
und wiederkäuten am Tage tief im<br />
dichten Unterholz.<br />
Bullen<br />
130–140<br />
550–600<br />
Kühe<br />
125–128<br />
400–450<br />
Jerseykühe haben im Verhältnis zu ihrem Körpergewicht<br />
mit 5018 kg jährlich die höchste Milchleistung und mit 6 % auch<br />
den höchsten Milchfettgehalt aller <strong>Rinderrassen</strong>.<br />
Copyright: Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e. V. | www.milchwirtschaft.de
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<strong>Landwirtschaft</strong>: 4. <strong>Rinderrassen</strong><br />
M-Chart<br />
Gestaltung und Produktion der M-Charts gefördert durch die Milchwirtschaft Niedersachsen<br />
Andere Länder – andere Rassen<br />
In anderen Ländern herrschen andere Bedürfnisse, so dass die dort lebenden Rinder<br />
züchterisch an diese angepasst wurden.<br />
Maße und Gewichte<br />
Schulterhöhe [cm]:<br />
Gewicht [kg]:<br />
Bullen<br />
150–190<br />
1000–1200<br />
Das Yak<br />
Das Yak ist ein an die Hochebenen und Gebirge Zentralasiens<br />
angepasstes Rind. Der Bulle hat ein dichtes Fell aus langem,<br />
schwarzbraunem Haar, das des Weibchens ist deutlich heller.<br />
Das gezüchtete Hausyak ist oft kleiner, da es mit Hausrindern<br />
gekreuzt wurde.<br />
Sie dienen als Lasttiere, Milchund<br />
Fleischlieferanten. Die Haare<br />
werden zu Seilen und Tüchern, die<br />
Haut zu Leder verarbeitet.<br />
Maße und Gewichte<br />
Schulterhöhe [cm]:<br />
Körperlänge [cm]:<br />
Gewicht [kg]:<br />
Bullen<br />
> 200<br />
> 300<br />
350–400<br />
Kühe<br />
ca.150<br />
250–300<br />
Der Wasserbüffel<br />
Der Wasserbüffel ist heute noch in Asien weit verbreitet und an Sumpflandschaften<br />
angepasst. Breite, spreizbare Hufe ermöglichen ihm das<br />
Laufen im Morast. Außerdem ist er ein guter Schwimmer.<br />
Die Zuchtform ist der Hausbüffel oder Kerabu, der als Zugtier, Milch- und<br />
Fleischlieferant von Bedeutung ist.<br />
Kühe<br />
150–190<br />
1000–1200<br />
Der Kaffernbüffel<br />
Der Kaffernbüffel ist der afrikanische<br />
Vertreter der <strong>Rinderrassen</strong>, der<br />
allerdings weitgehend wild lebt.<br />
Besonders auffällig ist das dicke<br />
Hornschild über der Stirn.<br />
Maße und Gewichte<br />
Schulterhöhe [cm]:<br />
Körperlänge [cm]:<br />
Gewicht [kg]:<br />
Bullen<br />
170<br />
340<br />
ca. 680<br />
Der Bison<br />
Der Bison ist das größte Landsäugetier Nordamerikas. Es ist<br />
gekennzeichnet durch einen besonders stark entwickelten<br />
Vorderkörper und eine markante<br />
Schädelform.<br />
Für die Indianer waren die Bisons<br />
von existenzieller Bedeutung: als<br />
Nahrungsquelle, zur Gewinnung<br />
von Fellen und zur Herstellung von<br />
Werkzeugen aus Knochen; die Exkremente<br />
wurden getrocknet und<br />
dienten als Brennstoff.<br />
Beim Reisanbau ist er eine unersetzliche<br />
Hilfe, denn kein technisches<br />
Gerät beherrscht diese<br />
schwierigen Bedingungen so gut.<br />
Das Zebu<br />
Das Zebu oder Buckelrind ist der<br />
Vertreter des indischen Subkontinents.<br />
Besonders auffällig ist der<br />
mächtige Fett- und Muskelhöcker<br />
auf dem Rücken. Dieser Buckeloder<br />
Widerristhöcker wird besonders<br />
von einem stark entwickelten<br />
Muskel gebildet und ist möglicherweise<br />
ein Geschlechtsmerkmal.<br />
Weiße Zebus sind die heiligen Kühe<br />
der Hindus.<br />
Da die Tiere aus religiösen Gründen<br />
nicht geschlachtet werden dürfen,<br />
beschränkt sich die Nutzung auf<br />
das Melken und als Zugtier für die<br />
Feldarbeit.<br />
In Afrika und Asien dient das Zebu<br />
allerdings auch als Fleischlieferant.<br />
Es gilt als besonders widerstandsfähig<br />
gegen Hitze und Tropenkrankheiten.<br />
Maße und Gewichte<br />
Schulterhöhe [cm]:<br />
Körperlänge [cm]:<br />
Gewicht [kg]:<br />
Bullen<br />
200<br />
270–370<br />
850–1100<br />
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