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Maulwurfsgrille

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Fangmethode<br />

• Graben Sie zwei Behälter mit glatten Wänden (mind. 10 bis 12cm tiefe<br />

Einmachgläser oder Konservendosen) ebenerdig ein. Stellen Sie ein<br />

dünnes Brett hochkant auf die Mitte der Behälteröffnungen (vgl. Bild).<br />

Die Tiere kommen in der Dunkelheit an die Oberfläche und bewegen<br />

sich gerne entlang von Strukturen. Die Holzbretter leiten die <strong>Maulwurfsgrille</strong>n<br />

direkt in die Fallen. Leeren Sie die Fallen bitte früh am<br />

Morgen und bringen Sie nach Absprache die lebenden, unverletzten<br />

Tiere an die Abgabestelle (s. Kontakte).<br />

© p.hilt-klein<br />

Das Fangen von<br />

<strong>Maulwurfsgrille</strong>n ist<br />

besonders erfolgreich<br />

während der<br />

Paarungszeit im Mai<br />

und Juni.<br />

Kontakte<br />

© www. mein-schoener-garten.de<br />

• Abgabestelle für lebende, unverletzte <strong>Maulwurfsgrille</strong>n:<br />

Emmi Streuli, Üsseri Rietwies, Horgen.<br />

Bitte nehmen Sie vor der Abgabe telefonisch Kontakt auf<br />

(am besten über Mittag oder abends) 044 / 725 30 66<br />

Halten Sie die <strong>Maulwurfsgrille</strong> bis zur Abgabe in einem Glas mit Luftlöchern<br />

im Deckel. Füllen Sie das Glas etwa halbvoll mit feuchter Erde<br />

und legen Sie einen Apfelschnitz oder einige tote Insekten bei. Stellen<br />

sie das Glas in den Schatten.<br />

• Meldestelle für <strong>Maulwurfsgrille</strong>n-Vorkommen im Raum<br />

Horgen - Wädensil & Auskunft:<br />

Obstgartenprojekt Horgen - Wädenswil, Livia Haag,<br />

Hallwylstrasse 29, 8004 Zürich, 043 / 500 38 42,<br />

livia.haag@naturschutzbuero.ch<br />

<strong>Maulwurfsgrille</strong>n<br />

gesucht!<br />

Die <strong>Maulwurfsgrille</strong> trägt viele Namen, u.a. Werre, Zwergl oder Halbteufel<br />

– dies lässt drauf schliessen, dass sie nicht sehr beliebt und wenig über<br />

ihre Lebensweise bekannt ist.<br />

In Gärten wird sie als Schädling angesehen und bekämpft – ihre Bestände<br />

haben stark abgenommen!<br />

Dies hat für das Ökosystem und viele Tierarten Konsequenzen – es fehlt<br />

beispielsweise eine wichtige Nahrungsquelle seltener Vögel.<br />

Dieses Merkblatt zeigt Wege für einen schonungsvollen Umgang mit der<br />

<strong>Maulwurfsgrille</strong> auf.<br />

Obstgartenprojekt Horgen - Wädenswil<br />

Träger: SVS/BirdLife Schweiz, Naturschutz Wädenswil,<br />

Natur- & Vogelschutzverein Horgen


Steckbrief:<br />

Die <strong>Maulwurfsgrille</strong><br />

• gehört zu den Langfühlerschrecken wie z.B. die Feld-Grille<br />

• ihre Vorderbeine sind als Grabschaufeln geformt wie beim Maulwurf<br />

• wird ca. 3.5 bis 6 cm lang<br />

• kann fliegen und schwimmen<br />

• lebt v.a. unter der Erde, wo sie Tunnels gräbt, in welchen sie sich geschickt<br />

vor und rückwärts bewegen kann<br />

• ist in lockeren, feuchten, sandigen bis lehmigen Böden mit niedrigem<br />

Grasbewuchs und besonders gerne in Gärten zu Hause<br />

• frisst tierische Nahrung wie Insekten, Larven, Würmer, Engerlinge und<br />

nur sehr selten Pflanzen<br />

• kann beim Graben Wurzeln verletzen und somit Pflanzen zum Welken<br />

bringen<br />

• vermehrt sich in Gartenbeeten, Pferdemisthaufen und Komposten<br />

manchmal stark. Bei zu grosser Nahrungskonkurrenz kann die <strong>Maulwurfsgrille</strong><br />

auf pflanzliche Nahrung ausweichen und somit Schäden im<br />

Gemüsegarten anrichten.<br />

• geht von Anfang Mai bis Juni am Abend auf Partnersuche. Das Männchen<br />

lockt mit einem typischen Zirpen.<br />

• das Weibchen gräbt in 5 bis 30cm Bodentiefe eine Faustgrosse Höhle<br />

und legt dort 200-300 Eier ab. Im Laufe des Sommers werden verschiedene<br />

Nesthöhlen angelegt.<br />

• betreut ihre Jungen (Eier und Larven) über mehrere Wochen<br />

© A. Corray<br />

Segen oder Plage?<br />

• <strong>Maulwurfsgrille</strong>n graben besonders gerne Gänge durch weiche Gemüsebeete<br />

und können dadurch so manchen Setzling zum Welken<br />

bringen.<br />

• Sie fressen bevorzugt tierische Nahrung und helfen dabei mit bei<br />

der Begrenzung von anderen gefrässigen Gartenbewohnern wie z.B.<br />

Schnecken.<br />

• Die <strong>Maulwurfsgrille</strong> dient als Nahrung für seltene<br />

Vögel wie Wiedehopf und Steinkauz. Sie wurde<br />

in verschiedenen Untersuchungen als wichtigstes<br />

Beutetier für den Wiedehopf nachgewiesen.<br />

• In Deutschland ist die <strong>Maulwurfsgrille</strong> in der Roten Liste als stark<br />

gefährdet eingestuft, in der Schweiz fehlen ausreichende Daten für<br />

eine klare Einstufung des Gefährdungsstatus.<br />

Haben Sie <strong>Maulwurfsgrille</strong>n<br />

im Garten?<br />

• Sie erkennen die <strong>Maulwurfsgrille</strong>n am Besten im Mai und Juni am charakteristischen<br />

langgezogenen Zirpen „rrrrrrrrr“. Hören Sie sich das<br />

Zirpen unter www.naturwaedi.ch oder www.naturhorgen.ch an!<br />

• Bitte melden Sie uns, falls Sie <strong>Maulwurfsgrille</strong>n im Raum Horgen - Wädenswil<br />

im Garten haben (s. Kontakte auf der Rückseite)!<br />

• Idealerweise freuen Sie sich über diesen selten gewordenen Gast und<br />

dulden seine Präsenz.<br />

• Wollen Sie den Bestand in Grenzen halten, können Sie Verstecke von<br />

natürlichen Feinden wie Igel, Amsel und Star anlegen.<br />

• Sind die Schäden am Gemüse zu gross, dann fangen Sie die Tiere ein<br />

und bringen Sie diese nach Absprache zur Abgabestelle nach Horgen<br />

(s. Fangmethode und Kontakte auf der Rückseite).<br />

•<br />

wird erst im 2. Jahr geschlechtsreif und lebt nur ca. 1 Jahr als adulte<br />

<strong>Maulwurfsgrille</strong><br />

•<br />

Bitte wenden Sie keine konventionellen Bekämpfungsmethoden wie<br />

Nemathoden oder Nervengifte (z.B. Wirkstoff „Chlorpyrifos“) an!

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