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DER OBERRHEINGRABEN

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Begleitbroschüre zur DVD<br />

<strong>DER</strong> <strong>OBERRHEINGRABEN</strong><br />

GEOGRAPHIE<br />

ERDGESCHICHTE<br />

KLIMAGESCHICHTE<br />

FORSCHUNG<br />

NUTZUNG<br />

Geolana-Medien.de<br />

GeographieLandschaftNatur


Inhalt von DVD und Begleitbroschüre<br />

Kapitellaufzeiten der DVD<br />

1. Geographische Einführung 4.12 min.<br />

2. Ein Graben und seine Entstehung 4.40 min.<br />

3. Gesteine erzählen Fluss- und Klima-<br />

geschichte - Forschungsbohrungen 4.35 min.<br />

4. Tier- und Pflanzenwelt im Tertiär 2.43 min.<br />

5. Der Oberrheingraben als Meeres-<br />

verbindung 1.14 min.<br />

6. Erdöl und Wärme, die Schätze in der<br />

Tiefe 1.51 min.<br />

7. Pollen als Klimaindikatoren 2.54 min.<br />

8. Fossile Spuren und Landschafts-<br />

elemente der Eiszeit 2.44 min.<br />

9. Ausblick 0.40 min.<br />

Gesamtlaufzeit 26.30 min.<br />

Inhalt Begleitbroschüre<br />

10. Exkursionsempfehlungen Museen<br />

11. Exkursionsempfehlungen Aussichts-<br />

punkte, Aufschlüsse, Geotope, und<br />

andere


1. Geographische Einführung<br />

Der Oberrheingraben erstreckt<br />

sich auf einer Länge von etwa 300<br />

Kilometern, von Basel im Süden bis<br />

ins Rhein-Main Gebiet an den Taunusrand<br />

im Norden.<br />

Er ist etwa 30 bis 40 Kilometer breit<br />

und der Rhein durchfließt ihn auf<br />

der ganzen Länge.<br />

Der Oberrheingraben ist ein bedeutender<br />

Siedlungs- und Wirtschaftsraum<br />

mit mehreren<br />

herausragenden Großstadtregionen.<br />

Er ist zugleich eine wichtige Verkehrsachse<br />

für den Auto-, Schienen-<br />

und Schiffsverkehr.<br />

Industrielle Schwerpunkte, insbesondere<br />

der chemischen Industrie, befinden sich im<br />

Rhein-Main Gebiet, bei Ludwigshafen-Mannheim,<br />

bei Karlsruhe und im Raum Basel.<br />

Vier Randgebirge begrenzen die Senkungszone an<br />

beiden Seiten. Sie bilden gewissermaßen eine Umrahmung<br />

des Oberrheingrabens.<br />

Am Rande des Oberrheingrabens gibt es einige Stellen,<br />

die das Einbrechen des Grabens anschaulich<br />

machen.<br />

Freiburg liegt auf der Randverwerfung zwischen<br />

Oberrheingraben und Schwarzwald. Im Stadtgarten<br />

machen eine Infotafel und die entsprechenden Gesteine<br />

auf diese Situation aufmerksam.<br />

Im Schlossgraben des Heidelberger Schlosses sehen<br />

Der Oberrheingraben<br />

und seine Lage zwischen<br />

den Randgebirgen<br />

Odenwald,<br />

Pfälzerwald,<br />

Schwarzwald und<br />

Vogesen.<br />

1


Aufschluss im<br />

Schlossgraben des<br />

Heidelberger Schlosses.<br />

Die untere Gesteinsschicht<br />

besteht aus<br />

Granit und bildet das<br />

Grundgebirge, darüber<br />

liegen die Sandströme<br />

des Rotliegenden,<br />

sie gehören<br />

zum Deckgebirge.<br />

2<br />

wir die Grenze zwischen kristallinem Grundgebirge<br />

und der jüngsten Schicht des Erdaltertums dem Rotliegenden.<br />

Die Naht, auf der das Schloss ruht, ist<br />

also etwa 260-290 Mio. Jahre alt.<br />

Nur wenige hundert Meter weiter im<br />

Oberrheingraben sind diese Schichten<br />

mehrere tausend Meter in die<br />

Tiefe abgesunken.<br />

2. Ein Graben und seine Entstehung<br />

Bei Forst an der Weinstrasse liegt der Grabenrand<br />

zum Anfassen.<br />

Ein Geologe erläutert die besondere Situation, wie<br />

der Buntsandstein auf wenigen Metern seine Farbe<br />

verändert, sich in Falten legt und in den Graben abgleitet.<br />

Der Oberrheingraben ist Teil einer für ganz Europa<br />

bedeutenden Grabenstruktur, die vom Rhonetal bis<br />

nach Oslo reicht.<br />

Im Unterschied zu einem<br />

Fluss- oder Stromtal, ist<br />

er nicht durch das Einschneiden<br />

des Fließgewässers<br />

in ein Gebirge<br />

entstanden, sondern hier<br />

hat sich die Erdkruste bewegt.<br />

Unter dem Oberrheingraben ist sie relativ dünn. Die<br />

Aufwölbung des Mantelmaterials hat die Erdkruste<br />

um etwa 5 km gedehnt, so dass sie auseinander gerissen<br />

ist. Als vor etwa 5o Millionen Jahren der Oberrheingraben<br />

einbrach, ist das Material der Kruste in<br />

vielen Schollen abgesunken. Gesteine, die wir in den<br />

Hochlagen der Mittelgebirge antreffen, liegen im


Oberrheingraben bis zu 4500 Meter tiefer.<br />

Pro Jahr ist der<br />

Graben etwa ein<br />

zehntel Millimeter<br />

abgesunken.<br />

Begleitet war die<br />

Absenkung von<br />

der vulkanischen<br />

Tätigkeit<br />

an den Rändern<br />

des Grabens, vor<br />

allem aber<br />

durch den Vulkanismus des Kaiserstuhls.<br />

Das Landschaftsbild des Rheingrabens würde ganz<br />

anders aussehen, hätten nicht der Rhein und seine<br />

Nebenflüsse eine ungeheure Menge<br />

an Abtragungsschutt aus den Mittelgebirgen<br />

und aus den Alpen abgelagert.<br />

Wir würden vielleicht heute in<br />

einen gigantisch tiefen Graben blikken,<br />

der Ähnlichkeit mit dem Grand-<br />

Canyon (USA) hätte. So aber sehen wir<br />

meist eine Ebene, unter der sich eine<br />

riesige Deponie für all den Gesteinsschutt aus den<br />

Gebirgen verbirgt. Der Oberrheingraben ist damit<br />

eine prägnante Station im Kreislauf der Gesteine.<br />

3. Gesteine erzählen Fluss- und Klima-<br />

geschichte - Forschungsbohrungen<br />

Geologen aus Baden-<br />

Württemberg, Hessen<br />

und Rheinland-Pfalz interessieren<br />

sich für die<br />

geologisch jüngere Geschichte<br />

des Grabens,<br />

für das Quartär.<br />

Mächtige Gesteinsgerölle<br />

aus den<br />

Alpen und dem<br />

Schwarzwald �nden<br />

sich im Geotop<br />

Wyhlen am Hochrhein.<br />

3


Bohrkern aus der<br />

Forschungsbohrung<br />

bei Viernheim.<br />

4<br />

Es wird auch das Eiszeitalter genannt.<br />

Dazu haben sie in den vergangenen Jahren<br />

Forschungsbohrungen durchgeführt,<br />

die Aufschluss über die wechselvolle Klimageschichte<br />

und auch über die Flussgeschichte<br />

des Rheins und seiner Nebenflüsse<br />

geben sollen.<br />

Aus bis zu 500 Metern Tiefe wurden Gesteine<br />

in Bohrkernen ans Tageslicht gebracht.<br />

Ein Geologe nimmt einige der Bohrkerne<br />

in Augenschein. Anhand der Gesteinsschotter<br />

kann er schon einige Aussagen<br />

über deren Herkunft machen. Buntsandsteine<br />

und Muschelkalkgerölle deuten<br />

darauf hin, dass sie vom Neckar in den<br />

Oberrheingraben transportiert wurden.<br />

Im südlichen Odenwald finden sich die<br />

entsprechenden Gesteine.<br />

Für den Geologen sind die Bohrkerne ein Buch zur<br />

Erdgeschichte des Oberrheingrabens, dessen Inhalt<br />

er erschließen will.<br />

Im Labor ist er gewissermaßen auf der Suche nach<br />

dem Fingerabdruck der einzelnen Schichten.<br />

Unter dem Mikroskop finden sich Schwer-Minerale,<br />

deren Herkunft eindeutig in den Alpen liegt. Sie<br />

konnten vom Rhein in den Oberrheingraben transportiert<br />

werden. Das ist die heutige Situation. In den<br />

Schichten, die älter sind als etwa 2,5 Millionen Jahre,<br />

sind Schwer-Minerale aus den Alpen dagegen kaum<br />

mehr anzutreffen. Es treten vorwiegend solche auf,<br />

die aus den Mittelgebirgen stammen.<br />

Für den Geologen ein deutlicher Hinweis, dass der<br />

Rhein zu dieser Zeit einen anderen Ursprung hatte.<br />

Er muss etwa auf der Höhe des Kaiserstuhls entsprungen<br />

sein.


Das Flusssystem des Rheins vor mehr als etwa 2,5 Mio. Jahren und<br />

heute. In den Ablagerungen �nden die Geologen Hinweise darauf,<br />

dass der Rhein, der durch den Oberrheingraben und durch Rheinhessen<br />

ge�ossen ist, am Ende des Tertiärs bzw. des Neogens seinen Ursprung<br />

noch nicht in den Alpen hatte. Die weitere Auffaltung der<br />

Alpen und die Absenkung des Rheingrabens bewirkten dann die Ablenkung<br />

der Aare und des Alpenrheins in Richtung des Rheingrabens.<br />

4. Tier- und Pflanzenwelt<br />

im Tertiär / Neogen<br />

Wir machen einen Zeitsprung und gehen nochmals<br />

um acht Millionen Jahre zurück.<br />

Inmitten der rheinhessischen<br />

Weinberge suchen<br />

Wissenschaftler<br />

und Studenten nach fossilen<br />

Überresten einer<br />

längst ausgestorbenen<br />

Tierwelt, die entlang des<br />

urzeitlichen Rheines gelebt<br />

hat.<br />

Das Eppelsheimer<br />

Dinotherium-Museum<br />

zeigt die Fossilien<br />

vieler Vorfahren<br />

heutiger Säugetiere.


Bildliche Rekonstruktion<br />

des Rhein-Elefanten<br />

- Dinotherium<br />

giganteum.<br />

Das Flussbett des<br />

Urrheins bei Eppelsheim.<br />

Die Ausgrabungsstelle<br />

in<br />

Rheinhessen ist ein<br />

Fenster in die Zeit<br />

des Miozäns vor ca.<br />

10,5 Mio. Jahren.<br />

Heute noch lebende<br />

Bäume und Sträucher<br />

in typischer<br />

Umgebung vermitteln<br />

einen Eindruck<br />

von der Vegetation<br />

der Tertiärzeit.<br />

Rechts ein Ginko-<br />

Blatt.<br />

Vor etwa 10-11 Millionen Jahren �oss er hier in fast<br />

direkter Linie von Worms nach Bingen.<br />

Im Jahre 1835 fand man bei Eppelsheim<br />

den Schädel des<br />

Rhein-Elefanten, des Dinotherium<br />

giganteum.<br />

Von vielen Vorfahren unserer<br />

heutigen Säugetiere wurden<br />

Zähne, Kiefer und Knochen gefunden.<br />

Vier Nashornarten und<br />

fünf Arten von Rüsseltieren lebten<br />

im Tertiär bzw. im Neogen in Rheinhessen.<br />

Eine erstaunliche Artenvielfalt in einem Klima, das<br />

wärmer und feuchter als heute war.<br />

Wie die Vegetation der Zeit vor 10 bis 30 Millionen<br />

Jahren ausgesehen haben mag, davon gibt der Garten<br />

am Geowissenschaftlichen Institut in Heidelberg<br />

einen kleinen Eindruck. Die Bäume, Sträucher und<br />

Kräuter sind lebende Vertreter aus dem Zeitalter des<br />

Tertiärs, bzw. des Neogens und des Paläogens.


5. Der Oberrheingraben als<br />

Meeresverbindung<br />

Vor gut 30 Millionen Jahren wurde der Oberrheingraben<br />

von Meerwasser bedeckt. Er war die Verbindung<br />

zwischen Ur-Mittelmeer und Ur-Nordsee.<br />

In Rheinhessen<br />

sehen wir die<br />

Küste dieses urzeitlichenMeeresarms<br />

mit<br />

Muscheln und<br />

Schnecken und<br />

an einer Stelle<br />

sogar die fossilen Knochen einer<br />

Seekuh.<br />

Hoch über dem Rhein blicken<br />

wir auf ein Riff, welches die Barriere<br />

zwischen dem Oberrheingraben<br />

und dem Mainzer<br />

Becken markiert. Hier �nden sich<br />

die Schalen von Austern und anderen<br />

Meeresbewohnern.<br />

Das Geotop “Die<br />

Trift” zeigt Ablagerungen<br />

des Meeres<br />

aus der Zeit des Tertiärs<br />

vor ca. 30 Mio.<br />

Jahren. Muscheln,<br />

Schnecken, Hai�schzähne<br />

und auch die<br />

Knochen einer Seekuh<br />

sind zu entdekken.<br />

7


Erdölpumpe in der<br />

Gegend von<br />

Landau.<br />

Funktionsprinzip<br />

eines Geothermiekraftwerkes.<br />

8<br />

6. Erdöl und Wärme, die<br />

Schätze in der Tiefe<br />

Die organischen Ablagerungen aus der Zeit dieser<br />

Meeresbedeckung sind die Grundlage für die Entstehung<br />

von Erdöl. Unter Bedingungen<br />

eingeschränkter Sauerstoffzufuhr<br />

bilden sich Kohlenwasserstoffe.<br />

Besonders im Raum Landau<br />

�nden sich noch einige Pferdekopf-<br />

Pumpen, die das Erdöl zu Tage fördern.<br />

Eine der ältesten Erdölförderstellen<br />

liegt im elsässischen Pechelbronn.<br />

Ein kleines Museum erinnert<br />

an die große Vergangenheit.


In der Nähe von Pechelbronn und in Landau hat man<br />

begonnen, einen anderen Schatz aus der Tiefe zu<br />

heben.<br />

Unter dem Oberrheingraben steigt die Temperatur<br />

an einigen Stellen im Untergrund wesentlich schneller<br />

an als unter den benachbarten Gebieten.<br />

Diese erhöhten Temperaturen macht sich das Geothermie-Kraftwerk<br />

in Landau zu nutzen. Etwa 160 0 C<br />

heißes Wasser – Thermalwasser - aus etwa drei Kilometern<br />

Tiefe wird an die Ober�äche gepumpt und<br />

dessen Energie in elektrischen Strom umgewandelt<br />

und zur Wärmeversorgung benachbarter Wohngebiete<br />

genutzt.<br />

7. Pollen als Klimaindikatoren<br />

Die Bohrkerne dienen einem anderen Wissenschaftler<br />

zur Erforschung der P�anzenwelt des Eiszeitalters.<br />

Die Pollenkörner der Blütenp�anzen sind äußerst<br />

widerstandsfähig und �nden sich<br />

daher in den Ablagerungen.<br />

Jede P�anze hat ihre ganz eigenen, unverwechselbaren<br />

Pollenkörner und auch besondere<br />

Temperaturansprüche. Die Pollen sind<br />

somit auch gute Klimaindikatoren.<br />

Das Eiszeitalter hatte keineswegs ein einheitlich<br />

kaltes Klima, es wechselten sich mehrfach<br />

Kaltzeiten und Warmzeiten ab, das<br />

Klima ist „Achterbahn gefahren“, sagt der Experte.<br />

Mit Hilfe der Pollen<br />

lässt sich die<br />

zeitliche Entwicklung<br />

der<br />

P�anzenwelt rekonstruieren.<br />

Pollenkorn der<br />

Stechpalme, Ilex<br />

aquifolium. Die immergrüne<br />

P�anze ist<br />

ein Zeiger milden<br />

Klimas.<br />

Im Labor der Uni<br />

Bonn untersucht der<br />

Wissenschaftler die<br />

Pollen aus den Bohr-<br />

kernen.<br />

9


Wollhaarmammut,<br />

ein typischer Großsäuger<br />

der Kaltzeiten.<br />

In den Sanden<br />

und Kiesablagerungen<br />

des Rheingrabens<br />

�nden sich vor<br />

allem Zähne und<br />

Stoßzähne.<br />

Sanddünen mit ihrer<br />

besonderen Vegetation<br />

sind vorwiegend<br />

zwischen<br />

Heidelberg und<br />

Mainz anzutreffen.<br />

10<br />

8. Fossile Spuren und<br />

Landschaftselemente der Eiszeit<br />

In einer Sand- und Kiesgrube im hessischen Ried<br />

bringt die Baggerschaufel nicht nur den begehrten<br />

Rohstoff ans Tageslicht. Regelmäßig sind auch fossile<br />

Hölzer und Knochen<br />

dabei.<br />

Ein Eiszeitforscher zeigt<br />

typische Fossil-Funde<br />

aus gegensätzlichen Klimazeiten.<br />

Der Hauer von einem<br />

Flusspferd, stammt aus<br />

einer vergangenen<br />

Warmzeit, die fossilen<br />

Überreste eines Mammuts<br />

kommen dagegen<br />

aus einer Kaltzeit.<br />

Eiszeitliche Spuren �nden<br />

sich auch noch im<br />

heutigen Landschaftsbild.<br />

Sanddünen des nördlichen<br />

Oberrheingrabens<br />

und meterdicke Lößschichten<br />

vor allem im<br />

Kaiserstuhl, sind vom<br />

Winde geschaffene<br />

Zeugnisse der Eiszeiten.<br />

Lößhohlweg im Kaiserstuhl.<br />

Die Entstehung<br />

der mächtigen,<br />

vom Winde herangewehtenAblagerungen,<br />

erstreckte sich<br />

über mehrere Kaltund<br />

Warmzeiten.


9. Ausblick<br />

Der Oberrheingraben, eine außergewöhnliche Landschaft<br />

mit einer spannenden Vergangenheit.<br />

Die Geologen sind sich nicht ganz sicher, wie seine<br />

Zukunft aussehen wird. Immerhin geht die Absenkung<br />

weiter.<br />

Eines Tages könnte der Graben wieder vom Meerwasser<br />

ge�utet werden. Dann lägen Heidelberg, Freiburg<br />

und Basel als Hafenstädte an einem<br />

Meeresarm.<br />

Bis es soweit kommt, dürften noch einige Millionen<br />

Jahre vergehen.<br />

11


12<br />

10. Exkursionsempfehlungen Museen<br />

Naturhistorisches Museum Mainz<br />

Themen: Geologie und tertiäre Tierwelt des Oberrheingrabens<br />

und des Mainzer Beckens, eiszeitliche<br />

Tierwelt<br />

Reichklarastraße 10 / Mitternacht<br />

55116 Mainz<br />

Tel.: 06131/122646<br />

www.mainz.de/nhm/<br />

Dinotherium-Museum Eppelsheim / Rheinhessen<br />

Themen: Funde der Fossillagerstätte Eppelsheim,<br />

Schädel des Rheinelefanten, Funde aus dem 10,5<br />

Mio. Jahre alten Urrhein<br />

Öffnungszeiten: 1. Mi. im Monat 18.00 – 20.00 Uhr<br />

3. Sonntag im Monat 10.00 – 12.00 Uhr<br />

Für Gruppen auf Anfrage<br />

Tel.: 06735 / 8135<br />

www.dinotherium-museum.eppelsheim.de<br />

Hessisches Landesmuseum Darmstadt<br />

Themen: Tierwelt der Eiszeit, Tierwelt der Tertiärzeit,<br />

Funde aus Eppelsheim, Fossilien der Grube Messel<br />

Museum ist bis zum Jahr 2012 wg. Umbau geschlossen<br />

Friedensplatz 1<br />

64283 Darmstadt www.hlmd.de<br />

Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe<br />

Themen: Geologie des Oberrheingrabens, Geothermie,<br />

Modell des Oberrheingrabens mit anschaulicher<br />

Schnittdarstellung durch den Untergrund,<br />

bildliche Darstellung der verschiedenen Epochen<br />

der Erdgeschichte<br />

Erbprinzenstraße 13<br />

76133 Karlsruhe<br />

Tel.: (0721) 175 – 21 11 www.smnk.de


Erdölmuseum Pechelbronn Elsass<br />

Themen: Geschichte der Erdölförderung des Erdölgebietes<br />

etwa 50 km nördlich von Strasbourg, Nachbau<br />

der ältesten Bohrung im Wald<br />

Öffnungszeiten:<br />

Von April bis Oktober Donnerstags und Sonntags<br />

14.30 Uhr bis 18 Uhr<br />

1, rue des Écoles<br />

67250 Merkwiller-Pechelbronn<br />

www.musee-du-petrole.com<br />

11. Exkursionsempfehlungen<br />

Aussichtspunkte, Aufschlüsse,<br />

Geotope und andere<br />

Die Trift bei Alzey Weinheim, Rheinhessen<br />

Das Geotop zeigt Ablagerungen des Meeres aus der<br />

Zeit des Tertiärs (Oligozän) vor ca. 30 Mio. Jahren.<br />

Muscheln, Schnecken, Hai�schzähne und Knochen<br />

der Seekuh sind in den Küstensedimenten zu �nden.<br />

Es ist eines der artenreichsten Vorkommen des<br />

Mainzer Beckens.<br />

Nieder-Wieser Straße<br />

55232 Weinheim www.lgb-rlp.de/trift.html?&L=0<br />

Aussichtspunkt und Aufschluss oberhalb von<br />

Bensheim an der Bergstrasse<br />

Am Weg zum Kirchberghäuschen: Blick auf Bergstrasse<br />

mit Starkenburg und den Oberrheingraben.<br />

Am Wegesrand ein<br />

Aufschluss mit angewittertemGranitgestein.<br />

64625 Bensheim


14<br />

Heidelberger Schlossgraben<br />

Im Heidelberger Schloss ist in der Südwand des<br />

Schlossgrabens eine Gesteinsfolge aufgeschlossen,<br />

die die Grenze zwischen Grundgebirge und dem<br />

Deckgebirge zeigt. Der Granit war einst die Landober�äche,<br />

sie wurde von den Sandströmen des Rotliegend<br />

(permisches Deckgebirge) überschüttet. Die<br />

Gesteine fallen zum Rheingraben hin ab.<br />

http://www.themenpark-umwelt.baden-wuerttemberg.de/<br />

(nach Geotopen, Rotliegendes oder Schlossgraben<br />

suchen)<br />

Tertiärgarten Heidelberg im Freigelände der Geowissenschaftlichen<br />

Institute<br />

Hier sind einige heute noch lebende Bäume und<br />

Sträucher in typischer Umgebung zu �nden, die<br />

während des Tertiär auch den Bildungsraum der<br />

Braunkohlenmoore am Niederrhein besiedelt haben.<br />

Frei zugänglich<br />

Neuenheimer Feld 234<br />

69120 Heidelberg<br />

Forst / Deidesheim an der Weinstrasse: Der Grabenrand<br />

zum Anfassen und ein alter Vulkan<br />

Gestörter Buntsandstein grenzt an Löss, besonders<br />

deutliche Verwerfung am Westrand des Oberrheingrabens<br />

zwischen Forst und Deidesheim.<br />

Auf wenigen Metern ändert sich die<br />

Farbe des Buntsandsteins, der sich in<br />

Falten legt und in den Graben abgleitet.<br />

Nicht weit von diesem Aufschluss liegt<br />

der Basalt-Steinbruch des Pechsteinkopfes.<br />

Das Alter des Vulkans wird mit<br />

etwa 50 Mio. Jahren angegeben, er<br />

war also aktiv, als der Rheingraben begann,<br />

sich abzusenken. Ausgangspunkt: Waldparkplatz<br />

im Nordwesten von 67146 Deidesheim


Asselstein: Kletterfelsen gegenüber Trifels bei<br />

Annweiler<br />

Der beliebte Buntsandstein-Kletterfelsen<br />

wartet mit einer Besonderheit<br />

auf. Durch die Absenkung des Rheingrabens<br />

haben sich Risse und Spalten<br />

im großen Felsblock gebildet.<br />

Durch eine messerscharfe Spalte ist<br />

der Himmel zu sehen.<br />

Ein anschauliches Beispiel für die<br />

Kräfte des Erdinneren.<br />

An der Straße von Annweiler zum Trifels<br />

76855 Annweiler am Trifels<br />

Geothermiekraftwerk Landau<br />

Das Kraftwerk nutzt die Heißwasservorkommen<br />

(1600 C)<br />

aus ca. 3000 Meter Tiefe zur<br />

Gewinnung von Elektrizität<br />

und zur Versorgung benachbarter<br />

Wohngebiete.<br />

Industriestraße 18<br />

76829 Landau in der Pfalz<br />

www.geox-gmbh.de/de/Projekt_Landau.htm<br />

Schwarzwald-Randverwerfung im Stadtgarten<br />

von Freiburg<br />

Freiburg liegt auf der Nahtstelle zweier geologischer<br />

Großstrukturen, dem Oberrheingraben und dem<br />

Schwarzwald. Eine Info-Tafel und die typischen Gesteine<br />

weisen im Stadtgarten auf diese Besonderheit<br />

hin.<br />

Ausgangspunkt: Fußgängerbrücke über die Mozartstraße<br />

EckeSchloßbergring<br />

79098 Freiburg<br />

15


16<br />

Kirchheimer-Arboretum beim Landesamt für Geologie,<br />

Rohstoffe und Bergbau Freiburg<br />

Exotische Gehölze mit dem Schwerpunkt der tertiärzeitlichen<br />

Flora, die früher in Mitteleuropa heimisch<br />

war.<br />

Albertstraße 5, 79104 Freiburg<br />

Kaiserstuhl-Vulkan Limberg bei Sasbach am Kaiserstuhl<br />

Vor etwa 15 Millionen Jahren drangen durch die<br />

Bruchspalten unter dem Oberrheingraben basaltartige<br />

Magmen empor und bildeten den Kaiserstuhl-<br />

Vulkan.<br />

Agglomerate (grobe<br />

Blöcke), Tuffe und Lavaströme<br />

sind am Limberg in<br />

besonders eindrucksvoller<br />

Weise zu sehen.<br />

Der Limberg ist Ausgangspunkt<br />

des Wissenschaftlichen<br />

Lehrpfades mit ca. 100<br />

Tafeln zu mehreren Themengebieten.<br />

79361 Sasbach am Kaiserstuhl www.lehrpfad.de<br />

Geotop Wyhlen / Hochrhein<br />

Die Kiesgrube Wyhlen liegt am Übergang<br />

vom Hochrhein zum Oberrheingraben.<br />

Die Rhein- und<br />

Schmelzwassersedimente geben einen<br />

Eindruck, wie es auch im Untergrund des<br />

Rheingrabens aussehen kann. Ausführliche<br />

Tafeln informieren über die Herkunft<br />

der Gesteinsgerölle.<br />

79639 Grenzach-Wyhlen<br />

Viele Informationen zur Erdgeschichte und Geologie<br />

des Oberrheingrabens bietet die Seite:<br />

www.oberrheingraben.de


Der Oberrheingraben - Geographie, Erdgeschichte<br />

- Klimageschichte, Forschung, Nutzung<br />

DVD-Video: Laufzeit 27 min., Format 16:9.<br />

Fächer: Geographie, Biologie, ab 8. Schuljahr<br />

Stichworte: Erdgeschichte, Flussgeschichte, Klimageschichte,<br />

Forschung, Geologie, Kreislauf der Gesteine,<br />

Vulkanismus, P�anzen-Pollen, Eiszeit,<br />

Fossilien, Erdöl, Geothermie,<br />

Die DVD enthält einen DVD-ROM Teil mit:<br />

Begleitbroschüre als PDF mit vielen Internet-Links<br />

Fotos und Gra�ken als JPEG<br />

Schülerfragen als Word-Dokument<br />

Mitarbeit als Interviewpartner in den Filmsequenzen:<br />

Dr. Christian Hoselmann, HLUG, Hessisches Landesamt<br />

für Umwelt und Geologie, www.hlug.de<br />

Dr. Michael Weidenfeller, Landesamt für Geologie<br />

und Bergbau - Rheinland-Pfalz, www.lgb-rlp.de<br />

Prof. Dr. Thomas Litt, Institut für Paläontologie der<br />

Universität Bonn, www.paleontology.uni-bonn.de<br />

Frank Menger, Groß-Rohrheim,<br />

www.rohrheim.de/id63.html<br />

Fachliche Informationen:<br />

Dr. Dietrich Ellwanger, Landesamt für Geologie, Rohstoffe<br />

und Bergbau, Freiburg,<br />

www.lgrb.uni-freiburg.de<br />

Fachliche Beratung:<br />

Hans Christof Seide, Leitender Schulamtsdirektor,<br />

Verband Deutscher Schulgeographen, Landesverband<br />

Hessen<br />

17


Impressum:<br />

Verantwortlich für den Inhalt:<br />

Medienproduktionen<br />

GeographieLandschaftNatur<br />

Gerhard Zimmermann<br />

Fotos:<br />

Pollenbilder: Prof. Dr. Thomas Litt<br />

übrige: Gerhard Zimmermann<br />

Text, Grafik und Layout:<br />

Gerhard Zimmermann<br />

Carsonweg 55<br />

64289 Darmstadt<br />

06151 710441<br />

www.Geolana-Medien.de<br />

Geolana.Zimmermann@t-online.de<br />

© 2010

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