Dorferneurungskonzept - Frankenau-Unterpullendorf
Dorferneurungskonzept - Frankenau-Unterpullendorf
Dorferneurungskonzept - Frankenau-Unterpullendorf
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Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
BERICHT ZUR PROZESSBEGLEITUNG UND<br />
LEITBILDERSTELLUNG<br />
Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>:<br />
Identität bewahren - die Zukunft gemeinsam gestalten!<br />
Općina Frakanava-Dolnja Pulja:<br />
Identitet očuvati - budućnost skupa oblikovati!
Impressum<br />
Auftraggeber:<br />
Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Gefördert vom Amt der Burgenländischen Landesregierung – Landesamtsdirektion<br />
Stabstelle Raumordnung und Wohnbauförderung / Referat Dorferneuerung<br />
und dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes<br />
Verfasser:<br />
Dipl.-Ing. Dr. Helena LINZER<br />
Ingenieurkonsulentin für Raumplanung und Raumordnung<br />
1050 Wien, Kriehubergasse 16/1/8<br />
a.o. Univ. Prof. Dipl.-Ing. Dr. Andreas VOIGT<br />
Ingenieurkonsulent für Raumplanung und Raumordnung<br />
4232 Hagenberg, Hauptstraße 73<br />
Foto am Deckblatt: Helena Linzer<br />
- 2 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Wien, im Oktober 2010
Inhaltsverzeichnis<br />
- 3 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Einleitende Bemerkungen – Ablauf und Ergebnisse des Dorferneuerungsprozesses in<br />
<strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> 5<br />
1. Ablauf der Prozessbegleitung 6<br />
2. Bestandsaufnahme und -analyse<br />
(Überblick zu den strukturellen Gegebenheiten der Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>) 11<br />
2.1. Lage der Gemeinde 11<br />
2.2 Geschichtlicher Rückblick 12<br />
2.2.1 Ortsteil <strong>Frankenau</strong> 13<br />
2.2.2 Ortsteil Großmutschen 14<br />
2.2.3 Ortsteil Kleinmutschen 14<br />
2.2.4 Ortsteil <strong>Unterpullendorf</strong> 14<br />
2.3 Natur und Umwelt 15<br />
2.4 Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstruktur 16<br />
2.5 Gebäude- und Wohnungsstruktur 17<br />
2.6 Wirtschaftsstruktur 18<br />
2.6.1 Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe 18<br />
2.6.2 Landwirtschaft 19<br />
2.7 Verkehr und Erschließung 19<br />
2.7.1 Straßenverbindungen 19<br />
2.7.2 Öffentlicher Verkehr 20<br />
2.7.3 Radwege 20<br />
2.8 Öffentliche Einrichtungen 21<br />
2.9 Versorgung 21<br />
2.10 Technische Infrastruktur 22<br />
2.11 Historische Bauwerke und Sehenswürdigkeiten 22<br />
2.12 Freizeit und Erholung 24<br />
2.13 Kulturelle Aktivitäten 25<br />
2.14 Vereinswesen und Brauchtum 25<br />
3. SWOT- Analyse – Ziele für die weitere Entwicklung der Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> 26<br />
3.1. Arbeitskreis 1: Ortsbild, bauliche Tätigkeit, Verkehr 26<br />
3.2 Arbeitskreis 2: Soziales, Kultur, dörfliches Zusammenleben 35<br />
3.3 Arbeitskreis 3: Wirtschaft, Versorgung, Tourismus 43<br />
3.4 Arbeitskreis 4: Jugend 47<br />
4. Dorferneuerungsleitbild 50<br />
5. Projekte und Maßnahmen 52<br />
5.1 Arbeitskreis 1: Ortsbild, bauliche Tätigkeit, Verkehr 52<br />
5.1.1 Schaffung und Gestaltung öffentlicher Plätze und Aufenthaltsräume für Begegnung<br />
und Kommunikation 52<br />
A) Ortsteil <strong>Frankenau</strong> (Gemeindestraße, Kirchenplatz) 52<br />
B) Ortsteil <strong>Unterpullendorf</strong> (Aktivierung und Gestaltung des Biotops,<br />
Platzgestaltung vor dem Feuerwehrhaus) 53<br />
5.1.2 Gestaltung der Ortseinfahrten 54<br />
5.1.3 Durchgängigkeit und Barrierefreiheit 54<br />
5.1.4 Fassadengestaltung und -erneuerung 54<br />
5.1.5 Gestaltung und Pflege von Spiel- und Sportmöglichkeiten 54<br />
5.1.6 Nutzung des Elements Wasser in der Gemeinde 54<br />
5.1.7 Belebung der Ortskerne und leistbares Wohnen 55
- 4 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
5.1.8 Gestaltung, Schaffung und (Um-)Nutzung öffentlicher Gebäude 55<br />
A) Ortsteil <strong>Frankenau</strong> (Feuerwehrhaus, Gemeindeamt, Miloradić-Halle, Aufbahrungshalle) 55<br />
B) Ortsteile Groß- und Kleinmutschen (Kommunikationszentrum, Aufbahrungshalle,<br />
Dorfmuseum) 56<br />
Ortsteil <strong>Unterpullendorf</strong> (Gemeindeamt, Räumlichkeiten für die Jugend, Aufbahrungshalle) 56<br />
5.1.9 Energieautarkie 56<br />
5.1.10 Sicherung der Mobilität und Erhöhung der Verkehrssicherheit 56<br />
5.1.11 Schaffung einer einheitlichen Leitsystems sowie einer Straßenbezeichnung und<br />
-nummerierung 57<br />
5.1.12 Erhöhung der Verkehrssicherheit und Verkehrsberuhigung 57<br />
5.1.13 Verbesserung des Breitband-Internets und des Mobilfunks 57<br />
5.1.14 Schutz vor Naturgefahren 57<br />
5.2 Arbeitskreis 2: Soziales, Kultur, dörfliches Zusammenleben 58<br />
5.2.1 Neues Gemeindewappen 58<br />
5.2.2 Besinnung und Stolz auf die kroatische Sprache und die kroatische Kultur 58<br />
5.2.3 Erstellung einer neuen Gemeindehomepage 58<br />
5.2.4 Gemeinsamer Veranstaltungskalender 59<br />
5.2.5 „Teambuilding“ der Ortsteile durch Entwicklung gemeinsamer,<br />
ortsteilübergreifender Projekte und Veranstaltungen 59<br />
5.2.6 Schaffung von Angeboten und Aktivitäten für die ältere Bevölkerung 60<br />
5.2.7 Schaffung eines Gemeindeschulzentrum durch Zusammenlegung der beiden Volksschulen 60<br />
5.2.8 Verbesserung der Beziehungen zu den ungarischen Nachbarn 60<br />
5.3 Arbeitskreis 3: Wirtschaft, Versorgung und Tourismus 61<br />
5.3.1 Erstellung eines Tourismuskonzeptes 61<br />
5.3.2 Bessere Vermarktung der kulturellen Besonderheiten 61<br />
5.3.3 Verbesserung der Qualität der Rad- und Wanderwege 61<br />
5.3.4 Sicherstellung der Nahversorgung in allen Ortsteilen 62<br />
5.4 Arbeitskreis 4: Jugend 62<br />
5.4.1 Einrichtung eines Jugendparlaments 62<br />
5.4.2 Räumlichkeiten für die Jugend 62<br />
5.4.3 Verstärkte Förderung der Studierenden 62<br />
6. Prioritätenreihung der Maßnahmen und Projekte 63<br />
7. Abschließende Bemerkungen – Ausblick 64<br />
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis 65<br />
Literatur- und Quellenverzeichnis 66<br />
Anhang: Artikel in den Gemeindenachrichten 67
- 5 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Einleitende Bemerkungen<br />
Ablauf und Ergebnisse der Dorferneuerung in „<strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>“<br />
Die Aktion „Dorferneuerung“ wird im Burgenland seit rund 20 Jahren durchgeführt. Mit Juni 2007 wurde die Dorferneuerungsfibel<br />
herausgegeben, die einen Leitfaden für einen neuen Verfahrensablauf aufzeigt. Besonderes Augenmerk<br />
wird dabei auf soziale Aspekte und die Einbeziehung der Bevölkerung gelegt. Das neue Burgenländische Ablaufmodell<br />
sieht zudem vor, dass die Lokale Agenda 21 im Dorferneuerungsprozess berücksichtigt wird.<br />
Die Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> hat im Dezember 2008 beschlossen, sich an der Dorferneuerungsaktion<br />
des Landes zu beteiligen und zunächst in einem prozessbegleitenden Verfahren ein Dorferneuerungsleitbild gemeinsam<br />
mit den BewohnerInnen der einzelnen Ortsteile zu entwickeln. Der hier vorliegende Bericht dokumentiert den<br />
Diskussions- und Planungsprozess, der in den letzten eineinhalb Jahren in der Gemeinde stattgefunden hat.<br />
Ziel dieses Dorferneuerungsprozesses war – entsprechend den 4 Säulen der umfassenden Dorferneuerung (Ökologie,<br />
Ökonomie, Soziokultur und optisch-baulicher Bereich) – die Formulierung von Stärken, Schwächen, Chancen<br />
und Potentialen für die weitere nachhaltige Entwicklung der Gemeinde. Der rege Diskussionsprozess mit den GemeindebürgerInnen<br />
und den Mitgliedern der Arbeitskreise brachte viele konstruktive Anregungen, die bei der Formulierung<br />
des Dorferneuerungsleitbildes eingeflossen sind.<br />
Zunächst wurden Informationsveranstaltungen in jedem der 4 Ortsteile durchgeführt. Diese ersten Ergebnisse führten<br />
zur Bildung von 3 Arbeitskreisen: (AK 1:Ortsbildgestaltung, bauliche Tätigkeit, Verkehr; AK 2: Soziales, Kultur,<br />
Dörfliches Zusammenleben; AK 3:Wirtschaft, Versorgung, Tourismus). In der Folge wurde auch ein Abend mit der<br />
Jugend veranstaltet, die sich dann bei den nächsten Arbeitskreissitzungen verstärkt an der Diskussion beteiligt hat.<br />
Bei der Zusammensetzung der Mitglieder der Arbeitskreise wurde darauf geachtet, dass VertreterInnen aller 4 Ortsteile<br />
an der Erarbeitung von Ideen, Maßnahmen und Projekte beteiligt waren, die in den nächsten Jahren realisiert<br />
werden sollen. Teilweise wurde zudem aktiv mit der Planung der formulierten Projekte begonnen, bzw. werden oder<br />
wurden bereits einige davon realisiert.<br />
Als Leitbild für die weitere Entwicklung wurde nach intensiver Diskussion folgender Slogan für die mehrheitlich burgenländisch-kroatisch<br />
sprechende Gemeinde gewählt:<br />
Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>:<br />
Identität bewahren - die Zukunft gemeinsam gestalten!<br />
Općina Frakanava-Dolnja-Pulja:<br />
Identitet očuvati - budućnost skupa oblikovati!<br />
So soll sich die Gemeinde mit den 4 Ortsteilen <strong>Frankenau</strong>, Großmutschen, Kleinmutschen und <strong>Unterpullendorf</strong> zu<br />
einer Einheit aus vier gleichwertigen und gleichberechtigen Partnern entwickeln, in der die Identität jedes einzelnen<br />
Ortsteiles bewahrt und gepflegt wird, in der die Bedürfnisse ihrer BewohnerInnen berücksichtigt werden und in der<br />
vor allem Chancen gesehen werden, dass sich miteinander sehr viel mehr für jeden einzelnen und für die<br />
Gemeindebevölkerung erreichen lässt, dass jung und alt gemeinsam erfolgreich die großen Herausforderungen<br />
bewältigen, die Zukunft und den Lebensraum gestalten können.<br />
Die Verfasser danken der Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> und allen an diesem Dorferneuerungsprozess Beteiligten<br />
– vor allem den Mitgliedern der Arbeitskreise – für die gute Zusammenarbeit und hoffen, dass die erarbeiteten<br />
Ziele, Maßnahmen und Projekte in eine erfolgreiche und für alle Beteiligten zufrieden stellende Planungsphase<br />
und eine entsprechende Realisierung münden.<br />
Die Zukunft von <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> liegt in den Händen aller Gemeindebürgerinnen und Gemeindebürger.<br />
Auch jene, die bisher nicht die Gelegenheit hatten, bei diesem Prozess dabei zu sein, möchten wir herzlich einladen,<br />
bei der Umsetzung der Projekte und Maßnahmen aktiv teilzunehmen.<br />
Helena Linzer und Andreas Voigt<br />
Wien, im Oktober 2010
1. Ablauf der Prozessbegleitung<br />
- 6 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Im Folgenden werden chronologisch Ablauf und Arbeitsschritte der Prozessbegleitung von Jänner 2008 bis zur Fertigstellung<br />
des Leitbildberichtes im Oktober 2010 aufgezeigt. Die Ergebnisse der Veranstaltungen sind zusammengefasst<br />
in den Kapiteln 3. „SWOT-Analyse – Ziele für die weitere Entwicklung der Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>“,<br />
4. „Dorferneuerungsleitbild“ und 5. „Projekte und Maßnahmen“ erläutert.<br />
Tab. 1: Veranstaltungen im Rahmen der Prozessbegleitung<br />
Termine Art der Veranstaltung<br />
Vorarbeiten / erste Kontakte<br />
Dezember 2008 Auftragserteilung<br />
14. Jänner 2009 Erstes Gespräch mit Bgm. Anton Blazovich; den OrtsvorsteherInnen und<br />
Gemeindevertretern zur Abklärung der weiteren Vorgangsweise<br />
Prozessbegleitung<br />
28 Februar 2009 Informationsveranstaltung im Ortsteil Kleinmutschen<br />
28. Februar 2009 Informationsveranstaltung im Ortsteil <strong>Frankenau</strong><br />
06. März 2009 Informationsveranstaltung im Ortsteil Großmutschen<br />
06. März 2009 Informationsveranstaltung im Ortsteil <strong>Unterpullendorf</strong><br />
14. April 2009 Gespräch in der Gemeinde / Bestandserhebung / Fotodokumentation<br />
02. Mai 2009 1. Sitzung des Arbeitskreises 1 (<strong>Frankenau</strong>)<br />
04. Mai 2009 1. Sitzung des Arbeitskreises 2 (Großmutschen)<br />
09. Mai 2009 1. Sitzung des Arbeitskreises 3 (<strong>Unterpullendorf</strong>)<br />
10. Juli 2009 2. Sitzung des Arbeitskreises 1 (<strong>Frankenau</strong>)<br />
10. Juli 2009 2. Sitzung des Arbeitskreises 2 (Großmutschen)<br />
09. Oktober 2009 2. Sitzung des Arbeitskreises 3 (<strong>Frankenau</strong>)<br />
09. Oktober 2009 3. Sitzung des Arbeitskreises 2 (Kleinmutschen)<br />
05. März 2010 Informationsveranstaltung / Diskussion mit der Jugend (<strong>Unterpullendorf</strong>)<br />
06. April 2010 Besprechung mit Bgm. Blazovich (<strong>Frankenau</strong>)<br />
23. April 2010 Diskussion der bisherigen Ergebnisse aller Arbeitskreise und Prioritätenreihung<br />
(<strong>Unterpullendorf</strong> )<br />
03. September 2010 Auswahl und Reihung der Projekte sowie Diskussion zu einem Slogan für die<br />
weitere Entwicklung der Gemeinde mit VertreterInnen aller Arbeitskreise<br />
(<strong>Frankenau</strong>)<br />
Während des gesamten Prozessablaufs wurden Einzelgespräche, Abstimmungen mit der Gemeindevertretung, Bestandserhebungen<br />
und Fotodokumentationen durchgeführt.<br />
Es wurde einerseits darauf geachtet, dass in den Arbeitskreisen VertreterInnen aller 4 Ortsteile beteiligt sind, aber<br />
auch, dass die Veranstaltungen in allen 4 Ortsteilen stattfinden. Weiters war es wichtig, die Jugend verstärkt in den<br />
Beteiligungsprozess einzubeziehen. Daher wurde, nachdem zunächst in den 3 Arbeitskreisen nur wenige Jugendliche<br />
anwesend waren, eine eigene Informationsveranstaltung durchgeführt, die zu einer nachfolgend regeren Mitarbeit<br />
führte.
Februar und März 2009 – Erste Informationsveranstaltungen<br />
- 7 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Die ersten Informationsveranstaltungen, fanden Ende Februar und Anfang März 2009 in jedem der 4 Ortsteile,<br />
zumeist in den Räumlichkeiten der Freiwilligen Feuerwehr statt. Anwesend waren dabei zwischen 27 Personen (in<br />
Großmutschen) bis 46 Personen (in <strong>Unterpullendorf</strong>). In diesen Veranstaltungen erfolgte zunächst eine Information<br />
zum neuen Ablauf der Dorferneuerung im Burgenland. Dabei wurden die Beteiligten zur Mitarbeit aufgefordert. Als<br />
Einführung wurde ein Überblick zu Bevölkerungsentwicklung, Bautätigkeit, zur Situation des Gewerbes und der<br />
Landwirtschaft sowie über die Ausstattung mit öffentlichen Einrichtungen gegeben.<br />
Anschließend wurden mit den TeilnehmerInnen die Stärken, Schwächen, Chancen und Potentiale der Gemeinde<br />
diskutiert.<br />
14. April 2009 – Bildung thematischer Arbeitskreise<br />
Nach Auswertung der Stärken, Schwächen, Chancen und Potentiale der Gemeinde erfolgte die Auswahl von Themenbereichen<br />
für die Arbeitskreise und die Wahl der Mitglieder, die in diesen Gremien tätig sein werden. Man einigte<br />
sich auf 3 Arbeitskreise, die für die Entwicklung von Projekten und Maßnahmen zu folgenden Themenbereichen<br />
zuständig sind:<br />
AK 1: Ortsbild, bauliche Tätigkeit, Verkehr<br />
AK 2: Soziales, Kultur, dörfliches Zusammenleben<br />
AK 3: Wirtschaft, Versorgung, Tourismus<br />
Tab. 2: Mitglieder des Arbeitskreises 1: „Ortsbild, bauliche Tätigkeit, Verkehr“, gegliedert nach Ortsteilen<br />
<strong>Frankenau</strong> Großmutschen Kleinmutschen <strong>Unterpullendorf</strong><br />
BLAZOVICH, Anton (Bgm.) HORVATH, Günther CSIZMAZIA, Alfred BANTSICH, Karl<br />
DORNER, Johann NEMETH, Stefan FAZEKAS, Christine FAZEKAS, Karl<br />
FERCSAK, Paul (Vbgm.) RADNASICH, Stefan HACKAUF, Elsa FERCSAK, Trude<br />
HEDL, Helmut (Dr.) HOFFMANN, Markus FELLINGER, Gabi<br />
KALLINGER, Gerhard HOFFMANN, Martin MÖRK, Andrea<br />
KANCZ, Roland ZONCSICH, Monika<br />
MERSICH, Manuela ZONTSICH, Gerhard<br />
MILEDER, Angelika<br />
VERTESICH, Franz<br />
Tab. 3: Mitglieder des Arbeitskreises 2: „Soziales, Kultur, Dörfliches Zusammenleben“, gegliedert nach Ortsteilen<br />
<strong>Frankenau</strong> Großmutschen Kleinmutschen <strong>Unterpullendorf</strong><br />
BLAZOVICH, Anton (Bgm.) HEDL, Silvia (Mag.) FAZEKAS, Helene CSENAR, Alfred<br />
FAZEKAS, Renate NEMETH, Eva STROMMER, Anna FERENCY, Doris<br />
FERCSAK, Paul (Vbgm.) PALATIN, Sandra SZABAR, Johann JURANICH, Muniba<br />
GREGORICH, Mathilde RESETERITS, Edith KANZ, Manfred<br />
HORVATH, Karl PERUSICH, Jelka<br />
KANCZ, Demeter SCHATTOVICH, Erwin<br />
KANCZ, Wilhelm WIMMER-LIEB, Sandra<br />
MATKOVITS, Angelika ZEICHMANN, Erwin
Tab. 4: Mitglieder des Arbeitskreises 3: „Wirtschaft, Versorgung, Tourismus“, gegliedert nach Ortsteilen<br />
- 8 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
<strong>Frankenau</strong> Großmutschen Kleinmutschen <strong>Unterpullendorf</strong><br />
BLAZOVICH, Anton (Bgm.) HEDL, Franz GRADWOHL, Karin CSENAR, Klaus<br />
FERCSAK, Paul (Vbgm.) HORVATH, Harald (Mag.FH) HÖRMANN, Mathias DOMNANOVICH, Christian<br />
HAJSZAN, Frieda LANG, Angelika MEISZBURGER, Waltraud DOMNANOVICH, Stefan Mag.)<br />
KALLINGER, Gertraud PERNECKER, Wolfgang PESZT, Wilhelm FELLINGER, Freddy (OVst.)<br />
KRÖPFL, Christian FORSITS, Adelheid<br />
MERSICH, Michaela MESZARITS, Franz<br />
WINTER, Anton ZONCSICH, Felix<br />
Tab. 5: Mitglieder des Jugendforums<br />
<strong>Frankenau</strong> Großmutschen Kleinmutschen <strong>Unterpullendorf</strong><br />
RADNASICH, Andreas MÖRK, Michael<br />
HEDL, Thomas CSIZMAZIA, Jennifer<br />
NEMETH, Stefanie STROMMER, Christopher<br />
Wie aus den Tabellen ersichtlich, waren in den 3 Arbeitskreisen aus jedem Ortsteil VertreterInnen tätig. Im Jugendforum<br />
habe sich Jugendliche aus den beiden kleineren Ortsteilen Groß- und Kleinmutschen zur „Jugend Mutschen“<br />
zusammengeschlossen. Bei einer eigenen Veranstaltung für die Jugend waren auch Jugendliche aus den anderen<br />
Ortsteilen (insgesamt 19 Personen) anwesend.<br />
Anfang Mai 2009 – 1. Runde der Arbeitskreissitzungen mit VertreterInnen aller 4 Ortsteile<br />
Anfang Mai wurden die ersten Arbeitskreissitzungen durchgeführt. Neben den in den Tabellen angeführten Personen<br />
waren weitere Interessierte aktiv an den Gesprächen beteiligt. Es wurde versucht, Chancen, Potentiale und Herausforderungen<br />
für jeden Ortsteil, aber auch für die Gesamtgemeinde zu erarbeiten. Die Ergebnisse sind detailliert in<br />
Kapitel 3. „SWOT-Analyse“ dargestellt.<br />
Juli und Oktober 2009 – 2. und 3. Runde der Arbeitskreissitzungen<br />
In dieser 2. bzw. 3 Runde wurden in den Arbeitskreisen, nach einem Rückblick auf die bisher gemeinsam erarbeiteten<br />
Ziele und Maßnahmen, weitere Projekte diskutiert und Ziele der Orts- und Gemeindeentwicklung formuliert.<br />
Wichtig dabei war, dass neben Ziele und Maßnahmen für die gesamte Gemeinde, auch die Bedürfnisse der einzelnen<br />
Ortsteile Berücksichtigung finden.<br />
5. März 2010 – Informationsveranstaltung / Diskussion mit der Jugend<br />
Eingeladen waren alle 14- bis 25-Jährigen aus den 4 Ortsteilen. 184 Aussendungen sind erfolgt. In der Einladung<br />
wurde darauf verwiesen, dass für Jugendliche, die keine Fahrgelegenheit haben, ein Shuttledienst seitens der Gemeinde<br />
organisiert wird. Diese Möglichkeit wurde aber von keinem in Anspruch genommen. Die Veranstaltung diente<br />
dazu, auch der jungen Bevölkerung der Gemeinde die Möglichkeit zu geben, im Rahmen des Dorferneuerungsprozesses<br />
ihre Wünsche und Anliegen vorzutragen. Die anwesenden Gemeindevertreter werden heute nur zuhören.<br />
Bis zu diesem Zeitpunkt hatten nur wenige Jugendliche bei den Veranstaltungen zur Dorferneuerung teilgenommen;<br />
daher entstand die Idee, eine eigene Veranstaltung für die Jugend zu organisieren. Es kamen 19 Jugendliche aus<br />
allen 4 Ortsteilen. Bürgermeister Blazovich, Vizebürgermeister Fercsak und Ortsvorsteher Freddy Fellinger waren als<br />
Zuhörer ebenfalls anwesend. Zunächst wurde diskutiert, was sich die Jugendlichen unter Dorferneuerung vorstellen,<br />
anschließend der Ablauf der Dorferneuerung im Burgenland kurz erläutert, die bisherige Arbeit in der Gemeinde im<br />
Rahmen des Dorferneuerungsprozesses und den 3 Arbeitskreisen vorgestellt und darauf verwiesen, dass jeder mitreden<br />
kann und soll. Die Jugendlichen haben mittels der „Kärtchenmethode“ Anregungen / Ideen gesammelt und<br />
diskutiert, die in den weiteren Dorferneuerungsprozess einbezogen wurden.
- 9 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
6. April 2010 – Besprechung zu dem bisherigen Projekten mit Bgm. Blazovich und Amtsleiter<br />
Pavetich<br />
Bei diesem Gespräch wurden die bisher erarbeiteten und entwickelten Projekte und Maßnahmen, Chancen und<br />
Zeitraum der Realisierung sowie Aufbringung der finanziellen Mitteln diskutiert.<br />
23. April 2010 – Dorfgespräch aller 3 Arbeitskreise inkl. der Vertreter der Jugend<br />
Dieses Dorfgespräch diente dazu, die bisher im Rahmen der Dorferneuerung in den letzten Monaten erarbeiteten<br />
Projekte und Maßnahmen (bei den INFO-Veranstaltungen in den 4 Ortsteilen sowie in den Sitzungen der 4 Arbeitskreise)<br />
zusammenfassend vorzustellen, zu diskutieren, zu bewerten und der Dringlichkeit nach zu reihen. Nach<br />
einem kurzen Überblick über die bisherige Arbeit, die 4 Arbeitskreise und die Ergebnisse wurden zunächst die<br />
Stärken / Chancen / Potentiale sowie die Schwächen und Herausforderungen aufgezeigt, danach die Projekte und<br />
Maßnahmen für die gesamte Gemeinde und für die 4 Ortsteile vorgestellt. Abschließend wurden die Anwesenden<br />
aufgefordert, mittels der „Kärtchenmethode“ eine Prioritätenreihung der bisher genannten Projekte und Maßnahmen<br />
vorzunehmen. Die Ergebnisse sind in Kapitel 3 und 5 umfassend dargestellt und erläutert.<br />
Als Abschluss wurde darüber nachgedacht, welches Motto für die Zukunft der Gemeinde sinnvoll wäre. Im Leitbild<br />
soll die Zusammenarbeit der 4 Ortsteile Entsprechung finden. Ziel muss es sein, die Identität jedes Ortsteiles zu<br />
bewahren, aber die Gemeinsamkeit zu fördern. Folgende Slogans wurden genannt, die das Bemühen um das Zusammenwachsen<br />
der 4 Ortsteile und eine bessere Zusammenarbeit ausdrücken: Gemeinsam stark! 4 Ortsteile – 1<br />
Ziel! Vier für Einen! / Cetiri za jednoga! / Four for one! / 4 for 1! Cetiri – Skupno delo (Vier – gemeinsame Arbeit /<br />
Aktivitäten) Gemeinsam stark! 4 Ortsteile – 1 Ziel! <strong>Frankenau</strong>-Groß-u. Kleinmutschen <strong>Unterpullendorf</strong> – Identität<br />
bewahren – Gemeinsamkeit fördern! Auf 4 Wegen in die gemeinsame Zukunft! Die genaue Ausformulierung wurde<br />
auf die nächste Sitzung verschoben.<br />
Da für die Großgemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> bisher kein Gemeindewappen existiert, wurde ein Graphiker<br />
beauftragt, Varianten zu entwerfen, die nun präsentiert und zur Diskussion gestellt wurden. Am meisten Anklang<br />
fand die Variante, die folgendermaßen beschrieben wird: „In Gold über blauem, von vier goldenen Wellen durchzogenem<br />
Wellenschildfuß ein roter Baum mit vier blattlosen Ästen, die vorne mit einem Buch, einem Herz, hinten mit<br />
einer fünfblättrigen Rose und einer Pflugschar belegt sind“. (Vgl. dazu die Ausführungen in Kapitel 4: „Leitbild“).<br />
3. September 2009 – Diskussion und Abstimmung des Leitbildes<br />
Nachdem sehr rasch Einigkeit über die Vollständigkeit der erarbeiteten Projekte und Maßnahmen für die Gemeinde<br />
und die 4 Ortsteile erzielt und keine weiteren gefordert wurden, entwickelte sich eine sehr rege, intensive Diskussion<br />
bei der Formulierung des Leitbildes.<br />
Einig waren sich die Anwesenden, dass die Zusammenarbeit der 4 Ortsteile Entsprechung finden soll. Ziel muss es<br />
sein, die Identität jedes Ortsteiles zu bewahren, aber die Gemeinsamkeit zu fördern. Auch das gemeinsame Wappen<br />
soll in diesem Sinne die Zusammengehörigkeit dokumentieren. Auf jeden Fall soll der Slogan auch in kroatischer<br />
Sprache sinngemäß formuliert werden.<br />
Nach langem Überlegen zur Formulierung und Diskussion wurde folgender Slogan entwickelt:<br />
Identität bewahren - die Zukunft gemeinsam gestalten!<br />
Identitet očuvati - budućnost skupa oblikovati!<br />
Ab Sommer 2010 – Erste Projektumsetzungen<br />
Ab dem Jahr 2009 begann man mit der Umsetzung einiger Projekte und Maßnahmen, beispielweise mit der Umgestaltung<br />
der Dorfstraße in <strong>Frankenau</strong>.<br />
Es wurde vereinbart, nach Vorlage des Leitbildberichtes eine weitere Informationsveranstaltung mit<br />
der Bevölkerung zu den Ergebnissen des gemeinsamen Arbeits- und Planungsprozesse durchzuführen.
Einige Impressionen der Veranstaltungen:<br />
- 10 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Abb. 1: Dorfgespräch in <strong>Frankenau</strong> Abb. 2: Dorfgespräch in <strong>Unterpullendorf</strong><br />
Abb. 3: Dorfgespräch in Kleinmutschen Abb. 4: Dorfgespräch in Großmutschen<br />
Abb. 5: Dorfgespräch mit der Jugend Abb. 6: Dorfgespräch mit der Jugend<br />
Fotos: Helena Linzer u. Andreas Voigt
- 11 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
2. Bestandsaufnahme und -analyse<br />
(Überblick zu den strukturellen Gegebenheiten der Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>)<br />
2.1 Lage und Beschreibung der Gemeinde<br />
Die Großgemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>, im Mittelburgenland, im politischen Bezirk Oberpullendorf gelegen,<br />
setzt sich seit der Gemeindezusammenlegung im Jahre 1971 aus den 4 Ortsteilen <strong>Frankenau</strong> / Frakanava, Großmutschen<br />
/ Mučindrof, Kleinmutschen / Pervane und <strong>Unterpullendorf</strong> / Dolnja Pulja zusammen. Im Ortsgebiet von<br />
<strong>Unterpullendorf</strong> befindet sich auch der geografische Mittelpunkt des Burgenlands. Die Gemeinde liegt 343 m.ü.A.<br />
und umfasst eine Fläche von rd. 30 km2 .<br />
Abb. 7: Lage der Gemeinde<br />
Quelle: http://gis.bgld.gv.at/docs/Gemeindenamen_erweitert.pdf<br />
<strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> grenzt im Südosten an Ungarn an; weitere Nachbargemeinden sind: Mannersdorf an der<br />
Rabnitz im Südwesten, Oberloisdorf und Steinberg-Dörfl im Westen; die Bezirkshauptort Oberpullendorf und Großwarasdorf<br />
im Norden, Nikitsch im Nordosten und Lutzmannsburg im Osten.<br />
Ein Vergleich der 4 Ortsteile für das Jahr 20011 zeigt, dass <strong>Frankenau</strong> (rd. 34 % der Gemeindefläche) und<br />
<strong>Unterpullendorf</strong> (rd. 39 % der Gemeindefläche) von der Größe in etwa gleich sind. Auf Groß- und Kleinmutschen<br />
gemeinsam entfallen rd. 27 % der Gemeindefläche. Dementsprechend ist auch die Zahl der Einwohner auf die<br />
Ortsteile verteilt: 38 % der Einwohner leben in <strong>Frankenau</strong>, 37 % in <strong>Unterpullendorf</strong>, 14 % in Groß- und 10 % in<br />
Kleinmutschen.<br />
1 Quelle: Statistik Austria: Ortsverzeichnis 2001 Burgenland, S. 81 (ein aktuellerer Vergleich ist nicht verfügbar)
Tab. 6: Vergleich der 4 Ortsteile (Stand 2001)<br />
Fläche in ha<br />
Fläche in %<br />
Wohnbevölkerung absolut<br />
Wohnbevölkerung in %<br />
O R T S T E I L E<br />
- 12 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
<strong>Frankenau</strong> Großmutschen Kleinmutschen <strong>Unterpullendorf</strong> Gesamtgemeinde<br />
1.008,28<br />
33,66<br />
480<br />
38,46<br />
356,59<br />
11,91<br />
177<br />
14,18<br />
469,75<br />
15,68<br />
124<br />
9,94<br />
1.160,47<br />
38,75<br />
467<br />
37,42<br />
2.995,09<br />
100,00<br />
1.248<br />
100,00<br />
Nebenwohnsitzfälle 83 50 21 67 221<br />
Gebäude (insgesamt) 223 103 72 239 637<br />
Gebäude mit<br />
Hauptwohnsitz<br />
162 61 49 176 448<br />
Wohnungen 234 100 65 233 632<br />
Haushalte 186 65 50 182 483<br />
Arbeitsstätten 20 4 3 15 42<br />
Land- und forstwirtschaftl.<br />
Betriebsstätten<br />
Quelle: Statistik Österreich, Ortsverzeichnis 2001, Burgenland, S. 81<br />
2.2 Geschichtlicher Rückblick<br />
71 22 21 43 157<br />
Wie viele Ortschaften des Bezirkes Oberpullendorf, war <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> schon seit frühgeschichtlicher<br />
Zeit besiedelt. Durch das reichliche Vorkommen von Toneisenstein oder Feldeisenspat wurde bereits Jahrhunderte<br />
vor Christi Geburt von den Kelten (keltisches Königreich Noricum) Eisenerzbergbau und Eisenverhüttung betrieben.<br />
Am Höhenzug zwischen Stoober- und Raidingbach sind in den Waldungen noch heute zahlreiche Pingenfelder zu<br />
finden. „Pingen“ werden in der Bergmannssprache runde, trichterförmige Gruben genannt, die als Reste von eingestürzten<br />
Schächten und Abbaugruben erhalten geblieben sind. So stellt das Pingenfeld <strong>Unterpullendorf</strong>-Zerwald ein<br />
charakteristisches Relikt der frühgeschichtlichen Eisenverhüttung dar.<br />
Auch die Römer siedelten in der Zeit vom 1. bis 4. Jahrhundert in diesem Gebiet; die 4 Ortschaften der Gemeinde<br />
lagen in der Provinz Pannonia. Die römische Bernsteinstraße verband die Adria mit der Ostsee und war sowohl von<br />
wirtschaftlicher als auch von militärischer Bedeutung. Südlich von <strong>Frankenau</strong> passiert sie die ungarische Grenze und<br />
erreicht somit erstmals burgenländischen Boden. Im Gebiet des Ortsteiles Großmutschen sind Teile dieser Straße<br />
sehr schön erhalten und markiert.<br />
In der Zeit der Völkerwanderung durchstreiften verschiedene Völkerschaften das Gemeindegebiet; Ende des 8.<br />
Jhdts. kamen deutsche Siedler.<br />
1532 hatten die Türken erfolglos Güns belagert und daraufhin einen Großteil des Umlandes plündernd und mordend<br />
verwüstet. Durch die nach Norden vordringenden Türken waren alle 4 Ortschaften betroffen, wurden einerseits zerstört,<br />
oder – wie die meisten Dörfer der Region – durch Seuchen und Kriege größtenteils entvölkert.<br />
Gleichzeitig wurde durch die Türken in Kroatien eine Flüchtlingswelle ausgelöst. Auf öde stehenden Gehöften und<br />
Wüstungen siedelten sich um die Mitte des 16. Jhdts. Kroaten an.<br />
Um 1608 – im Zuge der Bocskay-Rebellion – einem Aufstand der Siebenbürgener Fürsten gegen das Haus Habsburg<br />
kam er erneut zu Zerstörungen.<br />
Die ehemals selbstständigen Orte gehörten, wie das gesamte Burgenland, bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn).<br />
Seit 1898 mussten aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest die ungarischen Ortsnamen<br />
Frankó bzw. Alsópulya verwendet werden. Nach Ende des ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen
- 13 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Die Orte gehören<br />
seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland.<br />
Abb. 8: <strong>Unterpullendorf</strong> um 1880<br />
Quelle: Aufnahmeblatt der Landesaufnahme<br />
Mit dem Gemeindestrukturverbesserungsgesetz entstand 1971 die Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> mit den 4<br />
Ortsteilen, die zu einer Gemeinschaft zusammenwachsen mussten. Kommunales Anliegen war der Ausbau der<br />
Infrastruktur (Vgl. Dazu auch Kap.2.10 „Technische Infrastruktur“).<br />
2.2.1 Ortsteil <strong>Frankenau</strong><br />
Der Ortsteil „<strong>Frankenau</strong>er Burgau“ des zweiteiligen Dorfes deutet auf eine einst bestandene Befestigung hin. Diese<br />
verlieh der ungarische König Geza II im Jahr 1156 den deutschen Rittern Albrecht und Gottfried. Aus diesem Jahr<br />
stammt die erste urkundliche Erwähnung von <strong>Frankenau</strong> in einem Dokument des Königs Geza II als „Sarud“. 1262<br />
teilten die Lutzmannsburger ihre Besitzungen, wobei <strong>Frankenau</strong> an die Grafen von Franko fiel. Der dominierende<br />
Zweig der Familie ließ sich dort nieder. Im 15. Jhdt. kam <strong>Frankenau</strong> an die Herrschaft Güns.<br />
Abb. 9: Liebevoll renoviertes Haus in <strong>Frankenau</strong> Abb. 10: Straßenraum in <strong>Frankenau</strong><br />
Fotos: Helena Linzer
2.2.2 Ortsteil Großmutschen<br />
- 14 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Im Jahr 1225 wurde Großmutschen erstmals urkundlich genannt. Das Ortsbild in diesem Straßendorf, abseits der<br />
Hautverkehrsverbindungen, ist immer noch sehr gut erhalten und gepflegt.<br />
Abb. 11: Hauptstraße in Großmutschen Abb. 12: Typischer Ziehbrunnen im öffentlichen Raum in<br />
Großmutschen<br />
2.2.3 Ortsteil Kleinmutschen<br />
Fotos: Helena Linzer<br />
Auch der Ortsteil Kleinmutschen ist ein typische Straßendorf. Die urkundliche Ersterwähnung geht auf das Jahr<br />
1225 zurück.<br />
Abb. 13: Alter Gutshof in Kleinmutschen Abb. 14: Neubaugebiet in Kleinmutschen<br />
2.2.4 Ortsteil <strong>Unterpullendorf</strong><br />
Fotos: Helena Linzer<br />
Auf dem Boden von <strong>Unterpullendorf</strong> wurden u.a. zwei Kultstätten aus der sogenannten Lenyelperiode (3.000 v.Chr.)<br />
ausgegraben. Erstmals urkundlich genannt wurde das Straßendorf im Jahr 1225.<br />
Im Ortsteil <strong>Unterpullendorf</strong> liegt der geographische Mittelpunkt des Burgenlandes. Der Mittelpunktstein, ein Basaltstein<br />
vom Pauliberg, markiert den geografischen Mittelpunkt des Burgenlandes. Er wurde im Jahre 1991 von der<br />
Burgenländischen Geographengesellschaft anlässlich "70 Jahre Burgenland" aufgestellt.
Abb. 15: Katholische Pfarrkirche Hl. Batholomäus<br />
mit neugestaltetem Vorplatz in <strong>Unterpullendorf</strong><br />
2.3 Natur und Umwelt<br />
Fotos: Helena Linzer<br />
- 15 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Abb. 16:Ehemaliges Milchhaus – nun beliebtes Lokal<br />
in <strong>Unterpullendorf</strong><br />
Das Gemeindegebiet liegt eingebettet in ein wiesenreiches sanftes Hügelland mit mildem, pannonisch beeinflusstem<br />
Klima. Obst- und Weingärten, ausgedehnte Laubwälder und weit ausladende Felder prägen die Landschaft, die gegen<br />
Osten hin in die pannonische Tiefebene übergeht. Die Edelkastanie ist hier genauso zu Hause wie der Wein und<br />
es gibt viele Pflanzen südlicher Herkunft, die ihr Gedeihen diesem milden pannonischen Klima verdanken.<br />
Im Zuge der Kommassierung wurden Windschutzgürtel und Feuchtbiotope angelegt sowie 800 Obstbäume neben<br />
den Grenzsteinen gepflanzt.<br />
Weit über die Grenzen hinaus ist <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> durch die Erschließung des Thermalwassers bekannt<br />
geworden. Nur fünf Kilometer von <strong>Frankenau</strong> entfernt befindet sich die Sonnentherme Lutzmannsburg-<strong>Frankenau</strong>,<br />
die 1994 ihrer Bestimmung übergeben wurde. Die besonders familienfreundliche Wellness-Oase bietet ein sehr umfangreiches<br />
Angebot vor allem für Säuglinge und Kinder.<br />
2.4 Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstruktur<br />
Die Einwohnerzahl <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>s lag im Jahr 2010 bei 1.169. Die Gemeinde weist lt. Aufzeichnungen<br />
der Statistik Austria seit 1910 eine negative Bevölkerungsentwicklung auf. Im Jahr 1910 betrug die Bevölkerungszahl<br />
2.683; 2010 nur mehr 1.169. Somit ist im Zeitraum von 100 Jahren die Zahl der Bevölkerung um mehr als die Hälfte<br />
gesunken (-1.514 Personen = -51,3 %).<br />
Ein sehr starker Rückgang erfolgte in der Dekade 1971 bis 1981; in nur 10 Jahren sank die Bevölkerungszahl um<br />
11,2 %. Von 1971 bis 2010 betrug die Abnahme 27,8 %. Grund für den Rückgang sind sowohl die stete Abwanderung<br />
als auch die negative Geburtenbilanz. Vor allem die Geburtenbilanz (Differenz zwischen Geburten und Sterbefällen)<br />
fällt negativ aus; die Abwanderung ist etwas geringer. Im Zeitraum 1981 bis 1991 konnten sogar ein leichter<br />
Zuwachs um 0,5 % festgestellt werden.<br />
Für das gesamte Land Burgenland war ab 1981 bis 2008 ein Bevölkerungswachstum von +4,2 % feststellbar; im<br />
Bezirk Oberpullendorf hingegen ist die Einwohnerzahl in diesem Zeitraum zurückgegangen (-5,1 %), allerdings nicht<br />
so stark, wie in der Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>. (-17,5 % zwischen 1981 und 2008).<br />
Ein Vergleich der Wohnbevölkerung 2001 nach den 4 Ortsteilen zeigt, dass <strong>Frankenau</strong> mit 480 Einwohnern 38,5 %<br />
der einwohnermäßig größte Ortsteil ist, <strong>Unterpullendorf</strong> folgt mit 467 Einwohnern (37,4 %), Großmutschen mit 177<br />
(14,2 %) und Kleinmutschen stellt mit 124 Einwohnern (9,9 %) den kleinsten Ortsteil dar. Der Anteil an Nebenwohnsitzen<br />
beträgt für das Jahr 2001 17.7 %.
Tab. 7: Bevölkerungsentwicklung<br />
- 16 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> 1981 1991 2001 2010 Veränderungen<br />
Bevölkerung insgesamt<br />
- davon Nebenwohnsitzfälle<br />
- Veränderung 1971 - 1981<br />
- Veränderung 1981 – 1991<br />
- Veränderung 1991 – 2001<br />
- Veränderung 1971 – 2010<br />
- Veränderung 1991 – 2010<br />
- Veränderung 1991 – 2001 durch<br />
Geburtenbilanz<br />
- Veränderung 1991 – 2001 durch<br />
Wanderungsbilanz<br />
- Veränderung 1981 – 1991 durch<br />
Geburtenbilanz<br />
- Veränderung 1981 – 1991 durch<br />
Wanderungsbilanz<br />
Quelle: Statistik Austria<br />
Tab. 8: Bevölkerungsstruktur<br />
Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<br />
<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Bevölkerung nach Altersgruppen<br />
- bis unter 15 Jahre<br />
- 15 bis unter 60 Jahre<br />
- 60 und mehr Jahre<br />
Bevölkerung nach Religion<br />
- römisch-katholisch<br />
- evangelisch<br />
- orthodox<br />
- islamisch<br />
- sonstiges<br />
ohne Bekenntnis bzw. unbekannt<br />
Bevölkerung nach Umgangssprache<br />
- Deutsch<br />
- Burgenland-Kroatisch<br />
- Kroatisch<br />
- Ungarisch<br />
- sonstiges, bzw. unbekannt<br />
Quelle: Statistik Austria<br />
1.438 1.335<br />
2001<br />
abs.<br />
183<br />
705<br />
360<br />
1.157<br />
12<br />
13<br />
20<br />
7<br />
39<br />
193<br />
961<br />
43<br />
16<br />
35<br />
2001<br />
in %<br />
1.248<br />
221<br />
14,7<br />
56,5<br />
28,8<br />
92,7<br />
1.0<br />
1,0<br />
1,6<br />
0,6<br />
3,1<br />
15,5<br />
77,0<br />
3,4<br />
1,3<br />
2,8<br />
1.169<br />
2010<br />
abs.<br />
118<br />
757<br />
294<br />
-182 (-11,2 %)<br />
-103 (-7,2 %)<br />
-87 (-6,5 %)<br />
-451 (-27,8 %)<br />
-166 (-12,4 %)<br />
-65 (-4,9 %)<br />
-22 (-1,6 %)<br />
-110 (-7,6 %)<br />
2010<br />
in %<br />
+7 +0,5 %)<br />
Betrachtet man die Veränderung der Bevölkerungsstruktur zwischen 2001 und 2010, so zeigt sich sehr deutlich eine<br />
starke Abnahme in der Gruppe der unter 15-Jährigen von 14,7 % auf nur 10,1 %. Auch der Anteil der über 60-Jährigen<br />
ist gefallen und liegt nun bei etwa einem Viertel der Bevölkerung. Stark gestiegen ist der Anteil der Erwerbstätigen<br />
bzw. in Ausbildung Befindlichen an der Gesamtbevölkerung (von 56,5 % auf 64,8 %).<br />
Somit wird sehr deutlich, dass vor allem in der Gruppe der Kleinkinder und Schulpflichtigen eine immer geringere<br />
Anzahl besteht, was sich natürlich auch auf die Auslastung der Schulen und Kindergärten niederschlägt.<br />
10,1<br />
64,8<br />
25,1
- 17 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Der überwiegende Teil der Bevölkerung gehört dem römisch-katholischen Glauben an (rd. 93 %). Zwei Pfarren sind<br />
vorhanden (eine in <strong>Frankenau</strong> und eine in <strong>Unterpullendorf</strong>), in Groß- und Kleinmutschen bestehen Filialkirchen.<br />
Der größte Anteil der Gemeindebevölkerung sind Angehörige der Volksgruppe der Burgenland-Kroaten (77 %) und<br />
3,4 % geben Standard-Kroatisch als Muttersprache an.<br />
Die Zahl der Erwerbstätigen in <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> wurde bei der Volkszählung 2001 mit 512 ermittelt; davon<br />
waren 435 Auspendler. Somit hatten rd. 85 % der Erwerbstätigen ihren Arbeitsplatz außerhalb der Gemeinde und an<br />
diesem Wert hat sich auch nicht viel geändert. Von den Auspendlern arbeiten etwa 60 % in einer anderen Gemeinde<br />
des politischen Bezirkes (vor allem im Bezirkshauptort Oberpullendorf und auch in der Therme in Lutzmannsburg),<br />
etwa 10 % in der Landeshauptstadt Eisenstadt und etwa 22 % pendeln nach Wien.<br />
2.5 Gebäude- und Wohnungsstruktur<br />
2001 wurden in der Gemeinde 637 Gebäude gezählt, davon 579 Wohngebäude (überwiegend Einfamilienhäuser).<br />
Die Zahl der Wohnungen betrug 632; rund ein Viertel der Wohnungen wurden als Nebenwohnsitz angegeben bzw.<br />
ohne Wohnsitzangabe. Die Ausstattung der Wohnungen war überwiegend sehr gut. 2001 waren 76,7 % aller Wohnungen<br />
der Ausstattungskategorie A (Zentralheizung, Bad / Dusche WC in der Wohnung), bzw. 16,1 % der Kategorie<br />
B (Bad / Dusche, WC in der Wohnung) zuzuordnen.<br />
Tab. 9: Gebäude- und Wohnungsentwicklung<br />
Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> 2001 2006 Veränderungen<br />
Gebäude insgesamt<br />
- davon Wohngebäude<br />
- Abnahme an Gebäuden 2001 – 2006<br />
-Zunahme an Wohngebäuden<br />
2001 -20016<br />
Wohnungen insgesamt<br />
- Hauptwohnsitz (absolut)<br />
- Hauptwohnsitz (in %)<br />
- Nebenwohnsitz, bzw.<br />
ohne Wohnsitzangabe<br />
- Zuwachs an Wohnungen 2001– 2006<br />
Quelle: Statistik Austria<br />
637<br />
579<br />
632<br />
483<br />
76,4<br />
152<br />
624<br />
597<br />
665<br />
500<br />
75,2<br />
165<br />
-13 (-2,0 %)<br />
+18 (+3,1 %)<br />
+33 (+5,2 %)<br />
Auffallend ist der Rückgang zwischen 2001 bis 2006 um 13 Gebäude (Probezählung der Statistik Austria), während<br />
die Zahl an Wohnungen gestiegen ist (+ 33 Wohnungen). Laut Aufzeichnungen im Gemeindeamt werden pro Jahr<br />
etwa 1 bis 2 neue Gebäude errichtet.<br />
Flächenwidmungsplan (letzte Änderung 10.7.08) und Bebauungsplan (Stand19.03.07) sind vorhanden.<br />
Die Gemeinde selbst verfügt über 21 Bauplätze, die zum Teill aufgeschlossen sind und nach Bedarf an junge<br />
Gemeindebürger weitergegeben werden können.<br />
Zusätzliche Förderungsmaßnahmen für energiesparende Maßnahmen bei Neubauten und Sanierung von Gebäuden<br />
werden von der Gemeinde vergeben, wenn die Antragsteller die Bedingungen der Wohnbauförderung erfüllt haben.
2.6 Wirtschaftsstruktur<br />
2.6.1 Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe<br />
Tab. 10: Arbeitsstätten und Beschäftigte<br />
- 18 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> 1991 2001 2006 Veränderungen<br />
Arbeitsstätten insgesamt<br />
- davon Beherbergungs- und<br />
Gaststättenwesen<br />
- Zuwachs an Arbeitsstätten 1991 – 2001<br />
- Zuwachs an Arbeitsstätten 1991 – 2006<br />
Beschäftigte insgesamt<br />
- davon Beherbergungs- und<br />
Gaststättenwesen<br />
- Zuwachs an Beschäftigten 1991 – 2001<br />
Quelle: Statistik Austria<br />
35<br />
94<br />
42<br />
5<br />
118<br />
16<br />
52<br />
7<br />
141<br />
+7 (+20,0 %)<br />
+17 (+48,6 %)<br />
+24 (+25,5 %)<br />
Die Zahl der gewerblichen Arbeitsstätten in <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> ist in den letzten Jahren angestiegen. Bei der<br />
Probezählung der Statistik Austria im Jahre 2006 wurden 52 Betriebe registriert, somit erfolgte ein Anstieg um 48 %<br />
(+17 Betriebe) seit 1991. Von 1991 bis 2001 kam es zu einem Anstieg von 7 Arbeitsstätten (+20 %) und um 24 Beschäftigte<br />
(+25,5 %).<br />
Der größte Betrieb der Gemeinde ist die Dachdeckerei und Spenglerei Mayer sowie das Lagerhaus <strong>Unterpullendorf</strong>.<br />
Ein weiterer Arbeitgeber ist auch die Gemeinde selbst, neben den Angestellten im Gemeindeamt sind Gemeindearbeiter<br />
sowie die Lehr- und Betreuungskräfte im Kindergarten zu erwähnen.<br />
Der Tourismus hat in <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> derzeit keine große Bedeutung. In der Sparte Beherbergungs- und<br />
Gaststättenwesen waren 2001 nur 16 Beschäftigte in 5 Betrieben gemeldet; 2006 waren 7 Betriebe registriert.<br />
Einige Privatzimmerpensionen sind entstanden (vgl. Tab. 10); die Auslastung ist allerdings gering und beschränkt<br />
sich auf die Sommermonate. Die Sonnentherme Lutzmannsburg-<strong>Frankenau</strong> hat noch nicht den gewünschten touristischen<br />
Aufschwung in der Gemeinde gebracht.<br />
Tab. 11: Beherbergungsbetriebe in der Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Gemeinde<br />
<strong>Frankenau</strong>-<br />
<strong>Unterpullendorf</strong><br />
<strong>Frankenau</strong><br />
Peter Leidl<br />
Eva Tobler<br />
Maria und Anton Winter<br />
Inhaberin Art des Betriebes Adresse<br />
Gasthaus „Csarda“ – Dorf- und<br />
Schmankerlwirt<br />
Gasthof und Pension<br />
Frühstückspension<br />
Hauptstraße 64<br />
Hauptstraße 124<br />
<strong>Frankenau</strong> 158<br />
Großmutschen Familie Angerer Hotel / Pension Hauptstraße 62<br />
Kleinmutschen Elisabeth Mörk Frühstückspension Mörk /<br />
Haus am Hügel<br />
Kleinmutschen 70<br />
<strong>Unterpullendorf</strong> Mag. Gerhard Garstenauer Ferienhaus Pingenstein Günserstr. 1<br />
Quelle: Informationen der Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>
- 19 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
2.6.2 Land- und Forstwirtschaft<br />
Die Statistik Austria hat im Jahr 1999 80 land- und forstwirtschaftliche Betriebe in der Gemeinde registriert; 1995<br />
waren es noch 123 Betriebe. 14 davon wurden im Vollerwerb und 62 im Nebenerwerb bewirtschaftet; 4 Betriebe<br />
waren im Besitz juristischer Personen. Insgesamt nahm die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe von 1995 bis 1999<br />
um 35 % ab. Betrachtet man lediglich den Haupterwerb, kann man im gleichen Zeitraum einen Rückgang der Betriebe<br />
um 42 % beobachten. 1999 wurden 2.047 ha landwirtschaftliche Flächen bewirtschaftet. Im letzten Jahrzehnt<br />
kam es zu weiteren Rückgängen in der Landwirtschaft.<br />
Somit hat dieser Wirtschaftzweig immer mehr an Bedeutung verloren, der Anteil an Äckern und Wiesen ist zurückgegangen.<br />
Bis vor 30 Jahren hatte der überwiegende Teil der Hausbesitzer in den Ortschaften einen landwirtschaftlichen<br />
Betrieb, auch wenn der Besitz der meisten Bauern nur wenige Hektar betrug.<br />
Die Abnahme der Zahl der landwirtschaftlichen Haupt- und Nebenerwerbsbetriebe <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>s folgt<br />
dem bundesweiten Trend. Der Rückgang ist in vielen Fällen auf die mangelnde Rentabilität der Betriebsführung und<br />
die zu geringen Einnahmen aus der Vermarktung der erzeugten Produkte zurückzuführen.<br />
In der Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> gibt es einen Vorzeigebetrieb, das Weingut Pfneisl in Großmutschen,<br />
dessen Produkte weit über die Grenzen des Burgenlandes bekannt sind.<br />
Zwei weitere Buschenschanken befinden sich in <strong>Frankenau</strong> (Gregorits Anton und Maria, sowie Gregorich Franz und<br />
Maria) und einer in <strong>Unterpullendorf</strong> (Krismanich Matija).<br />
2.7 Verkehr und Erschließung<br />
2.7.1 Straßenverbindungen<br />
Abb. 17: Geplanter Ausbau der S 31<br />
Quelle: http://www.asfinag.at/strassennetz/burgenland
- 20 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Die Burgenland Schnellstraße S 31 ist die Hauptverbindung nach Wien und zur Landeshauptstadt Eisenstadt. Diese<br />
in Nord-Süd-Richtung durch das Burgenland verlaufende Straßenverbindung führt derzeit von Eisenstadt-Ost bis<br />
nach Oberpullendorf-Süd. Geplant ist eine Verlängerung von Oberpullendorf-Süd bis zur Günser Straße B 61 bei<br />
<strong>Unterpullendorf</strong> (südwestlich des Ortsteils verlaufend). Derzeit werden für den Abschnitt von Oberpullendorf bis zur B<br />
61 das Einreichprojekt und die Umweltverträglichkeitserklärung erstellt. Die Einreichprojektierung für den 2. Abschnitt<br />
von der B 61 bis zur Staatsgrenze erfolgt in Abstimmung mit den Ausbaumaßnahmen auf ungarischer Seite. Von<br />
dieser neuen Straßenverbindung erwartet man sich einerseits eine Verkehrsentlastung im Ortsteil <strong>Unterpullendorf</strong>,<br />
aber auch positive wirtschaftliche Auswirkungen für die Gemeinde.<br />
Die Hauptroute in die Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> vom Bezirkshauptort Oberpullendorf kommend, stellt die<br />
B 61 dar, auf der man von <strong>Unterpullendorf</strong> über Rattersdorf die ungarischen Grenze Richtung Güns (Köszeg)<br />
erreicht. Von <strong>Unterpullendorf</strong> nach Groß- und Kleinmutschen und bis <strong>Frankenau</strong> gelangt man über die L 225, die<br />
Lutzmannsburger Straße, die über Strebersdorf bis Lutzmannsburg zur Sonnentherme führt (rd. 10 km).<br />
Weitere Landesstraßen im Gemeindegebiet sind die L 231, die <strong>Frankenau</strong>er Straße, die den Ortsteil mit Unterloisdorf<br />
verbindet, sowie die L 245, die Langentaler Straße, die von <strong>Unterpullendorf</strong> über Langental nach Großwarasdorf<br />
führt. Weitere Verbindungen sind Gemeindestraßen (Ortsstraßen, asphaltierten Güterwege und Feldwege).<br />
2.7.2 Öffentlicher Verkehr<br />
<strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> hat Anschluss an das Bahnnetz, allerdings nur für den Güterverkehr. Der öffentliche<br />
Verkehr erfolgt durch Busse; die Hauptverbindungen führen nach Oberpullendorf, Eisenstadt, Mattersburg und Wien.<br />
2.7.3 Radwege<br />
Durch die Ortschaft führen der B 48 - EU-Thermalradwanderweg mit einer Länge von ca. 15 km, der B 47 - Römische<br />
Bernsteinstraße mit einer Länge von ca. 31 km und der B 43 – Familienthermen Radweg mit einer Länge von<br />
ca. 32 km.<br />
Radweg B 47:<br />
Der Römische-Bernsteinstraße-Radweg B 47, häufig auch als Römische Bernsteinstraße im Mittelburgenland<br />
bezeichnet, ist 31 Kilometer lang. Der B 47 führt entlang der Bernsteinstraße, einer alten Handelsroute der Römer,<br />
die von Kaiser Augustus angelegt und über die Jahrtausende hindurch ausgebaut wurde, von Strebersdorf über<br />
Großmutschen, Nebersdorf, Großwarasdorf, Raiding, Horitschon und Neckenmarkt bis nach Deutschkreutz an der<br />
Grenze zu Ungarn. Entlang des Radweges informieren Schaupulte über die Sehenswürdigkeiten und deren Geschichte,<br />
Auf etwa 14 der insgesamt 17 Kilometer, die man auf der Altstraße zurücklegt, ist der damalige Weg<br />
unverändert erhalten geblieben. Der Fahrer hat die Möglichkeit, in Strebersdorf auf den Familienthermenradweg, in<br />
Horitschon und Deutschkreutz auf den Rotweinradweg, in Neckenmarkt auf den Lisztradweg sowie bei Neckenmarkt<br />
und in Deutschkreutz auf den Radweg R 62 zu wechseln, welcher den Jubiläumsradweg mit dem Rotweinradweg<br />
verbindet.<br />
Radweg B 43:<br />
Der B 43 Familientherme-Radwanderweg startet bei der Therme in Lutzmannsburg, führt entlang von Obstplantagen<br />
und des Rabnitzflusses nach Strebersdorf, weiter über <strong>Frankenau</strong> Unter- und Oberloisdorf bis nach Steinberg-<br />
Dörfl und zum Ziel in Oberpullendorf. Die 21 km lange und weitgehend ebene, asphaltierte Radroute ist für die ganze<br />
Famile geeignet.<br />
Radweg B 48:<br />
Von Therme zu Therme führt der grenzüberschreitende B 48 EU-Thermal Radwanderweg — von der Therme Lutzmannsburg-<strong>Frankenau</strong><br />
zum ungarischen Thermalort Bük.
2.8 Öffentliche Einrichtungen<br />
Abb. 18: Radwegenetz in der Gemeinde<br />
http://www.burgenland.info/de/themen/sport/radfahren/radwege/radrosl/b43444748/<br />
- 21 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Bildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen<br />
Der Kindergarten befindet sich in Kleinmutschen; er wird eingruppig geführt; 3 Kindergartenpädagoginnen, eine<br />
davon auch ungarischsprachig, sind für die Kleinkinder verantwortlich. Die Öffnungszeiten im Kindergarten sind von<br />
7 Uhr 30 bis 17 Uhr (am Freitag bis 14 Uhr). Die Kinder erhalten dort auch ein Mittagessen.<br />
In der Gemeinde sind 2 Volksschulen vorhanden; eine in <strong>Frankenau</strong>, eine in <strong>Unterpullendorf</strong>, die jeweils einklassig<br />
geführt werden. In beiden Schulen wird auch in kroatischer Sprache unterrichtet. Nachmittagsbetreuung erfolgt in<br />
beiden Volksschulen.<br />
Zur weiteren Ausbildung nach der Volkschulzeit werden von den Kindern die Hauptschulen in Oberpullendorf bzw.<br />
Steinberg in Anspruch genommen. Die Höheren Schulen (Gymnasium, HAK) befinden sich in ebenfalls in Oberpullendorf.<br />
Gemeindeverwaltung<br />
Die Gemeindeverwaltung ist im Gemeindeamt in <strong>Frankenau</strong> untergebracht; für jeden der weiteren Ortsteile sind Ortsvorsteher,<br />
bzw. in Kleinmutschen eine Ortvorsteherin zuständig. Eine neue Homepage für die Gemeinde ist derzeit<br />
im Aufbau!<br />
2.9 Versorgung<br />
Ein Lebensmittelgeschäft versorgt die Bewohner im Ortsteil <strong>Unterpullendorf</strong> mit Gütern des täglichen Bedarfs; in<br />
Groß- und Kleinmutschen ist keine Nahversorgung gegeben. Gasthäuser bestehen in <strong>Unterpullendorf</strong> und in <strong>Frankenau</strong>;<br />
in den beiden kleinen Ortsteilen ist ein Bestehen wirtschaftlich nicht mehr möglich gewesen. Das Geldinstitut<br />
(Raiffeisenbank) hat seinen Sitz im Ortsteil <strong>Frankenau</strong>.<br />
Für die gesundheitliche der Gemeindebevölkerung ist eine Ärztin aus Lutzmannsburg zuständig; 2 Mal pro Woche<br />
ordiniert sie auch in <strong>Unterpullendorf</strong>. Die Gemeinde ist Mitglied des Sanitätskreises Lutzmannburg-<strong>Frankenau</strong>/<br />
<strong>Unterpullendorf</strong>.
- 22 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Das Postamt in <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> wurde bereits vor einigen Jahren geschlossen; das nächstgelegene liegt<br />
in der Nachbargemeinde Lutzmannsburg. Die zuständigen Polizeiposten in Lutzmannsburg bzw. Oberpullendorf.<br />
2.10 Technische Infrastruktur<br />
Nach der Gemeindezusammenlegung im Jahr 1971 war der Ausbau der Infrastruktur ein kommunales Anliegen.<br />
1973 wurde ein neues Gemeindeamt errichtet, die Kanalisation in allen 4 Ortsteilen wurde fortgesetzt und die Feuerwehrhäuser<br />
gebaut bzw. renoviert. Ebenso wichtig war die Verkehrserschließung durch den Ausbau der Güterwege<br />
und die Erneuerung der Gemeindestraßen.<br />
1993 wurde nach der Gründung des Gemeindeverbandes Lutzmannsburg / <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> mit dem Bau<br />
einer Abwasserreinigungsanlage begonnen; die Eröffnung der gesamten Anlage erfolgte 1995. Damit wurden die<br />
Voraussetzungen geschaffen, dass die Abwässer nach dem letzten Stand der Technik vollbiologisch gereinigt<br />
werden.<br />
Im Ortsteil <strong>Unterpullendorf</strong> besteht eine Fernwärmegenossenschaft. Im Juni 1995 wurde mit dem Bau der Anlage<br />
begonnen, die im November des gleichen Jahres in Betrieb gehen konnte. Die Trassenlänge beträgt 4,3 km; 77<br />
Abnehmer werden versorgt. 3.300srm/a an Hackgut, die aus den Wäldern der Region bezogen werden, werden für<br />
die Erzeugung von 1.429 MWh/a benötigt.<br />
Die anderen 3 Ortsteile werden über das Netz der BEGAS versorgt.<br />
2.11 Historische Bauwerke und Sehenswürdigkeiten<br />
Die römische Bernsteinstraße – die „via romana“ – ist im Urbarialwald des Ortsteils Großmutschen am besten erhalten.<br />
Seit 1931 steht dieser römische Straßenabschnitt unter Denkmalschutz. Informationen erhält der Besucher<br />
durch zahlreiche gut gestaltete Schaupulte.<br />
Als charakteristisches Schaustück der vor- und frühchristlichen Eisenverhüttung können die Pingenfelder im<br />
<strong>Unterpullendorf</strong>er Zerwald besichtigt werden. Eine Schautafel informiert über die Gewinnung des „Norischen Eisens“.<br />
Ebenfalls in <strong>Unterpullendorf</strong> befindet sich der Stein, der den geografischen Mittelpunkt des Burgenlandes markiert.<br />
Der Basaltstein vom Pauliberg (Landseer Bergland), der die erdinnere Kraft und die Vitalität des Burgenlandes symbolisieren<br />
soll, ist in den Landessprachen Deutsch, Kroatisch und Ungarisch beschriftet.<br />
Abb. 19: „Mittelpunktstein“ in <strong>Unterpullendorf</strong><br />
Quelle: http://www.frankenau-unterpullendorf.at<br />
An Kulturbauten sind nach Ortteilen anzuführen:<br />
<strong>Frankenau</strong>:<br />
• Katholisch Pfarrkirche Allerheiligen:<br />
Der neoromanische Bau mit einem Westturm und Spitzhelm wurde im Jahr 1877 neu errichtet. Der Hochaltar<br />
ist in Formen der Neorenaissance gestaltet, seitlich befinden sich die Figuren des Heiligen Petrus und<br />
Paulus.
- 23 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
• Dreifaltigkeitssäule vor der Kirche (1862)<br />
• Marienkapelle:<br />
Die Kapelle mit der Figur der Heiligen wurde 1848 erbaut und steht an der Straße zum Ortsteil Burgau.<br />
• Miloradić-Denkmal und Miloradić-Park:<br />
Der Park mit dem darin befindlichen Denkmal des bedeutendsten burgenländisch-kroatischen Dichters<br />
wurde neu adaptiert. Die Denkmalbüste des Dichters wurde vom kroatischen Künstler Ivan Meštrović geschaffen.<br />
• Dreifaltigkeitssäule südlich des Friedhofs (1935)<br />
• Bildstock Hl. Johannes Nepomuk am südwestlichen Ortsende (1984)<br />
• Marienstatue mit Ziehbrunnen: an der Straße von <strong>Frankenau</strong> nach Klostermarienberg<br />
Abb. 20: Pfarrkirche Allerheiligen und Dreifaltigkeitssäule in <strong>Frankenau</strong><br />
Quelle: http://www.frankenau-unterpullendorf.at<br />
Großmutschen:<br />
• Filialkirche zu den Hl. Drei Königen:<br />
Der Bau mit einem Glockentürmchen über der Westfassade oberhalb des Ortes wurde Ende des 18. Jahrhunderts<br />
erbaut, 1856 erweitert und mit einem Gewölbe abgeschlossen. Der Hochaltar stammt aus derselben<br />
Zeit. An der Apsiswand befindet sich ein Ölbild der Hl. Drei Könige.<br />
• Bildstock:<br />
Die Steinfigurengruppe östlich des Friedhofes ist mit 1920 bezeichnet und stellt die Steinigung des Hl.<br />
Stephanus dar.<br />
Kleinmutschen:<br />
• Filialkirche Hl. Nikolaus:<br />
Der kleine Bau mit vorgebautem Westturm und steinernem Spitzhelm wurde 1870 am Osthang, abseits der<br />
Straße erbaut. 1961 erfolgte eine Erweiterung der Kirche. Die Einrichtung stammt aus der Zeit um 1900.
- 24 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
<strong>Unterpullendorf</strong>:<br />
• Katholisch Pfarrkirche Hl. Battholomäus:<br />
Nach dem Abbruch der alten Kirche wurde im Jahr 1905 mit dem großen neogotischen Bau begonnen.<br />
Auch die Einrichtung stammt aus derselben Zeit. Aus der alten Kirche sind noch zwei barocke Holzfiguren<br />
der heiligen Petrus und Paulus und ein Kruzifix unter der Empore vorhanden.<br />
• Mariensäue: vor der Kirche<br />
• Kapelle Hl. Florian:<br />
Der neogotische Bau steht mitten im Ort und wurde 1870 erbaut.<br />
• Kapelle Hl. Donatus:<br />
Der rechteckige Giebelbau mit Glockentürmchen wurde 1779 errichtet und liegt in unmittelbarer Nähe des<br />
Mittelpunktsteines in den Weinbergen.<br />
• Dreifaltigkeitssäule vor der Kirche (1862)<br />
• Mariensäule:<br />
Die Steinfigur Immaculata wurde im 18. Jahrhundert errichtet und steht am neu gestalteten Kirchenplatz.<br />
• Dreifaltigkeitssäule (1882)<br />
• Pietá:<br />
Gedrungene Säule mit plastischer Gruppe aus dem 18. Jhdt.; befindet sich vor der Kirche.<br />
2.12 Freizeit und Erholung<br />
In jedem Ortsteil besteht ein Sportplatz (Fußballplatz); Kinderspielplätze sind in <strong>Unterpullendorf</strong>, Kleinmutschen und<br />
<strong>Frankenau</strong> vorhanden.<br />
Ein umfangreiches Rad- und Wanderwegenetz (vgl. Kap. 2.7.3) wird von den Einheimischen und den Touristen<br />
gerne in Anspruch genommen. 1997 entstand der erste burgenländische Reitwanderweg (Länge ca. 70 km).<br />
Die Sonnentherme, in der Nachbargemeinde Lutzmannsburg gelegen, wurde 1994 ihrer Bestimmung übergeben.<br />
Die als Familientherme bekannte Freizeiteinrichtung bietet Fitness, Gesundheit, Spaß und Sport für alle Altersgruppen.<br />
Daneben sind vielfältige Therapiemöglichkeiten durch die heilende Kraft des Thermalwassers indiziert.<br />
Die Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> hat sich an der Investition der Therme beteiligt und bezieht daher auch<br />
Erträge aus den Einnahmen der Ortstaxe. Eine Studie, um die Positionierung der Therme zu überprüfen ist derzeit in<br />
Ausarbeitung. Dabei wird auch überlegt, welche Möglichkeiten bestehen, um die Bewohner des Bezirkes wieder<br />
verstärkt in die Therme zu bringen. Weiters bestehen Pläne, die Therme zu privatisieren.<br />
Abb. 21: Waldlehrpfad in <strong>Frankenau</strong><br />
Quelle: http://www.frankenau-unterpullendorf.at
- 25 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Der Waldlehrpfad <strong>Frankenau</strong> zeigt mehr als sechzig typische Sträucher und Bäume des pannonischen Raumes. Auf<br />
Hinweistafeln gibt es Informationen zu den einzelnen Gewächsen. Die Besonderheit: Die Hinweistafeln sind viersprachig<br />
verfasst: lateinisch, deutsch, kroatisch und ungarisch.<br />
2.13 Kulturelle Aktivitäten<br />
Bereits in der Vergangenheit haben Persönlichkeiten aus der Gemeinde wie der burgenländisch-kroatische Priesterdichter<br />
Mate Miloradić (1850-1928), Pater Blazovich und Prof. Horvath die burgenländisch-kroatische Kultur wesentlich<br />
mitbestimmt und gestaltet. Kulturförderung ist in der von der kroatischen Volksgruppe bewohnten Gemeinde<br />
daher ein wichtiger Faktor.<br />
Die heutigen Kulturträger sind “Tamburica i zbor Frakanava“ und das Folkloreensemble „Hajdenjaki“ (bedeutet<br />
„Buchweizenknödel“ – eine einst sehr beliebte Speise der <strong>Unterpullendorf</strong>er). Beide haben sich der Bewahrung und<br />
Pflege des kroatischen Kulturgutes angenommen (vgl. Homepage unter http://www.hajdenjaki.at).<br />
Die Errichtung der Mate Miloradić Mehrzweckhalle wurde von der Gemeinde entsprechend unterstützt. Diese Halle<br />
ist für größere Veranstaltungen geplant worden; ist aber derzeit renovierungsbedürftig.<br />
Zum Ortsteil <strong>Unterpullendorf</strong> ist eine Ortschronik vorhanden: Csenar Aladar, Felix Wanschitz: 750 ljet Dolnja Pulja /<br />
750 Jahre <strong>Unterpullendorf</strong>. Prugg, Eisenstadt 1975.<br />
2.14 Vereinswesen und Brauchtum<br />
Tab. 10: Vereine und Gemeinschaften in <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Art der Vereine <strong>Frankenau</strong> Großmutschen Kleinmutschen <strong>Unterpullendorf</strong><br />
Freiwillige<br />
Feuerwehr<br />
Verschönerungsverein<br />
FF <strong>Frankenau</strong> FF Großmutschen FF Kleinmutschen FF <strong>Unterpullendorf</strong><br />
Verschönerungsverein<br />
<strong>Frankenau</strong><br />
Verschönerungsverein<br />
Großmutschen<br />
Fremdenverkehrs-<br />
und Verschönerungsverein<br />
Kleinmutschen<br />
Verschönerungsverein<br />
<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Fußballverein SC <strong>Frankenau</strong> SC <strong>Unterpullendorf</strong><br />
Jugendverein vorhanden „Jugend Mutschen“<br />
gemeinsam mit der<br />
Jugend Kleinmutschen<br />
„Jugend Mutschen“<br />
gemeinsam mit der<br />
Jugend Großmutschen<br />
vorhanden<br />
Pensionisten Seniorenbund Pensionistenverein* Pensionistenverein* Pensionistenverein*<br />
Musikverein /<br />
Volkstanzgruppe<br />
Chor u. Tamburica<br />
<strong>Frankenau</strong><br />
Sportfischerverein Sportfischer<br />
<strong>Frankenau</strong><br />
Quelle: Informationen der Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
* gemeinsam für alle 3 Ortsteile<br />
Tamburicagruppe<br />
„Hajdenjaki“<br />
Auffallend in <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> ist die vielfältige Vereinsstruktur: 18 Vereine sind registriert. In jedem Ortsteil<br />
besteht eine Freiwillige Feuerwehr, ein Verschönerungsverein und für die Pensionisten aller Ortsteile die Möglichkeit,<br />
in einem Verein aktiv zu sein. Musikbegeisterte können Mitglied bei der bekannten Folkloregruppe<br />
„Hajdenjaki“ oder der Chor- und Tamburicagruppe <strong>Frankenau</strong> werden.<br />
Über die Veranstaltungen wird online auf der Homepage der Gemeinde informiert und auch die Gemeindezeitung<br />
gibt einen Überblick über die zahlreichen Aktivitäten in <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>. Für 2010 wurde ein „Veranstaltungskalender“<br />
(Folder) mit allen Veranstaltungen herausgegeben.
- 26 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
3. SWOT-Analyse<br />
Ziele für die weitere Entwicklung der Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
In den vier ortsteilübergreifend organisierten Arbeitskreisen (AK):<br />
• AK1 „Ortsbild, bauliche Tätigkeit, Verkehr“,<br />
• AK2 „Soziales, Kultur, dörfliches Zusammenleben“,<br />
• AK3 „Wirtschaft, Versorgung, Tourismus“ und<br />
• AK4 „Jugend“<br />
wurde in mehreren Sitzungen ein breites Spektrum an Themen, welche den TeilnehmerInnen ein besonderes Anliegen<br />
waren, diskutiert.<br />
Im Rahmen einer SWOT-Analyse wurden - aufbauend auf Stärken und Schwächen - Potentiale und Chancen und<br />
damit verbundene Ziele und Maßnahmen für eine nachhaltige Entwicklung der Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
formuliert, die in den nachfolgenden Tabellen übersichtlich angeführt sind.<br />
Die erarbeiteten Maßnahmen und Projekte sind genauer in Kapitel 5: „Maßnahmen und Projekte“ ausformuliert.<br />
3.1 Arbeitskreis 1: Ortsbild, bauliche Tätigkeit, Verkehr<br />
Im Arbeitskreis 1 wurde einleitend festgestellt, dass die Gemeinde über qualitätsvolle Ortsräume und eine intakte<br />
Umwelt mit guter Luftqualität verfügt. Die Erhaltung der Landschaft, der Umweltqualität und der baulichen Qualität in<br />
den Dörfern (Erhalt der Ortsbilder und traditionellen Bebauungsstrukturen, einladende öffentliche Räume) in den vier<br />
Ortsteilen der Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> wird als ein vorrangiges Ziel angesehen, insbesondere, wenn<br />
man die touristische Entwicklung in der Thermen- und Genussregion ins Auge fasst.<br />
Daher wurden für den Bereich Ortsbild / Gestaltung und Nutzungen des öffentlichen Raumes und öffentlicher Gebäude<br />
/ bauliche Tätigkeit folgende Ziele formuliert:<br />
1. Verstärkte Information und Bewusstseinsbildung<br />
2. Gestaltung und Pflege des öffentlichen Raumes<br />
3. Gestaltung von Ortseinfahrten<br />
4. Durchgängigkeit und Barrierefreiheit<br />
5. Bepflanzung im öffentlichen Raum<br />
6. Fassadengestaltung und -erneuerung<br />
7. Gestaltung von Sport und Spielplätzen<br />
8. Verstärkte Einbindung von „Wasser“ in den öffentlichen Raum<br />
9. Belebung der Ortskerne<br />
10. „Leistbares“ Wohnen<br />
11. Mehrfachnutzung und Sanierung öffentlicher Gebäude<br />
12. Schaffung von Räumlichkeiten für die Jugend<br />
Wesentliche Ziele hinsichtlich Energieversorgung, Mobilität und Verkehr, technischer Infrastruktur und Naturgefahren<br />
umfassen:<br />
13. Energieautarkie, Energiesparen und gemeinsame Energieversorgung<br />
14. Sicherung der Mobilität<br />
15. Attraktivierung des Fahrradverkehrs<br />
16. Gestaltung eines Leitsystems<br />
17. Erhöhung der Verkehrssicherheit und Verkehrsberuhigung<br />
18. Leistungsfähige technische Infrastruktur<br />
19. Schutz vor Naturgefahren
3.1 Arbeitskreis 1: Ortsbild, bauliche Tätigkeit, Verkehr<br />
A Öffentlicher Raum, Ortsbild,<br />
Ortskerne<br />
- 27 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Stärken Schwächen Potentiale / Chancen Ziele Maßnahmen<br />
Öffentlicher Raum, Ortsbild, Ortskerne<br />
Gestaltung des öffentlichen<br />
Raumes und des Ortsbildes,<br />
Belebung der Ortskerne<br />
Die Qualität der öffentlichen Räume ist<br />
ein Schlüssel zum Erfolg in der weiteren<br />
räumlichen und touristischen Entwicklung.<br />
1 Information, Bewusstseinsbildung Information, Bewusstseinsbildung verstärkte Information, Bewusstseinsbildung<br />
Die in allen vier Ortsteilen vertretenen<br />
Verschönerungsvereine und die<br />
Privaten leisten bei der Gestaltung<br />
öffentlicher und halböffentlicher Räume<br />
gute Arbeit.<br />
Unbewohnte Gebäude gefährden die<br />
Lebendigkeit der Ortskerne. Chancen<br />
einer sinnvollen Raumnutzung werden<br />
somit nicht genutzt.<br />
Durch verstärkte Bewusstseinsbildung<br />
kann Verständnis für große gesellschaftliche<br />
Herausforderungen, räumliche<br />
Zusammenhänge und Lösungsmöglichkeiten<br />
für die anstehenden<br />
Probleme geschaffen werden. Eine<br />
breite Bewusstseinsbildung bei allen an<br />
Planungs- und Gestaltungsprozessen<br />
beteiligten GemeindebürgerInnen ist<br />
unverzichtbar für den Erfolg dieser<br />
Prozesse.<br />
2 Qualität der öffentlichen Räume Öffentliche Räume Gestaltung und Pflege des öffentlichen<br />
Raumes<br />
Die Installation neuer Beleuchtungskörper<br />
der öffentlichen Straßenbeleuchtung<br />
in Großmutschen hat große<br />
Akzeptanz gefunden.<br />
Es bestehen Defizite in der Anzahl und<br />
Qualität vielfältig nutzbarer öffentlicher<br />
Räume.<br />
Qualitätsvolle öffentliche Räume eröffnen<br />
attraktive Möglichkeiten für die<br />
Bevölkerung, für die Anregung des<br />
Dialoges unter jungen Menschen, für die<br />
Kinder von Jungfamilien und für ältere<br />
Menschen, die traditionell den öffentlichen<br />
Raum zum Gedankenaustausch<br />
und als Bühne für Bräuche nützen.<br />
Gestaltung des öffentlichen<br />
Raumes und des Ortsbildes,<br />
Belebung der Ortskerne<br />
verstärkte Information, Bewusstseinsbildung<br />
Die Bewusstseinsbildung hinsichtlich der<br />
Gestaltung und Pflege öffentlicher<br />
Räume soll verstärkt werden.<br />
Anerkennung und Dank für öffentlich<br />
wirksame Beiträge von Privaten sollen<br />
verstärkt werden.<br />
Gestaltung und Pflege des öffentlichen<br />
Raumes<br />
Öffentlicher Plätze und Aufenthaltsräume<br />
sollen als Möglichkeiten zur<br />
öffentlichen Versammlung und Diskussion<br />
und als öffentliche Räum zum<br />
Wohlfühlen für alle (BewohnerInnen und<br />
Gäste) gestaltet werden.<br />
Gestaltung des öffentlichen<br />
Raumes und des Ortsbildes,<br />
Belebung der Ortskerne<br />
verstärkte Information, Bewusstseinsbildung,<br />
Konzepterstellung<br />
Erstellung eines Gesamtkonzeptes<br />
betreffend Gestaltung der Orts- und<br />
Straßenräume, differenziert nach Ortsteilen<br />
Kontaktaufnahme mit den Eigentümern<br />
unbewohnter Gebäude und ihre Motivation<br />
zur Verbesserung des Erscheinungsbildes<br />
und zur Wiedernutzung von<br />
Gebäuden.<br />
Information betreffend Gebäudesanierung<br />
und Fassadenerneuerung<br />
Gestaltung und Pflege des öffentlichen<br />
Raumes<br />
Projekt 1: (Vgl. Kap 5.1.1)<br />
Schaffung und Gestaltung öffentlicher<br />
Plätze und Aufenthaltsräume<br />
für Begegnung und Kommunikation
- 28 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Stärken Schwächen Potentiale / Chancen Ziele Maßnahmen<br />
3 Ortseinfahrten Ortseinfahrten Gestaltung der Ortseinfahrten Gestaltung der Ortseinfahrten Gestaltung der Ortseinfahrten<br />
Teilweise bestehen Gestaltungsmängel<br />
bei den Ortseinfahrten.<br />
Ortseinfahrten sind die „Haustüren“ der<br />
Dörfer und Orte, sie stellen eine<br />
„Visitenkarte“ für ihre BewohnerInnen<br />
dar, sie können für Gäste abweisend<br />
oder einladend wirken und bieten die<br />
Möglichkeit, die einzelnen Ortsteile<br />
unterschiedlich und unverkennbar zur<br />
Geltung zu bringen.<br />
Die Ortseinfahrten sollen einprägsam<br />
und differenziert gestaltet werden und<br />
die jeweilige räumliche Charakteristik<br />
verstärken.<br />
Projekt 2: (Vgl. Kap 5.1.2)<br />
Gestaltung der Ortseinfahrten<br />
4 Durchgängigkeit und Barrierefreiheit Durchgängigkeit und Barrierefreiheit Durchgängigkeit und Barrierefreiheit Durchgängigkeit und Barrierefreiheit Durchgängigkeit und Barrierefreiheit<br />
Es besteht ein Nachholbedarf bei der<br />
Gestaltung von zusammenhängen,<br />
barrierefrei zugänglichen Gehsteigen.<br />
Der demografische Wandel, der vor<br />
allem auch mit einer zunehmenden<br />
Alterung der Bevölkerung einher geht,<br />
erfordert verstärkt Anstrengen,<br />
barrierefreie öffentliche Räume zu<br />
gestalten.<br />
Gehsteige sollen räumlich zusammenhängend<br />
konzipiert und barrierefrei<br />
gestaltet werden.<br />
Projekt 3: (Vgl. Kap 5.1.3)<br />
Durchgängigkeit und<br />
Barrierefreiheit<br />
(insbesondere bei der Gestaltung der<br />
Gehsteige)<br />
5 Bepflanzung im öffentlichen Raum Bepflanzung im öffentlichen Raum Bepflanzung im öffentlichen Raum Bepflanzung im öffentlichen Raum Bepflanzung im öffentlichen Raum<br />
Nussbäume, Kastanien und andere<br />
Baumarten haben in burgenländischen<br />
Dörfern lange Pflanztradition und<br />
ermöglichen darüber hinaus reiche<br />
Ernten, welche die Landschaft als<br />
„Genussregion“ prägen.<br />
6 Fassadengestaltung und<br />
-erneuerung<br />
Zumeist zeichnen sich die Ortsteile<br />
durch ein gepflegtes Ortsbild aus.<br />
Teilweise wurden Nuss- und Kastanienbäume<br />
gefällt. Die Reduzierung des<br />
Baumbestandes gefährdet den Charakter<br />
und die Auszeichnung als Genussregion.<br />
Fassadengestaltung und<br />
-erneuerung<br />
Unbewohnte Gebäude und nicht gepflegt<br />
Fassaden beeinträchtigen das<br />
Ortsbild.<br />
Bäume im öffentlichen Raum spenden<br />
Schatten, laden ein, unter ihrem „Dach“<br />
zu verweilen, gliedern den öffentlichen<br />
Raum und schaffen als Alleen einen<br />
inneren räumlichen Zusammenhalt.<br />
Fassadengestaltung und<br />
-erneuerung<br />
Die Ortsbilder werden wesentlich von<br />
Gebäudeensembles geprägt. Die Qualität<br />
der historischen Fassaden und<br />
deren maßstäbliche Gestaltung bei<br />
Neubauten stellt eine große Herausforderung<br />
für die öffentliche Hand, für<br />
Verschönerungsvereine und Private dar.<br />
Charakteristische, regionstypische<br />
Bäume und Sträucher sollen im öffentlichen<br />
Raum erhalten und gezielt neu<br />
gepflanzt werden.<br />
Fassadengestaltung und<br />
-erneuerung<br />
Historische Fassaden sollen behutsam<br />
erneuert werden, dabei ist auf Ensemblewirkung<br />
Bedacht zu nehmen.<br />
Neue Fassaden sollen maßstäblich<br />
gestaltet werden, dabei ist ebenfalls auf<br />
die Wirkung im Ensemble Rücksicht zu<br />
nehmen.<br />
Übernahme von „Baumpatenschaften“<br />
Fassadengestaltung und<br />
-erneuerung<br />
Projekt 4: (Vgl. Kap 5.1.4)<br />
Fassadengestaltung und<br />
-erneuerung<br />
Konzepterstellung für gesamte<br />
Gebäudensembles<br />
Anreize für Sanierung und Erneuerung<br />
von Fassaden
- 29 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Stärken Schwächen Potentiale / Chancen Ziele Maßnahmen<br />
7 Sport und Spiel Sport und Spiel Sport und Spiel Gestaltung von Sport- und<br />
Spielplätzen<br />
Sportliche Aktivitäten haben in der<br />
Gemeinde einen besonderen<br />
Stellenwert.<br />
Der Sportplatz in Großmutschen wird<br />
nur mangelhaft genutzt.<br />
Sport- und Spielplätze sind wichtige<br />
Begegnungsstätten für alle Altersgruppen<br />
– für Kinder, Jugendliche,<br />
Erwachsene. Die Qualität ihrer Gestaltung<br />
ist entscheidend für ihre Nutzbarkeit.<br />
Sport- und Spielplätze sollen an geeigneten<br />
Standorten errichtet, erhalten und<br />
gepflegt werden.<br />
Gestaltung von Sport- und<br />
Spielplätzen<br />
Projekt 5: (Vgl. Kap 5.1.5)<br />
Gestaltung und Pflege von Spiel-<br />
und Sportmöglichkeiten<br />
8 Wasser Wasser Wasser im öffentlichen Raum Wasser im öffentlichen Raum Wasser im öffentlichen Raum<br />
„Wasser“ hat in Gestalt der Flüsse auf<br />
dem Gemeindegebiet traditionell Bedeutung.<br />
Die Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<br />
<strong>Unterpullendorf</strong> ist an der Therme<br />
Lutzmannsburg-<strong>Frankenau</strong> beteiligt.<br />
Radfahrende TouristInnen nehmen<br />
Trinkbrunnen gerne in Anspruch.<br />
„Wasser“ hat für die weitere touristische<br />
und wirtschaftliche Zukunft der Region<br />
Bedeutung und Symbolkraft.<br />
„Wasser“ soll verstärkt im öffentlichen<br />
Raum sichtbar und für Einheimische und<br />
TouristInnen nutzbar sein.<br />
Projekt 6: (Vgl. Kap 5.1.6)<br />
Nutzung des Elements „Wasser“<br />
in der Gemeinde<br />
Schaffung öffentlicher Trinkbrunnen<br />
(Wasserentnahmestellen)<br />
WC-Anlagen an Radwegen / Trinkbrunnen<br />
Ortsbrunnen<br />
Biotop<br />
9 Ortskerne Ortskerne Belebung der Ortskerne Belebung der Ortskerne Belebung der Ortskerne<br />
Die historischen Ortskerne sind „Brennpunkte“<br />
der räumlichen Entwicklung, sie<br />
prägen die räumliche Charakteristik und<br />
bilden die Anziehungspunkte für BewohnerInnen<br />
und Gäste.<br />
Die Verödung der Ortskerne gefährdet<br />
die künftige räumliche Entwicklung.<br />
Die Sanierung und Adaptierung von<br />
Gebäuden im Ortskern als Standorte für<br />
„leistbares“ Wohnen (für junge Menschen<br />
und Jungfamilien) und<br />
„betreubares“ Wohnen (für ältere Menschen)<br />
bietet eine zeitgemäße Möglichkeit<br />
zur Wiederbelebung der Ortskerne<br />
und zur Reduzierung der Leerstände.<br />
Damit entstehen kurze Wege für die<br />
Bevölkerung zu öffentlichen Gebäuden,<br />
zu Einrichtungen der Nahversorgung<br />
und Naherholung.<br />
Die bestehenden Leerstände sollen<br />
durch gezielte Innentwicklung und<br />
Umnutzung von Gebäuden und aktive<br />
Beteiligung der Bevölkerung vermindert<br />
werden.<br />
Projekt 7: (Vgl. Kap 5.1.7)<br />
Belebung der Ortskerne /<br />
Innenentwicklung<br />
Konzepterstellung für Innenentwicklung
- 30 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Stärken Schwächen Potentiale / Chancen Ziele Maßnahmen<br />
10 Wohnen Leistbares Wohnen Leistbares Wohnen Leistbares Wohnen Leistbares Wohnen<br />
Die Gemeinde bietet mit ihren vier<br />
Ortsteilen ein vielfältiges Angebot an<br />
attraktiven Wohnanlagen. Die historischen<br />
Bebauungsstrukturen mit hofbildender<br />
Bebauung bieten ein ausgewogenes<br />
Maß an Privatheit und Kompaktheit.<br />
Wohnraum für junge Menschen und<br />
Jungfamilien ist mitunter schwer leistbar.<br />
Dies erzwingt mitunter Abwanderung.<br />
Die Schaffung leistbarer Wohnmöglichkeiten<br />
stellt ein Grundbedürfnis dar –<br />
insbesondere sind junge Menschen und<br />
Jungfamilien betroffen.<br />
B Öffentliche Gebäude Öffentliche Gebäude Lage, Gestaltung und Nutzung<br />
von öffentlichen Gebäude<br />
Immer bedeutsamer wird die Frage der<br />
Finanzierbarkeit öffentlicher Einrichtungen.<br />
In diesem Zusammenhang sind<br />
Anzahl, Standort und (Mehrfach-)Nutzung<br />
öffentlicher Gebäude in Diskussion.<br />
Öffentliche Gebäude – Gemeindeämter,<br />
Feuerwehrhäuser, Schulen und Kindergärten<br />
usf. – haben strategische Bedeutung<br />
für das Funktionieren und die<br />
weitere Entwicklung eines Gemeinwesens.<br />
Die Versorgung der Bevölkerung<br />
mit öffentlichen Dienstleistungen,<br />
die häufig an öffentliche Gebäude<br />
gebunden sind, soll auf möglichst<br />
hohem Niveau sichergestellt werden.<br />
Für Jugendliche und Jungfamilien sollen<br />
qualifizierte Angebote an geeigneten<br />
Standorten geschaffen werden. Dabei<br />
soll auf die Innenentwicklung der Gemeinde<br />
besonders Rücksicht genommen<br />
werden.<br />
Junge Menschen sollen motiviert werden,<br />
ihren Lebensmittelpunkt in der<br />
Gemeinde zu behalten.<br />
Der Abwanderung soll entgegen gewirkt<br />
werden.<br />
Gestaltung und Nutzung von<br />
öffentlichen Gebäuden<br />
Es ist verstärkt erforderlich, Generationen-übergreifend<br />
zu denken und Synergien<br />
in der Raumnutzung zu überlegen.<br />
Sanierung vernachlässigter oder unbewohnter<br />
Gebäude im Ortskern<br />
Angebot von Bauplätzen an geeigneten<br />
Standorten)<br />
Gezielte Förderung von Jungfamilien –<br />
in Kombination mit Arbeitsplätzen<br />
Gestaltung und Nutzung von<br />
öffentlichen Gebäuden<br />
Erforderlich ist Erstellung eines Nutzungskonzeptes<br />
für die soziale Infrastruktur<br />
/ Bildungsinfrastruktur: Auf<br />
Grundlage eines Überblickes zu den<br />
Angeboten der einzelnen Ortsteile sind<br />
Standorte und Nutzung zu optimieren.
- 31 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Stärken Schwächen Potentiale / Chancen Ziele Maßnahmen<br />
11 Nutzung öffentlicher Gebäude Nutzung öffentlicher Gebäude Mehrfachnutzung & Sanierung<br />
öffentlicher Gebäude<br />
Die Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
verfügt über zahlreiche öffentliche<br />
Gebäude in strategischer Lage.<br />
Die Freiwilligen Feuerwehren leisten<br />
insbesondere in ländlichen Räumen<br />
einen wichtigen und unverzichtbaren<br />
Beitrag zum Funktionieren des Gemeinwesens.<br />
Das bestehende Feuerwehrhaus in<br />
Kleinmutschen ist ein gutes Beispiel, wie<br />
Kommunikationsmöglichkeiten in einer<br />
kleinen Ortschaft gelingen können (denn<br />
mit knapp 100 Einwohnern ist ein<br />
„normales“ Wirtshaus nicht finanzierbar).<br />
Bei einigen Gemeinde-Immobilien<br />
besteht Sanierungsbedarf! In diesem<br />
Zusammenhang sollen Überlegungen<br />
für Neunutzungen angestellt werden<br />
Die Mehrfachnutzung von Räumen<br />
(öffentliche Räume, öffentliche Gebäude<br />
und Innenräume) ist ein Schlüssel zu<br />
leistbaren öffentlichen Dienstleistungen<br />
auf hohem Qualitätsniveau. Wesentlich<br />
ist die Schaffung ausreichender Angebote<br />
an geeigneten Standorten. In<br />
besonderer Weise sind Gemeindeämter<br />
und Feuerwehrhäuser geeignet.<br />
Die Mehrfachnutzung von Feuerwehrhäusern<br />
bietet Möglichkeiten für weitere<br />
gesellschaftliche Zwecke, die mitunter<br />
gesondert nicht mehr finanzierbar sind.<br />
Mehrfachnutzung & Sanierung<br />
öffentlicher Gebäude<br />
„Mehrzweckräume“ bzw. mehrfach<br />
nutzbare Gemeinschaftsräume sollen<br />
verstärkt in öffentlichen Gebäuden<br />
angelegt werden.<br />
Ein gemeinsames „Kommunikationszentrum“<br />
soll konzipiert, Varianten der<br />
Nutzung und Gestaltung sollen überlegt<br />
werden.<br />
Jene Gemeindeimmobilien, welche für<br />
die weitere kommunale Entwicklung<br />
Bedeutung haben, sollen saniert bzw. im<br />
öffentlichen Interesse umgenutzt werden.<br />
Dazu zählen insbesondere Gemeindeämter<br />
und Feuerwehren.<br />
In den Feuerwehrhäusern sollen (multifunktionale)Versammlungsmöglichkeiten<br />
und mehrfach nutzbare Räumlichkeiten<br />
geschaffen werden.<br />
Mehrfachnutzung & Sanierung<br />
öffentlicher Gebäude<br />
Projekt 8: (Vgl. Kap 5.1.8)<br />
Schaffung, Sanierung, Gestaltung<br />
und (Um-) Nutzung öffentlicher<br />
Gebäude<br />
Sanierung Gemeindeamt <strong>Frankenau</strong><br />
Sanierung Gemeindeamt <strong>Unterpullendorf</strong><br />
Sanierung und Ausbau der Miloradic-<br />
Halle <strong>Frankenau</strong><br />
Umnutzung von Räumen im leerstehenden<br />
Kindergarten in Kleinmutschen<br />
Sanierung der Aufbahrungshalle in<br />
Großmutschen<br />
Vision: Dorfmuseum in Kleinmutschen<br />
Umnutzung des alten Feuerwehrhauses<br />
<strong>Frankenau</strong> für öffentliche Zwecke<br />
12 Jugend Jugend „Raum“ für die Jugend „Raum“ für die Jugend „Raum“ für die Jugend<br />
Insbesondere im ländlichen Raum ist<br />
der Anteil junger Menschen sinkend.<br />
Dies erfordert gezielte Unterstützung<br />
und Förderung.<br />
Die Jugend jeder Gesellschaft stellt<br />
einen wichtigen Schatz dar: die Förderung<br />
von Bildung, Ausbildung und<br />
Werthaltungen der jungen Menschen ist<br />
eine wichtige Voraussetzung für eine<br />
nachhaltige gesellschaftliche Entwicklung.<br />
Für die Jugend geeignete und vielfältige<br />
nutzbare Räumlichkeiten sollen geschaffen<br />
werden.<br />
Die Eigeninitiative der Jugend bei der<br />
Gestaltung und Verwaltung der Räumlichkeiten<br />
soll gefördert werden.<br />
Schaffung von Räumlichkeiten für die<br />
Jugend in <strong>Unterpullendorf</strong>
C Energieautarkie, Energieversorgung<br />
13 Der ländliche Raum bietet häufig ein<br />
großes Potential an erneuerbaren<br />
Energieträgern.<br />
D Mobilität und Verkehrsinfrastruktur<br />
- 32 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Stärken Schwächen Potentiale / Chancen Ziele Maßnahmen<br />
Energieautarkie, Energieversorgung<br />
Die Sicherung und Finanzierung des<br />
Energiebedarfes ist in globaler wie<br />
lokaler Betrachtung zunehmend schwierig.<br />
Initiativen sind auf allen Maßstabsebenen<br />
gefordert.<br />
Mobilität und Verkehrsinfrastruktur<br />
Energieautarke, Energieversorgung<br />
Eine regionale Energieautarkie ist<br />
zunehmend eine Überlebensfrage für<br />
ländliche Räume. Regionales Energieangebot<br />
und Energiebedarf in Einklang<br />
zu bringen, ist die zentrale Herausforderung.<br />
Die Regionen bieten unterschiedliche<br />
Quellen von erneuerbaren<br />
Energien. Die öffentliche Hand ist gefordert,<br />
bei der Ausrüstung und Nachrüstung<br />
von öffentlichen Gebäuden mit<br />
gutem Beispiel für zeitgemäße Energieversorgung<br />
voran zu gehen.<br />
Mobilität und öffentliche<br />
Verkehrsinfrastruktur<br />
Energiesparen und Energieeffizienz,<br />
gemeinsame Energieversorgung<br />
Ein wesentliches Ziel sollte die Energieautarkie<br />
der Gemeinde sein.<br />
In diesem Zusammenhang sollen<br />
Energiesparen gefördert und die Energieeffizienz<br />
verbessert werden.<br />
Lokale bzw. regionale erneuerbare<br />
Energieträger (wie z.B. Holz) sollen<br />
bevorzugt eingesetzt werden.<br />
Sicherung der Mobilität,<br />
Erhöhung der Verkehrssicherheit<br />
Energiesparen und Energieeffizienz,<br />
gemeinsame Energieversorgung<br />
Projekt 9: (Vgl. Kap 5.1.9)<br />
Energieautarkie der Gemeinde<br />
Optimierung der Beleuchtungsintensität<br />
der Ortsbeleuchtung / Schaltbarkeit /<br />
Zeitschaltung auf wenig begangenen<br />
Wegen<br />
Energieeffizienz bei Gemeinde-Objekten<br />
– die öffentliche Hand soll „mit gutem<br />
Beispiel vorangehen“<br />
Photovoltaik-Initiative<br />
Sicherung der Mobilität,<br />
Erhöhung der Verkehrssicherheit<br />
14 Mobilität Mobilität Mobilität, Verkehrsmittelwahl Sicherung der Mobilität Sicherung der Mobilität<br />
Die gute Erreichbarkeit von öffentlichen<br />
Dienstleistungen, Bildungsangeboten<br />
oder Veranstaltungen stellt vor allem für<br />
Kinder und Jugendliche sowie ältere<br />
Menschen in ländlichen Räumen ein<br />
großes Problem dar.<br />
Die Sicherung der Mobilität in ländlichen<br />
Räumen ist eine weitere große Herausforderung<br />
für Gebietskörperschaften und<br />
Private. Dies bedeutet die Sicherung<br />
und Gestaltung guter Angebote im<br />
Öffentlichen Verkehr für Kinder und<br />
Jugendliche am Weg zu Kindergärten<br />
und Schulen, Möglichkeiten für Erwachsene<br />
am Weg zum Beruf, zu Standorten<br />
der Nahversorgung und Naherholung<br />
und für ältere Menschen am Weg zu<br />
Ärzten.<br />
Die Mobilität der Bevölkerung soll auf<br />
möglichst hohem Qualitätsniveau<br />
gesichert werden.<br />
Die Verkehrsanbindung an die S31 ist<br />
ein erklärtes Ziel der Gemeinde<br />
Projekt 10: (Vgl. Kap 5.1.10)<br />
Sicherung der Mobilität der<br />
Bevölkerung<br />
Beibehaltung des Disco-Busses<br />
Elektromobilität<br />
„Anruf-Sammel-Taxi“ (evtl. Zuschuss<br />
durch Gemeinde)
- 33 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Stärken Schwächen Potentiale / Chancen Ziele Maßnahmen<br />
15 Fahrradverkehr Fahrradverkehr Attraktivierung des Fahrradverkehrs Attraktivierung des Fahrradverkehrs Attraktivierung des Fahrradverkehrs<br />
Es bestehen auf Grund der topografischen<br />
und klimatologischen Gegebenheiten<br />
hervorragende Möglichkeiten für<br />
den Fahrradverkehr.<br />
Der Wechsel vom motorisierten Individualverkehr<br />
(LKW, PKW, Motorräder) zu<br />
einem umweltfreundlichen Öffentlichen<br />
Verkehr (Bahn) und Radfahr- und<br />
Fußgängerverkehr ist eine zentrale<br />
Herausforderung für unsere Gesellschaft,<br />
die noch dazu eine erhebliche<br />
Verringerung des Energiebedarfes mit<br />
sich bringt. Dies gilt für städtische<br />
Lebensräume und den ländlichen Raum.<br />
Vor allem BesucherInnen der Therme<br />
„Lutzmannsburg-<strong>Frankenau</strong>“ .<br />
Die Möglichkeiten für den Fahrrad- und<br />
Fußgängerverkehr sollen ausgebaut und<br />
attraktiv gestaltet werden.<br />
Schaffung von Fahrradständern bei den<br />
öffentlichen Einrichtungen<br />
16 Leitsysteme Leitsysteme Gestaltung eines Leitsystems Gestaltung eines Leitsystems Gestaltung eines Leitsystems<br />
17 Verkehrssicherheit und Verkehrsberuhigung<br />
Verkehrssicherheit und Verkehrsberuhigung<br />
Vor allem durchreisende Fremde, Gäste<br />
und soeben zugezogene Menschen sind<br />
zu ihrer Orientierung auf ein anschauliches<br />
und gut lesbares Leitsystem im<br />
öffentlichen Raum angewiesen. Wie<br />
Ortseinfahrten stellt ein Leitsystem im<br />
öffentlichen Raum eine „Visitenkarte“ für<br />
die jeweilige Gemeinde dar. Mit einem<br />
solchen Leitsystem könnte auch regionale<br />
Identität zum Ausdruck gebracht<br />
werden.<br />
Verkehrssicherheit und Verkehrsberuhigung<br />
Einige Ortsteile sind vom Lärm belastet. Maßnahmen zur Verbesserung der<br />
Verkehrssicherung und zur Verkehrsberuhigung<br />
eröffnen Möglichkeiten zur<br />
Nutzung öffentlicher Räume durch<br />
Bewohner und Gäste. Die Erhaltung von<br />
ruhigen Wohnzonen und öffentlichen<br />
Räumen stellt im Zusammenhang mit<br />
der raschen Zunahme des motorisierten<br />
Individualverkehrs eine große Herausforderung<br />
für Gemeinden dar.<br />
Es soll ein einheitliches Leitsystem für<br />
die Gemeinde und die vier Ortsteile<br />
konzipiert werden – ggf. könnte auch ein<br />
„regionales Leitsystem“ bezogen auf<br />
Beschriftung, Beschilderung, Straßenbezeichnung<br />
entwickelt werden.<br />
Erhöhung der Verkehrssicherheit<br />
und Verkehrsberuhigung<br />
Die Verkehrssicherheit soll durch Maßnahmen<br />
der Verkehrsberuhigung und<br />
durch gezielten Rückbau erhöht werden.<br />
Projekt 11: (Vgl. Kap 5.1.11)<br />
Schaffung eines einheitlichen<br />
Verkehrsleitsystems sowie<br />
Straßenbezeichnungen und<br />
einheitliche Hausnummerierung<br />
in allen 4 Ortsteilen<br />
Erhöhung der Verkehrssicherheit<br />
und Verkehrsberuhigung<br />
Projekt 12: (Vgl. Kap 5.1.12)<br />
Verkehrsberuhigung, Rückbau<br />
und Gestaltung
- 34 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Stärken Schwächen Potentiale / Chancen Ziele Maßnahmen<br />
E Technische Infrastruktur Technische Infrastruktur Technische Infrastruktur Leistungsfähige technische Infrastruktur<br />
18 Es besteht schlechte Versorgung im<br />
Telekommunikationsbereich.<br />
Eine leistungsfähige technische Infrastruktur<br />
(Kommunikationsinfrastruktur,<br />
Ver- und Entsorgung usf.) ist eine<br />
wesentliche Voraussetzung für die<br />
räumliche Entwicklung des ländlichen<br />
Raumes. Die Finanzierbarkeit ist an<br />
kompakte Siedlungsstrukturen gebunden.<br />
Die technische Infrastruktur der Gemeinde,<br />
insbesondere auch die Infrastruktur<br />
für die Telekommunikation<br />
sollen weiter entwickelt werden.<br />
Leistungsfähige technische Infrastruktur<br />
Projekt 13: (Vgl. Kap 5.1.13)<br />
Verbesserung des Breitband-<br />
Internets und des Mobilfunks<br />
F Naturgefahren Naturgefahren Schutz von Naturgefahren Schutz von Naturgefahren Schutz von Naturgefahren<br />
19 Hochwasserschutz ist in allen Ortsteilen<br />
erforderlich.<br />
Der Schutz vor Naturgefahren stellt eine<br />
permanente Herausforderung dar.<br />
„Wasser“ ist für die Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
sowohl eine<br />
wichtige Entwicklungsvoraussetzung<br />
(Landwirtschaft, Therme) als auch durch<br />
Hochwasser eine Bedrohung.<br />
Hochwasserschutzmaßnahmen sind zu<br />
setzen und geeignete Konzepte sind<br />
auszuarbeiten.<br />
Projekt 14: (Vgl. Kap 5.1.14)<br />
Hochwasserschutz
3.2 Arbeitskreis 2: Soziales, Kultur, dörfliches Zusammenleben<br />
- 35 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Im Arbeitskreis 2 wurden folgende Stärken der Gemeinde mit besonderer Bedeutung für die Gemeinschaft, für Kultur<br />
und dörfliches Zusammenleben benannt:<br />
• Ruhe und Entspannung – es bestehen Rückzugsmöglichkeiten<br />
• Möglichkeiten zur persönlichen Ansprache – man ist nicht einer unter vielen!<br />
• Zugehörigkeits- und Heimatgefühl: „Da geboren!“<br />
• Schöne Landschaft, Panorama („Burgenländische Toskana“)<br />
• Man lebt gut und zufrieden: das Leben am Land hat auch zahlreiche Vorteile<br />
• „Öffentliche Räume“ für alle Altersstufen - diese sind zu sichern, (evtl.. auch neu zu schaffen), zu gestalten<br />
und zu nutzen<br />
• Freundlichkeit – man wird angesprochen, freundlich aufgenommen und erhält Unterstützung<br />
• Zusammenhalten der Menschen (dies gilt vor allem auch nach außen)<br />
Maßnahmen und Projekte im sozialen Bereich, die zur Zusammenführung und Integration der vier Ortsteile führen,<br />
haben große Bedeutung und in den Diskussionen großen Zuspruch erhalten.<br />
Die Zweisprachigkeit – in Kombination mit Folklore und Tamburica – soll in besonderer Weise weiter bestehen bleiben:<br />
der Zugang soll bereits von klein an ermöglicht werden; die Eltern sollen angeregt werden, mit Kindern kroatisch<br />
zu sprechen. Dazu ist auch eine verstärkte Bewusstseinsbildung erforderlich. Das Burgenland-Kroatische ist für eine<br />
Mehrzahl der Gemeindebewohner Muttersprache und keine „Fremdsprache“! Für die Bildung und Ausbildung von<br />
Kindern, Jugendlichen und Zugezogenen sind geeignete Medien für alle Altersstufen erforderlich (z.B. Bilderbücher.<br />
Die Bildung der Gemeinschaft fängt bereits im Kindergarten an und hört im Alter (noch) nicht auf: Überall dort, wo<br />
Menschen zusammen kommen – dazu gehört auch der Gedankenaustausch in Dorferneuerungsgesprächen - ist ein<br />
wichtiger Beginn zur Gemeinschaftsbildung möglich. Gemeinsame, für alle zugängliche Veranstaltungen sind in<br />
diesem Zusammenhang ein wichtiges Anliegen.<br />
Im Einzelnen wurden folgende Ziele formuliert:<br />
1. Imagebildung, Bewahrung der Identität<br />
2. Bewahrung der kroatischen Sprache und Kultur<br />
3. Verstärkung der Zusammenarbeit zwischen den Ortsteilen, Vereinen<br />
4. Teambuilding<br />
5. Gestaltung gemeinsamer Veranstaltungen<br />
6. Stärkung des Vereinswesens<br />
7. Pflege der Gesprächskultur<br />
8. Stärkung von Eigeninitiativen<br />
9. Aktivitäten und Angebote für ältere Menschen<br />
10. Aktive Integration neuer GemeindebürgerInnen<br />
11. Sicherung der sozialen und Bildungsinfrastruktur<br />
12. Verbesserung der Beziehungen zu den Nachbarn
3.2 Arbeitskreis 2: Soziales, Kultur, dörfliches Zusammenleben<br />
- 36 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Stärken Schwächen Potentiale / Chancen Ziele Maßnahmen<br />
A Image und Identität Image und Identität Image und Identität Imagebildung, Bewahrung der<br />
Identität<br />
1 Es bestehen vier Ortsteile mit jeweiligen<br />
Besonderheiten und besonderen<br />
Traditionen.<br />
Es besteht Bedarf nach Verstärkung<br />
und Symbolisierung der Gemeinsamkeiten<br />
der vier Ortsteile.<br />
Durch die Verstärkung des nach außen<br />
und innen wirksamen „Images“ der<br />
Gemeinde und durch Bewahrung und<br />
Pflege der lokalen und regionalen<br />
Identitäten kann ein wichtiger Beitrag<br />
zur Wahrung der Kultur und zur<br />
gesellschaftlichen Integration geleistet<br />
werden.<br />
Das Image der Gemeinde soll als<br />
Gesamtgemeinde gezielt weiter entwickelt<br />
werden.<br />
Die gemeinsame Identität und die<br />
Vielfalt der Ortsteile sollen gewahrt<br />
bleiben.<br />
Imagebildung, Bewahrung der<br />
Identität<br />
Projekt 1: (Vgl. Kap 5.2.1)<br />
Neues Gemeindewappen für die<br />
gesamte Gemeinde<br />
B Kroatische Sprache und Kultur Kroatische Sprache und Kultur Kroatische Sprache und Kultur Kroatische Sprache und Kultur Kroatische Sprache und Kultur<br />
2 Erfreulich sind die Besinnung und der<br />
Stolz auf die kroatische Sprache und<br />
die kroatische Kultur, die vor allem auch<br />
bei Jugendlichen zu erkennen sind.<br />
Ein Kroatisch-Kurs für Zugezogene in<br />
allen 4 Ortsteilen, der zu Beginn des<br />
Dorferneuerungsprozesses gewünscht<br />
wurde, wurde bereits angeboten.<br />
Die Tamburicagruppe / Hajdenjaki<br />
(<strong>Unterpullendorf</strong>) und die<br />
Tamburicagruppe <strong>Frankenau</strong> tragen<br />
zum Stolz der Gemeinde wesentlich bei.<br />
siehe: http://www.hajdenjaki.at/;<br />
Leider wird in vielen Familien und auch<br />
in den Schulen fast nur deutsch gesprochen!<br />
Die Stärkung des Sprachvermögens in<br />
kroatischer Sprache und der kroatischen<br />
Kultur wird als wesentlich für die<br />
Zukunft der Gemeinde angesehen.<br />
Wichtiges Ziel ist Erhaltung der Zweisprachigkeit.<br />
Projekt 2: (Vgl. Kap 5.2.2)<br />
Besinnung und Stolz auf die<br />
kroatische Sprache und die<br />
kroatische Kultur<br />
Tamburicaunterricht (bereits in Volksschule)<br />
Sprachkurs für Zugezogene<br />
Aufarbeitung der Geschichte des Ortes<br />
und der Umgebung<br />
Probenräume für die Tamburicagruppe<br />
„Hajdenjaki“
C Vier verschiedene Ortsteile,<br />
Vielfalt an Vereinen und<br />
Veranstaltungen<br />
- 37 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Stärken Schwächen Potentiale / Chancen Ziele Maßnahmen<br />
3 Die Ortsteile und Vereine sind vielfältig<br />
und tragen unterschiedliche Qualitäten<br />
und Potentiale für die Entwicklung der<br />
gesamten Gemeinde bei.<br />
Intensität der Zusammenarbeit<br />
der Ortsteile und Vereine, Vielfalt<br />
an Veranstaltungen<br />
Mangelnde Zusammenarbeit<br />
zwischen den 4 Ortsteilen<br />
Bisher hat eine Zusammenarbeit zwischen<br />
den Ortsteilen nicht im erforderlichen<br />
Umfang stattgefunden.<br />
Mangelnde Beteiligung der<br />
Bevölkerung an den Veranstaltungen<br />
Häufig werden die Veranstaltungen von<br />
denselben BürgerInnen besucht. Manche<br />
beteiligen sich nicht am sozialen<br />
Leben in der Gemeinde.<br />
Zusammenhalt- und Zusammenarbeit<br />
zwischen den Ortsteilen<br />
und Vereinen, Veranstaltungen<br />
Die Vielzahl der Vereine und die Vielfalt<br />
der Ortsteile kann als großes Potential<br />
betrachtet werden.<br />
Durch verstärkte Zusammenarbeit<br />
zwischen Ortsteilen und Vereinen kann<br />
eine Integration der Gemeinde erreicht<br />
und Synergien genützt werden.<br />
Zusammenarbeit zwischen den<br />
Ortsteilen und Vereinen, gemeinsame<br />
Veranstaltungen<br />
Eine neue Gemeindehomepage, die es<br />
vielen Akteuren des Gemeinwesens<br />
erlaubt, beizutragen, soll gestaltet<br />
werden. Insbesondere soll auch für die<br />
Jugend „virtueller Raum“ geboten<br />
werden.<br />
Ein gemeinsamer Veranstaltungskalender<br />
soll Überblick bringen und Terminkollisionen<br />
zwischen Veranstaltungen<br />
vermeiden. Auf Synergien mit der<br />
Gestaltung einer neuen Gemeindehomepage<br />
ist zu achten.<br />
Der Zugang zum Internet für alle Bevölkerungsgruppen<br />
soll gefördert werden,<br />
ein Computerkurs, bei dem die Senioren<br />
von den Jüngeren unterrichtet<br />
werden, soll gestaltet werden und zur<br />
Gemeinsamkeit beitragen.<br />
Zusammenarbeit zwischen den<br />
Ortsteilen und Vereinen, gemeinsame<br />
Veranstaltungen<br />
Projekt 3: (Vgl. Kap 5.2.3)<br />
Erstellung einer neuen<br />
Homepage für die Gemeinde (dzt.<br />
http://www.frankenauunterpullendorf.at/)<br />
Projekt 4: (Vgl. Kap 5.2.4)<br />
Gemeinsamer Veranstaltungskalender
- 38 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Stärken Schwächen Potentiale / Chancen Ziele Maßnahmen<br />
D Teambuilding Teambuilding Teambuilding Teambuilding Teambuilding<br />
4 Eine Vielzahl von Angeboten lädt zum<br />
gemeinsamen Tun ein:<br />
• Aktivitäten der Verschönerungsvereine,<br />
Tamburica, Gesangsvereine,<br />
Sportvereine<br />
• Kurse, z.B. Yoga<br />
• Sonntag-Nachmittag-Café und<br />
Vorträge<br />
• Süßmostverkostung<br />
• Nachmittagsbetreuung in kroatischer<br />
Sprache (Kooperation zwischen<br />
Schule und kroatischem<br />
Kulturverein)<br />
Es werden gemeinsame Feste organisiert.<br />
Es bestehen gemeinsame Aktivitäten<br />
der Jugend Groß- und Kleinmutschen.<br />
Förderung des Zusammenhalts und<br />
der Zusammenarbeit zwischen den<br />
Ortsteilen<br />
Durch gemeinsame Veranstaltungen,<br />
Feste, … etc. kann ein neues Bewusstsein<br />
für das „Gemeinsame“ entstehen.<br />
Steigerung der Attraktivität der<br />
Veranstaltungen<br />
Es sollen Überlegungen angestellt<br />
werden, wie man auch weitere / neue<br />
Bevölkerungsgruppen für die Teilnahme<br />
an Veranstaltungen in der Gemeinde<br />
begeistern und einbinden kann.<br />
Es besteht Hoffnung, dass aus der<br />
Generation, die in jüngerer Zeit gemeinsam<br />
in die Schule gegangen ist, jetzt<br />
auch mehr Gemeinsames gestalten<br />
kann.<br />
„Gemeinsames Tun“ – ortsteilübergreifend,<br />
evtl. mit Nachbargemeinden – soll<br />
gefördert werden.<br />
Das Handeln als „Gesamtgemeinde“<br />
soll verstärkt werden.<br />
Die weitere Integration der Ortsteile soll<br />
unterstützt werden.<br />
Der Besuch von Veranstaltungen in den<br />
jeweils anderen Ortsteilen soll angeregt<br />
werden.<br />
Unterschiedliche Kurse sollen initiieret<br />
werden.<br />
Das traditionsreiche Theaterspiel soll<br />
wieder belebt werden.<br />
Auch das gemeinsame Straßenkehren<br />
wird vermisst.<br />
Projekt 5: (Vgl. Kap 5.2.5)<br />
„Teambuilding“der Ortsteile<br />
durch Entwicklung gemeinsamer,<br />
ortsteilübergreifender Projekte<br />
und Veranstaltungen<br />
Gemeinsame Veranstaltungen im<br />
Zusammenhang mit der Dorferneuerung<br />
Gemeinsamer „Muttertag“<br />
Gesprächsrunden<br />
Frauencafé<br />
Gemeinsame Ausflüge<br />
„Singletreffen“ – für alle Lebensalter<br />
Zusammenkommen nach der Kirche<br />
Projekt 5: (Vgl. Kap 5.2.5)<br />
Qualitätsverbesserung(en) der<br />
Veranstaltungen, Verbesserung<br />
der kulturellen Angebote<br />
E Vereinswesen Vereinswesen Vereinswesen Stärkung des Vereinswesens Stärkung des Vereinswesens<br />
5 Es besteht eine Vielzahl an Vereinen,<br />
die wertvolle Arbeit für das Gemeinwesen<br />
leisten und zur Integration der<br />
Ortsteile der Gemeinde wesentlich<br />
beitragen,<br />
Die gezielte Unterstützung und Stärkung<br />
der Vereine bietet gute Möglichkeiten,<br />
den Zusammenhalt der Gemeindebevölkerung<br />
zu fördern, Traditionen<br />
zu pflegen und einen wichtigen zur<br />
Lösung der räumlichen Probleme zu<br />
leisten.<br />
Die Aktivitäten der Vereine sollen<br />
weiterhin unterstützt und nach Möglichkeit<br />
gestärkt werden<br />
Förderung des Zusammenhalts in der<br />
Jugend (z.B. Tamburica, Chor)<br />
Projekt 5: (Vgl. Kap 5.2.5)<br />
Verstärkte Zusammenarbeit der<br />
bestehenden Vereine<br />
Gemeinsamer Feuerwehrball<br />
Theatergruppe
- 39 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Stärken Schwächen Potentiale / Chancen Ziele Maßnahmen<br />
F Gesundheit Gesundheit „Gesunde Gemeinde“ „Gesunde Gemeinde“ „Gesunde Gemeinde“<br />
6 Die Erhaltung der Gesundheit der<br />
Bevölkerung ist eine zentrale gesellschaftliche<br />
Herausforderung. Insbesondere<br />
der ländliche Raum bietet dazu<br />
reiche Möglichkeiten. Die Gemeinde ist<br />
mit ihrem Anteil an der Therme Lutzmannsburg-<strong>Frankenau</strong><br />
in diesem<br />
Zusammenhang besonders gefordert.<br />
Die Gesundheit der Gemeindebevölkerung<br />
– („Gesund bleiben!“) soll gesichert<br />
werden, die regionalen Potentiale (u.a.<br />
Therme, Fahrradfahren, Wandern usf.)<br />
sollen gezielt eingebunden werden.<br />
Veranstaltungen und Vorträge zu<br />
Fragen der Gesundheit<br />
Gemeinsame sportliche Aktivitäten:<br />
Nordic Walken, Wandertag, etc.<br />
G Gesprächskultur Gesprächskultur Gesprächskultur Gesprächskultur Gesprächskultur<br />
8 Die Gesprächsfähigkeit ist immer<br />
wieder gefährdet und bedarf einer<br />
besonderen Pflege.<br />
Eine gute Gesprächskultur zwischen<br />
den BewohnerInnen, mit und in der<br />
Gemeindevertretung ist eine wichtige<br />
Voraussetzung für eine gute Planungskultur.<br />
Die Gesprächskultur soll gewahrt<br />
werden – in Ruhe soll über Gemeinsames<br />
gesprochen werden, jede(r) soll<br />
zum Reden kommen.<br />
H Eigeninitiative Eigeninitiative Stärkung der Eigeninitiative Stärkung der Eigeninitiative Stärkung der Eigeninitiative<br />
9 In hohem Maß tragen die BewohnerInnen<br />
der Gemeinde zur guten Entwicklung<br />
der Gemeinde mit ihren<br />
Eigeninitiativen bei!<br />
Die Eigeninitiative der BewohnerInnen<br />
ist – vor allem auch in Zeiten schrumpfender<br />
Gemeindebudgets - gefragt.<br />
(„Wir alle sind die Gemeinde“!)<br />
Die Eigeninitiative der BewohnerInnen<br />
soll gestärkt werden.<br />
Dank und Anerkennung aussprechen)<br />
I Demografischer Wandel Demografischer Wandel Demografischer Wandel Demografischer Wandel Demografischer Wandel<br />
Die Einwohnerzahl in <strong>Frankenau</strong>-<br />
<strong>Unterpullendorf</strong> stagniert;<br />
(Lutzmannsburg hat leichtes Bevölkerungsplus).<br />
Es besteht eine Überalterung<br />
der Bevölkerung; die Jungen<br />
ziehen häufig weg und melden sich z.B.<br />
in Wien an.<br />
Der demografische Wandel umfasst<br />
folgende Phänomene: zunehmende<br />
Alterung der Bevölkerung, Zu- oder<br />
Abwanderung, zunehmende Vereinzelung<br />
und Singularisierung (kleinere<br />
Haushalte). Für den ländlichen Raum<br />
stellen die Veränderungen riesige<br />
Herausforderungen und erfordern<br />
gezielte Anstrengungen auf kommunaler<br />
und regionaler Ebene.<br />
Zuwanderung soll gezielt ermöglicht<br />
werden.<br />
Die Abwanderung soll nach Möglichkeit<br />
gebremst werden und die Menschen<br />
motiviert werden, ihren Lebensmittelpunkt<br />
im Burgenland zu wählen.
- 40 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Stärken Schwächen Potentiale / Chancen Ziele Maßnahmen<br />
10 Ältere Menschen Ältere Menschen Ältere Menschen Aktivitäten und Angebote für altere<br />
Menschen<br />
Gezielt sollen Aktivitäten für ältere<br />
Menschen und korrespondierende<br />
Räumlichkeiten gestaltet werden.<br />
Spezifische Betreuungsangebote für<br />
ältere Menschen sollen geschaffen<br />
werden.<br />
Die Nachbarschaftshilfe - Betreuung<br />
und Hilfe für ältere, kränkliche Personen<br />
– soll gefördert werden.<br />
Standorte für betreubares / betreutes<br />
Wohnen 2 für ältere GemeindebürgerInnen<br />
sollen entwickelt werden und<br />
differenzierte Angebot je nach Mobilität<br />
der älteren Menschen unterstützt<br />
werden.<br />
Das Generationen-übergreifende<br />
Wohnen soll als Möglichkeit zur Integration<br />
genutzt werden.<br />
Eine Tagesheimstätte für Senioren soll<br />
als Angebot geprüft und weiter entwickelt<br />
werden.<br />
2 Beispiel Gemeinde Pöttsching, vgl. http://www.poettsching.at/ bzw. http://www.poettsching.at/system/web/gelbeseite.aspx?menuonr=220143196&detailonr=220134793<br />
Aktivitäten und Angebote für altere<br />
Menschen<br />
Projekt 6: (Vgl. Kap 5.2.6)<br />
Schaffung von Angeboten und<br />
Aktivitäten für die ältere<br />
Bevölkerung<br />
Altenbetreuung, Schaffung von<br />
Räumlichkeiten<br />
Seniorenzentrum als Diskussionsraum<br />
(ggf. in Kombination mit einem Jugendzentrum)
11 Aktive Integration neuer<br />
GemeindebürgerInnen<br />
- 41 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Stärken Schwächen Potentiale / Chancen Ziele Maßnahmen<br />
Die aktive Integration neuer GemeindebürgerInnen<br />
funktioniert grundsätzlich<br />
gut.<br />
J Soziale Infrastruktur &<br />
Bildungsinfrastruktur<br />
11 Die Einrichtung eines gemeinsamen<br />
Kindergartens kann als beispielhafte<br />
Lösung, welche das wechselseitige<br />
Kennenlernen und die gemeinsame<br />
gesellschaftliche Entwicklung wesentlich<br />
fördert, als besonderer Erfolg<br />
benannt werden.<br />
Mangelnde Integration der<br />
Zugezogenen<br />
Die neu zugezogenen BewohnerInnen<br />
sind nur teilweise in der Gemeinde aktiv<br />
bzw. in das Gemeindeleben integriert.<br />
Soziale Infrastruktur &<br />
Bildungsinfrastruktur<br />
Es wird in Zukunft nicht mehr möglich<br />
sein, alle Einrichtungen in jeder Ortschaft<br />
anzubieten. In diesem Zusammenhang<br />
stellt sich auch die Frage der<br />
Nachnutzung der öffentlichen Gebäude<br />
und Einrichtungen<br />
3 Beispiel Gemeinde Neutal, vgl. http://www.neutal.at/gemeinde/<br />
Zuwanderung und Integration Aktive Integration neuer<br />
GemeindebürgerInnen<br />
Durch gemeinsame Veranstaltungen,<br />
Feste, Begrüßungsabende, etc. können<br />
die neuen BürgerInnen in das Gemeindeleben<br />
eingeführt und aktiviert werden.<br />
Soziale Infrastruktur &<br />
Bildungsinfrastruktur<br />
Die Sicherung der sozialen Infrastruktur<br />
und der Bildungsinfrastruktur ist gemeinsam<br />
mit der Sicherung von Mobilität<br />
und Nahversorgung ein Kernproblem<br />
der Raumentwicklung, insbesondere<br />
der Entwicklung ländlicher Räume.<br />
Der gesellschaftliche und demografische<br />
Wandel (Alterung, Wanderung,<br />
Vereinzelung) verschärft die Fragestellung.<br />
Maßgeschneiderte Lösungsansätze<br />
und Strategien sind gefragt und<br />
stellen ein Entwicklungspotential dar.<br />
Die „Abkapselung“ der Menschen soll<br />
reduziert und die Integration gefördert<br />
werden.<br />
Möglichkeiten sollen geschaffen werden,<br />
um einander zu treffen.<br />
Kontakt halten und das „Zusammen-<br />
Kommen“ sowie entsprechende Eigeninitiativen<br />
sollen gefördert werden.<br />
Sicherung der sozialen<br />
Infrastruktur &<br />
Bildungsinfrastruktur<br />
Ortsteil-, gemeindeübergreifende<br />
Überlegungen sind erforderlich, in<br />
diesem Zusammenhang wird z.B. eine<br />
gemeinsame Kinderkrippe nach dem<br />
Beispiel Neutal genannt.<br />
Bestehende räumliche Strukturen und<br />
öffentliche Gebäude sollen besser<br />
genutzt werden - dazu sind gute Ideen,<br />
die auch die Organisation gefragt.<br />
Gemeinsame soziale Einrichtungen<br />
(Infrastrukturen) sollen nicht nur für die<br />
Gesamtgemeinde überlegt werden,<br />
sondern. auch mit Nachbargemeinden<br />
abgestimmt werden. Dies gilt u.a für die<br />
Altenbetreuung.<br />
Aktive Integration neuer<br />
GemeindebürgerInnen<br />
Sicherung der sozialen<br />
Infrastruktur &<br />
Bildungsinfrastruktur<br />
Projekt 7: (Vgl. Kap 5.2.7)<br />
Schaffung eines Gemeindeschulzentrums<br />
durch Zusammenlegung<br />
der beiden Volksschulen<br />
Erstellung eines Gesamtkonzeptes<br />
für die soziale Infrastruktur und<br />
Bildungsinfrastruktur<br />
Verteilung der Angebote / Einrichtungen<br />
auf die Ortsteile – Schwerpunktsetzungen<br />
Ortsteilübergreifende Kinderkrippe 3
- 42 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Stärken Schwächen Potentiale / Chancen Ziele Maßnahmen<br />
Die Volksschule sowie der Kindergarten<br />
sichern die Betreuung der Kinder bis<br />
zum 10. Lebensjahr.<br />
Die Zahl an Schulkindern ist rückgängig<br />
und gefährdet den Schulstandort.<br />
Eine Zusammenlegung der beiden<br />
Volksschulen (<strong>Unterpullendorf</strong> und<br />
<strong>Frankenau</strong>) zu einem „Gemeindeschulzentrum“<br />
wird als positiv angesehen. Im<br />
Kindergarten funktioniert die Gemeinschaft<br />
unter den Kindern sehr gut; in der<br />
Schule werden sie wieder getrennt, was<br />
viele Jugendliche bedauern („einander“<br />
kennen lernen“!).<br />
Die Erhaltung der Volksschule und des<br />
Kindergartens sowie der Nachmittagsbetreuung<br />
der Kinder ist ein vorrangiges<br />
Ziel in der Gemeinde.<br />
Zusammenlegung der Volksschulen zu<br />
einem „Gemeindeschulzentrum“<br />
(„einander kennenlernen“) -: Zusammenlegung<br />
der beiden Volksschulen in<br />
<strong>Frankenau</strong> und <strong>Unterpullendorf</strong><br />
K Beziehungen zu den Nachbarn Beziehungen zu den Nachbarn Beziehungen zu den Nachbarn Beziehungen zu den Nachbarn Beziehungen zu den Nachbarn<br />
12 Die Beziehungen zu den Nachbargemeinden<br />
und zum ungarischen<br />
Nachbarn sind gut.<br />
Eine weitere Grenzübertrittsstelle<br />
Österreich-Ungarn soll als Ziel verfolgt<br />
werden.<br />
Projekt 8: (Vgl. Kap 5.2.8)<br />
Verbesserung der Beziehungen<br />
zum ungarischen Nachbarn (z.B.<br />
durch Ausbau des Radwegenetzes)
3.3 Arbeitskreis 3: Wirtschaft, Versorgung, Tourismus<br />
- 43 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Die besten Chancen für die Gemeinde werden in den Diskussionsrunden des Arbeitskreises 3 im Tourismus gesehen.<br />
Die herausragenden landschaftlichen Qualitäten, die guten klimatischen Bedingungen, die guten Umweltqualitäten,<br />
das reiche kulturelle Erbe, die Zweisprachigkeit, die kulinarischen Qualitäten in Verbindung mit der Zugehörigkeit zu<br />
einer Genuss- und Thermenregion, die Nachbarschaft zu Ungarn, die guten verkehrsgeografischen Gegebenheiten<br />
und die Gastfreundlichkeit der Bevölkerung eröffnen gute Chancen im Tourismus.<br />
Folgende Ziele wurden formuliert:<br />
1. Stärkung des Tourismus und der Thermenregion<br />
2. Bessere Vermittlung der kulturellen Gegebenheiten (u.a. Römerfunde)<br />
3. Sicherung der Gastronomie<br />
4. Pflege und Ausbau des Wander- und Radwegenetzes<br />
5. Sicherung der Nahversorgung
3.3 Arbeitskreis 3: Wirtschaft, Versorgung, Tourismus<br />
- 44 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Stärken Schwächen Potentiale / Chancen Ziele Maßnahmen<br />
A Tourismus Tourismus Tourismus Stärkung des Tourismus Stärkung des Tourismus<br />
Die Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
ist Bestandteil einer Thermen- und<br />
Genussregion mit hervorragenden<br />
landschaftsräumlichen Qualitäten.<br />
Die Gemeinde ist Mitglied in der Genussregion<br />
„Kästen & Nuss“ – es bestehen<br />
jedoch zu geringe Kapazitäten bei<br />
Kastanien und Nüssen.<br />
Als Beispielregion kann das steirische<br />
Vulkanland benannt werden.<br />
Es bestehen gute Möglichkeiten für<br />
touristische Entwicklung.<br />
Der Ausbau und die Stärkung des<br />
Tourismus ist ein vorrangiges Ziel der<br />
Gemeinde.<br />
Projekt 1: (Vgl. Kap 5.3.1)<br />
Erstellung eines Tourismuskonzeptes<br />
‐ Koordination und Kooperation der<br />
Tourismusverbände<br />
‐ Erstellung eines Tourismuskonzeptes<br />
auf interkommunaler /<br />
regionaler Ebene<br />
1 Thermenregion Thermenregion Thermenregion Stärkung der Thermenregion Stärkung Thermenregion<br />
Die Therme Lutzmannsburg-<strong>Frankenau</strong><br />
ist im regionalen Kontext als große<br />
Stärke anzusehen.<br />
Die Finanzkrise 2009/2010, die vor<br />
allem auch das ungarische Nachbarland<br />
betroffen hat für zu einem geringeren<br />
Anteil an ungarischen Gästen in der<br />
Therme.<br />
Die St. Martins-Therme in Frauenkirchen<br />
stellt eine zusätzliche Konkurrenz<br />
werden.<br />
Die Therme Lutzmannsburg-<strong>Frankenau</strong><br />
bietet für die weitere touristische Entwicklung<br />
ein großes Potential.<br />
Die räumlichen Entwicklungsmöglichkeiten<br />
im Zusammenhang mit der<br />
Therme Lutzmannsburg-<strong>Frankenau</strong><br />
sollen genutzt werden.<br />
2 Kulturelle Besonderheiten Kulturelle Besonderheiten Kulturelle Besonderheiten Bessere Vermittlung der kulturellen<br />
Besonderheiten<br />
Römerfunde <strong>Frankenau</strong>: 25 ha landwirtschaftliche<br />
Fläche wurden unter Denkmalschutz<br />
gestellt.<br />
Dieser Fund könnte in Zukunft verstärkt<br />
für den Tourismus genutzt werden.<br />
Das Römerlager war ein Holzbau –<br />
könnte zu einem Teil rekonstruiert<br />
werden und wäre touristisch interessant.<br />
Ein eigener Themenprospekt über die<br />
Geschichte der Römer in der Region<br />
könnte erstellt werden.<br />
Die Römerfunde in <strong>Frankenau</strong> stellen<br />
eine gute Möglichkeit zur weiteren<br />
Profilbildung und touristischen Entwicklung<br />
dar.<br />
Es ist zu überlegen, wie die Funde aus<br />
der Römerzeit (Siedlung / Militärlager)<br />
anschaulich präsentiert und vermittelt<br />
werden können besser vermarktet<br />
werden können. Synergien mit der<br />
Bernsteinstraße sind zu nutzen und<br />
entsprechende Konzepte zu entwickeln.<br />
Bessere Vermittlung der kulturellen<br />
Besonderheiten<br />
Projekt 2: (Vgl. Kap 5.3.2)<br />
Bessere Vermarktung der<br />
kulturellen Besonderheiten, z.B.<br />
Römerfunde<br />
„Mittelpunktsteines“ in <strong>Unterpullendorf</strong><br />
Gestaltung eines Aussichtsturmes<br />
Kleinmutschen
- 45 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Stärken Schwächen Potentiale / Chancen Ziele Maßnahmen<br />
3 Gastronomie Gastronomie Gastronomie Sicherung der Gastronomie Sicherung der Gastronomie<br />
Derzeit ist die gastronomische Entwicklung<br />
in der Gemeinde rückläufig. Auch<br />
die bestehenden Privatpensionen<br />
werden wenig in Anspruch genommen.<br />
Die Sicherung und weitere Entwicklung<br />
der Gastronomie und der Beherbergungsbetriebe<br />
hat im Zusammenhang<br />
mit der weiteren touristischen Entwicklung<br />
Bedeutung.<br />
Verbesserung der Qualität der<br />
Gastronomiebetriebe<br />
Ähnlich wie bei den Nahversorgern ist<br />
auch im Gaststättenwesen die Initiative<br />
privater Unternehmer gefordert. Da aber<br />
Gasthäuser und Heurige wichtige<br />
Einrichtungen der Kommunikation in<br />
einer Gemeinde darstellen, ist deren<br />
Erhaltung anzustreben.<br />
4 Wege Wege Wege Rad- und Wanderwege Rad- und Wanderwege<br />
Es besteht ein gutes Grundnetz an<br />
Radwegen.<br />
Die Beschilderung bei Radwegen ist<br />
teilweise unzureichend.<br />
Der weitere, gezielte Ausbau des Rad-<br />
und Wanderwegenetzes bietet Chancen<br />
für die Verstärkung der touristischen<br />
Entwicklung.<br />
Eine bessere Vermarktung des Radwegenetzes<br />
ist wichtig.<br />
Eine Verbesserung der Beschilderung,<br />
beispielsweise durch gebrannte Kacheln<br />
im Bereich der Bernsteinstraße und eine<br />
symbolische Abbildung der Region, etc.<br />
wäre überlegenswert.<br />
Die Beschilderung bei Radwegen ist<br />
gezielt zu verbessern, ebenso die<br />
Wegeführung der Radwege, die an der<br />
Ortschaft vorbeiführen (die Ortschaften<br />
sollen erlebt werden können.<br />
Die Wege sollen zweisprachig angeschrieben<br />
werden.<br />
Die Radwege sollen nach Möglichkeit<br />
stärker gereinigt werden<br />
Raststätten für RadfahrerInnen sollen<br />
verstärkt gestaltet werden.<br />
Eine Themenwanderweg bezogen auf<br />
archäologischen Sensationsfund<br />
Römersiedlung soll gestaltet werden.,<br />
Bsp. Unterrabnitz, Mittelalterdorf<br />
Projekt 3: (Vgl. Kap 5.3.3)<br />
Verbesserung der Qualität der<br />
Rad- und Wanderwege<br />
Erhaltung und Beschilderung der Rad-<br />
und Wanderwege<br />
Sanierung des 4-sprachigen Waldlehrpfad<br />
<strong>Frankenau</strong><br />
Aktivierung des Skaterweges <strong>Frankenau</strong><br />
Errichtung eines Fitnessparcours in<br />
<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Verbesserung und Ergänzung des<br />
Wanderwegenetzes, z.B. alter Maria<br />
Zeller-Weg (<strong>Unterpullendorf</strong>)
- 46 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Stärken Schwächen Potentiale / Chancen Ziele Maßnahmen<br />
B Nahversorgung Nahversorgung Nahversorgung Sicherung der Nahversorgung Sicherung der Nahversorgung<br />
5 Die Nahversorgung ist insbesondere in<br />
ländlichen Räumen gefährdet.<br />
Die Sicherung der Nahversorgung ist –<br />
gemeinsam mit der Sicherung der<br />
Mobilität und der Sicherung der Bildungs-<br />
sowie der sozialen Infrastruktur –<br />
eine weitere große Herausforderung für<br />
ländliche Räume. Das intensive Zusammenwirken<br />
von öffentlicher Hand<br />
und Privaten ist gefordedrt.<br />
Auch wenn dieses Ziel von der Initiative<br />
Privater abhängt, ist es als wichtige<br />
Voraussetzung für ein zufriedenstellendes<br />
Gemeinwesen zu sehen. Nicht alle<br />
Bevölkerungsschichten sind mobil und<br />
daher auf Nahversorger angewiesen.<br />
Verschiedene Alternativen zur Nahversorgung<br />
sollen überlegt werden (mobile<br />
Nahversorger, Online-Bestellung via<br />
Internet, Gemeindeservice usf.)<br />
Projekt 4: (Vgl. Kap 5.3.4)<br />
Sicherstellung der<br />
Nahversorgung in allen Ortsteilen<br />
Konzepterstellung
- 47 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
3.4 Arbeitskreis 4: Jugend<br />
Die Ergebnisse der Diskussionsrunde werden hier ungekürzt aufgelistet um zu zeigen, dass die Analyse der Stärken und Schwächen der Gemeinde, der Anliegen und Wünsche der<br />
jungen Gemeindebürger sich von jenen der Erwachsenen nur unwesentlich unterscheidet. Daher ist es auch sehr wichtig, dass die Jugendlichen verstärkt in die Gemeindepolitik<br />
einbezogen werden.<br />
Stärken Schwächen Potentiale / Chancen Ziele Maßnahmen<br />
Als Stärken der Gemeinde, bestehende<br />
Einrichtungen und organisatorische<br />
Gegebenheiten, die erhaltenswert sind,<br />
wurden angeführt<br />
‐ Die bestehenden Sport- und<br />
Spielplätze<br />
‐ Der Bereich um Biotop / Teich<br />
und Pavillon, ist ein wichtiger<br />
Treffpunkt der Jugend.<br />
‐ Ebenso die „Gora“.<br />
‐ In der Gemeinde bestehen zahlreiche<br />
Vereine, in denen auch<br />
die Jugend tätig ist.<br />
‐ Die Verschönerungsvereine<br />
leisten einen großen Beitrag für<br />
ein schönes Ortsbild (gepflegte<br />
Grünflächen).<br />
‐ Die Kroatische Kultur stellt eine<br />
Besonderheit in der Gemeinde<br />
dar und muss unbedingt gepflegt<br />
und erhalten werden.<br />
‐ Die Folkloregruppe<br />
„Hajdenjaki“, in der die Jugendlichen<br />
bei Tanz und Tamburica<br />
zusammen kommen, ist eine<br />
wichtige Institution für die Jungen<br />
und bringt Renommee für die<br />
Gemeinde.<br />
‐ Die Feste, die in der Gemeinde<br />
veranstaltet werden, finden Anklang.<br />
Als Schwächen in der Gemeinde<br />
wurden angeführt<br />
‐ Die Kroatische Sprache wird<br />
unter den Jugendlichen immer<br />
weniger gesprochen und es besteht<br />
die Gefahr, dass sie verloren<br />
geht.<br />
‐ Es gibt zu wenig kulturelle<br />
Angebote in der Gemeinde.<br />
‐ Es besteht Rivalität zwischen<br />
den Ortsteilen und es gibt keine<br />
gemeinschaftlichen Projekte<br />
der Ortsteile.<br />
‐ Der Zutritt zu den Jugendclubs<br />
ist nicht gegeben (Schlüssel für<br />
alle wird gefordert).<br />
‐ Die Zeiten der Messe sind für<br />
Jugendliche ungünstig (zu „zeitig“).<br />
‐ Es besteht (zu) viel Verkehr auf<br />
den Hauptstraßen.<br />
‐ Das Gasthaus Frühwirth wird<br />
von den Jugendlichen nicht gerne<br />
besucht.<br />
‐ Die Möglichkeiten für Gymnastik<br />
in den beiden Schulen sind unzureichend<br />
(Turnsäle sind zu klein.<br />
Gerade für Kinder ist Bewegung<br />
aber wichtig).<br />
Zusammenfassung<br />
Zusammenfassend können folgende<br />
Potentiale und Chancen benannt<br />
werden:<br />
Kroatische Sprache, Folklore, Feste<br />
Zusammenarbeit zwischen den Ortsteilen<br />
Integration der Bildungsinfrastruktur<br />
Natur und Landschaft<br />
„Raum“ für die Jugend (Räumlichkeiten)<br />
Partizipation, Mitsprache<br />
Herausforderungen / Wünsche für<br />
die Zukunft:<br />
‐ Ein Jugendraum in<br />
<strong>Unterpullendorf</strong> besteht noch<br />
nicht; in den anderen Ortsteilen<br />
sind Räumlichkeiten für die<br />
Jugendlichen vorhanden.<br />
‐ Eine Zusammenlegung der<br />
beiden Volksschulen (<strong>Unterpullendorf</strong><br />
und <strong>Frankenau</strong>) wäre<br />
nötig. Im Kindergarten funktioniert<br />
die Gemeinschaft unter den Kindern<br />
sehr gut; in der Schule werden<br />
sie wieder getrennt, was<br />
viele Jugendliche bedauern.<br />
(„einander“ kennen lernen!)<br />
‐ Es müssen mehr Anstrengungen<br />
unternommen werden, um<br />
die kroatische Sprache auch bei<br />
den Jugendlichen weiter leben zu<br />
lassen.<br />
‐ Eine Förderung der Studierenden<br />
durch Fahrtkostenzuschüsse<br />
für die Fahrt von Wien<br />
wird gewünscht, da man sich dies<br />
nicht jedes Wochenende leisten<br />
kann und daher nicht in der Gemeinde<br />
ist.<br />
‐ Teambuilding ist gefragt!<br />
‐ Ein Jugendparlament soll installiert<br />
werden, damit die Jugendli-<br />
Folgende Maßnahmen und Projekte<br />
sollen auf Wunsch der Jugendlichen<br />
vorrangig realisiert werden<br />
Jugendraum in <strong>Unterpullendorf</strong>:<br />
Die Gemeindevertreter weisen darauf<br />
hin, dass sowohl ein Raum, als auch die<br />
finanziellen Mittel bereit stehen. Allerdings<br />
müssen die Jugendlichen – wie<br />
es auch in den anderen Ortsteilen<br />
erfolgt ist – selber aktiv werden und an<br />
Umbau und Gestaltung mitwirken. Nur<br />
so gelingt es, dass die Räumlichkeiten<br />
von den Jugendlichen auch geschätzt<br />
und gepflegt werden und als eigene<br />
Leistung gesehen werden.<br />
‐ Eine eigene Internetseite der<br />
Jugend wird gewünscht (mit<br />
Fotos, Berichten zu Aktivitäten<br />
der Jugendliche etc.).<br />
‐ Ein (Beach)-Volleyball-Platz wird<br />
gewünscht, weil der vor allem die<br />
Jugend anspricht und man sich<br />
gemeinsam sportlich betätigen<br />
kann.<br />
‐ Gemeinsame Veranstaltungen,<br />
Ausflüge, etc. der Jugendlichen<br />
aller Ortsteile (auch gemeinsam<br />
mit Älteren und mit bestehenden<br />
Vereinen) sollen organisiert<br />
werden.<br />
‐ Terminabstimmung und<br />
Gestaltung eines Veranstal-
‐ Auch die noch gelebten Bräuche<br />
sind für das Gemeindeleben<br />
wichtig.<br />
‐ Förderung der Studierende:<br />
Das Semesterticket der Gemeinde<br />
unterstützt die Studierenden.<br />
‐ Der Discobus am Wochenende<br />
ist von Vorteil für die Jugendlichen.<br />
‐ Die bestehenden Jugendräume<br />
in den 3 Ortsteilen <strong>Frankenau</strong>,<br />
Groß- und Kleinmutschen werden<br />
von den Jugendlichen sehr gut<br />
angenommen.<br />
‐ In der Gemeinde besteht eine<br />
Vielzahl an Radfahrwegen.<br />
‐ Der gemeinsame Kindergarten<br />
für alle 4 Ortsteile in Kleinmutschen<br />
wird von den Jugendlichen<br />
positiv gesehen.<br />
‐ Die „Mlikarnica“, ein Lokal in<br />
<strong>Unterpullendorf</strong>, ist ein beliebter<br />
Treffpunkt der Jugendlichen.<br />
‐ Ebenso werden die Heurigen<br />
gerne besucht.<br />
‐ Das ruhige Landleben wird auch<br />
von den Jugendlichen geschätzt.<br />
- 48 -<br />
chen mehr Mitspracherecht in der<br />
Gemeinde erhalten.<br />
‐ Bessere Information über<br />
Veranstaltungen und Koordination<br />
der Termine der<br />
Veranstaltungen sollte erfolgen.<br />
‐ Eine Gemeinde-Homepage wäre<br />
von Vorteil. Die Herausforderung<br />
dabei ist nicht die Erstellung,<br />
sondern die Aktualisierung der<br />
Inhalte und die Wartung.<br />
Die Jugendlichen wollen dabei<br />
eine eigene Internetseite gestalten.<br />
‐ Neugestaltung der Spielplätze<br />
‐ Sichere Verkehrsübergänge<br />
(Zebrastreifen), beispielsweise<br />
bei den Schulen, wären von Vorteil.<br />
‐ Ein (Beach)-Volleyball-Platz<br />
wird gewünscht.<br />
‐ Gemeinsame, ortsteilübergreifende<br />
Aktivitäten und Veranstaltungen<br />
z.B. „Juxturniere“ im<br />
Fußball, würden die Jugendlichen<br />
zusammenbringen. Auch Ältere<br />
sollten mehr in die Aktivitäten der<br />
Jugendlichen eingebunden werden.<br />
Veranstalter könnten die bestehenden<br />
Vereinen sein (z.B. die<br />
Freiwillige Feuerwehr).<br />
‐ TouristInnen, die beispielsweise<br />
in die Therme oder Hotels in<br />
Lutzmannsburg kommen, sollen<br />
durch Plakate, Broschüren, Veranstaltungskalender<br />
auf Aktivitäten<br />
und Besonderheiten in der<br />
Gemeinde <strong>Frankenau</strong>s-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
aufmerksam gemacht<br />
werden.<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
tungskalenders, damit man<br />
rechtzeitig über die Veranstaltungen<br />
informiert ist.<br />
‐ Auf die Kroatische Kultur soll<br />
mehr geachtet werden und mit<br />
den Kindern auch kroatisch gesprochen<br />
werden (Wir sind stolz<br />
darauf, Burgenland-KroatInnen<br />
zu sein!)<br />
‐ Ein „Jugendparlament“ würde<br />
Sinn machen; die Jungen sollen<br />
die Möglichkeit bekommen, Ihre<br />
Anliegen der Gemeindevertretung<br />
vorzubringen (beispielsweise 2<br />
Mal pro Jahr!)
- 49 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Stärken Schwächen Potentiale / Chancen Ziele Maßnahmen<br />
1 Jugend & Demokratie Jugend & Demokratie Jugend & Demokratie Jugend & Demokratie Jugend & Demokratie<br />
Die Jugend bringt sich teilweise aktive<br />
in das Gemeindegeschehen ein und<br />
vermittelt eine kritische Perspektive.<br />
Die verstärkte Einbindung der Jugend<br />
und die Ermöglichung ihrer Teilhabe am<br />
politischen und gesellschaftlichen<br />
Geschehen wird als wichtiges Potential<br />
erkannt.<br />
Die Einbindung der Jugend in die<br />
gesellschaftliche und räumliche Entwicklung<br />
soll befördert werden.<br />
Projekt 1: (Vgl. Kap 5.4.1)<br />
Einrichtung eines<br />
Jugendparlaments<br />
2 Räumlichkeiten & Feste Räumlichkeiten & Feste Räumlichkeiten & Feste Räumlichkeiten & Feste Räumlichkeiten & Feste<br />
Die bestehenden Jugendräume in den 3<br />
Ortsteilen <strong>Frankenau</strong>, Groß- und Kleinmutschen<br />
werden von den Jugendlichen<br />
sehr gut angenommen.<br />
In <strong>Unterpullendorf</strong> fehlen Räumlichkeiten<br />
für die Zusammenkunft der<br />
Jugend. Die Gemeindevertreter weisen<br />
in diesem Zusammenhang darauf hin,<br />
dass sowohl ein Raum, als auch die<br />
finanziellen Mittel bereit stehen. Allerdings<br />
müssen die Jugendlichen – wie<br />
es auch in den anderen Ortsteilen<br />
erfolgt ist – selber aktiv werden und an<br />
Umbau und Gestaltung mitwirken. Nur<br />
so gelingt es, dass die Räumlichkeiten<br />
von den Jugendlichen auch geschätzt,<br />
gepflegt und als eigene Leistung gesehen<br />
werden.<br />
Selbstorganisation und Eigenverantwortung<br />
der Jugend stellen ein großes<br />
Potential dar, das es auszubauen gilt.<br />
Der Wunsch nach Räumlichkeiten für<br />
die Jugend in <strong>Unterpullendorf</strong> soll<br />
unterstützt werden.<br />
Es sollen infrastrukturelle Möglichkeiten<br />
zum Feiern selbstorganisierte Fest<br />
bereitgesellt werden.:<br />
3 Förderung Förderung Förderung Förderung Förderung<br />
Eine aktive Jugend ist gemeinsam mit<br />
den natürlichen und kulturellen Ressourcen<br />
eine für die weitere Entwicklung<br />
der Gemeinde unverzichtbare<br />
Ressource.<br />
Die Aktivitäten der Jugend sollen gezielt<br />
gefördert werden.<br />
Projekt 2: (Vgl. Kap 5.4.2)<br />
Räumlichkeiten für die Jugend in<br />
<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Projekt 3: (Vgl. Kap 5.4.3)<br />
Verstärkte Förderung der<br />
Studierenden
4. Dorferneuerungsleitbild<br />
- 50 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Aufbauend auf die in den Arbeitskreisen formulierten Ziele (Vgl. Kapitel 3.) sowie bestehende Konzepte wurde das<br />
Leitbild formuliert, das eine Vorgabe für die weitere Entwicklung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>s und die geplanten<br />
Projekte sein soll!<br />
Die Gemeinde muss sich positionieren, sich klar darüber werden, wo ihre Stärken liegen, die es auszubauen gilt, und<br />
wo Schwächen bestehen, die verändert / verbessert werden sollen.<br />
Bereits in der Analysephase wurden Fragen diskutiert wie:<br />
• Wofür steht <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>?<br />
• Welches Motto können wir finden?<br />
• Wie kann <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> in 10 Jahren aussehen?<br />
Noch heute, fast 40 Jahre nach der Gemeindezusammenlegung, die 1971 stattfand, agieren die Ortsteile sehr eigenständig.<br />
In jedem Ortsteil besteht eine aktive freiwillige Feuerwehr und ein Ortsvorsteher / Ortsvorsteherin kümmert<br />
sich um die Anliegen der Bürger. Daher war es auch nicht verwunderlich, dass bei den ersten Überlegungen<br />
zum Ablauf des Dorferneuerungsprozesses vereinbart wurde, zunächst in jedem Ortsteil eine Informationsveranstaltung<br />
durchzuführen, um die Stärken, Schwächen Chancen und Potenziale jedes Ortsteils heraus zu arbeiten.<br />
Da das Ziel die Erstellung eines GEMEINSAMEN LEITBILDES für die Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> ist,<br />
wurde in einem zweiten Schritt 3 Arbeitsgruppe gebildet, in denen Vertreterinnen und Vertreter aller Ortsteile zusammen<br />
Ziele, Maßnahmen und mögliche Projekte für die weitere Entwicklung von <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
überlegten.<br />
Das gemeinsame Vorgehen wurde von allen Beteiligten als „Lernprozess“ angesehen: nicht das Bauen, das Realisieren<br />
soll in den Vordergrund gestellt werden, sondern zuvor das Erarbeiten von Entwicklungschancen und -zielen<br />
für <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>.<br />
Als große Herausforderungen stellen sich die Sicherung und Pflege von Lebenskultur und Sprache, von Bildungsinfrastruktur,<br />
Nahversorgung und Mobilität, von Landschaft und Baukultur sowie der wirtschaftlichen Basis, gesellschaftliche<br />
Vernetzung (durch „Teambuilding“), demografischer Wandel (Alterung, Vereinzelung, Abwanderung),<br />
Energieautarkie, Erhaltung und Gestaltung von öffentlichen Räumen dar.<br />
In den zahlreichen Arbeitsgesprächen wurde, entsprechend den Zielen der Burgenländischen Dorferneuerung, der<br />
soziale Bereich, der das Zusammenleben und die Zusammenarbeit in den 4 Ortsteilen umfasst, als ein wichtiges Ziel<br />
genannt.<br />
Bereits jetzt bestehen Annäherungen etwa durch den gemeinsamen Kindergarten, den alle Kinder der Gemeinde<br />
besuchen. Da es aber zwei Volksschulen in der Gemeinde gibt, erfolgt wieder eine Trennung ab dem 6. Lebensjahr,<br />
was von einigen Jugendlichen sehr bedauert wurde.<br />
Bei den Überlegungen zum Leitbild für <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> stand der Gedanke der verstärkten Zusammenarbeit<br />
der 4 Ortsteile im Vordergrund. Ziel muss es sein, die Identität jedes Ortsteiles zu bewahren, aber die Gemeinsamkeit<br />
zu fördern. Unter anderem wurden folgende Schlagwörter genannt, die das Bemühen um das Zusammenwachsen<br />
der 4 Ortsteile und eine bessere Zusammenarbeit ausdrücken: Gemeinsam stark! 4 Ortsteile – 1 Ziel!<br />
Vier für Einen! / Četiri za jednoga! / Four for one! / 4 for 1! Četiri – Skupno delo (Vier – gemeinsame Arbeit / Aktivitäten)<br />
Gemeinsam stark! 4 Ortsteile – 1 Ziel! <strong>Frankenau</strong>-Groß-u. Kleinmutschen <strong>Unterpullendorf</strong> – Identität bewahren –<br />
Gemeinsamkeit fördern! Auf 4 Wegen in die gemeinsame Zukunft.<br />
Als Leitbild für die weitere Entwicklung wurde nach intensiver Diskussion folgender Slogan für die mehrheitlich burgenländisch-kroatisch<br />
sprechende Gemeinde gewählt:<br />
Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>:<br />
Identität bewahren - die Zukunft gemeinsam gestalten!<br />
Općina Frakanava-Dolnja-Pulja:<br />
Identitet očuvati - budućnost skupa oblikovati!
Abb. 22: Neues Gemeindewappen<br />
Quelle: Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
- 51 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
So soll sich – entsprechend dem neuen Wappen – die Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> zu einer Einheit aus<br />
vier gleichwertigen und gleichberechtigen Partnern entwickeln, in der die Identität jedes einzelnen Ortsteiles bewahrt<br />
und gepflegt wird, in der die Bedürfnisse ihrer BewohnerInnen berücksichtigt werden und in der vor allem Chancen<br />
gesehen werden, dass sich miteinander sehr viel mehr für jeden einzelnen und für die Gemeindebevölkerung erreichen<br />
lässt, dass jung und alt gemeinsam erfolgreich die großen Herausforderungen bewältigen, die Zukunft und den<br />
Lebensraum gestalten können.<br />
Ein Zeichen für die verstärkte Zusammenarbeit und Zusammengehörigkeit in der Gemeinde soll ein gemeinsames<br />
Wappen aller 4 Ortsteile sein. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung vom 25. März 2010 beschlossen, ein Wappen<br />
für die Großgemeinde in Auftrag zu geben. In diesem Wappen sollen sich die vier Ortsteile <strong>Frankenau</strong>, Großmutschen,<br />
Kleinmutschen und <strong>Unterpullendorf</strong> wiederfinden und es soll ein markantes Symbol der Zusammengehörigkeit<br />
sein. Von jedem der 4 Ortsteile wurden typische Symbole, Traditionen, die im neuen Gemeindewappen sichtbar<br />
sind und die sowohl Bedeutung für jeden einzelnen Ortsteil als auch für die gemeinsame Zukunft der gesamten Gemeinde<br />
haben: Herz (<strong>Frankenau</strong>), Buch des Hl. Donatus (<strong>Unterpullendorf</strong>), Rose (Kleinmutschen) und Pflug (Großmutschen).<br />
Die Ortsteile haben einen gemeinsamen Stamm (burgenländisch-kroatische Wurzeln) und befinden sich<br />
auf einem gemeinsamen Weg. Das Element „Wasser“, das für die Gemeinde nicht nur im Zusammenhang mit der<br />
Therme von Bedeutung ist, soll ebenfalls im Wappen Entsprechung finden.<br />
Beschreibung des Wappens:<br />
„In Gold über blauem, von vier goldenen Wellen durchzogenem<br />
Wellenschildfuß ein roter Baum mit vier blattlosen Ästen,<br />
die vorne mit einem Buch, einem Herz, hinten mit einer fünfblättrigen<br />
Rose und einer Pflugschar belegt sind“.<br />
Dazu war in der Gemeinde–INFO von März 2010 zu lesen:<br />
„Als klares und einprägsames Zeichen präsentiert sich ein<br />
Wappen als sichtbares Symbol der Vitalität und Eigenständigkeit<br />
einer autonomen Gemeinde. Neben seiner rechtshistorischen<br />
begründeten „amtlichen“ Siegel-Funktion wird es<br />
zum repräsentativen, aussagekräftigen Zeichen für viele<br />
Gelegenheiten und ist identitätsstiftend für das durch Tradition<br />
und moderne Lebensform geprägte kommunale Gemeinwesen.“<br />
Die Beteiligten am Dorferneuerungsprozess haben erkannt, dass durch ein „miteinander reden“, ein „miteinander<br />
planen“ und ein „miteinander agieren“ sehr viel mehr für jeden Einzelnen erreicht werden kann. Somit wird als wichtigstes<br />
Ziel der Dorfentwicklung die verstärkte Zusammenarbeit von <strong>Frankenau</strong>, Großmutschen, Kleinmutschen und<br />
<strong>Unterpullendorf</strong> angesehen. Denn gerade in den kleinen Ortsteilen mit einer geringen Bevölkerungszahl sind viele<br />
öffentliche und soziale Einrichtungen nicht realisierbar und können nur im Gemeindeverband errichtet, organisiert<br />
und betrieben werden. In all den Gesprächen wurde zudem festgestellt, dass eine Dorfgemeinschaft nur funktionieren<br />
kann, wenn Identität mit dem eigenen Lebensraum besteht, wenn aktive Bürgerinnen und Bürger sich am Dorfleben<br />
beteiligen und auch Verantwortung übernehmen.
5. Projekte und Maßnahmen<br />
- 52 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Entsprechend dem Leitbild Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>: Identität bewahren - die Zukunft gemeinsam<br />
gestalten wurden folgende Projekte und Maßnahmen für <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> erarbeitet und formuliert und<br />
sind gegliedert nach den 4 Arbeitskreisen, die im Rahmen des Dorferneuerungsprozesses diskutiert wurden,<br />
zusammengefasst.<br />
Im Kapitel 3: „SWOT-Analyse – Ziele für die weitere Entwicklung der Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>“ sind<br />
diese Projekte und Maßnahmen kurz angeführt und nummeriert, sodass die Ziele und Potentiale nachvollzogen<br />
werden können. Parallel dazu wurde bereits mit der Planung und Umsetzung einiger Projekte und Maßnahmen<br />
begonnen, die teilweise auch schon fertiggestellt sind.<br />
5.1 Arbeitskreis 1: Ortsbild, bauliche Tätigkeit, Verkehr<br />
5.1.1 Schaffung und Gestaltung öffentlicher Plätze und Aufenthaltsräume für Begegnung und<br />
Kommunikation<br />
Die Qualität der öffentlichen Räume ist ein Schlüssel zum Erfolg in der weiteren touristischen Entwicklung. Gleichzeitig<br />
bedeutet dies attraktive Möglichkeiten für die Bevölkerung, für die Anregung des Dialoges unter jungen Menschen,<br />
für die Kinder von Jungfamilien und für ältere Menschen, die traditionell den öffentlichen Raum zum Gedankenaustausch<br />
und als Bühne für Bräuche nützen. (Frei-)Räume und Bereiche für Kommunikation und Begegnung<br />
sind für eine funktionierende Dorfgemeinschaft notwendig.<br />
Die Erstellung eines Gesamtkonzeptes betreffend Gestaltung der Orts- und Straßenräume, differenziert nach<br />
Ortsteilen ist als erste Maßnahme dazu zu sehen. Öffentliche Plätze und Aufenthaltsräume können im Zuge von<br />
Straßenumbauten oder Gestaltung konkreter, definierter Standorte für öffentliche Räume als Versammlungsstätten<br />
(Kriterien sind: Nähe zu Kirchen, Kapellen, Kinderspielplätzen, Feuerwehren, etc.) geschaffen bzw. neu gestaltet<br />
werden. Dies soll vor allem an jenen Plätzen und öffentlichen Räumen erfolgen, die von der Bevölkerung gerne in<br />
Anspruch genommen werden. Dabei ist auf die Gestaltqualität ist zu achten.<br />
Folgende konkreten Projekte für die Gestaltung öffentlicher Räume wurden genannt:<br />
A) Ortsteil <strong>Frankenau</strong><br />
Gemeindestraße<br />
Die Gemeindestraße, von der L 225 in das Ortszentrum führend, an der auch das Gemeindeamt und die Raiffeisenkasse<br />
liegen, hat erste Priorität. Daher wurde mit dem Ausbau bereits begonnen.<br />
Abb. 23: Neugestaltung der Gemeindestraße in <strong>Frankenau</strong> Abb. 24: Neugestaltung der Gemeindestraße in <strong>Frankenau</strong><br />
Fotos: Helena Linzer
- 53 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Kirchenplatz<br />
Auch der Kirchenplatz in <strong>Frankenau</strong>, der als Dorfzentrum einen attraktiven Freiraum für die Bevölkerung darstellt,<br />
soll zu einem Ort der Begegnung um Kommunikation umgestaltet werden.<br />
Abb. 25: Kirchenplatz in <strong>Frankenau</strong><br />
Foto: Helena Linzer<br />
B) Ortsteil <strong>Unterpullendorf</strong><br />
Aktivierung und Gestaltung des Biotops<br />
Dieser Bereich wird sowohl von den Jugendlichen als auch von den Senioren gerne in Anspruch genommen und soll<br />
neu gestaltet werden.<br />
Platzgestaltung vor dem Feuerwehrhaus<br />
Das Feuerwehrhaus in <strong>Unterpullendorf</strong> beherbergt einen großen Versammlungsraum und dient als Treffpunkt der<br />
Bevölkerung. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich auch die „Mlikarnica“, ein beliebtes Lokal. Der Bereich um<br />
das Feuerwehrhaus soll neu geplant und gestaltet werden.<br />
Abb. 26: Platz vor dem Feuerwehrhaus in <strong>Unterpullendorf</strong><br />
Foto: Helena Linzer
- 54 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Ein wichtiger Gestaltungsfaktor ist die Bepflanzung im öffentlichen Raum. Bäume im öffentlichen Raum spenden<br />
Schatten, laden ein, unter ihrem „Dach“ zu verweilen, gliedern den öffentlichen Raum und schaffen als Alleen einen<br />
inneren räumlichen Zusammenhalt. Nussbäume, Kastanien und andere Baumarten haben in burgenländischen<br />
Dörfern lange Pflanztradition und ermöglichen darüber hinaus reiche Ernten, welche die Landschaft als „Genussregion“<br />
prägen. Daher ist die Erhaltung und Neupflanzung von Bäumen und Sträuchern im öffentlichen Raum ein<br />
Anliegen, u.a. auch durch Übernahme von Baumpatenschaften.<br />
5.1.2 Gestaltung der Ortseinfahrten<br />
Ortseinfahrten sind die „Haustüren“ der Dörfer und Orte, sie stellen eine „Visitenkarte“ für ihre BewohnerInnen dar,<br />
sie können für Gäste abweisend oder einladend wirken und bieten die Möglichkeit, die einzelnen Ortsteile unterschiedlich<br />
und unverkennbar zur Geltung zu bringen. Durch die Ortsteile Kleinmutschen und Großmutschen führt<br />
die L 225, auf der oft mit überhöhter Geschwindigkeit gefahren wird. Durch bessere Kennzeichnung, bauliche Maßnahmen<br />
und Gestaltung der Ortseinfahrten soll diesem Problem entgegen gewirkt werden.<br />
5.1.3 Durchgängigkeit und Barrierefreiheit<br />
Der demografische Wandel, der vor allem auch mit einer zunehmenden Alterung der Bevölkerung einher geht, erfordert<br />
verstärkt Anstrengungen, Barriere freie öffentliche Räume zu gestalten. Diese Maßnahme soll insbesondere bei<br />
der Neugestaltung der Gehsteige in <strong>Frankenau</strong> berücksichtigt werden.<br />
5.1.4 Fassadengestaltung und -erneuerung<br />
Die Ortsbilder werden wesentlich von Gebäudeensembles geprägt. Die Qualität der historischen Fassaden und<br />
deren maßstäbliche Gestaltung bei Neubauten stellt eine große Herausforderung für die öffentliche Hand, für Verschönerungsvereine<br />
und Private dar. Als mögliche Maßnahmen dazu wurden angeführt:<br />
• Die Erstellung eines Gestaltungskonzeptes für erhaltenswerte bauliche Ensembles in den Ortsteilen<br />
(diese Forderung wurde vor allem für <strong>Unterpullendorf</strong> genannt) sowie<br />
• Schaffung von Anreizen für Sanierung und Verschönerung der Gebäude<br />
5.1.5 Gestaltung und Pflege von Spiel- und Sportmöglichkeiten<br />
Sport- und Spielplätze sind wichtige Begegnungsstätten für alle Altersgruppen – Kinder, Jugendliche, Erwachsene.<br />
Die Qualität ihrer Gestaltung ist entscheidend für ihre Nutzbarkeit. Als notwendige Maßnahmen dazu wurden angeführt:<br />
• Pflege des Sportplatzes in Großmutschen<br />
• Schaffung einer Sport- / Fitnessparcours in Kleinmutschen<br />
• Sicherung der Zugänglichkeit des Spielplatzes beim Kindergarten in Kleinmutschen: Diese Forderung ist<br />
zum heutigen Zeitpunkt allerdings bereits überholt, da ein neuer, für alle Kinder zugänglicher Spielplatz<br />
errichtet wurde.<br />
5.1.6 Nutzung des Elementes „Wasser“ in der Gemeinde<br />
„Wasser“ hat in Gestalt der Flüsse auf dem Gemeindegebiet traditionell Bedeutung. Die Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
ist an der Therme Lutzmannsburg-<strong>Frankenau</strong> beteiligt. Daher soll überlegt werden, wie Wasser verstärkt<br />
in der Gemeinde eingesetzt werden kann.<br />
Radfahrende TouristInnen nehmen Trinkbrunnen gerne in Anspruch. Damit hat „Wasser“ für die touristische und<br />
wirtschaftliche Zukunft der Region zusätzliche Bedeutung und Symbolkraft. Folgende Maßnahmen dazu sollen getätigt<br />
werden:<br />
• Schaffung öffentlicher Trinkbrunnen (Wasserentnahmestellen) vor allem an den Rad- und Wanderwegen<br />
zur Versorgung der RadfahrerInnen, großteils aus Therme Lutzmannsburg-<strong>Frankenau</strong> kommend -<br />
mit Getränken: z.B. als Getränkeautomat, Trinkwasserbrunnen, Dorfbrunnen.<br />
Dazu ist ein einheitliches Grundsystem erforderlich, das ein differenzierte Gestaltung ermöglich.
• Errichtung von WC-Anlagen an den Radwegen<br />
• Errichtung des Ortsbrunnens in Großmutschen<br />
• Ausbau des Rückhaltebecken als Biotop<br />
5.1.7 Belebung der Ortskerne und leistbares Wohnen<br />
- 55 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Die Sanierung und Adaptierung von Gebäuden im Ortskern als Standorte für „leistbares“ Wohnen (für junge Menschen<br />
und Jungfamilien) und „betreubares“ Wohnen (für ältere Menschen) bietet eine zeitgemäße Möglichkeit zur<br />
Wiederbelebung der Ortskerne und zur Reduzierung der Leerstände. Damit entstehen kurze Wege für die Bevölkerung<br />
zu öffentlichen Gebäuden, zu Einrichtungen der Nahversorgung und Naherholung.<br />
In diesem Zusammenhang ist auch die Schaffung von Wohnraum für Jugendliche und Jungfamilien zu sehen.<br />
Leistbares Wohnen für junge GemeindebürgerInnen ist eine Motivation zum Verbleib in der Gemeinde; die Abwanderung<br />
kann gestoppt werden. Denkbar ist eine Kombination mit betreutem / betreubarem Wohnen (Bsp.<br />
Pöttsching). Ein Angebot an gemeindeeigenen Bauplätzen in der Gemeinde ist vorhanden.<br />
Dazu sind Konzepte zu erarbeiten.<br />
5.1.8 Schaffung, Sanierung, Gestaltung und (Um-)Nutzung öffentlicher Gebäude<br />
Öffentliche Gebäude – Gemeindeämter, Feuerwehrhäuser, Aufbahrungshallen, Schulen und Kindergärten usf. –<br />
haben strategische Bedeutung für das Funktionieren und die weitere Entwicklung eines Gemeinwesens. Die<br />
Versorgung der Bevölkerung mit öffentlichen Dienstleistungen, die häufig an öffentliche Gebäude gebunden sind, soll<br />
auf möglichst hohem Niveau sichergestellt werden. Immer bedeutsamer wird die Frage der Finanzierbarkeit<br />
öffentlicher Einrichtungen. In diesem Zusammenhang sind Anzahl, Standort und (Mehrfach-)Nutzung öffentlicher<br />
Gebäude in Diskussion. Es ist verstärkt erforderlich, Generationen-übergreifend zu denken und entsprechende<br />
Angebote zu schaffen, z.B. „Mehrzweckräume“ bzw. mehrfach nutzbare Räume. Dazu braucht es einen Überblick<br />
über geeignete umnutzbare Baulichkeiten (vorzugsweise im Gemeindebesitz stehend).<br />
Bei einigen Gemeinde-Immobilien besteht Sanierungsbedarf! In diesem Zusammenhang sollen Überlegungen für<br />
Neunutzungen angestellt werden (z.B. wo könnte und sollte ein gemeinsames Kommunikationszentrum entstehen?<br />
Wo sind Versammlungsmöglichkeiten / Räumlichkeiten – als Treffpunkte gegeben?)<br />
Für Zusammenkünfte unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen und Anlässe sollen einerseits kleinere Räumlichkeiten<br />
geschaffen werden Es sind aber neue Räumlichkeiten für die gesamte Gemeinde gewünscht, wie beispielsweise<br />
eine große Veranstaltungs- / Mehrzweckhalle für größere Veranstaltungen bzw. ein großer Turnsaal / Gymnastikraum.<br />
Erforderlich ist Erstellung eines Nutzungskonzeptes für die soziale Infrastruktur / Bildungsinfrastruktur: Auf<br />
Grundlage eines Überblickes zu den Angeboten der einzelnen Ortsteile sind Standorte und Nutzung zu optimieren.<br />
Für folgende öffentliche Gebäude bestehen bereits Nutzungsvorschläge und Umbau-, Renovierungs- bzw. Gestaltungspläne:<br />
A) Ortsteil <strong>Frankenau</strong><br />
Feuerwehrhaus:<br />
Das alte Feuerwehrhaus in <strong>Frankenau</strong> soll nach Fertigstellung des neuen Gebäudes (der Rohbau ist bereits errichtet)<br />
im Untergeschoß als Abstellmöglichkeit für Fahrzeuge der Gemeinde dienen; das Obergeschoß könnte für öffentliche<br />
Zwecke (z.B. Bücherei, Proberäume für Chor und Musikkapelle) genutzt werden.<br />
Gemeindeamt:<br />
Im Zuge der Sanierung des Gemeindeamtes in <strong>Frankenau</strong> sollen Räumlichkeiten für die Allgemeinheit geschaffen<br />
werden.<br />
Miloradić-Halle:<br />
Die Sanierung und der Ausbau der bestehenden Miloradić-Halle als Veranstaltungsort für die gesamte Gemeinde<br />
und als Raum für kulturelle Veranstaltungen ist vorgesehen. Dabei ist auf die Nutzung alternativer Energieversorgung<br />
zu achten (beispielsweise durch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Gebäudes).
- 56 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
B) Ortsteile Groß- und Kleinmutschen<br />
Umnutzung von leer stehenden Räumen im Kindergarten:<br />
Die leer stehenden Räume im Kindergarten in Kleinmutschen könnten beispielsweise als Fitnessraum genutzt<br />
werden.<br />
Schaffung eines Kommunikationszentrums (für das „Zusammenkommen - Zusammensetzen“):<br />
Nachdem ein Wirtshaus wird bei der dzt. Bevölkerungszahl vermutlich nicht wirtschaftlich betrieben werden kann,<br />
müssen andere Räumlichkeiten für Zusammenkünfte herangezogen werden. Ein gutes Beispiel sind Gebäude der<br />
Freiwilligen Feuerwehr in Klein- und Großmutschen, die von mehreren Bevölkerungsgruppen in Anspruch genommen<br />
werden.<br />
Aufbahrungshalle:<br />
Die Sanierung der Aufbahrungshalle in Großmutschen ist geplant. Die Neugestaltung des Zaunes beim Friedhof ist<br />
bereits erfolgt.<br />
Dorfmuseum in Kleinmutschen:<br />
Als Vision in die Zukunft ist die Einrichtung eines „Dorfmuseums“ gedacht, das in einem ehemaligen Gemischtwarengeschäft<br />
eingerichtet werden könnte.<br />
C) Ortsteil <strong>Unterpullendorf</strong><br />
Gemeindeamt:<br />
Die thermische Sanierung des Gemeindeamtes wurde als wichtige Maßnahmen angeführt.<br />
Räumlichkeiten für die Jugend:<br />
Die bestehenden Jugendräume in den 3 Ortsteilen <strong>Frankenau</strong>, Groß- und Kleinmutschen werden von den Jugendlichen<br />
sehr gut angenommen. In <strong>Unterpullendorf</strong> fehlt eine Räumlichkeit für die Zusammenkunft der Jugend. Die Gemeindevertreter<br />
weisen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass sowohl ein Raum, als auch die finanziellen Mittel<br />
bereit stehen. Allerdings müssen die Jugendlichen – wie es auch in den anderen Ortsteilen erfolgt ist – selber aktiv<br />
werden und an Umbau und Gestaltung mitwirken. Nur so gelingt es, dass die Räumlichkeiten von den Jugendlichen<br />
auch geschätzt, gepflegt und als eigene Leistung gesehen werden. Auffallend war auch, dass aus allen anderen<br />
Ortsteilen Jugendliche am Dorferneuerungsprozess teilgenommen haben, jedoch nicht aus dem Ortsteil <strong>Unterpullendorf</strong>.<br />
5.1.9 Energieautarkie der Gemeinde<br />
Eine regionale Energieautarkie ist zunehmend eine Überlebensfrage für ländliche Räume. Regionales Energieangebot<br />
und Energiebedarf in Einklang zu bringen ist die zentrale Herausforderung. Die Regionen bieten unterschiedliche<br />
Quellen von erneuerbaren Energien. Die öffentliche Hand ist gefordert bei der Ausrüstung und Nachrüstung<br />
von öffentlichen Gebäuden mit gutem Beispiel für zeitgemäße Energieversorgung voran zu gehen.<br />
Ein wesentliches Ziel in der Gemeinde ist daher neben Energieeinsparungsmaßnahmen die Nutzung regionaler<br />
heimischer Energieträger, beispielsweise Holz. Im Ortsteil <strong>Unterpullendorf</strong> besteht bereits eine Fernwärmeversorgung<br />
auf Holzbasis; auch in den anderen Ortteilen ist dies anzudenken. Die Nutzung von Sonnenergie ist ebenfalls<br />
verstärkt anzuwenden.<br />
Bei der Nutzung von Windenergie bestehen allerdings geteilte Ansichten. Während einige Stimmen für deren Nutzung<br />
sind, wird als Argument dagegen angeführt, dass sich <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> als Tourismusgemeinde<br />
etablieren möchte und diese Maßnahme kontraproduktiv dazu ist, da das Orts- und Landschaftsbild beeinträchtigt<br />
werden würde.<br />
5.1.10 Sicherung der Mobilität der Bevölkerung<br />
Die Sicherung der Mobilität in ländlichen Räumen ist eine weitere große Herausforderung für Gebietskörperschaften<br />
und Private. Dies bedeutet die Sicherung und Gestaltung guter Angebote im Öffentlichen Verkehr für Kinder<br />
und Jugendliche am Weg zu Kindergärten und Schulen, Möglichkeiten für Erwachse am Weg zum Beruf, zu Standorten<br />
der Nahversorgung und Naherholung und für ältere Menschen am Weg zu Dienstleistungen und Ärzten.
- 57 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Als Maßnahmen dazu wurden genannt:<br />
• Beibehaltung des Disco-Busses<br />
• Förderung der Elektromobilität: dazu besteht derzeit auch eine Initiative des Landes<br />
• Anruf-Sammel-Taxi für ältere Menschen (evtl. Zuschuss durch Gemeinde)<br />
Der Wechsel vom motorisierten Individualverkehr (LKW, PKW, Motorräder) zu einem umweltfreundlichen öffentlichen<br />
Verkehr (Bahn) und Radfahr- und Fußgängerverkehr ist eine zentrale Herausforderung für unsere Gesellschaft, die<br />
noch dazu eine erhebliche Verringerung des Energiebedarfes mit sich bringt. Dies gilt für städtische Lebensräume<br />
und den ländlichen Raum. Eine Möglichkeit zur Sicherung der Mobilität ist auch die Forcierung und Attraktivierung<br />
des Fahrradverkehrs. Maßnahmen dazu sind:<br />
• Schaffung von Fahrradständern bei den öffentlichen Einrichtungen<br />
• Einrichtung eines Fahrradverleihs<br />
5.1.11 Schaffung eines einheitlichen Verkehrsleitsystems sowie Straßenbezeichnungen und einheitliche<br />
Hausnummerierung in allen 4 Ortsteilen<br />
Vor allem durchreisende Fremde, Gäste und zugezogene Menschen sind zu ihrer Orientierung auf ein anschauliches<br />
und gut lesbares Leitsystem im öffentlichen Raum angewiesen. Wie Ortseinfahrten stellt ein Leitsystem im öffentlichen<br />
Raum eine „Visitenkarte“ für die jeweilige Gemeinde dar. Mit einem solchen Leitsystem kann auch regionale<br />
Identität zum Ausdruck gebracht werden. Ein einheitliches Leitsystem für die Gemeinde und die Ortsteile könnte<br />
auch als ein „regionales Leitsystem“ mit Beschriftung, Beschilderung, Straßenbezeichnung weiter entwickelt werden.<br />
Neben dem Leitsystem sind auch die Straßenbezeichnungen für alle Ortschaften und eine einheitliche Hausnummerierung<br />
ein Ziel. In den 3 Ortsteilen <strong>Frankenau</strong>, Großmutschen und Kleinmutschen ist diese Maßnahme<br />
noch durchzuführen; für <strong>Unterpullendorf</strong> besteht bereits eine Straßenbezeichnung.<br />
Wert gelegt wird darauf, dass die Beschriftung der Straßennamen und der öffentlichen Einrichtungen, zweisprachig<br />
erfolgt.<br />
5.1.12 Verkehrsberuhigung, Rückbau und Gestaltung<br />
Die Erhöhung der Verkehrssicherheit ist ein grundsätzliches Ziel der Gemeinde. Vor allem an der L 225 in Klein- und<br />
Großmutschen, über die der Verkehr zur Sonnentherme verläuft, wird oft zu mit überhöhter Geschwindigkeit gefahren.<br />
• Bauliche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung an dieser Straße sind durchzuführen, beispielsweise: Rückbau,<br />
Tempolimit, Geschwindigkeitsreduzierung, Verkehrsinformation und -überwachung, Bewusstseinsbildung,<br />
z.B. durch Geschwindigkeitsanzeige.<br />
• Als weitere Maßnahmen ist der Rückbau inkl. der Umgestaltung der Sportplatzstraße in <strong>Unterpullendorf</strong><br />
Richtung Langental vorgesehen.<br />
5.1.13 Verbesserung des Breitband-Internets und des Mobilfunks<br />
Eine leistungsfähige technische Infrastruktur (Kommunikationsinfrastruktur, Ver- und Entsorgung usf.) ist eine<br />
wesentliche Voraussetzung für die räumliche Entwicklung des ländlichen Raumes. Die Finanzierbarkeit ist an kompakte<br />
Siedlungsstrukturen gebunden. Da die Versorgung im Telekommunikationsbereich als nicht ausreichend angesehen<br />
wird, werden Verbesserungen angestrebt.<br />
5.1.14 Hochwasserschutz<br />
Der Schutz vor Naturgefahren stellt eine permanente Herausforderung dar. „Wasser“ ist für die Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
sowohl eine wichtige Entwicklungsvoraussetzung (Landwirtschaft, Therme) als auch durch<br />
Hochwasser eine Bedrohung. Hochwasserschutzmaßnahmen sind in allen Ortsteilen erforderlich.
5.2 Arbeitskreis 2: Soziales, Kultur, dörfliches Zusammenleben<br />
5.2.1 Neues Gemeindewappen<br />
- 58 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Ein neues Gemeindewappen als sichtbares Zeichen der Zusammengehörigkeit der 4 Ortsteile der Gemeinde<br />
wurde, nach Beauftragung vom Diplom Graphiker Erwin Moravitz gemeinsam mit den OrtsvorsteherInnen entworfen.<br />
(Vgl. dazu auch die Ausführungen in Kapitel 4: „Dorferneuerungsleitbild“.<br />
Die Verleihung des Wappens erfolgt nach Beschluss der Bgld. Landesregierung durch Bescheid.<br />
Das gemeinsame Wappen soll bei der Schlusspräsentation des Dorferneuerungskonzeptes präsentiert werden.<br />
5.2.2 Besinnung und Stolz auf die kroatische Sprache und die kroatische Kultur<br />
Erfreulich sind auch die Besinnung und der Stolz auf die kroatische Sprache und die kroatische Kultur, die vor allem<br />
bei den anwesenden Jugendlichen zu erkennen waren. Die Stärkung des Sprachvermögens in kroatischer Sprache<br />
und der kroatischen Kultur wird als wesentlich für die Zukunft der Gemeinde angesehen.<br />
Als wichtiges Ziel wird die Erhaltung der Zweisprachigkeit angeführt (leider wird in vielen Familien und auch in den<br />
Schulen fast nur deutsch gesprochen!) Das Verwenden der Sprache im Alltag ist mitunter schwierig; es braucht eine<br />
positive Einstellung zur Sprache, den Willen – dann ist diese auch erlernbar. Man muss den Kindern und Jugendlichen<br />
die Vorteile der Mehrsprachigkeit bewusst machen.<br />
Ein Kroatisch-Kurs für Zugezogene in allen 4 Ortsteilen, der zu Beginn des Dorferneuerungsprozesses gewünscht<br />
wurde, wird bereits angeboten.<br />
Folgende Maßnahmen wurden angeführt:<br />
• Anbieten eines Sprachkurses z.B. in Verbindung mit Kochen und so die Teilnahme „schmackhaft“ zu<br />
machen.<br />
• Aufarbeitung der Geschichte der Gemeinde, der Kroaten, deren Ansiedlung, Lebensweise etc.,<br />
• Zusammenstellung von Sagen und Märchen der Region (Von Heinz Ritter wurde ein Buch über Sagen der<br />
Region verfasst, z.B. Hexenberg. Solche Themen sollten besser vermarktet werden).<br />
• Tamburicaunterricht bereits in der Volksschule.<br />
• In der Tamburicagruppe Hajdenjaki bestehen 3 Gruppen je nach Altersstufe (Erwachsene, Jugendliche<br />
und rd. 30 Kinder). Diese Gruppe, die wesentlich zur Erhaltung der kroatischen Sprache und Kultur beiträgt,<br />
benötigt Räumlichkeiten für die Proben und Lagerung der Trachten und Musikinstrumente. Verfügbarkeit<br />
und Förderungsmöglichkeiten für die Anmietung von Räumlichkeiten sind zu prüfen (ggf. Förderung über<br />
Kulturabteilung des Landes).<br />
5.2.3 Erstellung einer neuen Gemeindehomepage<br />
Zu Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den 4 Ortsteilen und den Vereinen und zu besserer Kommunikation<br />
mit den Bürgerinnen und Bürgern kann die neue Homepage der Gemeinde dienen, die derzeit in Arbeit ist. Die<br />
Herausforderung dabei ist nicht die Erstellung, sondern die Aktualisierung der Inhalte und die Wartung. Gute Inhalte<br />
sind erforderlich; dazu müssten auch Ressourcen bereitgestellt werden.<br />
Die Homepage kann zur Bewerbung der kulturellen und der Freizeiteinrichtungen, als „interkommunales, (regionales)<br />
Informationssystem“, gesehen werden. Angebote speziell für die Jugend und für Gäste mit Verlinkung bestehender<br />
Angebote wäre wünschenswert.<br />
Der Zugang zum Internet (zu Formularen, …) wird auch für die ältere Bevölkerung immer wichtiger! Ein gemeinsamer<br />
Computerkurs, bei dem die Senioren von den Jüngeren unterrichtet werden, wird vorgeschlagen; eventuell<br />
Finanzierung gegen „Taschengeld“! Computerkurs wäre wünschenswert.
5.2.4 Gemeinsamer Veranstaltungskalender<br />
- 59 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Ein gemeinsamer Veranstaltungskalender zur verstärkten Koordination zwischen den Ortsteilen und den Vereinen<br />
wurde im Dorferneuerungsprozess als wesentlich angesehen. Derzeit wird ein kleiner Folder aufgelegt, der eine<br />
Übersicht der Veranstaltungen in den Ortsteilen bietet.<br />
Wichtig wäre eine Ausweitung nicht nur in der Gemeinde selbst, sondern auch in den Nachbargemeinde, aber auch<br />
im Bezirk, damit man sich bei den Veranstaltungen nicht gegenseitig konkurriert. Dieser Veranstaltungskalender soll<br />
für je 3 Monate im Vorhinein Gültigkeit haben. Dabei ist Disziplin und Zusammenarbeit mit OrtsvorsteherInnen<br />
erforderlich.<br />
5.2.5 „Teambuilding“ der Ortsteile durch Entwicklung gemeinsamer, ortsteilübergreifender Projekte und<br />
Veranstaltungen<br />
„Teambuilding“ der Ortsteile durch Entwicklung gemeinsamer, ortsteilübergreifender Projekte und Veranstaltungen –<br />
z.B. durch gemeinsame Ausflüge, die generations-, ortsteil- und parteiübergreifend sein sollen, durch gemeinsame<br />
sportliche Aktivitäten: z.B. Nordic Walken, Juxturniere im Fußball – ist für das Zusammenwachsen der 4 Ortsteile<br />
sicherlich von Vorteil. Veranstalter könnten die bestehenden Vereinen sein (z.B. die Freiwillige Feuerwehr).<br />
Die Jugendlichen würden mehr zusammenkommen und auch die Älteren sollten mehr in die Aktivitäten eingebunden<br />
werden. Es besteht Hoffnung, dass aus der Generation, die in jüngerer Zeit gemeinsam in die Schule gegangen ist,<br />
jetzt auch mehr Gemeinsames gestalten kann. Hier einige Veranstaltungen, die bereits ortsteilübergreifend angeboten<br />
und gut besucht waren:<br />
• Yoga und Tanzkurs<br />
• Sonntag-Nachmittag-Café in Kleinmutschen (14-tägig))<br />
• Aktionen in Schule und Kindergarten:<br />
Im Garten des Kindergartens in Kleinmutschen wurden in einer gemeinsamen Aktion die Äpfel gesammelt<br />
und daraus Süßmost gepresst; über 480 Liter konnten gewonnen werden, die in den Schulen und im<br />
Kindergarten ausgeschenkt wurden, die Kinder haben dabei mitgewirkt (Sommer 2009)<br />
• Nachmittagsbetreuung in kroatischer Sprache: ist eine Kooperation zwischen Schule und kroatischem<br />
Kulturverein<br />
Bei weiteren Aktivitäten und Veranstaltungen ist besonders auf Qualitätsverbesserung zu achten.<br />
Gewünscht wurde z.B.:<br />
• wieder Theater zu spielen<br />
• Durchführung gemeinsamer Feste:<br />
von <strong>Unterpullendorf</strong> aus besteht die Idee, den Feuerwehrball als gemeinsamen Ball aller Feuerwehren in<br />
einer entsprechend großen Räumlichkeit anzubieten, z.B. könnte das, Weingut Pfneisl als Veranstaltungsort<br />
dienen. Die Kommandanten der einzelnen Feuerwehren sollen gemeinsam beraten.<br />
• Gesunde Gemeinde:<br />
Die Sicherung der Gesundheit der Gemeindebevölkerung – („Gesund bleiben!“) ist ein erklärtes Ziel. Durch<br />
Veranstaltungen und Vorträge zu Fragen der Gesundheit, gemeinsame sportliche Aktivitäten wie Nordic<br />
Walken, Wandertag, etc. soll die Bevölkerung über gesunde Lebensweise informiert und zum Mitmachen<br />
animiert werden.
5.2.6 Schaffung von Angeboten und Aktivitäten für die ältere Bevölkerung<br />
- 60 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Der demografische Wandel umfasst folgende Phänomene: zunehmende Alterung der Bevölkerung, Zu- oder Abwanderung,<br />
zunehmende Vereinzelung und Singularisierung (kleinere Haushalte). Für den ländlichen Raum stellen die<br />
Veränderungen riesige Herausforderungen dar und erfordern gezielte Anstrengungen auf kommunaler und regionaler<br />
Ebene.<br />
Gerade für ältere Menschen im ländlichen Raum sind Angebote und Aktivitäten notwendig. Einerseits funktioniert die<br />
Nachbarschaftshilfe zumeist noch sehr gut, trotzdem müssen neue Modelle der Altenbetreuung erarbeitet und angewendet<br />
werden. Für die Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> wurden im Rahmen der Dorferneuerungsprozesses<br />
folgende Maßnahmen angeführt:<br />
• Betreubares / betreutes Wohnen für ältere GemeindebürgerInnen – differenzierte Angebot je nach Mobilität<br />
der älteren Menschen<br />
• Generationenübergreifendes Wohnen<br />
• Tagesheimstätte für Senioren<br />
• Schaffung von Räumlichkeiten für ältere Menschen<br />
• Seniorenzentrum als Diskussionsraum (ggf. in Kombination mit einem Jugendzentrum)<br />
5.2.7 Schaffung eines Gemeindeschulzentrums durch Zusammenlegung der beiden Volksschulen<br />
Die Sicherung der sozialen Infrastruktur und der Bildungsinfrastruktur ist gemeinsam mit der Sicherung von Mobilität<br />
und Nahversorgung ein Kernproblem der Raumentwicklung, insbesondere der Entwicklung ländlicher Räume. Maßgeschneiderte<br />
Lösungsansätze und Strategien sind gefragt und stellen ein Entwicklungspotential dar.<br />
Die Erhaltung als Schulstandort, des Kindergartens sowie der Nachmittagsbetreuung der Kinder ist ein vorrangiges<br />
Ziel in der Gemeinde. Auch eine alterserweiterte Tagesheimstätte ist anzustreben.<br />
Eine Zusammenlegung der beiden Volksschulen (<strong>Unterpullendorf</strong> und <strong>Frankenau</strong>) zu einem „Gemeindeschulzentrum“<br />
wird als positiv angesehen. Im Kindergarten funktioniert die Gemeinschaft unter den Kindern sehr gut; in der<br />
Schule werden sie wieder getrennt, was viele Jugendliche bedauern („einander“ kennen lernen“!). Außerdem sind<br />
immer weniger Kinder in der Gemeinde, sodass zwei Volksschulen in Zukunft vermutlich nicht mehr erhalten werden<br />
können. Dieses Projekt ist allerdings langfristig zu sehen, da neben den organisatorischen Herausforderungen auch<br />
bauliche Maßnahmen erforderlich sein werden.<br />
Die Erstellung eines Gesamtkonzeptes für die soziale Infrastruktur und deren räumlicher Verteilung in der<br />
Gesamtgemeinde (Verteilung der Angebote / Einrichtungen auf die Ortsteile und Schwerpunktsetzungen) ist<br />
erforderlich. Es sind nicht alle wünschenswerten öffentlichen und sozialen Einrichtungen in allen Ortsteilen möglich<br />
bzw. leistbar.<br />
5.2.8 Verbesserung der Beziehungen zu den ungarischen Nachbarn<br />
Um eine Verbesserung der Beziehungen zum ungarischen Nachbarn zu erreichen ist der Ausbau der Infrastruktur<br />
erforderlich, z.B. durch Ausbau des Radwegenetzes oder verbesserte Möglichkeiten des Grenzübertritts.
5.3 Arbeitskreis 3: Wirtschaft, Versorgung und Tourismus,<br />
- 61 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Speziell für den gewerblichen Bereich wurden zwar einige grundlegende Überlegungen zu Stärken und Schwächen,<br />
angestellt, allerdings hängt der Erfolg sehr wesentlich von der Initiative der Gewerbetreibenden ab, die es zu begeistern<br />
und zu überzeugen gilt. Chancen und Potentiale werden vor allem im Tourismus gesehen.<br />
5.3.1 Erstellung eines Tourismuskonzeptes<br />
Durch die Lage und die Mitbeteiligung an der Sonnentherme Lutzmannsburg-<strong>Frankenau</strong> besteht für den Tourismus<br />
ein großes Potential in der Gemeinde. Zudem ist die Gemeinde Mitglied in der Genussregion „Kästen & Nuss“ –<br />
Es bestehen aber zu wenig Kapazitäten an Kastanien und Nüssen (dzt. 4-6 EUR je Kilo Lieferantenpreis). Weiters<br />
sind in der Gemeinde zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten vorhanden. Auch 3 regionale Radwanderwege<br />
führen durch die Gemeinde. All diese Potentiale gilt es zu nutzen, um in der Gemeinde einen sanften Tourismus<br />
aufzubauen.<br />
Eine Stärkung des Tourismus beispielsweise durch Koordination und Kooperation der Tourismusverbände wäre<br />
erforderlich. Bisher agieren die Tourismusverbände der einzelnen Gemeinden immer alleine; es gibt keine Zusammenarbeit.<br />
Daher soll ein Tourismuskonzept erstellt werden. Dieses Tourismuskonzept soll mit Einbeziehung und in<br />
Abstimmung der Nachbargemeinden und Vernetzung der bestehenden Angebote erarbeitet werden und ist nur<br />
sinnvoll, wenn auch die interkommunale / regionale Ebene betrachtet wird. Dabei ist zu überlegen, welche zusätzlichen<br />
Attraktionen den Touristen geboten werden z.B. geführte Wanderungen.<br />
5.3.2 Bessere Vermarktung der kulturellen Besonderheiten<br />
Aufgrund des Auffindens von Römerfunden in der Gemeinde ist eine 25 ha große landwirtschaftliche Fläche unter<br />
Denkmalschutz gestellt worden! Dieser Fund könnte in Zukunft verstärkt für den Tourismus genutzt werden.<br />
Das Römerlager war ein Holzbau – könnte zu einem Teil rekonstruiert werden und wäre touristisch interessant. Ein<br />
eigener Themenprospekt über die Geschichte der Römer in der Region könnte erstellt werden. Jedenfalls muss<br />
diese Besonderheit als Chance gesehen.<br />
Es besteht auch ein „Verein zur Erhaltung der Römischen Bernsteinstraße“. Die Bernsteinstraße kann in Kombination<br />
mit den neuen Römerfunden vermarktet werden. Für die Besucher wäre Anschaulichkeit hilfreich! (Es ist nichts<br />
zum Angreifen da,). Jedenfalls sind Synergien der Bernsteinstraße mit dem neuen Römerfund gegeben und Konzepte<br />
zur besseren Vermarktung erforderlich.<br />
Weitere Besonderheiten wie der Mittelpunktstein <strong>Unterpullendorf</strong> oder der vorgeschlagene „Aussichtsturm“ in Kleinmutschen<br />
sind in das Konzept zu integrieren.<br />
Es gab schon Ansätze in der Region, die Römer besser zu vermarkten: beispielsweise Römermenüs, Gemeindeobrigkeit<br />
in Toga, etc. Diese sind aber aufgrund geringen Interesses wieder eingeschlafen.<br />
5.3.3 Verbesserung der Qualität der Rad- und Wanderwege<br />
Eine bessere Vermarktung der Rad- und Wanderwege wäre entscheidend. Die Radwege sind durchwegs gut beschriftet:<br />
(Nummern, km-Anzahl), eine Verbesserung der Beschilderung, beispielsweise durch gebrannte Kacheln im<br />
Bereich der Bernsteinstraße, eine Abbildung der Region, etc. wäre überlegenswert. Zudem führen die Radwege oft<br />
an den Ortschaften vorbei. Eine Wegeführung in die Ortschaften, um diese erlebbar zu machen und die Besonderheiten<br />
und gastronomischen Einrichtungen in Anspruch nehmen zu können wird angestrebt. In den kroatischen Ortschaften<br />
könnte die Beschilderung auch 2-sprachig sein. Zu achten ist auch darauf, dass die Radwege nicht durch<br />
die Landwirtschaft verunreinigt werden. Personen sollen gefunden werden, die darauf aufmerksam machen.<br />
Raststätten für RadfahrerInnen mit Trinkbrunnen und WC-Anlagen werden sicher besser angenommen (vgl. dazu<br />
auch Ausführungen in Kap.5.1.6: „Nutzung des Elements Wasser in der Gemeinde“).<br />
Auch die Anlage von Themenwanderwegen bezogen auf die archäologischen Funde ist denkbar oder die Verbesserung<br />
und Ergänzung des Wanderwegenetzes – z.B. alter Maria Zeller-Weg.
5.3.4 Sicherstellung der Nahversorgung in allen Ortsteilen<br />
- 62 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Die Sicherstellung der künftigen Nahversorgung wird als großes Problem angesehen (in einigen Ortsteilen gibt es<br />
keinen Nahversorger mehr). Verschiedene Alternativen zur Nahversorgung sollen überlegt werden (mobile Nahversorger,<br />
Online-Bestellung via Internet, Gemeindeservice usf.). Auch wenn dieses Ziel von der Initiative Privater abhängt,<br />
ist es als wichtige Voraussetzung für ein zufriedenstellendes Gemeinwesen zu sehen. Nicht alle Bevölkerungsschichten<br />
sind mobil und daher auf Nahversorger angewiesen.<br />
5.4 Arbeitskreis 4: Jugend<br />
Die Diskussionsrunde mit der Jugend ergab interessante Ergebnisse. Die Ziele, Maßnahmen und Projekte unterschieden<br />
sich nicht wesentlich von jenen, die in den thematischen Arbeitsgruppen entwickelt wurden. In Kapitel 3.4<br />
sind die Ziele ausführlich angeführt. Hier werden nur noch einige Maßnahmen erläutert, die vor allem für die Jugend<br />
von Interesse sind.<br />
5.4.1 Einrichtung eines Jugendparlaments<br />
Um eine verstärkte Einbíndung der Jugend in die Gemeindearbeit sicherstellen zu können wurde die Einrichtung<br />
eines Jugendparlaments gefordert. Inzwischen hat sich dieses Gremium als „Jugendforum“ zusammengeschlossen.<br />
5.4.2 Räumlichkeiten für die Jugend<br />
Die bestehenden Jugendräume in den 3 Ortsteilen <strong>Frankenau</strong>, Groß- und Kleinmutschen werden von den Jugendlichen<br />
sehr gut angenommen. In <strong>Unterpullendorf</strong> fehlt eine Räumlichkeit für die Zusammenkunft der Jugend. Die Gemeindevertreter<br />
weisen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass sowohl ein Raum, als auch die finanziellen Mittel<br />
bereit stehen. Allerdings müssen die Jugendlichen – wie es auch in den anderen Ortsteilen erfolgt ist – selber aktiv<br />
werden und an Umbau und Gestaltung mitwirken. Nur so gelingt es, dass die Räumlichkeiten von den Jugendlichen<br />
auch geschätzt, gepflegt und als eigene Leistung gesehen werden. Auffallend war auch, dass aus allen anderen<br />
Ortsteilen Jugendliche am Dorferneuerungsprozess teilgenommen haben, jedoch nicht aus dem Ortsteil <strong>Unterpullendorf</strong>.<br />
(Vgl. dazu auch Kap. 5.1.8).<br />
5.4.3 Verstärkte Förderung der Studierenden<br />
Bereits jetzt werden die Studierenden der Gemeinde durch Fahrtkostenzuschüsse gefördert, damit sie die Wochenenden<br />
in der Heimatgemeinde verbringen können. Eine verstärkte Förderung der Studierenden z.B. durch Buchgutscheine,<br />
Kopierkarten, etc. wurde vorgeschlagen.
6. Prioritätenreihung der Maßnahmen und Projekte<br />
- 63 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
In den beiden letzten Sitzungen aller Arbeitskreise erfolgte eine Reihung jener Projekte die vorrangig durchgeführt<br />
werden sollen bzw. jener, die zwar wichtig für die Gemeinde sind, jedoch aufgrund finanzieller oder auch organisatorischen<br />
Gründe derzeit noch nicht umgesetzt werden können. Dabei wurde darauf geachtet, dass sowohl der soziale,<br />
der bauliche, der wirtschaftliche und auch der ökologische Bereich abgedeckt sind.<br />
Es zeigt sich auch sehr deutlich, dass Maßnahmen und Projekte im sozialen Bereich, die zur Zusammenführung<br />
der 4 Ortsteile führen, die gemeinsame Aktivitäten und Möglichkeiten für Versammlungen beinhalten, den höchsten<br />
Zuspruch erfahren.<br />
Zudem wurde bereits während des Dorferneuerungsprozesses mit der Planung bzw. Realsierung einiger Maßnahmen<br />
und Projekte begonnen.<br />
A) Fertiggestellt bzw. realisiert sind folgende Projekte und Maßnahmen:<br />
1) Gemeindewappen für <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> (vgl. Kap. 5.2.1)<br />
2) Schaffung des Jugendforums (vgl. Kap. 5.4.1)<br />
3) Errichtung des Kinderspielplatzes in Kleinmutschen (vgl. Kap. 5.1.5)<br />
B) In Planung bzw. Realisierung sind folgende Projekte und Maßnahmen:<br />
1) Neugestaltung der Gemeindestraße in <strong>Frankenau</strong> (vgl. Kap. 5.1.1)<br />
2) Neugestaltung der Gemeinde-Homepage der Gemeinde (vgl. Kap. 5.2.3)<br />
3) Fertigstellung des neuen Feuerwehrhauses in <strong>Frankenau</strong> (vgl. Kap. 5.1.8)<br />
4) Thermische Sanierung des Gemeindehauses In <strong>Unterpullendorf</strong> (vgl. Kap. 5.1.8)<br />
C) Vorrangig geplant und realisiert werden sollen folgende Projekte und Maßnahmen:<br />
1) „Teambuilding“ der Ortsteile durch Entwicklung gemeinsamer, ortsteilübergreifender Projekte und<br />
Veranstaltungen (vgl. Kap. 5.2.5)<br />
2) Aktivitäten zur Stärkung des Sprachvermögens in kroatischer Sprache und der Besinnung auf die<br />
kroatische Kultur (vgl. Kap. 5.2.2)<br />
3) Verbesserung der Beziehung zum ungarischen Nachbarn (z.B. durch Ausbau des Radwegenetzes)<br />
(vgl. Kap. 5.2.8)<br />
4) Sanierung d. Gemeindeamtes bei gleichzeitiger Schaffung von Gemeinschaftsräumen (vgl. Kap. 5.1.8)<br />
5) Sanierung / Ausbau der Miloradić-Halle in <strong>Frankenau</strong> (vgl. Kap. 5.1.8)<br />
6) Umnutzung des alten Feuerwehrhaus in <strong>Frankenau</strong> für öffentliche Zwecke (vgl. Kap. 5.1.8)<br />
7) Schaffung von Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen für die ältere Bevölkerung (vgl. Kap. 5.1.8) und<br />
Entwicklung von Modellen der Altenbetreuung (vgl. Kap. 5.2.6)<br />
8) Schaffung eines einheitlichen Verkehrsleitsystems sowie Straßenbezeichnungen und einheitliche<br />
Hausnummerierung in allen 4 Ortsteilen (vgl. Kap. 5.1.11)<br />
D) Als sehr wichtig erachtet, aber derzeit nicht realisierbar wurden folgende Projekte und Maßnahmen<br />
erachtet:<br />
1) Zusammenlegung der beiden Volksschulen (<strong>Unterpullendorf</strong> und <strong>Frankenau</strong>) zu einem „Gemeindeschulzentrum“<br />
(vgl. Kap. 5.2.7)<br />
2) Errichtung eines Raumes für die Jugend in <strong>Unterpullendorf</strong>:<br />
Obwohl ein Raum und die finanziellen Mittel dafür bereit stehen, wird noch auf die Eigeninitiative der<br />
Jugendlichen in <strong>Unterpullendorf</strong> gewartet, an Umbau und Gestaltung mitwirken – wie es auch die<br />
Jugendlichen in den anderen Ortsteilen taten. (vgl. Kap. 5.1.8 u. 5.4.2)<br />
3) Schaffung von Räumlichkeiten für die Senioren aller Ortsteile (vgl. Kap. 5.1.8)<br />
4) Errichtung von Versammlungs- und Veranstaltungsstätten in allen 4 Ortsteilen (vgl. Kap. 5.1.8)
7. Abschließende Bemerkungen – Ausblick<br />
- 64 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Das gemeinsam entwickelte Leitbild soll als „Zukunftsprofil“ für die weiteren Aktivitäten in der Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<br />
<strong>Unterpullendorf</strong> dienen.<br />
Der Slogan:<br />
„Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>:<br />
Identität bewahren - die Zukunft gemeinsam gestalten!<br />
Općina Frakanava-Dolnja-Pulja:<br />
Identitet očuvati - budućnost skupa oblikovati!<br />
weist bereits auf die Bestrebungen der Gemeinde hin, mehr gemeinsame Aktivitäten in den 4 Ortsteilen durchzuführen.<br />
Jeder Ortsteil soll seine Identität, seine Besonderheiten bewahren, gleichzeitig soll aber auch die Chance gesehen<br />
werden, dass man miteinander sehr viel mehr für jeden einzelnen erreichen kann.<br />
In den letzten Monaten wurden bereits einige der gewünschten Projekte und Maßnahmen geplant und auch mit der<br />
Realisierung begonnen. Damit ist für alle Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinde erkennbar geworden, dass<br />
„sich nun etwas tut“ in <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>. Es wurde und wird aber auch darauf geachtet, dass in jedem der<br />
4 Ortsteile – nach Maßgabe der finanziellen Mittel – Projekte umgesetzt werden.<br />
In zahlreichen Artikeln der Gemeindezeitung für <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> (Gemeinde-INFO) wurde über die Aktivitäten<br />
im Rahmen der Dorferneuerung berichtet und alle Bürgerinnen und Bürger zu den Veranstaltungen eingeladen.<br />
Die bei den Sitzungen anwesenden Mitglieder der Arbeitskreise wurden zudem nach jeder Sitzung durch Übersendung<br />
des Protokolls über E-Mail über die Ergebnisse informiert.<br />
Nach Beschlussfassung des Leitbildes durch den Gemeinderat ist eine abschließende Präsentation vorgesehen, bei<br />
der nochmals die geplanten Projekte und Maßnahmen vorgestellt werden und die Bürgerinnen und Bürger zu mehr<br />
Mitarbeit bei Planung und Realisierung aufgerufen werden.<br />
Diese Präsentation soll im Rahmen der Verleihung des neuen Gemeindewappens stattfinden.<br />
<strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> ist zu wünschen, dass der begonnen Prozess zu einer nachhaltigen Dorfentwicklung führt<br />
und zahlreiche Projekte für die Bewohnerinnen und Bewohner umgesetzt werden.
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis:<br />
- 65 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Abbildungen:<br />
Abbildung 1: Dorfgespräch in <strong>Frankenau</strong> 10<br />
Abbildung 2: Dorfgespräch in <strong>Unterpullendorf</strong> 10<br />
Abbildung 3: Dorfgespräch in Kleinmutschen 10<br />
Abbildung 4: Dorfgespräch in Großmutschen 10<br />
Abbildung 5: Dorfgespräch mit der Jugend 10<br />
Abbildung 6: Dorfgespräch mit der Jugend 10<br />
Abbildung 7: Lage der Gemeinde 11<br />
Abbildung 8: <strong>Unterpullendorf</strong> um 1880 13<br />
Abbildung 9: Liebevoll renoviertes Haus in <strong>Frankenau</strong> 13<br />
Abbildung 10: Straßenraum in <strong>Frankenau</strong> 13<br />
Abbildung 11: Hauptstraße in Großmutschen 14<br />
Abbildung 12: Typischer Ziehbrunnen im öffentlichen Raum in Großmutschen 14<br />
Abbildung 13: Alter Gutshof in Kleinmutschen 14<br />
Abbildung 14: Neubaugebiet in Kleinmutschen 14<br />
Abbildung 15: Katholische Pfarrkirche Hl. Bartolomäus mit neugestaltetem Vorplatz in <strong>Unterpullendorf</strong> 15<br />
Abbildung 16: Ehemaliges Milchhaus – nun beliebtes Lokal in <strong>Unterpullendorf</strong> 15<br />
Abbildung 17: Geplanter Ausbau der S 31 19<br />
Abbildung 18: Radwegenetz in der Gemeinde 21<br />
Abbildung 19: „Mittelpunktstein“ in <strong>Unterpullendorf</strong> 22<br />
Abbildung 20: Pfarrkirche Allerheiligen und Dreifaltigkeitssäule in <strong>Frankenau</strong> 23<br />
Abbildung 21: Waldlehrpfad in <strong>Frankenau</strong> 24<br />
Abbildung 22: Ein Entwurf des Gemeindewappens 51<br />
Abbildung 23: Neugestaltung der Gemeindestraße in <strong>Frankenau</strong> 52<br />
Abbildung 24: Neugestaltung der Gemeindestraße in <strong>Frankenau</strong> 52<br />
Abbildung 25: Kirchenplatz in <strong>Frankenau</strong> 53<br />
Abbildung 26: Platz vor dem Feuerwehrhaus in <strong>Unterpullendorf</strong> 53<br />
Tabellen:<br />
Tabelle 1: Veranstaltungen im Rahmen der Prozessbegleitung 6<br />
Tabelle 2: Mitglieder des Arbeitskreises 1: „Ortsbild, bauliche Tätigkeit, Verkehr“ 7<br />
Tabelle 3: Mitglieder des Arbeitskreises 2: „Soziales, Kultur, Dörfliches Zusammenleben“ 7<br />
Tabelle 4: Mitglieder des Arbeitskreises 3: „Wirtschaft, Versorgung, Tourismus“ 8<br />
Tabelle 5: Mitglieder des Jugendforums 8<br />
Tabelle 6: Vergleich der 4 Ortsteile (Stand 2001) 12<br />
Tabelle 7: Bevölkerungsentwicklung 16<br />
Tabelle 8: Bevölkerungsstruktur 16<br />
Tabelle 9: Gebäude- und Wohnungsentwicklung 17<br />
Tabelle 10: Arbeitsstätten und Beschäftigte 18<br />
Tabelle 11: Beherbergungsbetriebe in <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> 18<br />
Tabelle 12: Vereine und Gemeinschaften in <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> 25
Literatur- und Quellenverzeichnis:<br />
- 66 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
BABBI — Bgld. Agrar Beratungs- u. Betreuungsinitiative: „ Energie – Umwelt – Wertschöpfung- Zukunftschancen<br />
Biomasse“, unter: http://www.burgenland.at/media/file/146_biomasse_broschuere_2004.pdf<br />
Berichte aus den Ausgaben der Gemeindezeitung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Berichte aus der Zeitschrift der Burgenländischen Landesregierung: „Unser Dorf“<br />
Homepage der Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>“: http://www.<strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>.at/<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/<strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
KIRSNER & PETERNELL (Hrsg.): „Der Bezirk Oberpullendorf“, Lannach, 1997<br />
STATISTIK AUSTRIA: Ein Blick auf die Gemeinde<br />
Daten unter: http://www.statistik.at/blickgem/gemDetail.do?gemnr=10803&gemnam=<strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>
- 67 -<br />
Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />
Anhang:<br />
Artikel aus der Gemeindezeitung (Gemeinde INFO) der Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<br />
<strong>Unterpullendorf</strong> als Information der Bürger zum Dorferneuerungsprozess in der<br />
Gemeinde