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Dorferneurungskonzept - Frankenau-Unterpullendorf

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Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

BERICHT ZUR PROZESSBEGLEITUNG UND<br />

LEITBILDERSTELLUNG<br />

Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>:<br />

Identität bewahren - die Zukunft gemeinsam gestalten!<br />

Općina Frakanava-Dolnja Pulja:<br />

Identitet očuvati - budućnost skupa oblikovati!


Impressum<br />

Auftraggeber:<br />

Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Gefördert vom Amt der Burgenländischen Landesregierung – Landesamtsdirektion<br />

Stabstelle Raumordnung und Wohnbauförderung / Referat Dorferneuerung<br />

und dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes<br />

Verfasser:<br />

Dipl.-Ing. Dr. Helena LINZER<br />

Ingenieurkonsulentin für Raumplanung und Raumordnung<br />

1050 Wien, Kriehubergasse 16/1/8<br />

a.o. Univ. Prof. Dipl.-Ing. Dr. Andreas VOIGT<br />

Ingenieurkonsulent für Raumplanung und Raumordnung<br />

4232 Hagenberg, Hauptstraße 73<br />

Foto am Deckblatt: Helena Linzer<br />

- 2 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Wien, im Oktober 2010


Inhaltsverzeichnis<br />

- 3 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Einleitende Bemerkungen – Ablauf und Ergebnisse des Dorferneuerungsprozesses in<br />

<strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> 5<br />

1. Ablauf der Prozessbegleitung 6<br />

2. Bestandsaufnahme und -analyse<br />

(Überblick zu den strukturellen Gegebenheiten der Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>) 11<br />

2.1. Lage der Gemeinde 11<br />

2.2 Geschichtlicher Rückblick 12<br />

2.2.1 Ortsteil <strong>Frankenau</strong> 13<br />

2.2.2 Ortsteil Großmutschen 14<br />

2.2.3 Ortsteil Kleinmutschen 14<br />

2.2.4 Ortsteil <strong>Unterpullendorf</strong> 14<br />

2.3 Natur und Umwelt 15<br />

2.4 Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstruktur 16<br />

2.5 Gebäude- und Wohnungsstruktur 17<br />

2.6 Wirtschaftsstruktur 18<br />

2.6.1 Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe 18<br />

2.6.2 Landwirtschaft 19<br />

2.7 Verkehr und Erschließung 19<br />

2.7.1 Straßenverbindungen 19<br />

2.7.2 Öffentlicher Verkehr 20<br />

2.7.3 Radwege 20<br />

2.8 Öffentliche Einrichtungen 21<br />

2.9 Versorgung 21<br />

2.10 Technische Infrastruktur 22<br />

2.11 Historische Bauwerke und Sehenswürdigkeiten 22<br />

2.12 Freizeit und Erholung 24<br />

2.13 Kulturelle Aktivitäten 25<br />

2.14 Vereinswesen und Brauchtum 25<br />

3. SWOT- Analyse – Ziele für die weitere Entwicklung der Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> 26<br />

3.1. Arbeitskreis 1: Ortsbild, bauliche Tätigkeit, Verkehr 26<br />

3.2 Arbeitskreis 2: Soziales, Kultur, dörfliches Zusammenleben 35<br />

3.3 Arbeitskreis 3: Wirtschaft, Versorgung, Tourismus 43<br />

3.4 Arbeitskreis 4: Jugend 47<br />

4. Dorferneuerungsleitbild 50<br />

5. Projekte und Maßnahmen 52<br />

5.1 Arbeitskreis 1: Ortsbild, bauliche Tätigkeit, Verkehr 52<br />

5.1.1 Schaffung und Gestaltung öffentlicher Plätze und Aufenthaltsräume für Begegnung<br />

und Kommunikation 52<br />

A) Ortsteil <strong>Frankenau</strong> (Gemeindestraße, Kirchenplatz) 52<br />

B) Ortsteil <strong>Unterpullendorf</strong> (Aktivierung und Gestaltung des Biotops,<br />

Platzgestaltung vor dem Feuerwehrhaus) 53<br />

5.1.2 Gestaltung der Ortseinfahrten 54<br />

5.1.3 Durchgängigkeit und Barrierefreiheit 54<br />

5.1.4 Fassadengestaltung und -erneuerung 54<br />

5.1.5 Gestaltung und Pflege von Spiel- und Sportmöglichkeiten 54<br />

5.1.6 Nutzung des Elements Wasser in der Gemeinde 54<br />

5.1.7 Belebung der Ortskerne und leistbares Wohnen 55


- 4 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

5.1.8 Gestaltung, Schaffung und (Um-)Nutzung öffentlicher Gebäude 55<br />

A) Ortsteil <strong>Frankenau</strong> (Feuerwehrhaus, Gemeindeamt, Miloradić-Halle, Aufbahrungshalle) 55<br />

B) Ortsteile Groß- und Kleinmutschen (Kommunikationszentrum, Aufbahrungshalle,<br />

Dorfmuseum) 56<br />

Ortsteil <strong>Unterpullendorf</strong> (Gemeindeamt, Räumlichkeiten für die Jugend, Aufbahrungshalle) 56<br />

5.1.9 Energieautarkie 56<br />

5.1.10 Sicherung der Mobilität und Erhöhung der Verkehrssicherheit 56<br />

5.1.11 Schaffung einer einheitlichen Leitsystems sowie einer Straßenbezeichnung und<br />

-nummerierung 57<br />

5.1.12 Erhöhung der Verkehrssicherheit und Verkehrsberuhigung 57<br />

5.1.13 Verbesserung des Breitband-Internets und des Mobilfunks 57<br />

5.1.14 Schutz vor Naturgefahren 57<br />

5.2 Arbeitskreis 2: Soziales, Kultur, dörfliches Zusammenleben 58<br />

5.2.1 Neues Gemeindewappen 58<br />

5.2.2 Besinnung und Stolz auf die kroatische Sprache und die kroatische Kultur 58<br />

5.2.3 Erstellung einer neuen Gemeindehomepage 58<br />

5.2.4 Gemeinsamer Veranstaltungskalender 59<br />

5.2.5 „Teambuilding“ der Ortsteile durch Entwicklung gemeinsamer,<br />

ortsteilübergreifender Projekte und Veranstaltungen 59<br />

5.2.6 Schaffung von Angeboten und Aktivitäten für die ältere Bevölkerung 60<br />

5.2.7 Schaffung eines Gemeindeschulzentrum durch Zusammenlegung der beiden Volksschulen 60<br />

5.2.8 Verbesserung der Beziehungen zu den ungarischen Nachbarn 60<br />

5.3 Arbeitskreis 3: Wirtschaft, Versorgung und Tourismus 61<br />

5.3.1 Erstellung eines Tourismuskonzeptes 61<br />

5.3.2 Bessere Vermarktung der kulturellen Besonderheiten 61<br />

5.3.3 Verbesserung der Qualität der Rad- und Wanderwege 61<br />

5.3.4 Sicherstellung der Nahversorgung in allen Ortsteilen 62<br />

5.4 Arbeitskreis 4: Jugend 62<br />

5.4.1 Einrichtung eines Jugendparlaments 62<br />

5.4.2 Räumlichkeiten für die Jugend 62<br />

5.4.3 Verstärkte Förderung der Studierenden 62<br />

6. Prioritätenreihung der Maßnahmen und Projekte 63<br />

7. Abschließende Bemerkungen – Ausblick 64<br />

Abbildungs- und Tabellenverzeichnis 65<br />

Literatur- und Quellenverzeichnis 66<br />

Anhang: Artikel in den Gemeindenachrichten 67


- 5 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Einleitende Bemerkungen<br />

Ablauf und Ergebnisse der Dorferneuerung in „<strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>“<br />

Die Aktion „Dorferneuerung“ wird im Burgenland seit rund 20 Jahren durchgeführt. Mit Juni 2007 wurde die Dorferneuerungsfibel<br />

herausgegeben, die einen Leitfaden für einen neuen Verfahrensablauf aufzeigt. Besonderes Augenmerk<br />

wird dabei auf soziale Aspekte und die Einbeziehung der Bevölkerung gelegt. Das neue Burgenländische Ablaufmodell<br />

sieht zudem vor, dass die Lokale Agenda 21 im Dorferneuerungsprozess berücksichtigt wird.<br />

Die Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> hat im Dezember 2008 beschlossen, sich an der Dorferneuerungsaktion<br />

des Landes zu beteiligen und zunächst in einem prozessbegleitenden Verfahren ein Dorferneuerungsleitbild gemeinsam<br />

mit den BewohnerInnen der einzelnen Ortsteile zu entwickeln. Der hier vorliegende Bericht dokumentiert den<br />

Diskussions- und Planungsprozess, der in den letzten eineinhalb Jahren in der Gemeinde stattgefunden hat.<br />

Ziel dieses Dorferneuerungsprozesses war – entsprechend den 4 Säulen der umfassenden Dorferneuerung (Ökologie,<br />

Ökonomie, Soziokultur und optisch-baulicher Bereich) – die Formulierung von Stärken, Schwächen, Chancen<br />

und Potentialen für die weitere nachhaltige Entwicklung der Gemeinde. Der rege Diskussionsprozess mit den GemeindebürgerInnen<br />

und den Mitgliedern der Arbeitskreise brachte viele konstruktive Anregungen, die bei der Formulierung<br />

des Dorferneuerungsleitbildes eingeflossen sind.<br />

Zunächst wurden Informationsveranstaltungen in jedem der 4 Ortsteile durchgeführt. Diese ersten Ergebnisse führten<br />

zur Bildung von 3 Arbeitskreisen: (AK 1:Ortsbildgestaltung, bauliche Tätigkeit, Verkehr; AK 2: Soziales, Kultur,<br />

Dörfliches Zusammenleben; AK 3:Wirtschaft, Versorgung, Tourismus). In der Folge wurde auch ein Abend mit der<br />

Jugend veranstaltet, die sich dann bei den nächsten Arbeitskreissitzungen verstärkt an der Diskussion beteiligt hat.<br />

Bei der Zusammensetzung der Mitglieder der Arbeitskreise wurde darauf geachtet, dass VertreterInnen aller 4 Ortsteile<br />

an der Erarbeitung von Ideen, Maßnahmen und Projekte beteiligt waren, die in den nächsten Jahren realisiert<br />

werden sollen. Teilweise wurde zudem aktiv mit der Planung der formulierten Projekte begonnen, bzw. werden oder<br />

wurden bereits einige davon realisiert.<br />

Als Leitbild für die weitere Entwicklung wurde nach intensiver Diskussion folgender Slogan für die mehrheitlich burgenländisch-kroatisch<br />

sprechende Gemeinde gewählt:<br />

Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>:<br />

Identität bewahren - die Zukunft gemeinsam gestalten!<br />

Općina Frakanava-Dolnja-Pulja:<br />

Identitet očuvati - budućnost skupa oblikovati!<br />

So soll sich die Gemeinde mit den 4 Ortsteilen <strong>Frankenau</strong>, Großmutschen, Kleinmutschen und <strong>Unterpullendorf</strong> zu<br />

einer Einheit aus vier gleichwertigen und gleichberechtigen Partnern entwickeln, in der die Identität jedes einzelnen<br />

Ortsteiles bewahrt und gepflegt wird, in der die Bedürfnisse ihrer BewohnerInnen berücksichtigt werden und in der<br />

vor allem Chancen gesehen werden, dass sich miteinander sehr viel mehr für jeden einzelnen und für die<br />

Gemeindebevölkerung erreichen lässt, dass jung und alt gemeinsam erfolgreich die großen Herausforderungen<br />

bewältigen, die Zukunft und den Lebensraum gestalten können.<br />

Die Verfasser danken der Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> und allen an diesem Dorferneuerungsprozess Beteiligten<br />

– vor allem den Mitgliedern der Arbeitskreise – für die gute Zusammenarbeit und hoffen, dass die erarbeiteten<br />

Ziele, Maßnahmen und Projekte in eine erfolgreiche und für alle Beteiligten zufrieden stellende Planungsphase<br />

und eine entsprechende Realisierung münden.<br />

Die Zukunft von <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> liegt in den Händen aller Gemeindebürgerinnen und Gemeindebürger.<br />

Auch jene, die bisher nicht die Gelegenheit hatten, bei diesem Prozess dabei zu sein, möchten wir herzlich einladen,<br />

bei der Umsetzung der Projekte und Maßnahmen aktiv teilzunehmen.<br />

Helena Linzer und Andreas Voigt<br />

Wien, im Oktober 2010


1. Ablauf der Prozessbegleitung<br />

- 6 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Im Folgenden werden chronologisch Ablauf und Arbeitsschritte der Prozessbegleitung von Jänner 2008 bis zur Fertigstellung<br />

des Leitbildberichtes im Oktober 2010 aufgezeigt. Die Ergebnisse der Veranstaltungen sind zusammengefasst<br />

in den Kapiteln 3. „SWOT-Analyse – Ziele für die weitere Entwicklung der Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>“,<br />

4. „Dorferneuerungsleitbild“ und 5. „Projekte und Maßnahmen“ erläutert.<br />

Tab. 1: Veranstaltungen im Rahmen der Prozessbegleitung<br />

Termine Art der Veranstaltung<br />

Vorarbeiten / erste Kontakte<br />

Dezember 2008 Auftragserteilung<br />

14. Jänner 2009 Erstes Gespräch mit Bgm. Anton Blazovich; den OrtsvorsteherInnen und<br />

Gemeindevertretern zur Abklärung der weiteren Vorgangsweise<br />

Prozessbegleitung<br />

28 Februar 2009 Informationsveranstaltung im Ortsteil Kleinmutschen<br />

28. Februar 2009 Informationsveranstaltung im Ortsteil <strong>Frankenau</strong><br />

06. März 2009 Informationsveranstaltung im Ortsteil Großmutschen<br />

06. März 2009 Informationsveranstaltung im Ortsteil <strong>Unterpullendorf</strong><br />

14. April 2009 Gespräch in der Gemeinde / Bestandserhebung / Fotodokumentation<br />

02. Mai 2009 1. Sitzung des Arbeitskreises 1 (<strong>Frankenau</strong>)<br />

04. Mai 2009 1. Sitzung des Arbeitskreises 2 (Großmutschen)<br />

09. Mai 2009 1. Sitzung des Arbeitskreises 3 (<strong>Unterpullendorf</strong>)<br />

10. Juli 2009 2. Sitzung des Arbeitskreises 1 (<strong>Frankenau</strong>)<br />

10. Juli 2009 2. Sitzung des Arbeitskreises 2 (Großmutschen)<br />

09. Oktober 2009 2. Sitzung des Arbeitskreises 3 (<strong>Frankenau</strong>)<br />

09. Oktober 2009 3. Sitzung des Arbeitskreises 2 (Kleinmutschen)<br />

05. März 2010 Informationsveranstaltung / Diskussion mit der Jugend (<strong>Unterpullendorf</strong>)<br />

06. April 2010 Besprechung mit Bgm. Blazovich (<strong>Frankenau</strong>)<br />

23. April 2010 Diskussion der bisherigen Ergebnisse aller Arbeitskreise und Prioritätenreihung<br />

(<strong>Unterpullendorf</strong> )<br />

03. September 2010 Auswahl und Reihung der Projekte sowie Diskussion zu einem Slogan für die<br />

weitere Entwicklung der Gemeinde mit VertreterInnen aller Arbeitskreise<br />

(<strong>Frankenau</strong>)<br />

Während des gesamten Prozessablaufs wurden Einzelgespräche, Abstimmungen mit der Gemeindevertretung, Bestandserhebungen<br />

und Fotodokumentationen durchgeführt.<br />

Es wurde einerseits darauf geachtet, dass in den Arbeitskreisen VertreterInnen aller 4 Ortsteile beteiligt sind, aber<br />

auch, dass die Veranstaltungen in allen 4 Ortsteilen stattfinden. Weiters war es wichtig, die Jugend verstärkt in den<br />

Beteiligungsprozess einzubeziehen. Daher wurde, nachdem zunächst in den 3 Arbeitskreisen nur wenige Jugendliche<br />

anwesend waren, eine eigene Informationsveranstaltung durchgeführt, die zu einer nachfolgend regeren Mitarbeit<br />

führte.


Februar und März 2009 – Erste Informationsveranstaltungen<br />

- 7 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Die ersten Informationsveranstaltungen, fanden Ende Februar und Anfang März 2009 in jedem der 4 Ortsteile,<br />

zumeist in den Räumlichkeiten der Freiwilligen Feuerwehr statt. Anwesend waren dabei zwischen 27 Personen (in<br />

Großmutschen) bis 46 Personen (in <strong>Unterpullendorf</strong>). In diesen Veranstaltungen erfolgte zunächst eine Information<br />

zum neuen Ablauf der Dorferneuerung im Burgenland. Dabei wurden die Beteiligten zur Mitarbeit aufgefordert. Als<br />

Einführung wurde ein Überblick zu Bevölkerungsentwicklung, Bautätigkeit, zur Situation des Gewerbes und der<br />

Landwirtschaft sowie über die Ausstattung mit öffentlichen Einrichtungen gegeben.<br />

Anschließend wurden mit den TeilnehmerInnen die Stärken, Schwächen, Chancen und Potentiale der Gemeinde<br />

diskutiert.<br />

14. April 2009 – Bildung thematischer Arbeitskreise<br />

Nach Auswertung der Stärken, Schwächen, Chancen und Potentiale der Gemeinde erfolgte die Auswahl von Themenbereichen<br />

für die Arbeitskreise und die Wahl der Mitglieder, die in diesen Gremien tätig sein werden. Man einigte<br />

sich auf 3 Arbeitskreise, die für die Entwicklung von Projekten und Maßnahmen zu folgenden Themenbereichen<br />

zuständig sind:<br />

AK 1: Ortsbild, bauliche Tätigkeit, Verkehr<br />

AK 2: Soziales, Kultur, dörfliches Zusammenleben<br />

AK 3: Wirtschaft, Versorgung, Tourismus<br />

Tab. 2: Mitglieder des Arbeitskreises 1: „Ortsbild, bauliche Tätigkeit, Verkehr“, gegliedert nach Ortsteilen<br />

<strong>Frankenau</strong> Großmutschen Kleinmutschen <strong>Unterpullendorf</strong><br />

BLAZOVICH, Anton (Bgm.) HORVATH, Günther CSIZMAZIA, Alfred BANTSICH, Karl<br />

DORNER, Johann NEMETH, Stefan FAZEKAS, Christine FAZEKAS, Karl<br />

FERCSAK, Paul (Vbgm.) RADNASICH, Stefan HACKAUF, Elsa FERCSAK, Trude<br />

HEDL, Helmut (Dr.) HOFFMANN, Markus FELLINGER, Gabi<br />

KALLINGER, Gerhard HOFFMANN, Martin MÖRK, Andrea<br />

KANCZ, Roland ZONCSICH, Monika<br />

MERSICH, Manuela ZONTSICH, Gerhard<br />

MILEDER, Angelika<br />

VERTESICH, Franz<br />

Tab. 3: Mitglieder des Arbeitskreises 2: „Soziales, Kultur, Dörfliches Zusammenleben“, gegliedert nach Ortsteilen<br />

<strong>Frankenau</strong> Großmutschen Kleinmutschen <strong>Unterpullendorf</strong><br />

BLAZOVICH, Anton (Bgm.) HEDL, Silvia (Mag.) FAZEKAS, Helene CSENAR, Alfred<br />

FAZEKAS, Renate NEMETH, Eva STROMMER, Anna FERENCY, Doris<br />

FERCSAK, Paul (Vbgm.) PALATIN, Sandra SZABAR, Johann JURANICH, Muniba<br />

GREGORICH, Mathilde RESETERITS, Edith KANZ, Manfred<br />

HORVATH, Karl PERUSICH, Jelka<br />

KANCZ, Demeter SCHATTOVICH, Erwin<br />

KANCZ, Wilhelm WIMMER-LIEB, Sandra<br />

MATKOVITS, Angelika ZEICHMANN, Erwin


Tab. 4: Mitglieder des Arbeitskreises 3: „Wirtschaft, Versorgung, Tourismus“, gegliedert nach Ortsteilen<br />

- 8 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

<strong>Frankenau</strong> Großmutschen Kleinmutschen <strong>Unterpullendorf</strong><br />

BLAZOVICH, Anton (Bgm.) HEDL, Franz GRADWOHL, Karin CSENAR, Klaus<br />

FERCSAK, Paul (Vbgm.) HORVATH, Harald (Mag.FH) HÖRMANN, Mathias DOMNANOVICH, Christian<br />

HAJSZAN, Frieda LANG, Angelika MEISZBURGER, Waltraud DOMNANOVICH, Stefan Mag.)<br />

KALLINGER, Gertraud PERNECKER, Wolfgang PESZT, Wilhelm FELLINGER, Freddy (OVst.)<br />

KRÖPFL, Christian FORSITS, Adelheid<br />

MERSICH, Michaela MESZARITS, Franz<br />

WINTER, Anton ZONCSICH, Felix<br />

Tab. 5: Mitglieder des Jugendforums<br />

<strong>Frankenau</strong> Großmutschen Kleinmutschen <strong>Unterpullendorf</strong><br />

RADNASICH, Andreas MÖRK, Michael<br />

HEDL, Thomas CSIZMAZIA, Jennifer<br />

NEMETH, Stefanie STROMMER, Christopher<br />

Wie aus den Tabellen ersichtlich, waren in den 3 Arbeitskreisen aus jedem Ortsteil VertreterInnen tätig. Im Jugendforum<br />

habe sich Jugendliche aus den beiden kleineren Ortsteilen Groß- und Kleinmutschen zur „Jugend Mutschen“<br />

zusammengeschlossen. Bei einer eigenen Veranstaltung für die Jugend waren auch Jugendliche aus den anderen<br />

Ortsteilen (insgesamt 19 Personen) anwesend.<br />

Anfang Mai 2009 – 1. Runde der Arbeitskreissitzungen mit VertreterInnen aller 4 Ortsteile<br />

Anfang Mai wurden die ersten Arbeitskreissitzungen durchgeführt. Neben den in den Tabellen angeführten Personen<br />

waren weitere Interessierte aktiv an den Gesprächen beteiligt. Es wurde versucht, Chancen, Potentiale und Herausforderungen<br />

für jeden Ortsteil, aber auch für die Gesamtgemeinde zu erarbeiten. Die Ergebnisse sind detailliert in<br />

Kapitel 3. „SWOT-Analyse“ dargestellt.<br />

Juli und Oktober 2009 – 2. und 3. Runde der Arbeitskreissitzungen<br />

In dieser 2. bzw. 3 Runde wurden in den Arbeitskreisen, nach einem Rückblick auf die bisher gemeinsam erarbeiteten<br />

Ziele und Maßnahmen, weitere Projekte diskutiert und Ziele der Orts- und Gemeindeentwicklung formuliert.<br />

Wichtig dabei war, dass neben Ziele und Maßnahmen für die gesamte Gemeinde, auch die Bedürfnisse der einzelnen<br />

Ortsteile Berücksichtigung finden.<br />

5. März 2010 – Informationsveranstaltung / Diskussion mit der Jugend<br />

Eingeladen waren alle 14- bis 25-Jährigen aus den 4 Ortsteilen. 184 Aussendungen sind erfolgt. In der Einladung<br />

wurde darauf verwiesen, dass für Jugendliche, die keine Fahrgelegenheit haben, ein Shuttledienst seitens der Gemeinde<br />

organisiert wird. Diese Möglichkeit wurde aber von keinem in Anspruch genommen. Die Veranstaltung diente<br />

dazu, auch der jungen Bevölkerung der Gemeinde die Möglichkeit zu geben, im Rahmen des Dorferneuerungsprozesses<br />

ihre Wünsche und Anliegen vorzutragen. Die anwesenden Gemeindevertreter werden heute nur zuhören.<br />

Bis zu diesem Zeitpunkt hatten nur wenige Jugendliche bei den Veranstaltungen zur Dorferneuerung teilgenommen;<br />

daher entstand die Idee, eine eigene Veranstaltung für die Jugend zu organisieren. Es kamen 19 Jugendliche aus<br />

allen 4 Ortsteilen. Bürgermeister Blazovich, Vizebürgermeister Fercsak und Ortsvorsteher Freddy Fellinger waren als<br />

Zuhörer ebenfalls anwesend. Zunächst wurde diskutiert, was sich die Jugendlichen unter Dorferneuerung vorstellen,<br />

anschließend der Ablauf der Dorferneuerung im Burgenland kurz erläutert, die bisherige Arbeit in der Gemeinde im<br />

Rahmen des Dorferneuerungsprozesses und den 3 Arbeitskreisen vorgestellt und darauf verwiesen, dass jeder mitreden<br />

kann und soll. Die Jugendlichen haben mittels der „Kärtchenmethode“ Anregungen / Ideen gesammelt und<br />

diskutiert, die in den weiteren Dorferneuerungsprozess einbezogen wurden.


- 9 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

6. April 2010 – Besprechung zu dem bisherigen Projekten mit Bgm. Blazovich und Amtsleiter<br />

Pavetich<br />

Bei diesem Gespräch wurden die bisher erarbeiteten und entwickelten Projekte und Maßnahmen, Chancen und<br />

Zeitraum der Realisierung sowie Aufbringung der finanziellen Mitteln diskutiert.<br />

23. April 2010 – Dorfgespräch aller 3 Arbeitskreise inkl. der Vertreter der Jugend<br />

Dieses Dorfgespräch diente dazu, die bisher im Rahmen der Dorferneuerung in den letzten Monaten erarbeiteten<br />

Projekte und Maßnahmen (bei den INFO-Veranstaltungen in den 4 Ortsteilen sowie in den Sitzungen der 4 Arbeitskreise)<br />

zusammenfassend vorzustellen, zu diskutieren, zu bewerten und der Dringlichkeit nach zu reihen. Nach<br />

einem kurzen Überblick über die bisherige Arbeit, die 4 Arbeitskreise und die Ergebnisse wurden zunächst die<br />

Stärken / Chancen / Potentiale sowie die Schwächen und Herausforderungen aufgezeigt, danach die Projekte und<br />

Maßnahmen für die gesamte Gemeinde und für die 4 Ortsteile vorgestellt. Abschließend wurden die Anwesenden<br />

aufgefordert, mittels der „Kärtchenmethode“ eine Prioritätenreihung der bisher genannten Projekte und Maßnahmen<br />

vorzunehmen. Die Ergebnisse sind in Kapitel 3 und 5 umfassend dargestellt und erläutert.<br />

Als Abschluss wurde darüber nachgedacht, welches Motto für die Zukunft der Gemeinde sinnvoll wäre. Im Leitbild<br />

soll die Zusammenarbeit der 4 Ortsteile Entsprechung finden. Ziel muss es sein, die Identität jedes Ortsteiles zu<br />

bewahren, aber die Gemeinsamkeit zu fördern. Folgende Slogans wurden genannt, die das Bemühen um das Zusammenwachsen<br />

der 4 Ortsteile und eine bessere Zusammenarbeit ausdrücken: Gemeinsam stark! 4 Ortsteile – 1<br />

Ziel! Vier für Einen! / Cetiri za jednoga! / Four for one! / 4 for 1! Cetiri – Skupno delo (Vier – gemeinsame Arbeit /<br />

Aktivitäten) Gemeinsam stark! 4 Ortsteile – 1 Ziel! <strong>Frankenau</strong>-Groß-u. Kleinmutschen <strong>Unterpullendorf</strong> – Identität<br />

bewahren – Gemeinsamkeit fördern! Auf 4 Wegen in die gemeinsame Zukunft! Die genaue Ausformulierung wurde<br />

auf die nächste Sitzung verschoben.<br />

Da für die Großgemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> bisher kein Gemeindewappen existiert, wurde ein Graphiker<br />

beauftragt, Varianten zu entwerfen, die nun präsentiert und zur Diskussion gestellt wurden. Am meisten Anklang<br />

fand die Variante, die folgendermaßen beschrieben wird: „In Gold über blauem, von vier goldenen Wellen durchzogenem<br />

Wellenschildfuß ein roter Baum mit vier blattlosen Ästen, die vorne mit einem Buch, einem Herz, hinten mit<br />

einer fünfblättrigen Rose und einer Pflugschar belegt sind“. (Vgl. dazu die Ausführungen in Kapitel 4: „Leitbild“).<br />

3. September 2009 – Diskussion und Abstimmung des Leitbildes<br />

Nachdem sehr rasch Einigkeit über die Vollständigkeit der erarbeiteten Projekte und Maßnahmen für die Gemeinde<br />

und die 4 Ortsteile erzielt und keine weiteren gefordert wurden, entwickelte sich eine sehr rege, intensive Diskussion<br />

bei der Formulierung des Leitbildes.<br />

Einig waren sich die Anwesenden, dass die Zusammenarbeit der 4 Ortsteile Entsprechung finden soll. Ziel muss es<br />

sein, die Identität jedes Ortsteiles zu bewahren, aber die Gemeinsamkeit zu fördern. Auch das gemeinsame Wappen<br />

soll in diesem Sinne die Zusammengehörigkeit dokumentieren. Auf jeden Fall soll der Slogan auch in kroatischer<br />

Sprache sinngemäß formuliert werden.<br />

Nach langem Überlegen zur Formulierung und Diskussion wurde folgender Slogan entwickelt:<br />

Identität bewahren - die Zukunft gemeinsam gestalten!<br />

Identitet očuvati - budućnost skupa oblikovati!<br />

Ab Sommer 2010 – Erste Projektumsetzungen<br />

Ab dem Jahr 2009 begann man mit der Umsetzung einiger Projekte und Maßnahmen, beispielweise mit der Umgestaltung<br />

der Dorfstraße in <strong>Frankenau</strong>.<br />

Es wurde vereinbart, nach Vorlage des Leitbildberichtes eine weitere Informationsveranstaltung mit<br />

der Bevölkerung zu den Ergebnissen des gemeinsamen Arbeits- und Planungsprozesse durchzuführen.


Einige Impressionen der Veranstaltungen:<br />

- 10 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Abb. 1: Dorfgespräch in <strong>Frankenau</strong> Abb. 2: Dorfgespräch in <strong>Unterpullendorf</strong><br />

Abb. 3: Dorfgespräch in Kleinmutschen Abb. 4: Dorfgespräch in Großmutschen<br />

Abb. 5: Dorfgespräch mit der Jugend Abb. 6: Dorfgespräch mit der Jugend<br />

Fotos: Helena Linzer u. Andreas Voigt


- 11 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

2. Bestandsaufnahme und -analyse<br />

(Überblick zu den strukturellen Gegebenheiten der Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>)<br />

2.1 Lage und Beschreibung der Gemeinde<br />

Die Großgemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>, im Mittelburgenland, im politischen Bezirk Oberpullendorf gelegen,<br />

setzt sich seit der Gemeindezusammenlegung im Jahre 1971 aus den 4 Ortsteilen <strong>Frankenau</strong> / Frakanava, Großmutschen<br />

/ Mučindrof, Kleinmutschen / Pervane und <strong>Unterpullendorf</strong> / Dolnja Pulja zusammen. Im Ortsgebiet von<br />

<strong>Unterpullendorf</strong> befindet sich auch der geografische Mittelpunkt des Burgenlands. Die Gemeinde liegt 343 m.ü.A.<br />

und umfasst eine Fläche von rd. 30 km2 .<br />

Abb. 7: Lage der Gemeinde<br />

Quelle: http://gis.bgld.gv.at/docs/Gemeindenamen_erweitert.pdf<br />

<strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> grenzt im Südosten an Ungarn an; weitere Nachbargemeinden sind: Mannersdorf an der<br />

Rabnitz im Südwesten, Oberloisdorf und Steinberg-Dörfl im Westen; die Bezirkshauptort Oberpullendorf und Großwarasdorf<br />

im Norden, Nikitsch im Nordosten und Lutzmannsburg im Osten.<br />

Ein Vergleich der 4 Ortsteile für das Jahr 20011 zeigt, dass <strong>Frankenau</strong> (rd. 34 % der Gemeindefläche) und<br />

<strong>Unterpullendorf</strong> (rd. 39 % der Gemeindefläche) von der Größe in etwa gleich sind. Auf Groß- und Kleinmutschen<br />

gemeinsam entfallen rd. 27 % der Gemeindefläche. Dementsprechend ist auch die Zahl der Einwohner auf die<br />

Ortsteile verteilt: 38 % der Einwohner leben in <strong>Frankenau</strong>, 37 % in <strong>Unterpullendorf</strong>, 14 % in Groß- und 10 % in<br />

Kleinmutschen.<br />

1 Quelle: Statistik Austria: Ortsverzeichnis 2001 Burgenland, S. 81 (ein aktuellerer Vergleich ist nicht verfügbar)


Tab. 6: Vergleich der 4 Ortsteile (Stand 2001)<br />

Fläche in ha<br />

Fläche in %<br />

Wohnbevölkerung absolut<br />

Wohnbevölkerung in %<br />

O R T S T E I L E<br />

- 12 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

<strong>Frankenau</strong> Großmutschen Kleinmutschen <strong>Unterpullendorf</strong> Gesamtgemeinde<br />

1.008,28<br />

33,66<br />

480<br />

38,46<br />

356,59<br />

11,91<br />

177<br />

14,18<br />

469,75<br />

15,68<br />

124<br />

9,94<br />

1.160,47<br />

38,75<br />

467<br />

37,42<br />

2.995,09<br />

100,00<br />

1.248<br />

100,00<br />

Nebenwohnsitzfälle 83 50 21 67 221<br />

Gebäude (insgesamt) 223 103 72 239 637<br />

Gebäude mit<br />

Hauptwohnsitz<br />

162 61 49 176 448<br />

Wohnungen 234 100 65 233 632<br />

Haushalte 186 65 50 182 483<br />

Arbeitsstätten 20 4 3 15 42<br />

Land- und forstwirtschaftl.<br />

Betriebsstätten<br />

Quelle: Statistik Österreich, Ortsverzeichnis 2001, Burgenland, S. 81<br />

2.2 Geschichtlicher Rückblick<br />

71 22 21 43 157<br />

Wie viele Ortschaften des Bezirkes Oberpullendorf, war <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> schon seit frühgeschichtlicher<br />

Zeit besiedelt. Durch das reichliche Vorkommen von Toneisenstein oder Feldeisenspat wurde bereits Jahrhunderte<br />

vor Christi Geburt von den Kelten (keltisches Königreich Noricum) Eisenerzbergbau und Eisenverhüttung betrieben.<br />

Am Höhenzug zwischen Stoober- und Raidingbach sind in den Waldungen noch heute zahlreiche Pingenfelder zu<br />

finden. „Pingen“ werden in der Bergmannssprache runde, trichterförmige Gruben genannt, die als Reste von eingestürzten<br />

Schächten und Abbaugruben erhalten geblieben sind. So stellt das Pingenfeld <strong>Unterpullendorf</strong>-Zerwald ein<br />

charakteristisches Relikt der frühgeschichtlichen Eisenverhüttung dar.<br />

Auch die Römer siedelten in der Zeit vom 1. bis 4. Jahrhundert in diesem Gebiet; die 4 Ortschaften der Gemeinde<br />

lagen in der Provinz Pannonia. Die römische Bernsteinstraße verband die Adria mit der Ostsee und war sowohl von<br />

wirtschaftlicher als auch von militärischer Bedeutung. Südlich von <strong>Frankenau</strong> passiert sie die ungarische Grenze und<br />

erreicht somit erstmals burgenländischen Boden. Im Gebiet des Ortsteiles Großmutschen sind Teile dieser Straße<br />

sehr schön erhalten und markiert.<br />

In der Zeit der Völkerwanderung durchstreiften verschiedene Völkerschaften das Gemeindegebiet; Ende des 8.<br />

Jhdts. kamen deutsche Siedler.<br />

1532 hatten die Türken erfolglos Güns belagert und daraufhin einen Großteil des Umlandes plündernd und mordend<br />

verwüstet. Durch die nach Norden vordringenden Türken waren alle 4 Ortschaften betroffen, wurden einerseits zerstört,<br />

oder – wie die meisten Dörfer der Region – durch Seuchen und Kriege größtenteils entvölkert.<br />

Gleichzeitig wurde durch die Türken in Kroatien eine Flüchtlingswelle ausgelöst. Auf öde stehenden Gehöften und<br />

Wüstungen siedelten sich um die Mitte des 16. Jhdts. Kroaten an.<br />

Um 1608 – im Zuge der Bocskay-Rebellion – einem Aufstand der Siebenbürgener Fürsten gegen das Haus Habsburg<br />

kam er erneut zu Zerstörungen.<br />

Die ehemals selbstständigen Orte gehörten, wie das gesamte Burgenland, bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn).<br />

Seit 1898 mussten aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest die ungarischen Ortsnamen<br />

Frankó bzw. Alsópulya verwendet werden. Nach Ende des ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen


- 13 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Die Orte gehören<br />

seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland.<br />

Abb. 8: <strong>Unterpullendorf</strong> um 1880<br />

Quelle: Aufnahmeblatt der Landesaufnahme<br />

Mit dem Gemeindestrukturverbesserungsgesetz entstand 1971 die Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> mit den 4<br />

Ortsteilen, die zu einer Gemeinschaft zusammenwachsen mussten. Kommunales Anliegen war der Ausbau der<br />

Infrastruktur (Vgl. Dazu auch Kap.2.10 „Technische Infrastruktur“).<br />

2.2.1 Ortsteil <strong>Frankenau</strong><br />

Der Ortsteil „<strong>Frankenau</strong>er Burgau“ des zweiteiligen Dorfes deutet auf eine einst bestandene Befestigung hin. Diese<br />

verlieh der ungarische König Geza II im Jahr 1156 den deutschen Rittern Albrecht und Gottfried. Aus diesem Jahr<br />

stammt die erste urkundliche Erwähnung von <strong>Frankenau</strong> in einem Dokument des Königs Geza II als „Sarud“. 1262<br />

teilten die Lutzmannsburger ihre Besitzungen, wobei <strong>Frankenau</strong> an die Grafen von Franko fiel. Der dominierende<br />

Zweig der Familie ließ sich dort nieder. Im 15. Jhdt. kam <strong>Frankenau</strong> an die Herrschaft Güns.<br />

Abb. 9: Liebevoll renoviertes Haus in <strong>Frankenau</strong> Abb. 10: Straßenraum in <strong>Frankenau</strong><br />

Fotos: Helena Linzer


2.2.2 Ortsteil Großmutschen<br />

- 14 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Im Jahr 1225 wurde Großmutschen erstmals urkundlich genannt. Das Ortsbild in diesem Straßendorf, abseits der<br />

Hautverkehrsverbindungen, ist immer noch sehr gut erhalten und gepflegt.<br />

Abb. 11: Hauptstraße in Großmutschen Abb. 12: Typischer Ziehbrunnen im öffentlichen Raum in<br />

Großmutschen<br />

2.2.3 Ortsteil Kleinmutschen<br />

Fotos: Helena Linzer<br />

Auch der Ortsteil Kleinmutschen ist ein typische Straßendorf. Die urkundliche Ersterwähnung geht auf das Jahr<br />

1225 zurück.<br />

Abb. 13: Alter Gutshof in Kleinmutschen Abb. 14: Neubaugebiet in Kleinmutschen<br />

2.2.4 Ortsteil <strong>Unterpullendorf</strong><br />

Fotos: Helena Linzer<br />

Auf dem Boden von <strong>Unterpullendorf</strong> wurden u.a. zwei Kultstätten aus der sogenannten Lenyelperiode (3.000 v.Chr.)<br />

ausgegraben. Erstmals urkundlich genannt wurde das Straßendorf im Jahr 1225.<br />

Im Ortsteil <strong>Unterpullendorf</strong> liegt der geographische Mittelpunkt des Burgenlandes. Der Mittelpunktstein, ein Basaltstein<br />

vom Pauliberg, markiert den geografischen Mittelpunkt des Burgenlandes. Er wurde im Jahre 1991 von der<br />

Burgenländischen Geographengesellschaft anlässlich "70 Jahre Burgenland" aufgestellt.


Abb. 15: Katholische Pfarrkirche Hl. Batholomäus<br />

mit neugestaltetem Vorplatz in <strong>Unterpullendorf</strong><br />

2.3 Natur und Umwelt<br />

Fotos: Helena Linzer<br />

- 15 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Abb. 16:Ehemaliges Milchhaus – nun beliebtes Lokal<br />

in <strong>Unterpullendorf</strong><br />

Das Gemeindegebiet liegt eingebettet in ein wiesenreiches sanftes Hügelland mit mildem, pannonisch beeinflusstem<br />

Klima. Obst- und Weingärten, ausgedehnte Laubwälder und weit ausladende Felder prägen die Landschaft, die gegen<br />

Osten hin in die pannonische Tiefebene übergeht. Die Edelkastanie ist hier genauso zu Hause wie der Wein und<br />

es gibt viele Pflanzen südlicher Herkunft, die ihr Gedeihen diesem milden pannonischen Klima verdanken.<br />

Im Zuge der Kommassierung wurden Windschutzgürtel und Feuchtbiotope angelegt sowie 800 Obstbäume neben<br />

den Grenzsteinen gepflanzt.<br />

Weit über die Grenzen hinaus ist <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> durch die Erschließung des Thermalwassers bekannt<br />

geworden. Nur fünf Kilometer von <strong>Frankenau</strong> entfernt befindet sich die Sonnentherme Lutzmannsburg-<strong>Frankenau</strong>,<br />

die 1994 ihrer Bestimmung übergeben wurde. Die besonders familienfreundliche Wellness-Oase bietet ein sehr umfangreiches<br />

Angebot vor allem für Säuglinge und Kinder.<br />

2.4 Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstruktur<br />

Die Einwohnerzahl <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>s lag im Jahr 2010 bei 1.169. Die Gemeinde weist lt. Aufzeichnungen<br />

der Statistik Austria seit 1910 eine negative Bevölkerungsentwicklung auf. Im Jahr 1910 betrug die Bevölkerungszahl<br />

2.683; 2010 nur mehr 1.169. Somit ist im Zeitraum von 100 Jahren die Zahl der Bevölkerung um mehr als die Hälfte<br />

gesunken (-1.514 Personen = -51,3 %).<br />

Ein sehr starker Rückgang erfolgte in der Dekade 1971 bis 1981; in nur 10 Jahren sank die Bevölkerungszahl um<br />

11,2 %. Von 1971 bis 2010 betrug die Abnahme 27,8 %. Grund für den Rückgang sind sowohl die stete Abwanderung<br />

als auch die negative Geburtenbilanz. Vor allem die Geburtenbilanz (Differenz zwischen Geburten und Sterbefällen)<br />

fällt negativ aus; die Abwanderung ist etwas geringer. Im Zeitraum 1981 bis 1991 konnten sogar ein leichter<br />

Zuwachs um 0,5 % festgestellt werden.<br />

Für das gesamte Land Burgenland war ab 1981 bis 2008 ein Bevölkerungswachstum von +4,2 % feststellbar; im<br />

Bezirk Oberpullendorf hingegen ist die Einwohnerzahl in diesem Zeitraum zurückgegangen (-5,1 %), allerdings nicht<br />

so stark, wie in der Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>. (-17,5 % zwischen 1981 und 2008).<br />

Ein Vergleich der Wohnbevölkerung 2001 nach den 4 Ortsteilen zeigt, dass <strong>Frankenau</strong> mit 480 Einwohnern 38,5 %<br />

der einwohnermäßig größte Ortsteil ist, <strong>Unterpullendorf</strong> folgt mit 467 Einwohnern (37,4 %), Großmutschen mit 177<br />

(14,2 %) und Kleinmutschen stellt mit 124 Einwohnern (9,9 %) den kleinsten Ortsteil dar. Der Anteil an Nebenwohnsitzen<br />

beträgt für das Jahr 2001 17.7 %.


Tab. 7: Bevölkerungsentwicklung<br />

- 16 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> 1981 1991 2001 2010 Veränderungen<br />

Bevölkerung insgesamt<br />

- davon Nebenwohnsitzfälle<br />

- Veränderung 1971 - 1981<br />

- Veränderung 1981 – 1991<br />

- Veränderung 1991 – 2001<br />

- Veränderung 1971 – 2010<br />

- Veränderung 1991 – 2010<br />

- Veränderung 1991 – 2001 durch<br />

Geburtenbilanz<br />

- Veränderung 1991 – 2001 durch<br />

Wanderungsbilanz<br />

- Veränderung 1981 – 1991 durch<br />

Geburtenbilanz<br />

- Veränderung 1981 – 1991 durch<br />

Wanderungsbilanz<br />

Quelle: Statistik Austria<br />

Tab. 8: Bevölkerungsstruktur<br />

Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<br />

<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Bevölkerung nach Altersgruppen<br />

- bis unter 15 Jahre<br />

- 15 bis unter 60 Jahre<br />

- 60 und mehr Jahre<br />

Bevölkerung nach Religion<br />

- römisch-katholisch<br />

- evangelisch<br />

- orthodox<br />

- islamisch<br />

- sonstiges<br />

ohne Bekenntnis bzw. unbekannt<br />

Bevölkerung nach Umgangssprache<br />

- Deutsch<br />

- Burgenland-Kroatisch<br />

- Kroatisch<br />

- Ungarisch<br />

- sonstiges, bzw. unbekannt<br />

Quelle: Statistik Austria<br />

1.438 1.335<br />

2001<br />

abs.<br />

183<br />

705<br />

360<br />

1.157<br />

12<br />

13<br />

20<br />

7<br />

39<br />

193<br />

961<br />

43<br />

16<br />

35<br />

2001<br />

in %<br />

1.248<br />

221<br />

14,7<br />

56,5<br />

28,8<br />

92,7<br />

1.0<br />

1,0<br />

1,6<br />

0,6<br />

3,1<br />

15,5<br />

77,0<br />

3,4<br />

1,3<br />

2,8<br />

1.169<br />

2010<br />

abs.<br />

118<br />

757<br />

294<br />

-182 (-11,2 %)<br />

-103 (-7,2 %)<br />

-87 (-6,5 %)<br />

-451 (-27,8 %)<br />

-166 (-12,4 %)<br />

-65 (-4,9 %)<br />

-22 (-1,6 %)<br />

-110 (-7,6 %)<br />

2010<br />

in %<br />

+7 +0,5 %)<br />

Betrachtet man die Veränderung der Bevölkerungsstruktur zwischen 2001 und 2010, so zeigt sich sehr deutlich eine<br />

starke Abnahme in der Gruppe der unter 15-Jährigen von 14,7 % auf nur 10,1 %. Auch der Anteil der über 60-Jährigen<br />

ist gefallen und liegt nun bei etwa einem Viertel der Bevölkerung. Stark gestiegen ist der Anteil der Erwerbstätigen<br />

bzw. in Ausbildung Befindlichen an der Gesamtbevölkerung (von 56,5 % auf 64,8 %).<br />

Somit wird sehr deutlich, dass vor allem in der Gruppe der Kleinkinder und Schulpflichtigen eine immer geringere<br />

Anzahl besteht, was sich natürlich auch auf die Auslastung der Schulen und Kindergärten niederschlägt.<br />

10,1<br />

64,8<br />

25,1


- 17 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Der überwiegende Teil der Bevölkerung gehört dem römisch-katholischen Glauben an (rd. 93 %). Zwei Pfarren sind<br />

vorhanden (eine in <strong>Frankenau</strong> und eine in <strong>Unterpullendorf</strong>), in Groß- und Kleinmutschen bestehen Filialkirchen.<br />

Der größte Anteil der Gemeindebevölkerung sind Angehörige der Volksgruppe der Burgenland-Kroaten (77 %) und<br />

3,4 % geben Standard-Kroatisch als Muttersprache an.<br />

Die Zahl der Erwerbstätigen in <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> wurde bei der Volkszählung 2001 mit 512 ermittelt; davon<br />

waren 435 Auspendler. Somit hatten rd. 85 % der Erwerbstätigen ihren Arbeitsplatz außerhalb der Gemeinde und an<br />

diesem Wert hat sich auch nicht viel geändert. Von den Auspendlern arbeiten etwa 60 % in einer anderen Gemeinde<br />

des politischen Bezirkes (vor allem im Bezirkshauptort Oberpullendorf und auch in der Therme in Lutzmannsburg),<br />

etwa 10 % in der Landeshauptstadt Eisenstadt und etwa 22 % pendeln nach Wien.<br />

2.5 Gebäude- und Wohnungsstruktur<br />

2001 wurden in der Gemeinde 637 Gebäude gezählt, davon 579 Wohngebäude (überwiegend Einfamilienhäuser).<br />

Die Zahl der Wohnungen betrug 632; rund ein Viertel der Wohnungen wurden als Nebenwohnsitz angegeben bzw.<br />

ohne Wohnsitzangabe. Die Ausstattung der Wohnungen war überwiegend sehr gut. 2001 waren 76,7 % aller Wohnungen<br />

der Ausstattungskategorie A (Zentralheizung, Bad / Dusche WC in der Wohnung), bzw. 16,1 % der Kategorie<br />

B (Bad / Dusche, WC in der Wohnung) zuzuordnen.<br />

Tab. 9: Gebäude- und Wohnungsentwicklung<br />

Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> 2001 2006 Veränderungen<br />

Gebäude insgesamt<br />

- davon Wohngebäude<br />

- Abnahme an Gebäuden 2001 – 2006<br />

-Zunahme an Wohngebäuden<br />

2001 -20016<br />

Wohnungen insgesamt<br />

- Hauptwohnsitz (absolut)<br />

- Hauptwohnsitz (in %)<br />

- Nebenwohnsitz, bzw.<br />

ohne Wohnsitzangabe<br />

- Zuwachs an Wohnungen 2001– 2006<br />

Quelle: Statistik Austria<br />

637<br />

579<br />

632<br />

483<br />

76,4<br />

152<br />

624<br />

597<br />

665<br />

500<br />

75,2<br />

165<br />

-13 (-2,0 %)<br />

+18 (+3,1 %)<br />

+33 (+5,2 %)<br />

Auffallend ist der Rückgang zwischen 2001 bis 2006 um 13 Gebäude (Probezählung der Statistik Austria), während<br />

die Zahl an Wohnungen gestiegen ist (+ 33 Wohnungen). Laut Aufzeichnungen im Gemeindeamt werden pro Jahr<br />

etwa 1 bis 2 neue Gebäude errichtet.<br />

Flächenwidmungsplan (letzte Änderung 10.7.08) und Bebauungsplan (Stand19.03.07) sind vorhanden.<br />

Die Gemeinde selbst verfügt über 21 Bauplätze, die zum Teill aufgeschlossen sind und nach Bedarf an junge<br />

Gemeindebürger weitergegeben werden können.<br />

Zusätzliche Förderungsmaßnahmen für energiesparende Maßnahmen bei Neubauten und Sanierung von Gebäuden<br />

werden von der Gemeinde vergeben, wenn die Antragsteller die Bedingungen der Wohnbauförderung erfüllt haben.


2.6 Wirtschaftsstruktur<br />

2.6.1 Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe<br />

Tab. 10: Arbeitsstätten und Beschäftigte<br />

- 18 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> 1991 2001 2006 Veränderungen<br />

Arbeitsstätten insgesamt<br />

- davon Beherbergungs- und<br />

Gaststättenwesen<br />

- Zuwachs an Arbeitsstätten 1991 – 2001<br />

- Zuwachs an Arbeitsstätten 1991 – 2006<br />

Beschäftigte insgesamt<br />

- davon Beherbergungs- und<br />

Gaststättenwesen<br />

- Zuwachs an Beschäftigten 1991 – 2001<br />

Quelle: Statistik Austria<br />

35<br />

94<br />

42<br />

5<br />

118<br />

16<br />

52<br />

7<br />

141<br />

+7 (+20,0 %)<br />

+17 (+48,6 %)<br />

+24 (+25,5 %)<br />

Die Zahl der gewerblichen Arbeitsstätten in <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> ist in den letzten Jahren angestiegen. Bei der<br />

Probezählung der Statistik Austria im Jahre 2006 wurden 52 Betriebe registriert, somit erfolgte ein Anstieg um 48 %<br />

(+17 Betriebe) seit 1991. Von 1991 bis 2001 kam es zu einem Anstieg von 7 Arbeitsstätten (+20 %) und um 24 Beschäftigte<br />

(+25,5 %).<br />

Der größte Betrieb der Gemeinde ist die Dachdeckerei und Spenglerei Mayer sowie das Lagerhaus <strong>Unterpullendorf</strong>.<br />

Ein weiterer Arbeitgeber ist auch die Gemeinde selbst, neben den Angestellten im Gemeindeamt sind Gemeindearbeiter<br />

sowie die Lehr- und Betreuungskräfte im Kindergarten zu erwähnen.<br />

Der Tourismus hat in <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> derzeit keine große Bedeutung. In der Sparte Beherbergungs- und<br />

Gaststättenwesen waren 2001 nur 16 Beschäftigte in 5 Betrieben gemeldet; 2006 waren 7 Betriebe registriert.<br />

Einige Privatzimmerpensionen sind entstanden (vgl. Tab. 10); die Auslastung ist allerdings gering und beschränkt<br />

sich auf die Sommermonate. Die Sonnentherme Lutzmannsburg-<strong>Frankenau</strong> hat noch nicht den gewünschten touristischen<br />

Aufschwung in der Gemeinde gebracht.<br />

Tab. 11: Beherbergungsbetriebe in der Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Gemeinde<br />

<strong>Frankenau</strong>-<br />

<strong>Unterpullendorf</strong><br />

<strong>Frankenau</strong><br />

Peter Leidl<br />

Eva Tobler<br />

Maria und Anton Winter<br />

Inhaberin Art des Betriebes Adresse<br />

Gasthaus „Csarda“ – Dorf- und<br />

Schmankerlwirt<br />

Gasthof und Pension<br />

Frühstückspension<br />

Hauptstraße 64<br />

Hauptstraße 124<br />

<strong>Frankenau</strong> 158<br />

Großmutschen Familie Angerer Hotel / Pension Hauptstraße 62<br />

Kleinmutschen Elisabeth Mörk Frühstückspension Mörk /<br />

Haus am Hügel<br />

Kleinmutschen 70<br />

<strong>Unterpullendorf</strong> Mag. Gerhard Garstenauer Ferienhaus Pingenstein Günserstr. 1<br />

Quelle: Informationen der Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>


- 19 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

2.6.2 Land- und Forstwirtschaft<br />

Die Statistik Austria hat im Jahr 1999 80 land- und forstwirtschaftliche Betriebe in der Gemeinde registriert; 1995<br />

waren es noch 123 Betriebe. 14 davon wurden im Vollerwerb und 62 im Nebenerwerb bewirtschaftet; 4 Betriebe<br />

waren im Besitz juristischer Personen. Insgesamt nahm die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe von 1995 bis 1999<br />

um 35 % ab. Betrachtet man lediglich den Haupterwerb, kann man im gleichen Zeitraum einen Rückgang der Betriebe<br />

um 42 % beobachten. 1999 wurden 2.047 ha landwirtschaftliche Flächen bewirtschaftet. Im letzten Jahrzehnt<br />

kam es zu weiteren Rückgängen in der Landwirtschaft.<br />

Somit hat dieser Wirtschaftzweig immer mehr an Bedeutung verloren, der Anteil an Äckern und Wiesen ist zurückgegangen.<br />

Bis vor 30 Jahren hatte der überwiegende Teil der Hausbesitzer in den Ortschaften einen landwirtschaftlichen<br />

Betrieb, auch wenn der Besitz der meisten Bauern nur wenige Hektar betrug.<br />

Die Abnahme der Zahl der landwirtschaftlichen Haupt- und Nebenerwerbsbetriebe <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>s folgt<br />

dem bundesweiten Trend. Der Rückgang ist in vielen Fällen auf die mangelnde Rentabilität der Betriebsführung und<br />

die zu geringen Einnahmen aus der Vermarktung der erzeugten Produkte zurückzuführen.<br />

In der Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> gibt es einen Vorzeigebetrieb, das Weingut Pfneisl in Großmutschen,<br />

dessen Produkte weit über die Grenzen des Burgenlandes bekannt sind.<br />

Zwei weitere Buschenschanken befinden sich in <strong>Frankenau</strong> (Gregorits Anton und Maria, sowie Gregorich Franz und<br />

Maria) und einer in <strong>Unterpullendorf</strong> (Krismanich Matija).<br />

2.7 Verkehr und Erschließung<br />

2.7.1 Straßenverbindungen<br />

Abb. 17: Geplanter Ausbau der S 31<br />

Quelle: http://www.asfinag.at/strassennetz/burgenland


- 20 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Die Burgenland Schnellstraße S 31 ist die Hauptverbindung nach Wien und zur Landeshauptstadt Eisenstadt. Diese<br />

in Nord-Süd-Richtung durch das Burgenland verlaufende Straßenverbindung führt derzeit von Eisenstadt-Ost bis<br />

nach Oberpullendorf-Süd. Geplant ist eine Verlängerung von Oberpullendorf-Süd bis zur Günser Straße B 61 bei<br />

<strong>Unterpullendorf</strong> (südwestlich des Ortsteils verlaufend). Derzeit werden für den Abschnitt von Oberpullendorf bis zur B<br />

61 das Einreichprojekt und die Umweltverträglichkeitserklärung erstellt. Die Einreichprojektierung für den 2. Abschnitt<br />

von der B 61 bis zur Staatsgrenze erfolgt in Abstimmung mit den Ausbaumaßnahmen auf ungarischer Seite. Von<br />

dieser neuen Straßenverbindung erwartet man sich einerseits eine Verkehrsentlastung im Ortsteil <strong>Unterpullendorf</strong>,<br />

aber auch positive wirtschaftliche Auswirkungen für die Gemeinde.<br />

Die Hauptroute in die Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> vom Bezirkshauptort Oberpullendorf kommend, stellt die<br />

B 61 dar, auf der man von <strong>Unterpullendorf</strong> über Rattersdorf die ungarischen Grenze Richtung Güns (Köszeg)<br />

erreicht. Von <strong>Unterpullendorf</strong> nach Groß- und Kleinmutschen und bis <strong>Frankenau</strong> gelangt man über die L 225, die<br />

Lutzmannsburger Straße, die über Strebersdorf bis Lutzmannsburg zur Sonnentherme führt (rd. 10 km).<br />

Weitere Landesstraßen im Gemeindegebiet sind die L 231, die <strong>Frankenau</strong>er Straße, die den Ortsteil mit Unterloisdorf<br />

verbindet, sowie die L 245, die Langentaler Straße, die von <strong>Unterpullendorf</strong> über Langental nach Großwarasdorf<br />

führt. Weitere Verbindungen sind Gemeindestraßen (Ortsstraßen, asphaltierten Güterwege und Feldwege).<br />

2.7.2 Öffentlicher Verkehr<br />

<strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> hat Anschluss an das Bahnnetz, allerdings nur für den Güterverkehr. Der öffentliche<br />

Verkehr erfolgt durch Busse; die Hauptverbindungen führen nach Oberpullendorf, Eisenstadt, Mattersburg und Wien.<br />

2.7.3 Radwege<br />

Durch die Ortschaft führen der B 48 - EU-Thermalradwanderweg mit einer Länge von ca. 15 km, der B 47 - Römische<br />

Bernsteinstraße mit einer Länge von ca. 31 km und der B 43 – Familienthermen Radweg mit einer Länge von<br />

ca. 32 km.<br />

Radweg B 47:<br />

Der Römische-Bernsteinstraße-Radweg B 47, häufig auch als Römische Bernsteinstraße im Mittelburgenland<br />

bezeichnet, ist 31 Kilometer lang. Der B 47 führt entlang der Bernsteinstraße, einer alten Handelsroute der Römer,<br />

die von Kaiser Augustus angelegt und über die Jahrtausende hindurch ausgebaut wurde, von Strebersdorf über<br />

Großmutschen, Nebersdorf, Großwarasdorf, Raiding, Horitschon und Neckenmarkt bis nach Deutschkreutz an der<br />

Grenze zu Ungarn. Entlang des Radweges informieren Schaupulte über die Sehenswürdigkeiten und deren Geschichte,<br />

Auf etwa 14 der insgesamt 17 Kilometer, die man auf der Altstraße zurücklegt, ist der damalige Weg<br />

unverändert erhalten geblieben. Der Fahrer hat die Möglichkeit, in Strebersdorf auf den Familienthermenradweg, in<br />

Horitschon und Deutschkreutz auf den Rotweinradweg, in Neckenmarkt auf den Lisztradweg sowie bei Neckenmarkt<br />

und in Deutschkreutz auf den Radweg R 62 zu wechseln, welcher den Jubiläumsradweg mit dem Rotweinradweg<br />

verbindet.<br />

Radweg B 43:<br />

Der B 43 Familientherme-Radwanderweg startet bei der Therme in Lutzmannsburg, führt entlang von Obstplantagen<br />

und des Rabnitzflusses nach Strebersdorf, weiter über <strong>Frankenau</strong> Unter- und Oberloisdorf bis nach Steinberg-<br />

Dörfl und zum Ziel in Oberpullendorf. Die 21 km lange und weitgehend ebene, asphaltierte Radroute ist für die ganze<br />

Famile geeignet.<br />

Radweg B 48:<br />

Von Therme zu Therme führt der grenzüberschreitende B 48 EU-Thermal Radwanderweg — von der Therme Lutzmannsburg-<strong>Frankenau</strong><br />

zum ungarischen Thermalort Bük.


2.8 Öffentliche Einrichtungen<br />

Abb. 18: Radwegenetz in der Gemeinde<br />

http://www.burgenland.info/de/themen/sport/radfahren/radwege/radrosl/b43444748/<br />

- 21 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Bildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen<br />

Der Kindergarten befindet sich in Kleinmutschen; er wird eingruppig geführt; 3 Kindergartenpädagoginnen, eine<br />

davon auch ungarischsprachig, sind für die Kleinkinder verantwortlich. Die Öffnungszeiten im Kindergarten sind von<br />

7 Uhr 30 bis 17 Uhr (am Freitag bis 14 Uhr). Die Kinder erhalten dort auch ein Mittagessen.<br />

In der Gemeinde sind 2 Volksschulen vorhanden; eine in <strong>Frankenau</strong>, eine in <strong>Unterpullendorf</strong>, die jeweils einklassig<br />

geführt werden. In beiden Schulen wird auch in kroatischer Sprache unterrichtet. Nachmittagsbetreuung erfolgt in<br />

beiden Volksschulen.<br />

Zur weiteren Ausbildung nach der Volkschulzeit werden von den Kindern die Hauptschulen in Oberpullendorf bzw.<br />

Steinberg in Anspruch genommen. Die Höheren Schulen (Gymnasium, HAK) befinden sich in ebenfalls in Oberpullendorf.<br />

Gemeindeverwaltung<br />

Die Gemeindeverwaltung ist im Gemeindeamt in <strong>Frankenau</strong> untergebracht; für jeden der weiteren Ortsteile sind Ortsvorsteher,<br />

bzw. in Kleinmutschen eine Ortvorsteherin zuständig. Eine neue Homepage für die Gemeinde ist derzeit<br />

im Aufbau!<br />

2.9 Versorgung<br />

Ein Lebensmittelgeschäft versorgt die Bewohner im Ortsteil <strong>Unterpullendorf</strong> mit Gütern des täglichen Bedarfs; in<br />

Groß- und Kleinmutschen ist keine Nahversorgung gegeben. Gasthäuser bestehen in <strong>Unterpullendorf</strong> und in <strong>Frankenau</strong>;<br />

in den beiden kleinen Ortsteilen ist ein Bestehen wirtschaftlich nicht mehr möglich gewesen. Das Geldinstitut<br />

(Raiffeisenbank) hat seinen Sitz im Ortsteil <strong>Frankenau</strong>.<br />

Für die gesundheitliche der Gemeindebevölkerung ist eine Ärztin aus Lutzmannsburg zuständig; 2 Mal pro Woche<br />

ordiniert sie auch in <strong>Unterpullendorf</strong>. Die Gemeinde ist Mitglied des Sanitätskreises Lutzmannburg-<strong>Frankenau</strong>/<br />

<strong>Unterpullendorf</strong>.


- 22 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Das Postamt in <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> wurde bereits vor einigen Jahren geschlossen; das nächstgelegene liegt<br />

in der Nachbargemeinde Lutzmannsburg. Die zuständigen Polizeiposten in Lutzmannsburg bzw. Oberpullendorf.<br />

2.10 Technische Infrastruktur<br />

Nach der Gemeindezusammenlegung im Jahr 1971 war der Ausbau der Infrastruktur ein kommunales Anliegen.<br />

1973 wurde ein neues Gemeindeamt errichtet, die Kanalisation in allen 4 Ortsteilen wurde fortgesetzt und die Feuerwehrhäuser<br />

gebaut bzw. renoviert. Ebenso wichtig war die Verkehrserschließung durch den Ausbau der Güterwege<br />

und die Erneuerung der Gemeindestraßen.<br />

1993 wurde nach der Gründung des Gemeindeverbandes Lutzmannsburg / <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> mit dem Bau<br />

einer Abwasserreinigungsanlage begonnen; die Eröffnung der gesamten Anlage erfolgte 1995. Damit wurden die<br />

Voraussetzungen geschaffen, dass die Abwässer nach dem letzten Stand der Technik vollbiologisch gereinigt<br />

werden.<br />

Im Ortsteil <strong>Unterpullendorf</strong> besteht eine Fernwärmegenossenschaft. Im Juni 1995 wurde mit dem Bau der Anlage<br />

begonnen, die im November des gleichen Jahres in Betrieb gehen konnte. Die Trassenlänge beträgt 4,3 km; 77<br />

Abnehmer werden versorgt. 3.300srm/a an Hackgut, die aus den Wäldern der Region bezogen werden, werden für<br />

die Erzeugung von 1.429 MWh/a benötigt.<br />

Die anderen 3 Ortsteile werden über das Netz der BEGAS versorgt.<br />

2.11 Historische Bauwerke und Sehenswürdigkeiten<br />

Die römische Bernsteinstraße – die „via romana“ – ist im Urbarialwald des Ortsteils Großmutschen am besten erhalten.<br />

Seit 1931 steht dieser römische Straßenabschnitt unter Denkmalschutz. Informationen erhält der Besucher<br />

durch zahlreiche gut gestaltete Schaupulte.<br />

Als charakteristisches Schaustück der vor- und frühchristlichen Eisenverhüttung können die Pingenfelder im<br />

<strong>Unterpullendorf</strong>er Zerwald besichtigt werden. Eine Schautafel informiert über die Gewinnung des „Norischen Eisens“.<br />

Ebenfalls in <strong>Unterpullendorf</strong> befindet sich der Stein, der den geografischen Mittelpunkt des Burgenlandes markiert.<br />

Der Basaltstein vom Pauliberg (Landseer Bergland), der die erdinnere Kraft und die Vitalität des Burgenlandes symbolisieren<br />

soll, ist in den Landessprachen Deutsch, Kroatisch und Ungarisch beschriftet.<br />

Abb. 19: „Mittelpunktstein“ in <strong>Unterpullendorf</strong><br />

Quelle: http://www.frankenau-unterpullendorf.at<br />

An Kulturbauten sind nach Ortteilen anzuführen:<br />

<strong>Frankenau</strong>:<br />

• Katholisch Pfarrkirche Allerheiligen:<br />

Der neoromanische Bau mit einem Westturm und Spitzhelm wurde im Jahr 1877 neu errichtet. Der Hochaltar<br />

ist in Formen der Neorenaissance gestaltet, seitlich befinden sich die Figuren des Heiligen Petrus und<br />

Paulus.


- 23 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

• Dreifaltigkeitssäule vor der Kirche (1862)<br />

• Marienkapelle:<br />

Die Kapelle mit der Figur der Heiligen wurde 1848 erbaut und steht an der Straße zum Ortsteil Burgau.<br />

• Miloradić-Denkmal und Miloradić-Park:<br />

Der Park mit dem darin befindlichen Denkmal des bedeutendsten burgenländisch-kroatischen Dichters<br />

wurde neu adaptiert. Die Denkmalbüste des Dichters wurde vom kroatischen Künstler Ivan Meštrović geschaffen.<br />

• Dreifaltigkeitssäule südlich des Friedhofs (1935)<br />

• Bildstock Hl. Johannes Nepomuk am südwestlichen Ortsende (1984)<br />

• Marienstatue mit Ziehbrunnen: an der Straße von <strong>Frankenau</strong> nach Klostermarienberg<br />

Abb. 20: Pfarrkirche Allerheiligen und Dreifaltigkeitssäule in <strong>Frankenau</strong><br />

Quelle: http://www.frankenau-unterpullendorf.at<br />

Großmutschen:<br />

• Filialkirche zu den Hl. Drei Königen:<br />

Der Bau mit einem Glockentürmchen über der Westfassade oberhalb des Ortes wurde Ende des 18. Jahrhunderts<br />

erbaut, 1856 erweitert und mit einem Gewölbe abgeschlossen. Der Hochaltar stammt aus derselben<br />

Zeit. An der Apsiswand befindet sich ein Ölbild der Hl. Drei Könige.<br />

• Bildstock:<br />

Die Steinfigurengruppe östlich des Friedhofes ist mit 1920 bezeichnet und stellt die Steinigung des Hl.<br />

Stephanus dar.<br />

Kleinmutschen:<br />

• Filialkirche Hl. Nikolaus:<br />

Der kleine Bau mit vorgebautem Westturm und steinernem Spitzhelm wurde 1870 am Osthang, abseits der<br />

Straße erbaut. 1961 erfolgte eine Erweiterung der Kirche. Die Einrichtung stammt aus der Zeit um 1900.


- 24 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

<strong>Unterpullendorf</strong>:<br />

• Katholisch Pfarrkirche Hl. Battholomäus:<br />

Nach dem Abbruch der alten Kirche wurde im Jahr 1905 mit dem großen neogotischen Bau begonnen.<br />

Auch die Einrichtung stammt aus derselben Zeit. Aus der alten Kirche sind noch zwei barocke Holzfiguren<br />

der heiligen Petrus und Paulus und ein Kruzifix unter der Empore vorhanden.<br />

• Mariensäue: vor der Kirche<br />

• Kapelle Hl. Florian:<br />

Der neogotische Bau steht mitten im Ort und wurde 1870 erbaut.<br />

• Kapelle Hl. Donatus:<br />

Der rechteckige Giebelbau mit Glockentürmchen wurde 1779 errichtet und liegt in unmittelbarer Nähe des<br />

Mittelpunktsteines in den Weinbergen.<br />

• Dreifaltigkeitssäule vor der Kirche (1862)<br />

• Mariensäule:<br />

Die Steinfigur Immaculata wurde im 18. Jahrhundert errichtet und steht am neu gestalteten Kirchenplatz.<br />

• Dreifaltigkeitssäule (1882)<br />

• Pietá:<br />

Gedrungene Säule mit plastischer Gruppe aus dem 18. Jhdt.; befindet sich vor der Kirche.<br />

2.12 Freizeit und Erholung<br />

In jedem Ortsteil besteht ein Sportplatz (Fußballplatz); Kinderspielplätze sind in <strong>Unterpullendorf</strong>, Kleinmutschen und<br />

<strong>Frankenau</strong> vorhanden.<br />

Ein umfangreiches Rad- und Wanderwegenetz (vgl. Kap. 2.7.3) wird von den Einheimischen und den Touristen<br />

gerne in Anspruch genommen. 1997 entstand der erste burgenländische Reitwanderweg (Länge ca. 70 km).<br />

Die Sonnentherme, in der Nachbargemeinde Lutzmannsburg gelegen, wurde 1994 ihrer Bestimmung übergeben.<br />

Die als Familientherme bekannte Freizeiteinrichtung bietet Fitness, Gesundheit, Spaß und Sport für alle Altersgruppen.<br />

Daneben sind vielfältige Therapiemöglichkeiten durch die heilende Kraft des Thermalwassers indiziert.<br />

Die Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> hat sich an der Investition der Therme beteiligt und bezieht daher auch<br />

Erträge aus den Einnahmen der Ortstaxe. Eine Studie, um die Positionierung der Therme zu überprüfen ist derzeit in<br />

Ausarbeitung. Dabei wird auch überlegt, welche Möglichkeiten bestehen, um die Bewohner des Bezirkes wieder<br />

verstärkt in die Therme zu bringen. Weiters bestehen Pläne, die Therme zu privatisieren.<br />

Abb. 21: Waldlehrpfad in <strong>Frankenau</strong><br />

Quelle: http://www.frankenau-unterpullendorf.at


- 25 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Der Waldlehrpfad <strong>Frankenau</strong> zeigt mehr als sechzig typische Sträucher und Bäume des pannonischen Raumes. Auf<br />

Hinweistafeln gibt es Informationen zu den einzelnen Gewächsen. Die Besonderheit: Die Hinweistafeln sind viersprachig<br />

verfasst: lateinisch, deutsch, kroatisch und ungarisch.<br />

2.13 Kulturelle Aktivitäten<br />

Bereits in der Vergangenheit haben Persönlichkeiten aus der Gemeinde wie der burgenländisch-kroatische Priesterdichter<br />

Mate Miloradić (1850-1928), Pater Blazovich und Prof. Horvath die burgenländisch-kroatische Kultur wesentlich<br />

mitbestimmt und gestaltet. Kulturförderung ist in der von der kroatischen Volksgruppe bewohnten Gemeinde<br />

daher ein wichtiger Faktor.<br />

Die heutigen Kulturträger sind “Tamburica i zbor Frakanava“ und das Folkloreensemble „Hajdenjaki“ (bedeutet<br />

„Buchweizenknödel“ – eine einst sehr beliebte Speise der <strong>Unterpullendorf</strong>er). Beide haben sich der Bewahrung und<br />

Pflege des kroatischen Kulturgutes angenommen (vgl. Homepage unter http://www.hajdenjaki.at).<br />

Die Errichtung der Mate Miloradić Mehrzweckhalle wurde von der Gemeinde entsprechend unterstützt. Diese Halle<br />

ist für größere Veranstaltungen geplant worden; ist aber derzeit renovierungsbedürftig.<br />

Zum Ortsteil <strong>Unterpullendorf</strong> ist eine Ortschronik vorhanden: Csenar Aladar, Felix Wanschitz: 750 ljet Dolnja Pulja /<br />

750 Jahre <strong>Unterpullendorf</strong>. Prugg, Eisenstadt 1975.<br />

2.14 Vereinswesen und Brauchtum<br />

Tab. 10: Vereine und Gemeinschaften in <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Art der Vereine <strong>Frankenau</strong> Großmutschen Kleinmutschen <strong>Unterpullendorf</strong><br />

Freiwillige<br />

Feuerwehr<br />

Verschönerungsverein<br />

FF <strong>Frankenau</strong> FF Großmutschen FF Kleinmutschen FF <strong>Unterpullendorf</strong><br />

Verschönerungsverein<br />

<strong>Frankenau</strong><br />

Verschönerungsverein<br />

Großmutschen<br />

Fremdenverkehrs-<br />

und Verschönerungsverein<br />

Kleinmutschen<br />

Verschönerungsverein<br />

<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Fußballverein SC <strong>Frankenau</strong> SC <strong>Unterpullendorf</strong><br />

Jugendverein vorhanden „Jugend Mutschen“<br />

gemeinsam mit der<br />

Jugend Kleinmutschen<br />

„Jugend Mutschen“<br />

gemeinsam mit der<br />

Jugend Großmutschen<br />

vorhanden<br />

Pensionisten Seniorenbund Pensionistenverein* Pensionistenverein* Pensionistenverein*<br />

Musikverein /<br />

Volkstanzgruppe<br />

Chor u. Tamburica<br />

<strong>Frankenau</strong><br />

Sportfischerverein Sportfischer<br />

<strong>Frankenau</strong><br />

Quelle: Informationen der Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

* gemeinsam für alle 3 Ortsteile<br />

Tamburicagruppe<br />

„Hajdenjaki“<br />

Auffallend in <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> ist die vielfältige Vereinsstruktur: 18 Vereine sind registriert. In jedem Ortsteil<br />

besteht eine Freiwillige Feuerwehr, ein Verschönerungsverein und für die Pensionisten aller Ortsteile die Möglichkeit,<br />

in einem Verein aktiv zu sein. Musikbegeisterte können Mitglied bei der bekannten Folkloregruppe<br />

„Hajdenjaki“ oder der Chor- und Tamburicagruppe <strong>Frankenau</strong> werden.<br />

Über die Veranstaltungen wird online auf der Homepage der Gemeinde informiert und auch die Gemeindezeitung<br />

gibt einen Überblick über die zahlreichen Aktivitäten in <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>. Für 2010 wurde ein „Veranstaltungskalender“<br />

(Folder) mit allen Veranstaltungen herausgegeben.


- 26 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

3. SWOT-Analyse<br />

Ziele für die weitere Entwicklung der Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

In den vier ortsteilübergreifend organisierten Arbeitskreisen (AK):<br />

• AK1 „Ortsbild, bauliche Tätigkeit, Verkehr“,<br />

• AK2 „Soziales, Kultur, dörfliches Zusammenleben“,<br />

• AK3 „Wirtschaft, Versorgung, Tourismus“ und<br />

• AK4 „Jugend“<br />

wurde in mehreren Sitzungen ein breites Spektrum an Themen, welche den TeilnehmerInnen ein besonderes Anliegen<br />

waren, diskutiert.<br />

Im Rahmen einer SWOT-Analyse wurden - aufbauend auf Stärken und Schwächen - Potentiale und Chancen und<br />

damit verbundene Ziele und Maßnahmen für eine nachhaltige Entwicklung der Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

formuliert, die in den nachfolgenden Tabellen übersichtlich angeführt sind.<br />

Die erarbeiteten Maßnahmen und Projekte sind genauer in Kapitel 5: „Maßnahmen und Projekte“ ausformuliert.<br />

3.1 Arbeitskreis 1: Ortsbild, bauliche Tätigkeit, Verkehr<br />

Im Arbeitskreis 1 wurde einleitend festgestellt, dass die Gemeinde über qualitätsvolle Ortsräume und eine intakte<br />

Umwelt mit guter Luftqualität verfügt. Die Erhaltung der Landschaft, der Umweltqualität und der baulichen Qualität in<br />

den Dörfern (Erhalt der Ortsbilder und traditionellen Bebauungsstrukturen, einladende öffentliche Räume) in den vier<br />

Ortsteilen der Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> wird als ein vorrangiges Ziel angesehen, insbesondere, wenn<br />

man die touristische Entwicklung in der Thermen- und Genussregion ins Auge fasst.<br />

Daher wurden für den Bereich Ortsbild / Gestaltung und Nutzungen des öffentlichen Raumes und öffentlicher Gebäude<br />

/ bauliche Tätigkeit folgende Ziele formuliert:<br />

1. Verstärkte Information und Bewusstseinsbildung<br />

2. Gestaltung und Pflege des öffentlichen Raumes<br />

3. Gestaltung von Ortseinfahrten<br />

4. Durchgängigkeit und Barrierefreiheit<br />

5. Bepflanzung im öffentlichen Raum<br />

6. Fassadengestaltung und -erneuerung<br />

7. Gestaltung von Sport und Spielplätzen<br />

8. Verstärkte Einbindung von „Wasser“ in den öffentlichen Raum<br />

9. Belebung der Ortskerne<br />

10. „Leistbares“ Wohnen<br />

11. Mehrfachnutzung und Sanierung öffentlicher Gebäude<br />

12. Schaffung von Räumlichkeiten für die Jugend<br />

Wesentliche Ziele hinsichtlich Energieversorgung, Mobilität und Verkehr, technischer Infrastruktur und Naturgefahren<br />

umfassen:<br />

13. Energieautarkie, Energiesparen und gemeinsame Energieversorgung<br />

14. Sicherung der Mobilität<br />

15. Attraktivierung des Fahrradverkehrs<br />

16. Gestaltung eines Leitsystems<br />

17. Erhöhung der Verkehrssicherheit und Verkehrsberuhigung<br />

18. Leistungsfähige technische Infrastruktur<br />

19. Schutz vor Naturgefahren


3.1 Arbeitskreis 1: Ortsbild, bauliche Tätigkeit, Verkehr<br />

A Öffentlicher Raum, Ortsbild,<br />

Ortskerne<br />

- 27 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Stärken Schwächen Potentiale / Chancen Ziele Maßnahmen<br />

Öffentlicher Raum, Ortsbild, Ortskerne<br />

Gestaltung des öffentlichen<br />

Raumes und des Ortsbildes,<br />

Belebung der Ortskerne<br />

Die Qualität der öffentlichen Räume ist<br />

ein Schlüssel zum Erfolg in der weiteren<br />

räumlichen und touristischen Entwicklung.<br />

1 Information, Bewusstseinsbildung Information, Bewusstseinsbildung verstärkte Information, Bewusstseinsbildung<br />

Die in allen vier Ortsteilen vertretenen<br />

Verschönerungsvereine und die<br />

Privaten leisten bei der Gestaltung<br />

öffentlicher und halböffentlicher Räume<br />

gute Arbeit.<br />

Unbewohnte Gebäude gefährden die<br />

Lebendigkeit der Ortskerne. Chancen<br />

einer sinnvollen Raumnutzung werden<br />

somit nicht genutzt.<br />

Durch verstärkte Bewusstseinsbildung<br />

kann Verständnis für große gesellschaftliche<br />

Herausforderungen, räumliche<br />

Zusammenhänge und Lösungsmöglichkeiten<br />

für die anstehenden<br />

Probleme geschaffen werden. Eine<br />

breite Bewusstseinsbildung bei allen an<br />

Planungs- und Gestaltungsprozessen<br />

beteiligten GemeindebürgerInnen ist<br />

unverzichtbar für den Erfolg dieser<br />

Prozesse.<br />

2 Qualität der öffentlichen Räume Öffentliche Räume Gestaltung und Pflege des öffentlichen<br />

Raumes<br />

Die Installation neuer Beleuchtungskörper<br />

der öffentlichen Straßenbeleuchtung<br />

in Großmutschen hat große<br />

Akzeptanz gefunden.<br />

Es bestehen Defizite in der Anzahl und<br />

Qualität vielfältig nutzbarer öffentlicher<br />

Räume.<br />

Qualitätsvolle öffentliche Räume eröffnen<br />

attraktive Möglichkeiten für die<br />

Bevölkerung, für die Anregung des<br />

Dialoges unter jungen Menschen, für die<br />

Kinder von Jungfamilien und für ältere<br />

Menschen, die traditionell den öffentlichen<br />

Raum zum Gedankenaustausch<br />

und als Bühne für Bräuche nützen.<br />

Gestaltung des öffentlichen<br />

Raumes und des Ortsbildes,<br />

Belebung der Ortskerne<br />

verstärkte Information, Bewusstseinsbildung<br />

Die Bewusstseinsbildung hinsichtlich der<br />

Gestaltung und Pflege öffentlicher<br />

Räume soll verstärkt werden.<br />

Anerkennung und Dank für öffentlich<br />

wirksame Beiträge von Privaten sollen<br />

verstärkt werden.<br />

Gestaltung und Pflege des öffentlichen<br />

Raumes<br />

Öffentlicher Plätze und Aufenthaltsräume<br />

sollen als Möglichkeiten zur<br />

öffentlichen Versammlung und Diskussion<br />

und als öffentliche Räum zum<br />

Wohlfühlen für alle (BewohnerInnen und<br />

Gäste) gestaltet werden.<br />

Gestaltung des öffentlichen<br />

Raumes und des Ortsbildes,<br />

Belebung der Ortskerne<br />

verstärkte Information, Bewusstseinsbildung,<br />

Konzepterstellung<br />

Erstellung eines Gesamtkonzeptes<br />

betreffend Gestaltung der Orts- und<br />

Straßenräume, differenziert nach Ortsteilen<br />

Kontaktaufnahme mit den Eigentümern<br />

unbewohnter Gebäude und ihre Motivation<br />

zur Verbesserung des Erscheinungsbildes<br />

und zur Wiedernutzung von<br />

Gebäuden.<br />

Information betreffend Gebäudesanierung<br />

und Fassadenerneuerung<br />

Gestaltung und Pflege des öffentlichen<br />

Raumes<br />

Projekt 1: (Vgl. Kap 5.1.1)<br />

Schaffung und Gestaltung öffentlicher<br />

Plätze und Aufenthaltsräume<br />

für Begegnung und Kommunikation


- 28 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Stärken Schwächen Potentiale / Chancen Ziele Maßnahmen<br />

3 Ortseinfahrten Ortseinfahrten Gestaltung der Ortseinfahrten Gestaltung der Ortseinfahrten Gestaltung der Ortseinfahrten<br />

Teilweise bestehen Gestaltungsmängel<br />

bei den Ortseinfahrten.<br />

Ortseinfahrten sind die „Haustüren“ der<br />

Dörfer und Orte, sie stellen eine<br />

„Visitenkarte“ für ihre BewohnerInnen<br />

dar, sie können für Gäste abweisend<br />

oder einladend wirken und bieten die<br />

Möglichkeit, die einzelnen Ortsteile<br />

unterschiedlich und unverkennbar zur<br />

Geltung zu bringen.<br />

Die Ortseinfahrten sollen einprägsam<br />

und differenziert gestaltet werden und<br />

die jeweilige räumliche Charakteristik<br />

verstärken.<br />

Projekt 2: (Vgl. Kap 5.1.2)<br />

Gestaltung der Ortseinfahrten<br />

4 Durchgängigkeit und Barrierefreiheit Durchgängigkeit und Barrierefreiheit Durchgängigkeit und Barrierefreiheit Durchgängigkeit und Barrierefreiheit Durchgängigkeit und Barrierefreiheit<br />

Es besteht ein Nachholbedarf bei der<br />

Gestaltung von zusammenhängen,<br />

barrierefrei zugänglichen Gehsteigen.<br />

Der demografische Wandel, der vor<br />

allem auch mit einer zunehmenden<br />

Alterung der Bevölkerung einher geht,<br />

erfordert verstärkt Anstrengen,<br />

barrierefreie öffentliche Räume zu<br />

gestalten.<br />

Gehsteige sollen räumlich zusammenhängend<br />

konzipiert und barrierefrei<br />

gestaltet werden.<br />

Projekt 3: (Vgl. Kap 5.1.3)<br />

Durchgängigkeit und<br />

Barrierefreiheit<br />

(insbesondere bei der Gestaltung der<br />

Gehsteige)<br />

5 Bepflanzung im öffentlichen Raum Bepflanzung im öffentlichen Raum Bepflanzung im öffentlichen Raum Bepflanzung im öffentlichen Raum Bepflanzung im öffentlichen Raum<br />

Nussbäume, Kastanien und andere<br />

Baumarten haben in burgenländischen<br />

Dörfern lange Pflanztradition und<br />

ermöglichen darüber hinaus reiche<br />

Ernten, welche die Landschaft als<br />

„Genussregion“ prägen.<br />

6 Fassadengestaltung und<br />

-erneuerung<br />

Zumeist zeichnen sich die Ortsteile<br />

durch ein gepflegtes Ortsbild aus.<br />

Teilweise wurden Nuss- und Kastanienbäume<br />

gefällt. Die Reduzierung des<br />

Baumbestandes gefährdet den Charakter<br />

und die Auszeichnung als Genussregion.<br />

Fassadengestaltung und<br />

-erneuerung<br />

Unbewohnte Gebäude und nicht gepflegt<br />

Fassaden beeinträchtigen das<br />

Ortsbild.<br />

Bäume im öffentlichen Raum spenden<br />

Schatten, laden ein, unter ihrem „Dach“<br />

zu verweilen, gliedern den öffentlichen<br />

Raum und schaffen als Alleen einen<br />

inneren räumlichen Zusammenhalt.<br />

Fassadengestaltung und<br />

-erneuerung<br />

Die Ortsbilder werden wesentlich von<br />

Gebäudeensembles geprägt. Die Qualität<br />

der historischen Fassaden und<br />

deren maßstäbliche Gestaltung bei<br />

Neubauten stellt eine große Herausforderung<br />

für die öffentliche Hand, für<br />

Verschönerungsvereine und Private dar.<br />

Charakteristische, regionstypische<br />

Bäume und Sträucher sollen im öffentlichen<br />

Raum erhalten und gezielt neu<br />

gepflanzt werden.<br />

Fassadengestaltung und<br />

-erneuerung<br />

Historische Fassaden sollen behutsam<br />

erneuert werden, dabei ist auf Ensemblewirkung<br />

Bedacht zu nehmen.<br />

Neue Fassaden sollen maßstäblich<br />

gestaltet werden, dabei ist ebenfalls auf<br />

die Wirkung im Ensemble Rücksicht zu<br />

nehmen.<br />

Übernahme von „Baumpatenschaften“<br />

Fassadengestaltung und<br />

-erneuerung<br />

Projekt 4: (Vgl. Kap 5.1.4)<br />

Fassadengestaltung und<br />

-erneuerung<br />

Konzepterstellung für gesamte<br />

Gebäudensembles<br />

Anreize für Sanierung und Erneuerung<br />

von Fassaden


- 29 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Stärken Schwächen Potentiale / Chancen Ziele Maßnahmen<br />

7 Sport und Spiel Sport und Spiel Sport und Spiel Gestaltung von Sport- und<br />

Spielplätzen<br />

Sportliche Aktivitäten haben in der<br />

Gemeinde einen besonderen<br />

Stellenwert.<br />

Der Sportplatz in Großmutschen wird<br />

nur mangelhaft genutzt.<br />

Sport- und Spielplätze sind wichtige<br />

Begegnungsstätten für alle Altersgruppen<br />

– für Kinder, Jugendliche,<br />

Erwachsene. Die Qualität ihrer Gestaltung<br />

ist entscheidend für ihre Nutzbarkeit.<br />

Sport- und Spielplätze sollen an geeigneten<br />

Standorten errichtet, erhalten und<br />

gepflegt werden.<br />

Gestaltung von Sport- und<br />

Spielplätzen<br />

Projekt 5: (Vgl. Kap 5.1.5)<br />

Gestaltung und Pflege von Spiel-<br />

und Sportmöglichkeiten<br />

8 Wasser Wasser Wasser im öffentlichen Raum Wasser im öffentlichen Raum Wasser im öffentlichen Raum<br />

„Wasser“ hat in Gestalt der Flüsse auf<br />

dem Gemeindegebiet traditionell Bedeutung.<br />

Die Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<br />

<strong>Unterpullendorf</strong> ist an der Therme<br />

Lutzmannsburg-<strong>Frankenau</strong> beteiligt.<br />

Radfahrende TouristInnen nehmen<br />

Trinkbrunnen gerne in Anspruch.<br />

„Wasser“ hat für die weitere touristische<br />

und wirtschaftliche Zukunft der Region<br />

Bedeutung und Symbolkraft.<br />

„Wasser“ soll verstärkt im öffentlichen<br />

Raum sichtbar und für Einheimische und<br />

TouristInnen nutzbar sein.<br />

Projekt 6: (Vgl. Kap 5.1.6)<br />

Nutzung des Elements „Wasser“<br />

in der Gemeinde<br />

Schaffung öffentlicher Trinkbrunnen<br />

(Wasserentnahmestellen)<br />

WC-Anlagen an Radwegen / Trinkbrunnen<br />

Ortsbrunnen<br />

Biotop<br />

9 Ortskerne Ortskerne Belebung der Ortskerne Belebung der Ortskerne Belebung der Ortskerne<br />

Die historischen Ortskerne sind „Brennpunkte“<br />

der räumlichen Entwicklung, sie<br />

prägen die räumliche Charakteristik und<br />

bilden die Anziehungspunkte für BewohnerInnen<br />

und Gäste.<br />

Die Verödung der Ortskerne gefährdet<br />

die künftige räumliche Entwicklung.<br />

Die Sanierung und Adaptierung von<br />

Gebäuden im Ortskern als Standorte für<br />

„leistbares“ Wohnen (für junge Menschen<br />

und Jungfamilien) und<br />

„betreubares“ Wohnen (für ältere Menschen)<br />

bietet eine zeitgemäße Möglichkeit<br />

zur Wiederbelebung der Ortskerne<br />

und zur Reduzierung der Leerstände.<br />

Damit entstehen kurze Wege für die<br />

Bevölkerung zu öffentlichen Gebäuden,<br />

zu Einrichtungen der Nahversorgung<br />

und Naherholung.<br />

Die bestehenden Leerstände sollen<br />

durch gezielte Innentwicklung und<br />

Umnutzung von Gebäuden und aktive<br />

Beteiligung der Bevölkerung vermindert<br />

werden.<br />

Projekt 7: (Vgl. Kap 5.1.7)<br />

Belebung der Ortskerne /<br />

Innenentwicklung<br />

Konzepterstellung für Innenentwicklung


- 30 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Stärken Schwächen Potentiale / Chancen Ziele Maßnahmen<br />

10 Wohnen Leistbares Wohnen Leistbares Wohnen Leistbares Wohnen Leistbares Wohnen<br />

Die Gemeinde bietet mit ihren vier<br />

Ortsteilen ein vielfältiges Angebot an<br />

attraktiven Wohnanlagen. Die historischen<br />

Bebauungsstrukturen mit hofbildender<br />

Bebauung bieten ein ausgewogenes<br />

Maß an Privatheit und Kompaktheit.<br />

Wohnraum für junge Menschen und<br />

Jungfamilien ist mitunter schwer leistbar.<br />

Dies erzwingt mitunter Abwanderung.<br />

Die Schaffung leistbarer Wohnmöglichkeiten<br />

stellt ein Grundbedürfnis dar –<br />

insbesondere sind junge Menschen und<br />

Jungfamilien betroffen.<br />

B Öffentliche Gebäude Öffentliche Gebäude Lage, Gestaltung und Nutzung<br />

von öffentlichen Gebäude<br />

Immer bedeutsamer wird die Frage der<br />

Finanzierbarkeit öffentlicher Einrichtungen.<br />

In diesem Zusammenhang sind<br />

Anzahl, Standort und (Mehrfach-)Nutzung<br />

öffentlicher Gebäude in Diskussion.<br />

Öffentliche Gebäude – Gemeindeämter,<br />

Feuerwehrhäuser, Schulen und Kindergärten<br />

usf. – haben strategische Bedeutung<br />

für das Funktionieren und die<br />

weitere Entwicklung eines Gemeinwesens.<br />

Die Versorgung der Bevölkerung<br />

mit öffentlichen Dienstleistungen,<br />

die häufig an öffentliche Gebäude<br />

gebunden sind, soll auf möglichst<br />

hohem Niveau sichergestellt werden.<br />

Für Jugendliche und Jungfamilien sollen<br />

qualifizierte Angebote an geeigneten<br />

Standorten geschaffen werden. Dabei<br />

soll auf die Innenentwicklung der Gemeinde<br />

besonders Rücksicht genommen<br />

werden.<br />

Junge Menschen sollen motiviert werden,<br />

ihren Lebensmittelpunkt in der<br />

Gemeinde zu behalten.<br />

Der Abwanderung soll entgegen gewirkt<br />

werden.<br />

Gestaltung und Nutzung von<br />

öffentlichen Gebäuden<br />

Es ist verstärkt erforderlich, Generationen-übergreifend<br />

zu denken und Synergien<br />

in der Raumnutzung zu überlegen.<br />

Sanierung vernachlässigter oder unbewohnter<br />

Gebäude im Ortskern<br />

Angebot von Bauplätzen an geeigneten<br />

Standorten)<br />

Gezielte Förderung von Jungfamilien –<br />

in Kombination mit Arbeitsplätzen<br />

Gestaltung und Nutzung von<br />

öffentlichen Gebäuden<br />

Erforderlich ist Erstellung eines Nutzungskonzeptes<br />

für die soziale Infrastruktur<br />

/ Bildungsinfrastruktur: Auf<br />

Grundlage eines Überblickes zu den<br />

Angeboten der einzelnen Ortsteile sind<br />

Standorte und Nutzung zu optimieren.


- 31 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Stärken Schwächen Potentiale / Chancen Ziele Maßnahmen<br />

11 Nutzung öffentlicher Gebäude Nutzung öffentlicher Gebäude Mehrfachnutzung & Sanierung<br />

öffentlicher Gebäude<br />

Die Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

verfügt über zahlreiche öffentliche<br />

Gebäude in strategischer Lage.<br />

Die Freiwilligen Feuerwehren leisten<br />

insbesondere in ländlichen Räumen<br />

einen wichtigen und unverzichtbaren<br />

Beitrag zum Funktionieren des Gemeinwesens.<br />

Das bestehende Feuerwehrhaus in<br />

Kleinmutschen ist ein gutes Beispiel, wie<br />

Kommunikationsmöglichkeiten in einer<br />

kleinen Ortschaft gelingen können (denn<br />

mit knapp 100 Einwohnern ist ein<br />

„normales“ Wirtshaus nicht finanzierbar).<br />

Bei einigen Gemeinde-Immobilien<br />

besteht Sanierungsbedarf! In diesem<br />

Zusammenhang sollen Überlegungen<br />

für Neunutzungen angestellt werden<br />

Die Mehrfachnutzung von Räumen<br />

(öffentliche Räume, öffentliche Gebäude<br />

und Innenräume) ist ein Schlüssel zu<br />

leistbaren öffentlichen Dienstleistungen<br />

auf hohem Qualitätsniveau. Wesentlich<br />

ist die Schaffung ausreichender Angebote<br />

an geeigneten Standorten. In<br />

besonderer Weise sind Gemeindeämter<br />

und Feuerwehrhäuser geeignet.<br />

Die Mehrfachnutzung von Feuerwehrhäusern<br />

bietet Möglichkeiten für weitere<br />

gesellschaftliche Zwecke, die mitunter<br />

gesondert nicht mehr finanzierbar sind.<br />

Mehrfachnutzung & Sanierung<br />

öffentlicher Gebäude<br />

„Mehrzweckräume“ bzw. mehrfach<br />

nutzbare Gemeinschaftsräume sollen<br />

verstärkt in öffentlichen Gebäuden<br />

angelegt werden.<br />

Ein gemeinsames „Kommunikationszentrum“<br />

soll konzipiert, Varianten der<br />

Nutzung und Gestaltung sollen überlegt<br />

werden.<br />

Jene Gemeindeimmobilien, welche für<br />

die weitere kommunale Entwicklung<br />

Bedeutung haben, sollen saniert bzw. im<br />

öffentlichen Interesse umgenutzt werden.<br />

Dazu zählen insbesondere Gemeindeämter<br />

und Feuerwehren.<br />

In den Feuerwehrhäusern sollen (multifunktionale)Versammlungsmöglichkeiten<br />

und mehrfach nutzbare Räumlichkeiten<br />

geschaffen werden.<br />

Mehrfachnutzung & Sanierung<br />

öffentlicher Gebäude<br />

Projekt 8: (Vgl. Kap 5.1.8)<br />

Schaffung, Sanierung, Gestaltung<br />

und (Um-) Nutzung öffentlicher<br />

Gebäude<br />

Sanierung Gemeindeamt <strong>Frankenau</strong><br />

Sanierung Gemeindeamt <strong>Unterpullendorf</strong><br />

Sanierung und Ausbau der Miloradic-<br />

Halle <strong>Frankenau</strong><br />

Umnutzung von Räumen im leerstehenden<br />

Kindergarten in Kleinmutschen<br />

Sanierung der Aufbahrungshalle in<br />

Großmutschen<br />

Vision: Dorfmuseum in Kleinmutschen<br />

Umnutzung des alten Feuerwehrhauses<br />

<strong>Frankenau</strong> für öffentliche Zwecke<br />

12 Jugend Jugend „Raum“ für die Jugend „Raum“ für die Jugend „Raum“ für die Jugend<br />

Insbesondere im ländlichen Raum ist<br />

der Anteil junger Menschen sinkend.<br />

Dies erfordert gezielte Unterstützung<br />

und Förderung.<br />

Die Jugend jeder Gesellschaft stellt<br />

einen wichtigen Schatz dar: die Förderung<br />

von Bildung, Ausbildung und<br />

Werthaltungen der jungen Menschen ist<br />

eine wichtige Voraussetzung für eine<br />

nachhaltige gesellschaftliche Entwicklung.<br />

Für die Jugend geeignete und vielfältige<br />

nutzbare Räumlichkeiten sollen geschaffen<br />

werden.<br />

Die Eigeninitiative der Jugend bei der<br />

Gestaltung und Verwaltung der Räumlichkeiten<br />

soll gefördert werden.<br />

Schaffung von Räumlichkeiten für die<br />

Jugend in <strong>Unterpullendorf</strong>


C Energieautarkie, Energieversorgung<br />

13 Der ländliche Raum bietet häufig ein<br />

großes Potential an erneuerbaren<br />

Energieträgern.<br />

D Mobilität und Verkehrsinfrastruktur<br />

- 32 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Stärken Schwächen Potentiale / Chancen Ziele Maßnahmen<br />

Energieautarkie, Energieversorgung<br />

Die Sicherung und Finanzierung des<br />

Energiebedarfes ist in globaler wie<br />

lokaler Betrachtung zunehmend schwierig.<br />

Initiativen sind auf allen Maßstabsebenen<br />

gefordert.<br />

Mobilität und Verkehrsinfrastruktur<br />

Energieautarke, Energieversorgung<br />

Eine regionale Energieautarkie ist<br />

zunehmend eine Überlebensfrage für<br />

ländliche Räume. Regionales Energieangebot<br />

und Energiebedarf in Einklang<br />

zu bringen, ist die zentrale Herausforderung.<br />

Die Regionen bieten unterschiedliche<br />

Quellen von erneuerbaren<br />

Energien. Die öffentliche Hand ist gefordert,<br />

bei der Ausrüstung und Nachrüstung<br />

von öffentlichen Gebäuden mit<br />

gutem Beispiel für zeitgemäße Energieversorgung<br />

voran zu gehen.<br />

Mobilität und öffentliche<br />

Verkehrsinfrastruktur<br />

Energiesparen und Energieeffizienz,<br />

gemeinsame Energieversorgung<br />

Ein wesentliches Ziel sollte die Energieautarkie<br />

der Gemeinde sein.<br />

In diesem Zusammenhang sollen<br />

Energiesparen gefördert und die Energieeffizienz<br />

verbessert werden.<br />

Lokale bzw. regionale erneuerbare<br />

Energieträger (wie z.B. Holz) sollen<br />

bevorzugt eingesetzt werden.<br />

Sicherung der Mobilität,<br />

Erhöhung der Verkehrssicherheit<br />

Energiesparen und Energieeffizienz,<br />

gemeinsame Energieversorgung<br />

Projekt 9: (Vgl. Kap 5.1.9)<br />

Energieautarkie der Gemeinde<br />

Optimierung der Beleuchtungsintensität<br />

der Ortsbeleuchtung / Schaltbarkeit /<br />

Zeitschaltung auf wenig begangenen<br />

Wegen<br />

Energieeffizienz bei Gemeinde-Objekten<br />

– die öffentliche Hand soll „mit gutem<br />

Beispiel vorangehen“<br />

Photovoltaik-Initiative<br />

Sicherung der Mobilität,<br />

Erhöhung der Verkehrssicherheit<br />

14 Mobilität Mobilität Mobilität, Verkehrsmittelwahl Sicherung der Mobilität Sicherung der Mobilität<br />

Die gute Erreichbarkeit von öffentlichen<br />

Dienstleistungen, Bildungsangeboten<br />

oder Veranstaltungen stellt vor allem für<br />

Kinder und Jugendliche sowie ältere<br />

Menschen in ländlichen Räumen ein<br />

großes Problem dar.<br />

Die Sicherung der Mobilität in ländlichen<br />

Räumen ist eine weitere große Herausforderung<br />

für Gebietskörperschaften und<br />

Private. Dies bedeutet die Sicherung<br />

und Gestaltung guter Angebote im<br />

Öffentlichen Verkehr für Kinder und<br />

Jugendliche am Weg zu Kindergärten<br />

und Schulen, Möglichkeiten für Erwachsene<br />

am Weg zum Beruf, zu Standorten<br />

der Nahversorgung und Naherholung<br />

und für ältere Menschen am Weg zu<br />

Ärzten.<br />

Die Mobilität der Bevölkerung soll auf<br />

möglichst hohem Qualitätsniveau<br />

gesichert werden.<br />

Die Verkehrsanbindung an die S31 ist<br />

ein erklärtes Ziel der Gemeinde<br />

Projekt 10: (Vgl. Kap 5.1.10)<br />

Sicherung der Mobilität der<br />

Bevölkerung<br />

Beibehaltung des Disco-Busses<br />

Elektromobilität<br />

„Anruf-Sammel-Taxi“ (evtl. Zuschuss<br />

durch Gemeinde)


- 33 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Stärken Schwächen Potentiale / Chancen Ziele Maßnahmen<br />

15 Fahrradverkehr Fahrradverkehr Attraktivierung des Fahrradverkehrs Attraktivierung des Fahrradverkehrs Attraktivierung des Fahrradverkehrs<br />

Es bestehen auf Grund der topografischen<br />

und klimatologischen Gegebenheiten<br />

hervorragende Möglichkeiten für<br />

den Fahrradverkehr.<br />

Der Wechsel vom motorisierten Individualverkehr<br />

(LKW, PKW, Motorräder) zu<br />

einem umweltfreundlichen Öffentlichen<br />

Verkehr (Bahn) und Radfahr- und<br />

Fußgängerverkehr ist eine zentrale<br />

Herausforderung für unsere Gesellschaft,<br />

die noch dazu eine erhebliche<br />

Verringerung des Energiebedarfes mit<br />

sich bringt. Dies gilt für städtische<br />

Lebensräume und den ländlichen Raum.<br />

Vor allem BesucherInnen der Therme<br />

„Lutzmannsburg-<strong>Frankenau</strong>“ .<br />

Die Möglichkeiten für den Fahrrad- und<br />

Fußgängerverkehr sollen ausgebaut und<br />

attraktiv gestaltet werden.<br />

Schaffung von Fahrradständern bei den<br />

öffentlichen Einrichtungen<br />

16 Leitsysteme Leitsysteme Gestaltung eines Leitsystems Gestaltung eines Leitsystems Gestaltung eines Leitsystems<br />

17 Verkehrssicherheit und Verkehrsberuhigung<br />

Verkehrssicherheit und Verkehrsberuhigung<br />

Vor allem durchreisende Fremde, Gäste<br />

und soeben zugezogene Menschen sind<br />

zu ihrer Orientierung auf ein anschauliches<br />

und gut lesbares Leitsystem im<br />

öffentlichen Raum angewiesen. Wie<br />

Ortseinfahrten stellt ein Leitsystem im<br />

öffentlichen Raum eine „Visitenkarte“ für<br />

die jeweilige Gemeinde dar. Mit einem<br />

solchen Leitsystem könnte auch regionale<br />

Identität zum Ausdruck gebracht<br />

werden.<br />

Verkehrssicherheit und Verkehrsberuhigung<br />

Einige Ortsteile sind vom Lärm belastet. Maßnahmen zur Verbesserung der<br />

Verkehrssicherung und zur Verkehrsberuhigung<br />

eröffnen Möglichkeiten zur<br />

Nutzung öffentlicher Räume durch<br />

Bewohner und Gäste. Die Erhaltung von<br />

ruhigen Wohnzonen und öffentlichen<br />

Räumen stellt im Zusammenhang mit<br />

der raschen Zunahme des motorisierten<br />

Individualverkehrs eine große Herausforderung<br />

für Gemeinden dar.<br />

Es soll ein einheitliches Leitsystem für<br />

die Gemeinde und die vier Ortsteile<br />

konzipiert werden – ggf. könnte auch ein<br />

„regionales Leitsystem“ bezogen auf<br />

Beschriftung, Beschilderung, Straßenbezeichnung<br />

entwickelt werden.<br />

Erhöhung der Verkehrssicherheit<br />

und Verkehrsberuhigung<br />

Die Verkehrssicherheit soll durch Maßnahmen<br />

der Verkehrsberuhigung und<br />

durch gezielten Rückbau erhöht werden.<br />

Projekt 11: (Vgl. Kap 5.1.11)<br />

Schaffung eines einheitlichen<br />

Verkehrsleitsystems sowie<br />

Straßenbezeichnungen und<br />

einheitliche Hausnummerierung<br />

in allen 4 Ortsteilen<br />

Erhöhung der Verkehrssicherheit<br />

und Verkehrsberuhigung<br />

Projekt 12: (Vgl. Kap 5.1.12)<br />

Verkehrsberuhigung, Rückbau<br />

und Gestaltung


- 34 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Stärken Schwächen Potentiale / Chancen Ziele Maßnahmen<br />

E Technische Infrastruktur Technische Infrastruktur Technische Infrastruktur Leistungsfähige technische Infrastruktur<br />

18 Es besteht schlechte Versorgung im<br />

Telekommunikationsbereich.<br />

Eine leistungsfähige technische Infrastruktur<br />

(Kommunikationsinfrastruktur,<br />

Ver- und Entsorgung usf.) ist eine<br />

wesentliche Voraussetzung für die<br />

räumliche Entwicklung des ländlichen<br />

Raumes. Die Finanzierbarkeit ist an<br />

kompakte Siedlungsstrukturen gebunden.<br />

Die technische Infrastruktur der Gemeinde,<br />

insbesondere auch die Infrastruktur<br />

für die Telekommunikation<br />

sollen weiter entwickelt werden.<br />

Leistungsfähige technische Infrastruktur<br />

Projekt 13: (Vgl. Kap 5.1.13)<br />

Verbesserung des Breitband-<br />

Internets und des Mobilfunks<br />

F Naturgefahren Naturgefahren Schutz von Naturgefahren Schutz von Naturgefahren Schutz von Naturgefahren<br />

19 Hochwasserschutz ist in allen Ortsteilen<br />

erforderlich.<br />

Der Schutz vor Naturgefahren stellt eine<br />

permanente Herausforderung dar.<br />

„Wasser“ ist für die Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

sowohl eine<br />

wichtige Entwicklungsvoraussetzung<br />

(Landwirtschaft, Therme) als auch durch<br />

Hochwasser eine Bedrohung.<br />

Hochwasserschutzmaßnahmen sind zu<br />

setzen und geeignete Konzepte sind<br />

auszuarbeiten.<br />

Projekt 14: (Vgl. Kap 5.1.14)<br />

Hochwasserschutz


3.2 Arbeitskreis 2: Soziales, Kultur, dörfliches Zusammenleben<br />

- 35 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Im Arbeitskreis 2 wurden folgende Stärken der Gemeinde mit besonderer Bedeutung für die Gemeinschaft, für Kultur<br />

und dörfliches Zusammenleben benannt:<br />

• Ruhe und Entspannung – es bestehen Rückzugsmöglichkeiten<br />

• Möglichkeiten zur persönlichen Ansprache – man ist nicht einer unter vielen!<br />

• Zugehörigkeits- und Heimatgefühl: „Da geboren!“<br />

• Schöne Landschaft, Panorama („Burgenländische Toskana“)<br />

• Man lebt gut und zufrieden: das Leben am Land hat auch zahlreiche Vorteile<br />

• „Öffentliche Räume“ für alle Altersstufen - diese sind zu sichern, (evtl.. auch neu zu schaffen), zu gestalten<br />

und zu nutzen<br />

• Freundlichkeit – man wird angesprochen, freundlich aufgenommen und erhält Unterstützung<br />

• Zusammenhalten der Menschen (dies gilt vor allem auch nach außen)<br />

Maßnahmen und Projekte im sozialen Bereich, die zur Zusammenführung und Integration der vier Ortsteile führen,<br />

haben große Bedeutung und in den Diskussionen großen Zuspruch erhalten.<br />

Die Zweisprachigkeit – in Kombination mit Folklore und Tamburica – soll in besonderer Weise weiter bestehen bleiben:<br />

der Zugang soll bereits von klein an ermöglicht werden; die Eltern sollen angeregt werden, mit Kindern kroatisch<br />

zu sprechen. Dazu ist auch eine verstärkte Bewusstseinsbildung erforderlich. Das Burgenland-Kroatische ist für eine<br />

Mehrzahl der Gemeindebewohner Muttersprache und keine „Fremdsprache“! Für die Bildung und Ausbildung von<br />

Kindern, Jugendlichen und Zugezogenen sind geeignete Medien für alle Altersstufen erforderlich (z.B. Bilderbücher.<br />

Die Bildung der Gemeinschaft fängt bereits im Kindergarten an und hört im Alter (noch) nicht auf: Überall dort, wo<br />

Menschen zusammen kommen – dazu gehört auch der Gedankenaustausch in Dorferneuerungsgesprächen - ist ein<br />

wichtiger Beginn zur Gemeinschaftsbildung möglich. Gemeinsame, für alle zugängliche Veranstaltungen sind in<br />

diesem Zusammenhang ein wichtiges Anliegen.<br />

Im Einzelnen wurden folgende Ziele formuliert:<br />

1. Imagebildung, Bewahrung der Identität<br />

2. Bewahrung der kroatischen Sprache und Kultur<br />

3. Verstärkung der Zusammenarbeit zwischen den Ortsteilen, Vereinen<br />

4. Teambuilding<br />

5. Gestaltung gemeinsamer Veranstaltungen<br />

6. Stärkung des Vereinswesens<br />

7. Pflege der Gesprächskultur<br />

8. Stärkung von Eigeninitiativen<br />

9. Aktivitäten und Angebote für ältere Menschen<br />

10. Aktive Integration neuer GemeindebürgerInnen<br />

11. Sicherung der sozialen und Bildungsinfrastruktur<br />

12. Verbesserung der Beziehungen zu den Nachbarn


3.2 Arbeitskreis 2: Soziales, Kultur, dörfliches Zusammenleben<br />

- 36 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Stärken Schwächen Potentiale / Chancen Ziele Maßnahmen<br />

A Image und Identität Image und Identität Image und Identität Imagebildung, Bewahrung der<br />

Identität<br />

1 Es bestehen vier Ortsteile mit jeweiligen<br />

Besonderheiten und besonderen<br />

Traditionen.<br />

Es besteht Bedarf nach Verstärkung<br />

und Symbolisierung der Gemeinsamkeiten<br />

der vier Ortsteile.<br />

Durch die Verstärkung des nach außen<br />

und innen wirksamen „Images“ der<br />

Gemeinde und durch Bewahrung und<br />

Pflege der lokalen und regionalen<br />

Identitäten kann ein wichtiger Beitrag<br />

zur Wahrung der Kultur und zur<br />

gesellschaftlichen Integration geleistet<br />

werden.<br />

Das Image der Gemeinde soll als<br />

Gesamtgemeinde gezielt weiter entwickelt<br />

werden.<br />

Die gemeinsame Identität und die<br />

Vielfalt der Ortsteile sollen gewahrt<br />

bleiben.<br />

Imagebildung, Bewahrung der<br />

Identität<br />

Projekt 1: (Vgl. Kap 5.2.1)<br />

Neues Gemeindewappen für die<br />

gesamte Gemeinde<br />

B Kroatische Sprache und Kultur Kroatische Sprache und Kultur Kroatische Sprache und Kultur Kroatische Sprache und Kultur Kroatische Sprache und Kultur<br />

2 Erfreulich sind die Besinnung und der<br />

Stolz auf die kroatische Sprache und<br />

die kroatische Kultur, die vor allem auch<br />

bei Jugendlichen zu erkennen sind.<br />

Ein Kroatisch-Kurs für Zugezogene in<br />

allen 4 Ortsteilen, der zu Beginn des<br />

Dorferneuerungsprozesses gewünscht<br />

wurde, wurde bereits angeboten.<br />

Die Tamburicagruppe / Hajdenjaki<br />

(<strong>Unterpullendorf</strong>) und die<br />

Tamburicagruppe <strong>Frankenau</strong> tragen<br />

zum Stolz der Gemeinde wesentlich bei.<br />

siehe: http://www.hajdenjaki.at/;<br />

Leider wird in vielen Familien und auch<br />

in den Schulen fast nur deutsch gesprochen!<br />

Die Stärkung des Sprachvermögens in<br />

kroatischer Sprache und der kroatischen<br />

Kultur wird als wesentlich für die<br />

Zukunft der Gemeinde angesehen.<br />

Wichtiges Ziel ist Erhaltung der Zweisprachigkeit.<br />

Projekt 2: (Vgl. Kap 5.2.2)<br />

Besinnung und Stolz auf die<br />

kroatische Sprache und die<br />

kroatische Kultur<br />

Tamburicaunterricht (bereits in Volksschule)<br />

Sprachkurs für Zugezogene<br />

Aufarbeitung der Geschichte des Ortes<br />

und der Umgebung<br />

Probenräume für die Tamburicagruppe<br />

„Hajdenjaki“


C Vier verschiedene Ortsteile,<br />

Vielfalt an Vereinen und<br />

Veranstaltungen<br />

- 37 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Stärken Schwächen Potentiale / Chancen Ziele Maßnahmen<br />

3 Die Ortsteile und Vereine sind vielfältig<br />

und tragen unterschiedliche Qualitäten<br />

und Potentiale für die Entwicklung der<br />

gesamten Gemeinde bei.<br />

Intensität der Zusammenarbeit<br />

der Ortsteile und Vereine, Vielfalt<br />

an Veranstaltungen<br />

Mangelnde Zusammenarbeit<br />

zwischen den 4 Ortsteilen<br />

Bisher hat eine Zusammenarbeit zwischen<br />

den Ortsteilen nicht im erforderlichen<br />

Umfang stattgefunden.<br />

Mangelnde Beteiligung der<br />

Bevölkerung an den Veranstaltungen<br />

Häufig werden die Veranstaltungen von<br />

denselben BürgerInnen besucht. Manche<br />

beteiligen sich nicht am sozialen<br />

Leben in der Gemeinde.<br />

Zusammenhalt- und Zusammenarbeit<br />

zwischen den Ortsteilen<br />

und Vereinen, Veranstaltungen<br />

Die Vielzahl der Vereine und die Vielfalt<br />

der Ortsteile kann als großes Potential<br />

betrachtet werden.<br />

Durch verstärkte Zusammenarbeit<br />

zwischen Ortsteilen und Vereinen kann<br />

eine Integration der Gemeinde erreicht<br />

und Synergien genützt werden.<br />

Zusammenarbeit zwischen den<br />

Ortsteilen und Vereinen, gemeinsame<br />

Veranstaltungen<br />

Eine neue Gemeindehomepage, die es<br />

vielen Akteuren des Gemeinwesens<br />

erlaubt, beizutragen, soll gestaltet<br />

werden. Insbesondere soll auch für die<br />

Jugend „virtueller Raum“ geboten<br />

werden.<br />

Ein gemeinsamer Veranstaltungskalender<br />

soll Überblick bringen und Terminkollisionen<br />

zwischen Veranstaltungen<br />

vermeiden. Auf Synergien mit der<br />

Gestaltung einer neuen Gemeindehomepage<br />

ist zu achten.<br />

Der Zugang zum Internet für alle Bevölkerungsgruppen<br />

soll gefördert werden,<br />

ein Computerkurs, bei dem die Senioren<br />

von den Jüngeren unterrichtet<br />

werden, soll gestaltet werden und zur<br />

Gemeinsamkeit beitragen.<br />

Zusammenarbeit zwischen den<br />

Ortsteilen und Vereinen, gemeinsame<br />

Veranstaltungen<br />

Projekt 3: (Vgl. Kap 5.2.3)<br />

Erstellung einer neuen<br />

Homepage für die Gemeinde (dzt.<br />

http://www.frankenauunterpullendorf.at/)<br />

Projekt 4: (Vgl. Kap 5.2.4)<br />

Gemeinsamer Veranstaltungskalender


- 38 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Stärken Schwächen Potentiale / Chancen Ziele Maßnahmen<br />

D Teambuilding Teambuilding Teambuilding Teambuilding Teambuilding<br />

4 Eine Vielzahl von Angeboten lädt zum<br />

gemeinsamen Tun ein:<br />

• Aktivitäten der Verschönerungsvereine,<br />

Tamburica, Gesangsvereine,<br />

Sportvereine<br />

• Kurse, z.B. Yoga<br />

• Sonntag-Nachmittag-Café und<br />

Vorträge<br />

• Süßmostverkostung<br />

• Nachmittagsbetreuung in kroatischer<br />

Sprache (Kooperation zwischen<br />

Schule und kroatischem<br />

Kulturverein)<br />

Es werden gemeinsame Feste organisiert.<br />

Es bestehen gemeinsame Aktivitäten<br />

der Jugend Groß- und Kleinmutschen.<br />

Förderung des Zusammenhalts und<br />

der Zusammenarbeit zwischen den<br />

Ortsteilen<br />

Durch gemeinsame Veranstaltungen,<br />

Feste, … etc. kann ein neues Bewusstsein<br />

für das „Gemeinsame“ entstehen.<br />

Steigerung der Attraktivität der<br />

Veranstaltungen<br />

Es sollen Überlegungen angestellt<br />

werden, wie man auch weitere / neue<br />

Bevölkerungsgruppen für die Teilnahme<br />

an Veranstaltungen in der Gemeinde<br />

begeistern und einbinden kann.<br />

Es besteht Hoffnung, dass aus der<br />

Generation, die in jüngerer Zeit gemeinsam<br />

in die Schule gegangen ist, jetzt<br />

auch mehr Gemeinsames gestalten<br />

kann.<br />

„Gemeinsames Tun“ – ortsteilübergreifend,<br />

evtl. mit Nachbargemeinden – soll<br />

gefördert werden.<br />

Das Handeln als „Gesamtgemeinde“<br />

soll verstärkt werden.<br />

Die weitere Integration der Ortsteile soll<br />

unterstützt werden.<br />

Der Besuch von Veranstaltungen in den<br />

jeweils anderen Ortsteilen soll angeregt<br />

werden.<br />

Unterschiedliche Kurse sollen initiieret<br />

werden.<br />

Das traditionsreiche Theaterspiel soll<br />

wieder belebt werden.<br />

Auch das gemeinsame Straßenkehren<br />

wird vermisst.<br />

Projekt 5: (Vgl. Kap 5.2.5)<br />

„Teambuilding“der Ortsteile<br />

durch Entwicklung gemeinsamer,<br />

ortsteilübergreifender Projekte<br />

und Veranstaltungen<br />

Gemeinsame Veranstaltungen im<br />

Zusammenhang mit der Dorferneuerung<br />

Gemeinsamer „Muttertag“<br />

Gesprächsrunden<br />

Frauencafé<br />

Gemeinsame Ausflüge<br />

„Singletreffen“ – für alle Lebensalter<br />

Zusammenkommen nach der Kirche<br />

Projekt 5: (Vgl. Kap 5.2.5)<br />

Qualitätsverbesserung(en) der<br />

Veranstaltungen, Verbesserung<br />

der kulturellen Angebote<br />

E Vereinswesen Vereinswesen Vereinswesen Stärkung des Vereinswesens Stärkung des Vereinswesens<br />

5 Es besteht eine Vielzahl an Vereinen,<br />

die wertvolle Arbeit für das Gemeinwesen<br />

leisten und zur Integration der<br />

Ortsteile der Gemeinde wesentlich<br />

beitragen,<br />

Die gezielte Unterstützung und Stärkung<br />

der Vereine bietet gute Möglichkeiten,<br />

den Zusammenhalt der Gemeindebevölkerung<br />

zu fördern, Traditionen<br />

zu pflegen und einen wichtigen zur<br />

Lösung der räumlichen Probleme zu<br />

leisten.<br />

Die Aktivitäten der Vereine sollen<br />

weiterhin unterstützt und nach Möglichkeit<br />

gestärkt werden<br />

Förderung des Zusammenhalts in der<br />

Jugend (z.B. Tamburica, Chor)<br />

Projekt 5: (Vgl. Kap 5.2.5)<br />

Verstärkte Zusammenarbeit der<br />

bestehenden Vereine<br />

Gemeinsamer Feuerwehrball<br />

Theatergruppe


- 39 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Stärken Schwächen Potentiale / Chancen Ziele Maßnahmen<br />

F Gesundheit Gesundheit „Gesunde Gemeinde“ „Gesunde Gemeinde“ „Gesunde Gemeinde“<br />

6 Die Erhaltung der Gesundheit der<br />

Bevölkerung ist eine zentrale gesellschaftliche<br />

Herausforderung. Insbesondere<br />

der ländliche Raum bietet dazu<br />

reiche Möglichkeiten. Die Gemeinde ist<br />

mit ihrem Anteil an der Therme Lutzmannsburg-<strong>Frankenau</strong><br />

in diesem<br />

Zusammenhang besonders gefordert.<br />

Die Gesundheit der Gemeindebevölkerung<br />

– („Gesund bleiben!“) soll gesichert<br />

werden, die regionalen Potentiale (u.a.<br />

Therme, Fahrradfahren, Wandern usf.)<br />

sollen gezielt eingebunden werden.<br />

Veranstaltungen und Vorträge zu<br />

Fragen der Gesundheit<br />

Gemeinsame sportliche Aktivitäten:<br />

Nordic Walken, Wandertag, etc.<br />

G Gesprächskultur Gesprächskultur Gesprächskultur Gesprächskultur Gesprächskultur<br />

8 Die Gesprächsfähigkeit ist immer<br />

wieder gefährdet und bedarf einer<br />

besonderen Pflege.<br />

Eine gute Gesprächskultur zwischen<br />

den BewohnerInnen, mit und in der<br />

Gemeindevertretung ist eine wichtige<br />

Voraussetzung für eine gute Planungskultur.<br />

Die Gesprächskultur soll gewahrt<br />

werden – in Ruhe soll über Gemeinsames<br />

gesprochen werden, jede(r) soll<br />

zum Reden kommen.<br />

H Eigeninitiative Eigeninitiative Stärkung der Eigeninitiative Stärkung der Eigeninitiative Stärkung der Eigeninitiative<br />

9 In hohem Maß tragen die BewohnerInnen<br />

der Gemeinde zur guten Entwicklung<br />

der Gemeinde mit ihren<br />

Eigeninitiativen bei!<br />

Die Eigeninitiative der BewohnerInnen<br />

ist – vor allem auch in Zeiten schrumpfender<br />

Gemeindebudgets - gefragt.<br />

(„Wir alle sind die Gemeinde“!)<br />

Die Eigeninitiative der BewohnerInnen<br />

soll gestärkt werden.<br />

Dank und Anerkennung aussprechen)<br />

I Demografischer Wandel Demografischer Wandel Demografischer Wandel Demografischer Wandel Demografischer Wandel<br />

Die Einwohnerzahl in <strong>Frankenau</strong>-<br />

<strong>Unterpullendorf</strong> stagniert;<br />

(Lutzmannsburg hat leichtes Bevölkerungsplus).<br />

Es besteht eine Überalterung<br />

der Bevölkerung; die Jungen<br />

ziehen häufig weg und melden sich z.B.<br />

in Wien an.<br />

Der demografische Wandel umfasst<br />

folgende Phänomene: zunehmende<br />

Alterung der Bevölkerung, Zu- oder<br />

Abwanderung, zunehmende Vereinzelung<br />

und Singularisierung (kleinere<br />

Haushalte). Für den ländlichen Raum<br />

stellen die Veränderungen riesige<br />

Herausforderungen und erfordern<br />

gezielte Anstrengungen auf kommunaler<br />

und regionaler Ebene.<br />

Zuwanderung soll gezielt ermöglicht<br />

werden.<br />

Die Abwanderung soll nach Möglichkeit<br />

gebremst werden und die Menschen<br />

motiviert werden, ihren Lebensmittelpunkt<br />

im Burgenland zu wählen.


- 40 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Stärken Schwächen Potentiale / Chancen Ziele Maßnahmen<br />

10 Ältere Menschen Ältere Menschen Ältere Menschen Aktivitäten und Angebote für altere<br />

Menschen<br />

Gezielt sollen Aktivitäten für ältere<br />

Menschen und korrespondierende<br />

Räumlichkeiten gestaltet werden.<br />

Spezifische Betreuungsangebote für<br />

ältere Menschen sollen geschaffen<br />

werden.<br />

Die Nachbarschaftshilfe - Betreuung<br />

und Hilfe für ältere, kränkliche Personen<br />

– soll gefördert werden.<br />

Standorte für betreubares / betreutes<br />

Wohnen 2 für ältere GemeindebürgerInnen<br />

sollen entwickelt werden und<br />

differenzierte Angebot je nach Mobilität<br />

der älteren Menschen unterstützt<br />

werden.<br />

Das Generationen-übergreifende<br />

Wohnen soll als Möglichkeit zur Integration<br />

genutzt werden.<br />

Eine Tagesheimstätte für Senioren soll<br />

als Angebot geprüft und weiter entwickelt<br />

werden.<br />

2 Beispiel Gemeinde Pöttsching, vgl. http://www.poettsching.at/ bzw. http://www.poettsching.at/system/web/gelbeseite.aspx?menuonr=220143196&detailonr=220134793<br />

Aktivitäten und Angebote für altere<br />

Menschen<br />

Projekt 6: (Vgl. Kap 5.2.6)<br />

Schaffung von Angeboten und<br />

Aktivitäten für die ältere<br />

Bevölkerung<br />

Altenbetreuung, Schaffung von<br />

Räumlichkeiten<br />

Seniorenzentrum als Diskussionsraum<br />

(ggf. in Kombination mit einem Jugendzentrum)


11 Aktive Integration neuer<br />

GemeindebürgerInnen<br />

- 41 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Stärken Schwächen Potentiale / Chancen Ziele Maßnahmen<br />

Die aktive Integration neuer GemeindebürgerInnen<br />

funktioniert grundsätzlich<br />

gut.<br />

J Soziale Infrastruktur &<br />

Bildungsinfrastruktur<br />

11 Die Einrichtung eines gemeinsamen<br />

Kindergartens kann als beispielhafte<br />

Lösung, welche das wechselseitige<br />

Kennenlernen und die gemeinsame<br />

gesellschaftliche Entwicklung wesentlich<br />

fördert, als besonderer Erfolg<br />

benannt werden.<br />

Mangelnde Integration der<br />

Zugezogenen<br />

Die neu zugezogenen BewohnerInnen<br />

sind nur teilweise in der Gemeinde aktiv<br />

bzw. in das Gemeindeleben integriert.<br />

Soziale Infrastruktur &<br />

Bildungsinfrastruktur<br />

Es wird in Zukunft nicht mehr möglich<br />

sein, alle Einrichtungen in jeder Ortschaft<br />

anzubieten. In diesem Zusammenhang<br />

stellt sich auch die Frage der<br />

Nachnutzung der öffentlichen Gebäude<br />

und Einrichtungen<br />

3 Beispiel Gemeinde Neutal, vgl. http://www.neutal.at/gemeinde/<br />

Zuwanderung und Integration Aktive Integration neuer<br />

GemeindebürgerInnen<br />

Durch gemeinsame Veranstaltungen,<br />

Feste, Begrüßungsabende, etc. können<br />

die neuen BürgerInnen in das Gemeindeleben<br />

eingeführt und aktiviert werden.<br />

Soziale Infrastruktur &<br />

Bildungsinfrastruktur<br />

Die Sicherung der sozialen Infrastruktur<br />

und der Bildungsinfrastruktur ist gemeinsam<br />

mit der Sicherung von Mobilität<br />

und Nahversorgung ein Kernproblem<br />

der Raumentwicklung, insbesondere<br />

der Entwicklung ländlicher Räume.<br />

Der gesellschaftliche und demografische<br />

Wandel (Alterung, Wanderung,<br />

Vereinzelung) verschärft die Fragestellung.<br />

Maßgeschneiderte Lösungsansätze<br />

und Strategien sind gefragt und<br />

stellen ein Entwicklungspotential dar.<br />

Die „Abkapselung“ der Menschen soll<br />

reduziert und die Integration gefördert<br />

werden.<br />

Möglichkeiten sollen geschaffen werden,<br />

um einander zu treffen.<br />

Kontakt halten und das „Zusammen-<br />

Kommen“ sowie entsprechende Eigeninitiativen<br />

sollen gefördert werden.<br />

Sicherung der sozialen<br />

Infrastruktur &<br />

Bildungsinfrastruktur<br />

Ortsteil-, gemeindeübergreifende<br />

Überlegungen sind erforderlich, in<br />

diesem Zusammenhang wird z.B. eine<br />

gemeinsame Kinderkrippe nach dem<br />

Beispiel Neutal genannt.<br />

Bestehende räumliche Strukturen und<br />

öffentliche Gebäude sollen besser<br />

genutzt werden - dazu sind gute Ideen,<br />

die auch die Organisation gefragt.<br />

Gemeinsame soziale Einrichtungen<br />

(Infrastrukturen) sollen nicht nur für die<br />

Gesamtgemeinde überlegt werden,<br />

sondern. auch mit Nachbargemeinden<br />

abgestimmt werden. Dies gilt u.a für die<br />

Altenbetreuung.<br />

Aktive Integration neuer<br />

GemeindebürgerInnen<br />

Sicherung der sozialen<br />

Infrastruktur &<br />

Bildungsinfrastruktur<br />

Projekt 7: (Vgl. Kap 5.2.7)<br />

Schaffung eines Gemeindeschulzentrums<br />

durch Zusammenlegung<br />

der beiden Volksschulen<br />

Erstellung eines Gesamtkonzeptes<br />

für die soziale Infrastruktur und<br />

Bildungsinfrastruktur<br />

Verteilung der Angebote / Einrichtungen<br />

auf die Ortsteile – Schwerpunktsetzungen<br />

Ortsteilübergreifende Kinderkrippe 3


- 42 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Stärken Schwächen Potentiale / Chancen Ziele Maßnahmen<br />

Die Volksschule sowie der Kindergarten<br />

sichern die Betreuung der Kinder bis<br />

zum 10. Lebensjahr.<br />

Die Zahl an Schulkindern ist rückgängig<br />

und gefährdet den Schulstandort.<br />

Eine Zusammenlegung der beiden<br />

Volksschulen (<strong>Unterpullendorf</strong> und<br />

<strong>Frankenau</strong>) zu einem „Gemeindeschulzentrum“<br />

wird als positiv angesehen. Im<br />

Kindergarten funktioniert die Gemeinschaft<br />

unter den Kindern sehr gut; in der<br />

Schule werden sie wieder getrennt, was<br />

viele Jugendliche bedauern („einander“<br />

kennen lernen“!).<br />

Die Erhaltung der Volksschule und des<br />

Kindergartens sowie der Nachmittagsbetreuung<br />

der Kinder ist ein vorrangiges<br />

Ziel in der Gemeinde.<br />

Zusammenlegung der Volksschulen zu<br />

einem „Gemeindeschulzentrum“<br />

(„einander kennenlernen“) -: Zusammenlegung<br />

der beiden Volksschulen in<br />

<strong>Frankenau</strong> und <strong>Unterpullendorf</strong><br />

K Beziehungen zu den Nachbarn Beziehungen zu den Nachbarn Beziehungen zu den Nachbarn Beziehungen zu den Nachbarn Beziehungen zu den Nachbarn<br />

12 Die Beziehungen zu den Nachbargemeinden<br />

und zum ungarischen<br />

Nachbarn sind gut.<br />

Eine weitere Grenzübertrittsstelle<br />

Österreich-Ungarn soll als Ziel verfolgt<br />

werden.<br />

Projekt 8: (Vgl. Kap 5.2.8)<br />

Verbesserung der Beziehungen<br />

zum ungarischen Nachbarn (z.B.<br />

durch Ausbau des Radwegenetzes)


3.3 Arbeitskreis 3: Wirtschaft, Versorgung, Tourismus<br />

- 43 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Die besten Chancen für die Gemeinde werden in den Diskussionsrunden des Arbeitskreises 3 im Tourismus gesehen.<br />

Die herausragenden landschaftlichen Qualitäten, die guten klimatischen Bedingungen, die guten Umweltqualitäten,<br />

das reiche kulturelle Erbe, die Zweisprachigkeit, die kulinarischen Qualitäten in Verbindung mit der Zugehörigkeit zu<br />

einer Genuss- und Thermenregion, die Nachbarschaft zu Ungarn, die guten verkehrsgeografischen Gegebenheiten<br />

und die Gastfreundlichkeit der Bevölkerung eröffnen gute Chancen im Tourismus.<br />

Folgende Ziele wurden formuliert:<br />

1. Stärkung des Tourismus und der Thermenregion<br />

2. Bessere Vermittlung der kulturellen Gegebenheiten (u.a. Römerfunde)<br />

3. Sicherung der Gastronomie<br />

4. Pflege und Ausbau des Wander- und Radwegenetzes<br />

5. Sicherung der Nahversorgung


3.3 Arbeitskreis 3: Wirtschaft, Versorgung, Tourismus<br />

- 44 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Stärken Schwächen Potentiale / Chancen Ziele Maßnahmen<br />

A Tourismus Tourismus Tourismus Stärkung des Tourismus Stärkung des Tourismus<br />

Die Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

ist Bestandteil einer Thermen- und<br />

Genussregion mit hervorragenden<br />

landschaftsräumlichen Qualitäten.<br />

Die Gemeinde ist Mitglied in der Genussregion<br />

„Kästen & Nuss“ – es bestehen<br />

jedoch zu geringe Kapazitäten bei<br />

Kastanien und Nüssen.<br />

Als Beispielregion kann das steirische<br />

Vulkanland benannt werden.<br />

Es bestehen gute Möglichkeiten für<br />

touristische Entwicklung.<br />

Der Ausbau und die Stärkung des<br />

Tourismus ist ein vorrangiges Ziel der<br />

Gemeinde.<br />

Projekt 1: (Vgl. Kap 5.3.1)<br />

Erstellung eines Tourismuskonzeptes<br />

‐ Koordination und Kooperation der<br />

Tourismusverbände<br />

‐ Erstellung eines Tourismuskonzeptes<br />

auf interkommunaler /<br />

regionaler Ebene<br />

1 Thermenregion Thermenregion Thermenregion Stärkung der Thermenregion Stärkung Thermenregion<br />

Die Therme Lutzmannsburg-<strong>Frankenau</strong><br />

ist im regionalen Kontext als große<br />

Stärke anzusehen.<br />

Die Finanzkrise 2009/2010, die vor<br />

allem auch das ungarische Nachbarland<br />

betroffen hat für zu einem geringeren<br />

Anteil an ungarischen Gästen in der<br />

Therme.<br />

Die St. Martins-Therme in Frauenkirchen<br />

stellt eine zusätzliche Konkurrenz<br />

werden.<br />

Die Therme Lutzmannsburg-<strong>Frankenau</strong><br />

bietet für die weitere touristische Entwicklung<br />

ein großes Potential.<br />

Die räumlichen Entwicklungsmöglichkeiten<br />

im Zusammenhang mit der<br />

Therme Lutzmannsburg-<strong>Frankenau</strong><br />

sollen genutzt werden.<br />

2 Kulturelle Besonderheiten Kulturelle Besonderheiten Kulturelle Besonderheiten Bessere Vermittlung der kulturellen<br />

Besonderheiten<br />

Römerfunde <strong>Frankenau</strong>: 25 ha landwirtschaftliche<br />

Fläche wurden unter Denkmalschutz<br />

gestellt.<br />

Dieser Fund könnte in Zukunft verstärkt<br />

für den Tourismus genutzt werden.<br />

Das Römerlager war ein Holzbau –<br />

könnte zu einem Teil rekonstruiert<br />

werden und wäre touristisch interessant.<br />

Ein eigener Themenprospekt über die<br />

Geschichte der Römer in der Region<br />

könnte erstellt werden.<br />

Die Römerfunde in <strong>Frankenau</strong> stellen<br />

eine gute Möglichkeit zur weiteren<br />

Profilbildung und touristischen Entwicklung<br />

dar.<br />

Es ist zu überlegen, wie die Funde aus<br />

der Römerzeit (Siedlung / Militärlager)<br />

anschaulich präsentiert und vermittelt<br />

werden können besser vermarktet<br />

werden können. Synergien mit der<br />

Bernsteinstraße sind zu nutzen und<br />

entsprechende Konzepte zu entwickeln.<br />

Bessere Vermittlung der kulturellen<br />

Besonderheiten<br />

Projekt 2: (Vgl. Kap 5.3.2)<br />

Bessere Vermarktung der<br />

kulturellen Besonderheiten, z.B.<br />

Römerfunde<br />

„Mittelpunktsteines“ in <strong>Unterpullendorf</strong><br />

Gestaltung eines Aussichtsturmes<br />

Kleinmutschen


- 45 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Stärken Schwächen Potentiale / Chancen Ziele Maßnahmen<br />

3 Gastronomie Gastronomie Gastronomie Sicherung der Gastronomie Sicherung der Gastronomie<br />

Derzeit ist die gastronomische Entwicklung<br />

in der Gemeinde rückläufig. Auch<br />

die bestehenden Privatpensionen<br />

werden wenig in Anspruch genommen.<br />

Die Sicherung und weitere Entwicklung<br />

der Gastronomie und der Beherbergungsbetriebe<br />

hat im Zusammenhang<br />

mit der weiteren touristischen Entwicklung<br />

Bedeutung.<br />

Verbesserung der Qualität der<br />

Gastronomiebetriebe<br />

Ähnlich wie bei den Nahversorgern ist<br />

auch im Gaststättenwesen die Initiative<br />

privater Unternehmer gefordert. Da aber<br />

Gasthäuser und Heurige wichtige<br />

Einrichtungen der Kommunikation in<br />

einer Gemeinde darstellen, ist deren<br />

Erhaltung anzustreben.<br />

4 Wege Wege Wege Rad- und Wanderwege Rad- und Wanderwege<br />

Es besteht ein gutes Grundnetz an<br />

Radwegen.<br />

Die Beschilderung bei Radwegen ist<br />

teilweise unzureichend.<br />

Der weitere, gezielte Ausbau des Rad-<br />

und Wanderwegenetzes bietet Chancen<br />

für die Verstärkung der touristischen<br />

Entwicklung.<br />

Eine bessere Vermarktung des Radwegenetzes<br />

ist wichtig.<br />

Eine Verbesserung der Beschilderung,<br />

beispielsweise durch gebrannte Kacheln<br />

im Bereich der Bernsteinstraße und eine<br />

symbolische Abbildung der Region, etc.<br />

wäre überlegenswert.<br />

Die Beschilderung bei Radwegen ist<br />

gezielt zu verbessern, ebenso die<br />

Wegeführung der Radwege, die an der<br />

Ortschaft vorbeiführen (die Ortschaften<br />

sollen erlebt werden können.<br />

Die Wege sollen zweisprachig angeschrieben<br />

werden.<br />

Die Radwege sollen nach Möglichkeit<br />

stärker gereinigt werden<br />

Raststätten für RadfahrerInnen sollen<br />

verstärkt gestaltet werden.<br />

Eine Themenwanderweg bezogen auf<br />

archäologischen Sensationsfund<br />

Römersiedlung soll gestaltet werden.,<br />

Bsp. Unterrabnitz, Mittelalterdorf<br />

Projekt 3: (Vgl. Kap 5.3.3)<br />

Verbesserung der Qualität der<br />

Rad- und Wanderwege<br />

Erhaltung und Beschilderung der Rad-<br />

und Wanderwege<br />

Sanierung des 4-sprachigen Waldlehrpfad<br />

<strong>Frankenau</strong><br />

Aktivierung des Skaterweges <strong>Frankenau</strong><br />

Errichtung eines Fitnessparcours in<br />

<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Verbesserung und Ergänzung des<br />

Wanderwegenetzes, z.B. alter Maria<br />

Zeller-Weg (<strong>Unterpullendorf</strong>)


- 46 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Stärken Schwächen Potentiale / Chancen Ziele Maßnahmen<br />

B Nahversorgung Nahversorgung Nahversorgung Sicherung der Nahversorgung Sicherung der Nahversorgung<br />

5 Die Nahversorgung ist insbesondere in<br />

ländlichen Räumen gefährdet.<br />

Die Sicherung der Nahversorgung ist –<br />

gemeinsam mit der Sicherung der<br />

Mobilität und der Sicherung der Bildungs-<br />

sowie der sozialen Infrastruktur –<br />

eine weitere große Herausforderung für<br />

ländliche Räume. Das intensive Zusammenwirken<br />

von öffentlicher Hand<br />

und Privaten ist gefordedrt.<br />

Auch wenn dieses Ziel von der Initiative<br />

Privater abhängt, ist es als wichtige<br />

Voraussetzung für ein zufriedenstellendes<br />

Gemeinwesen zu sehen. Nicht alle<br />

Bevölkerungsschichten sind mobil und<br />

daher auf Nahversorger angewiesen.<br />

Verschiedene Alternativen zur Nahversorgung<br />

sollen überlegt werden (mobile<br />

Nahversorger, Online-Bestellung via<br />

Internet, Gemeindeservice usf.)<br />

Projekt 4: (Vgl. Kap 5.3.4)<br />

Sicherstellung der<br />

Nahversorgung in allen Ortsteilen<br />

Konzepterstellung


- 47 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

3.4 Arbeitskreis 4: Jugend<br />

Die Ergebnisse der Diskussionsrunde werden hier ungekürzt aufgelistet um zu zeigen, dass die Analyse der Stärken und Schwächen der Gemeinde, der Anliegen und Wünsche der<br />

jungen Gemeindebürger sich von jenen der Erwachsenen nur unwesentlich unterscheidet. Daher ist es auch sehr wichtig, dass die Jugendlichen verstärkt in die Gemeindepolitik<br />

einbezogen werden.<br />

Stärken Schwächen Potentiale / Chancen Ziele Maßnahmen<br />

Als Stärken der Gemeinde, bestehende<br />

Einrichtungen und organisatorische<br />

Gegebenheiten, die erhaltenswert sind,<br />

wurden angeführt<br />

‐ Die bestehenden Sport- und<br />

Spielplätze<br />

‐ Der Bereich um Biotop / Teich<br />

und Pavillon, ist ein wichtiger<br />

Treffpunkt der Jugend.<br />

‐ Ebenso die „Gora“.<br />

‐ In der Gemeinde bestehen zahlreiche<br />

Vereine, in denen auch<br />

die Jugend tätig ist.<br />

‐ Die Verschönerungsvereine<br />

leisten einen großen Beitrag für<br />

ein schönes Ortsbild (gepflegte<br />

Grünflächen).<br />

‐ Die Kroatische Kultur stellt eine<br />

Besonderheit in der Gemeinde<br />

dar und muss unbedingt gepflegt<br />

und erhalten werden.<br />

‐ Die Folkloregruppe<br />

„Hajdenjaki“, in der die Jugendlichen<br />

bei Tanz und Tamburica<br />

zusammen kommen, ist eine<br />

wichtige Institution für die Jungen<br />

und bringt Renommee für die<br />

Gemeinde.<br />

‐ Die Feste, die in der Gemeinde<br />

veranstaltet werden, finden Anklang.<br />

Als Schwächen in der Gemeinde<br />

wurden angeführt<br />

‐ Die Kroatische Sprache wird<br />

unter den Jugendlichen immer<br />

weniger gesprochen und es besteht<br />

die Gefahr, dass sie verloren<br />

geht.<br />

‐ Es gibt zu wenig kulturelle<br />

Angebote in der Gemeinde.<br />

‐ Es besteht Rivalität zwischen<br />

den Ortsteilen und es gibt keine<br />

gemeinschaftlichen Projekte<br />

der Ortsteile.<br />

‐ Der Zutritt zu den Jugendclubs<br />

ist nicht gegeben (Schlüssel für<br />

alle wird gefordert).<br />

‐ Die Zeiten der Messe sind für<br />

Jugendliche ungünstig (zu „zeitig“).<br />

‐ Es besteht (zu) viel Verkehr auf<br />

den Hauptstraßen.<br />

‐ Das Gasthaus Frühwirth wird<br />

von den Jugendlichen nicht gerne<br />

besucht.<br />

‐ Die Möglichkeiten für Gymnastik<br />

in den beiden Schulen sind unzureichend<br />

(Turnsäle sind zu klein.<br />

Gerade für Kinder ist Bewegung<br />

aber wichtig).<br />

Zusammenfassung<br />

Zusammenfassend können folgende<br />

Potentiale und Chancen benannt<br />

werden:<br />

Kroatische Sprache, Folklore, Feste<br />

Zusammenarbeit zwischen den Ortsteilen<br />

Integration der Bildungsinfrastruktur<br />

Natur und Landschaft<br />

„Raum“ für die Jugend (Räumlichkeiten)<br />

Partizipation, Mitsprache<br />

Herausforderungen / Wünsche für<br />

die Zukunft:<br />

‐ Ein Jugendraum in<br />

<strong>Unterpullendorf</strong> besteht noch<br />

nicht; in den anderen Ortsteilen<br />

sind Räumlichkeiten für die<br />

Jugendlichen vorhanden.<br />

‐ Eine Zusammenlegung der<br />

beiden Volksschulen (<strong>Unterpullendorf</strong><br />

und <strong>Frankenau</strong>) wäre<br />

nötig. Im Kindergarten funktioniert<br />

die Gemeinschaft unter den Kindern<br />

sehr gut; in der Schule werden<br />

sie wieder getrennt, was<br />

viele Jugendliche bedauern.<br />

(„einander“ kennen lernen!)<br />

‐ Es müssen mehr Anstrengungen<br />

unternommen werden, um<br />

die kroatische Sprache auch bei<br />

den Jugendlichen weiter leben zu<br />

lassen.<br />

‐ Eine Förderung der Studierenden<br />

durch Fahrtkostenzuschüsse<br />

für die Fahrt von Wien<br />

wird gewünscht, da man sich dies<br />

nicht jedes Wochenende leisten<br />

kann und daher nicht in der Gemeinde<br />

ist.<br />

‐ Teambuilding ist gefragt!<br />

‐ Ein Jugendparlament soll installiert<br />

werden, damit die Jugendli-<br />

Folgende Maßnahmen und Projekte<br />

sollen auf Wunsch der Jugendlichen<br />

vorrangig realisiert werden<br />

Jugendraum in <strong>Unterpullendorf</strong>:<br />

Die Gemeindevertreter weisen darauf<br />

hin, dass sowohl ein Raum, als auch die<br />

finanziellen Mittel bereit stehen. Allerdings<br />

müssen die Jugendlichen – wie<br />

es auch in den anderen Ortsteilen<br />

erfolgt ist – selber aktiv werden und an<br />

Umbau und Gestaltung mitwirken. Nur<br />

so gelingt es, dass die Räumlichkeiten<br />

von den Jugendlichen auch geschätzt<br />

und gepflegt werden und als eigene<br />

Leistung gesehen werden.<br />

‐ Eine eigene Internetseite der<br />

Jugend wird gewünscht (mit<br />

Fotos, Berichten zu Aktivitäten<br />

der Jugendliche etc.).<br />

‐ Ein (Beach)-Volleyball-Platz wird<br />

gewünscht, weil der vor allem die<br />

Jugend anspricht und man sich<br />

gemeinsam sportlich betätigen<br />

kann.<br />

‐ Gemeinsame Veranstaltungen,<br />

Ausflüge, etc. der Jugendlichen<br />

aller Ortsteile (auch gemeinsam<br />

mit Älteren und mit bestehenden<br />

Vereinen) sollen organisiert<br />

werden.<br />

‐ Terminabstimmung und<br />

Gestaltung eines Veranstal-


‐ Auch die noch gelebten Bräuche<br />

sind für das Gemeindeleben<br />

wichtig.<br />

‐ Förderung der Studierende:<br />

Das Semesterticket der Gemeinde<br />

unterstützt die Studierenden.<br />

‐ Der Discobus am Wochenende<br />

ist von Vorteil für die Jugendlichen.<br />

‐ Die bestehenden Jugendräume<br />

in den 3 Ortsteilen <strong>Frankenau</strong>,<br />

Groß- und Kleinmutschen werden<br />

von den Jugendlichen sehr gut<br />

angenommen.<br />

‐ In der Gemeinde besteht eine<br />

Vielzahl an Radfahrwegen.<br />

‐ Der gemeinsame Kindergarten<br />

für alle 4 Ortsteile in Kleinmutschen<br />

wird von den Jugendlichen<br />

positiv gesehen.<br />

‐ Die „Mlikarnica“, ein Lokal in<br />

<strong>Unterpullendorf</strong>, ist ein beliebter<br />

Treffpunkt der Jugendlichen.<br />

‐ Ebenso werden die Heurigen<br />

gerne besucht.<br />

‐ Das ruhige Landleben wird auch<br />

von den Jugendlichen geschätzt.<br />

- 48 -<br />

chen mehr Mitspracherecht in der<br />

Gemeinde erhalten.<br />

‐ Bessere Information über<br />

Veranstaltungen und Koordination<br />

der Termine der<br />

Veranstaltungen sollte erfolgen.<br />

‐ Eine Gemeinde-Homepage wäre<br />

von Vorteil. Die Herausforderung<br />

dabei ist nicht die Erstellung,<br />

sondern die Aktualisierung der<br />

Inhalte und die Wartung.<br />

Die Jugendlichen wollen dabei<br />

eine eigene Internetseite gestalten.<br />

‐ Neugestaltung der Spielplätze<br />

‐ Sichere Verkehrsübergänge<br />

(Zebrastreifen), beispielsweise<br />

bei den Schulen, wären von Vorteil.<br />

‐ Ein (Beach)-Volleyball-Platz<br />

wird gewünscht.<br />

‐ Gemeinsame, ortsteilübergreifende<br />

Aktivitäten und Veranstaltungen<br />

z.B. „Juxturniere“ im<br />

Fußball, würden die Jugendlichen<br />

zusammenbringen. Auch Ältere<br />

sollten mehr in die Aktivitäten der<br />

Jugendlichen eingebunden werden.<br />

Veranstalter könnten die bestehenden<br />

Vereinen sein (z.B. die<br />

Freiwillige Feuerwehr).<br />

‐ TouristInnen, die beispielsweise<br />

in die Therme oder Hotels in<br />

Lutzmannsburg kommen, sollen<br />

durch Plakate, Broschüren, Veranstaltungskalender<br />

auf Aktivitäten<br />

und Besonderheiten in der<br />

Gemeinde <strong>Frankenau</strong>s-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

aufmerksam gemacht<br />

werden.<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

tungskalenders, damit man<br />

rechtzeitig über die Veranstaltungen<br />

informiert ist.<br />

‐ Auf die Kroatische Kultur soll<br />

mehr geachtet werden und mit<br />

den Kindern auch kroatisch gesprochen<br />

werden (Wir sind stolz<br />

darauf, Burgenland-KroatInnen<br />

zu sein!)<br />

‐ Ein „Jugendparlament“ würde<br />

Sinn machen; die Jungen sollen<br />

die Möglichkeit bekommen, Ihre<br />

Anliegen der Gemeindevertretung<br />

vorzubringen (beispielsweise 2<br />

Mal pro Jahr!)


- 49 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Stärken Schwächen Potentiale / Chancen Ziele Maßnahmen<br />

1 Jugend & Demokratie Jugend & Demokratie Jugend & Demokratie Jugend & Demokratie Jugend & Demokratie<br />

Die Jugend bringt sich teilweise aktive<br />

in das Gemeindegeschehen ein und<br />

vermittelt eine kritische Perspektive.<br />

Die verstärkte Einbindung der Jugend<br />

und die Ermöglichung ihrer Teilhabe am<br />

politischen und gesellschaftlichen<br />

Geschehen wird als wichtiges Potential<br />

erkannt.<br />

Die Einbindung der Jugend in die<br />

gesellschaftliche und räumliche Entwicklung<br />

soll befördert werden.<br />

Projekt 1: (Vgl. Kap 5.4.1)<br />

Einrichtung eines<br />

Jugendparlaments<br />

2 Räumlichkeiten & Feste Räumlichkeiten & Feste Räumlichkeiten & Feste Räumlichkeiten & Feste Räumlichkeiten & Feste<br />

Die bestehenden Jugendräume in den 3<br />

Ortsteilen <strong>Frankenau</strong>, Groß- und Kleinmutschen<br />

werden von den Jugendlichen<br />

sehr gut angenommen.<br />

In <strong>Unterpullendorf</strong> fehlen Räumlichkeiten<br />

für die Zusammenkunft der<br />

Jugend. Die Gemeindevertreter weisen<br />

in diesem Zusammenhang darauf hin,<br />

dass sowohl ein Raum, als auch die<br />

finanziellen Mittel bereit stehen. Allerdings<br />

müssen die Jugendlichen – wie<br />

es auch in den anderen Ortsteilen<br />

erfolgt ist – selber aktiv werden und an<br />

Umbau und Gestaltung mitwirken. Nur<br />

so gelingt es, dass die Räumlichkeiten<br />

von den Jugendlichen auch geschätzt,<br />

gepflegt und als eigene Leistung gesehen<br />

werden.<br />

Selbstorganisation und Eigenverantwortung<br />

der Jugend stellen ein großes<br />

Potential dar, das es auszubauen gilt.<br />

Der Wunsch nach Räumlichkeiten für<br />

die Jugend in <strong>Unterpullendorf</strong> soll<br />

unterstützt werden.<br />

Es sollen infrastrukturelle Möglichkeiten<br />

zum Feiern selbstorganisierte Fest<br />

bereitgesellt werden.:<br />

3 Förderung Förderung Förderung Förderung Förderung<br />

Eine aktive Jugend ist gemeinsam mit<br />

den natürlichen und kulturellen Ressourcen<br />

eine für die weitere Entwicklung<br />

der Gemeinde unverzichtbare<br />

Ressource.<br />

Die Aktivitäten der Jugend sollen gezielt<br />

gefördert werden.<br />

Projekt 2: (Vgl. Kap 5.4.2)<br />

Räumlichkeiten für die Jugend in<br />

<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Projekt 3: (Vgl. Kap 5.4.3)<br />

Verstärkte Förderung der<br />

Studierenden


4. Dorferneuerungsleitbild<br />

- 50 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Aufbauend auf die in den Arbeitskreisen formulierten Ziele (Vgl. Kapitel 3.) sowie bestehende Konzepte wurde das<br />

Leitbild formuliert, das eine Vorgabe für die weitere Entwicklung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>s und die geplanten<br />

Projekte sein soll!<br />

Die Gemeinde muss sich positionieren, sich klar darüber werden, wo ihre Stärken liegen, die es auszubauen gilt, und<br />

wo Schwächen bestehen, die verändert / verbessert werden sollen.<br />

Bereits in der Analysephase wurden Fragen diskutiert wie:<br />

• Wofür steht <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>?<br />

• Welches Motto können wir finden?<br />

• Wie kann <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> in 10 Jahren aussehen?<br />

Noch heute, fast 40 Jahre nach der Gemeindezusammenlegung, die 1971 stattfand, agieren die Ortsteile sehr eigenständig.<br />

In jedem Ortsteil besteht eine aktive freiwillige Feuerwehr und ein Ortsvorsteher / Ortsvorsteherin kümmert<br />

sich um die Anliegen der Bürger. Daher war es auch nicht verwunderlich, dass bei den ersten Überlegungen<br />

zum Ablauf des Dorferneuerungsprozesses vereinbart wurde, zunächst in jedem Ortsteil eine Informationsveranstaltung<br />

durchzuführen, um die Stärken, Schwächen Chancen und Potenziale jedes Ortsteils heraus zu arbeiten.<br />

Da das Ziel die Erstellung eines GEMEINSAMEN LEITBILDES für die Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> ist,<br />

wurde in einem zweiten Schritt 3 Arbeitsgruppe gebildet, in denen Vertreterinnen und Vertreter aller Ortsteile zusammen<br />

Ziele, Maßnahmen und mögliche Projekte für die weitere Entwicklung von <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

überlegten.<br />

Das gemeinsame Vorgehen wurde von allen Beteiligten als „Lernprozess“ angesehen: nicht das Bauen, das Realisieren<br />

soll in den Vordergrund gestellt werden, sondern zuvor das Erarbeiten von Entwicklungschancen und -zielen<br />

für <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>.<br />

Als große Herausforderungen stellen sich die Sicherung und Pflege von Lebenskultur und Sprache, von Bildungsinfrastruktur,<br />

Nahversorgung und Mobilität, von Landschaft und Baukultur sowie der wirtschaftlichen Basis, gesellschaftliche<br />

Vernetzung (durch „Teambuilding“), demografischer Wandel (Alterung, Vereinzelung, Abwanderung),<br />

Energieautarkie, Erhaltung und Gestaltung von öffentlichen Räumen dar.<br />

In den zahlreichen Arbeitsgesprächen wurde, entsprechend den Zielen der Burgenländischen Dorferneuerung, der<br />

soziale Bereich, der das Zusammenleben und die Zusammenarbeit in den 4 Ortsteilen umfasst, als ein wichtiges Ziel<br />

genannt.<br />

Bereits jetzt bestehen Annäherungen etwa durch den gemeinsamen Kindergarten, den alle Kinder der Gemeinde<br />

besuchen. Da es aber zwei Volksschulen in der Gemeinde gibt, erfolgt wieder eine Trennung ab dem 6. Lebensjahr,<br />

was von einigen Jugendlichen sehr bedauert wurde.<br />

Bei den Überlegungen zum Leitbild für <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> stand der Gedanke der verstärkten Zusammenarbeit<br />

der 4 Ortsteile im Vordergrund. Ziel muss es sein, die Identität jedes Ortsteiles zu bewahren, aber die Gemeinsamkeit<br />

zu fördern. Unter anderem wurden folgende Schlagwörter genannt, die das Bemühen um das Zusammenwachsen<br />

der 4 Ortsteile und eine bessere Zusammenarbeit ausdrücken: Gemeinsam stark! 4 Ortsteile – 1 Ziel!<br />

Vier für Einen! / Četiri za jednoga! / Four for one! / 4 for 1! Četiri – Skupno delo (Vier – gemeinsame Arbeit / Aktivitäten)<br />

Gemeinsam stark! 4 Ortsteile – 1 Ziel! <strong>Frankenau</strong>-Groß-u. Kleinmutschen <strong>Unterpullendorf</strong> – Identität bewahren –<br />

Gemeinsamkeit fördern! Auf 4 Wegen in die gemeinsame Zukunft.<br />

Als Leitbild für die weitere Entwicklung wurde nach intensiver Diskussion folgender Slogan für die mehrheitlich burgenländisch-kroatisch<br />

sprechende Gemeinde gewählt:<br />

Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>:<br />

Identität bewahren - die Zukunft gemeinsam gestalten!<br />

Općina Frakanava-Dolnja-Pulja:<br />

Identitet očuvati - budućnost skupa oblikovati!


Abb. 22: Neues Gemeindewappen<br />

Quelle: Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

- 51 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

So soll sich – entsprechend dem neuen Wappen – die Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> zu einer Einheit aus<br />

vier gleichwertigen und gleichberechtigen Partnern entwickeln, in der die Identität jedes einzelnen Ortsteiles bewahrt<br />

und gepflegt wird, in der die Bedürfnisse ihrer BewohnerInnen berücksichtigt werden und in der vor allem Chancen<br />

gesehen werden, dass sich miteinander sehr viel mehr für jeden einzelnen und für die Gemeindebevölkerung erreichen<br />

lässt, dass jung und alt gemeinsam erfolgreich die großen Herausforderungen bewältigen, die Zukunft und den<br />

Lebensraum gestalten können.<br />

Ein Zeichen für die verstärkte Zusammenarbeit und Zusammengehörigkeit in der Gemeinde soll ein gemeinsames<br />

Wappen aller 4 Ortsteile sein. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung vom 25. März 2010 beschlossen, ein Wappen<br />

für die Großgemeinde in Auftrag zu geben. In diesem Wappen sollen sich die vier Ortsteile <strong>Frankenau</strong>, Großmutschen,<br />

Kleinmutschen und <strong>Unterpullendorf</strong> wiederfinden und es soll ein markantes Symbol der Zusammengehörigkeit<br />

sein. Von jedem der 4 Ortsteile wurden typische Symbole, Traditionen, die im neuen Gemeindewappen sichtbar<br />

sind und die sowohl Bedeutung für jeden einzelnen Ortsteil als auch für die gemeinsame Zukunft der gesamten Gemeinde<br />

haben: Herz (<strong>Frankenau</strong>), Buch des Hl. Donatus (<strong>Unterpullendorf</strong>), Rose (Kleinmutschen) und Pflug (Großmutschen).<br />

Die Ortsteile haben einen gemeinsamen Stamm (burgenländisch-kroatische Wurzeln) und befinden sich<br />

auf einem gemeinsamen Weg. Das Element „Wasser“, das für die Gemeinde nicht nur im Zusammenhang mit der<br />

Therme von Bedeutung ist, soll ebenfalls im Wappen Entsprechung finden.<br />

Beschreibung des Wappens:<br />

„In Gold über blauem, von vier goldenen Wellen durchzogenem<br />

Wellenschildfuß ein roter Baum mit vier blattlosen Ästen,<br />

die vorne mit einem Buch, einem Herz, hinten mit einer fünfblättrigen<br />

Rose und einer Pflugschar belegt sind“.<br />

Dazu war in der Gemeinde–INFO von März 2010 zu lesen:<br />

„Als klares und einprägsames Zeichen präsentiert sich ein<br />

Wappen als sichtbares Symbol der Vitalität und Eigenständigkeit<br />

einer autonomen Gemeinde. Neben seiner rechtshistorischen<br />

begründeten „amtlichen“ Siegel-Funktion wird es<br />

zum repräsentativen, aussagekräftigen Zeichen für viele<br />

Gelegenheiten und ist identitätsstiftend für das durch Tradition<br />

und moderne Lebensform geprägte kommunale Gemeinwesen.“<br />

Die Beteiligten am Dorferneuerungsprozess haben erkannt, dass durch ein „miteinander reden“, ein „miteinander<br />

planen“ und ein „miteinander agieren“ sehr viel mehr für jeden Einzelnen erreicht werden kann. Somit wird als wichtigstes<br />

Ziel der Dorfentwicklung die verstärkte Zusammenarbeit von <strong>Frankenau</strong>, Großmutschen, Kleinmutschen und<br />

<strong>Unterpullendorf</strong> angesehen. Denn gerade in den kleinen Ortsteilen mit einer geringen Bevölkerungszahl sind viele<br />

öffentliche und soziale Einrichtungen nicht realisierbar und können nur im Gemeindeverband errichtet, organisiert<br />

und betrieben werden. In all den Gesprächen wurde zudem festgestellt, dass eine Dorfgemeinschaft nur funktionieren<br />

kann, wenn Identität mit dem eigenen Lebensraum besteht, wenn aktive Bürgerinnen und Bürger sich am Dorfleben<br />

beteiligen und auch Verantwortung übernehmen.


5. Projekte und Maßnahmen<br />

- 52 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Entsprechend dem Leitbild Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>: Identität bewahren - die Zukunft gemeinsam<br />

gestalten wurden folgende Projekte und Maßnahmen für <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> erarbeitet und formuliert und<br />

sind gegliedert nach den 4 Arbeitskreisen, die im Rahmen des Dorferneuerungsprozesses diskutiert wurden,<br />

zusammengefasst.<br />

Im Kapitel 3: „SWOT-Analyse – Ziele für die weitere Entwicklung der Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>“ sind<br />

diese Projekte und Maßnahmen kurz angeführt und nummeriert, sodass die Ziele und Potentiale nachvollzogen<br />

werden können. Parallel dazu wurde bereits mit der Planung und Umsetzung einiger Projekte und Maßnahmen<br />

begonnen, die teilweise auch schon fertiggestellt sind.<br />

5.1 Arbeitskreis 1: Ortsbild, bauliche Tätigkeit, Verkehr<br />

5.1.1 Schaffung und Gestaltung öffentlicher Plätze und Aufenthaltsräume für Begegnung und<br />

Kommunikation<br />

Die Qualität der öffentlichen Räume ist ein Schlüssel zum Erfolg in der weiteren touristischen Entwicklung. Gleichzeitig<br />

bedeutet dies attraktive Möglichkeiten für die Bevölkerung, für die Anregung des Dialoges unter jungen Menschen,<br />

für die Kinder von Jungfamilien und für ältere Menschen, die traditionell den öffentlichen Raum zum Gedankenaustausch<br />

und als Bühne für Bräuche nützen. (Frei-)Räume und Bereiche für Kommunikation und Begegnung<br />

sind für eine funktionierende Dorfgemeinschaft notwendig.<br />

Die Erstellung eines Gesamtkonzeptes betreffend Gestaltung der Orts- und Straßenräume, differenziert nach<br />

Ortsteilen ist als erste Maßnahme dazu zu sehen. Öffentliche Plätze und Aufenthaltsräume können im Zuge von<br />

Straßenumbauten oder Gestaltung konkreter, definierter Standorte für öffentliche Räume als Versammlungsstätten<br />

(Kriterien sind: Nähe zu Kirchen, Kapellen, Kinderspielplätzen, Feuerwehren, etc.) geschaffen bzw. neu gestaltet<br />

werden. Dies soll vor allem an jenen Plätzen und öffentlichen Räumen erfolgen, die von der Bevölkerung gerne in<br />

Anspruch genommen werden. Dabei ist auf die Gestaltqualität ist zu achten.<br />

Folgende konkreten Projekte für die Gestaltung öffentlicher Räume wurden genannt:<br />

A) Ortsteil <strong>Frankenau</strong><br />

Gemeindestraße<br />

Die Gemeindestraße, von der L 225 in das Ortszentrum führend, an der auch das Gemeindeamt und die Raiffeisenkasse<br />

liegen, hat erste Priorität. Daher wurde mit dem Ausbau bereits begonnen.<br />

Abb. 23: Neugestaltung der Gemeindestraße in <strong>Frankenau</strong> Abb. 24: Neugestaltung der Gemeindestraße in <strong>Frankenau</strong><br />

Fotos: Helena Linzer


- 53 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Kirchenplatz<br />

Auch der Kirchenplatz in <strong>Frankenau</strong>, der als Dorfzentrum einen attraktiven Freiraum für die Bevölkerung darstellt,<br />

soll zu einem Ort der Begegnung um Kommunikation umgestaltet werden.<br />

Abb. 25: Kirchenplatz in <strong>Frankenau</strong><br />

Foto: Helena Linzer<br />

B) Ortsteil <strong>Unterpullendorf</strong><br />

Aktivierung und Gestaltung des Biotops<br />

Dieser Bereich wird sowohl von den Jugendlichen als auch von den Senioren gerne in Anspruch genommen und soll<br />

neu gestaltet werden.<br />

Platzgestaltung vor dem Feuerwehrhaus<br />

Das Feuerwehrhaus in <strong>Unterpullendorf</strong> beherbergt einen großen Versammlungsraum und dient als Treffpunkt der<br />

Bevölkerung. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich auch die „Mlikarnica“, ein beliebtes Lokal. Der Bereich um<br />

das Feuerwehrhaus soll neu geplant und gestaltet werden.<br />

Abb. 26: Platz vor dem Feuerwehrhaus in <strong>Unterpullendorf</strong><br />

Foto: Helena Linzer


- 54 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Ein wichtiger Gestaltungsfaktor ist die Bepflanzung im öffentlichen Raum. Bäume im öffentlichen Raum spenden<br />

Schatten, laden ein, unter ihrem „Dach“ zu verweilen, gliedern den öffentlichen Raum und schaffen als Alleen einen<br />

inneren räumlichen Zusammenhalt. Nussbäume, Kastanien und andere Baumarten haben in burgenländischen<br />

Dörfern lange Pflanztradition und ermöglichen darüber hinaus reiche Ernten, welche die Landschaft als „Genussregion“<br />

prägen. Daher ist die Erhaltung und Neupflanzung von Bäumen und Sträuchern im öffentlichen Raum ein<br />

Anliegen, u.a. auch durch Übernahme von Baumpatenschaften.<br />

5.1.2 Gestaltung der Ortseinfahrten<br />

Ortseinfahrten sind die „Haustüren“ der Dörfer und Orte, sie stellen eine „Visitenkarte“ für ihre BewohnerInnen dar,<br />

sie können für Gäste abweisend oder einladend wirken und bieten die Möglichkeit, die einzelnen Ortsteile unterschiedlich<br />

und unverkennbar zur Geltung zu bringen. Durch die Ortsteile Kleinmutschen und Großmutschen führt<br />

die L 225, auf der oft mit überhöhter Geschwindigkeit gefahren wird. Durch bessere Kennzeichnung, bauliche Maßnahmen<br />

und Gestaltung der Ortseinfahrten soll diesem Problem entgegen gewirkt werden.<br />

5.1.3 Durchgängigkeit und Barrierefreiheit<br />

Der demografische Wandel, der vor allem auch mit einer zunehmenden Alterung der Bevölkerung einher geht, erfordert<br />

verstärkt Anstrengungen, Barriere freie öffentliche Räume zu gestalten. Diese Maßnahme soll insbesondere bei<br />

der Neugestaltung der Gehsteige in <strong>Frankenau</strong> berücksichtigt werden.<br />

5.1.4 Fassadengestaltung und -erneuerung<br />

Die Ortsbilder werden wesentlich von Gebäudeensembles geprägt. Die Qualität der historischen Fassaden und<br />

deren maßstäbliche Gestaltung bei Neubauten stellt eine große Herausforderung für die öffentliche Hand, für Verschönerungsvereine<br />

und Private dar. Als mögliche Maßnahmen dazu wurden angeführt:<br />

• Die Erstellung eines Gestaltungskonzeptes für erhaltenswerte bauliche Ensembles in den Ortsteilen<br />

(diese Forderung wurde vor allem für <strong>Unterpullendorf</strong> genannt) sowie<br />

• Schaffung von Anreizen für Sanierung und Verschönerung der Gebäude<br />

5.1.5 Gestaltung und Pflege von Spiel- und Sportmöglichkeiten<br />

Sport- und Spielplätze sind wichtige Begegnungsstätten für alle Altersgruppen – Kinder, Jugendliche, Erwachsene.<br />

Die Qualität ihrer Gestaltung ist entscheidend für ihre Nutzbarkeit. Als notwendige Maßnahmen dazu wurden angeführt:<br />

• Pflege des Sportplatzes in Großmutschen<br />

• Schaffung einer Sport- / Fitnessparcours in Kleinmutschen<br />

• Sicherung der Zugänglichkeit des Spielplatzes beim Kindergarten in Kleinmutschen: Diese Forderung ist<br />

zum heutigen Zeitpunkt allerdings bereits überholt, da ein neuer, für alle Kinder zugänglicher Spielplatz<br />

errichtet wurde.<br />

5.1.6 Nutzung des Elementes „Wasser“ in der Gemeinde<br />

„Wasser“ hat in Gestalt der Flüsse auf dem Gemeindegebiet traditionell Bedeutung. Die Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

ist an der Therme Lutzmannsburg-<strong>Frankenau</strong> beteiligt. Daher soll überlegt werden, wie Wasser verstärkt<br />

in der Gemeinde eingesetzt werden kann.<br />

Radfahrende TouristInnen nehmen Trinkbrunnen gerne in Anspruch. Damit hat „Wasser“ für die touristische und<br />

wirtschaftliche Zukunft der Region zusätzliche Bedeutung und Symbolkraft. Folgende Maßnahmen dazu sollen getätigt<br />

werden:<br />

• Schaffung öffentlicher Trinkbrunnen (Wasserentnahmestellen) vor allem an den Rad- und Wanderwegen<br />

zur Versorgung der RadfahrerInnen, großteils aus Therme Lutzmannsburg-<strong>Frankenau</strong> kommend -<br />

mit Getränken: z.B. als Getränkeautomat, Trinkwasserbrunnen, Dorfbrunnen.<br />

Dazu ist ein einheitliches Grundsystem erforderlich, das ein differenzierte Gestaltung ermöglich.


• Errichtung von WC-Anlagen an den Radwegen<br />

• Errichtung des Ortsbrunnens in Großmutschen<br />

• Ausbau des Rückhaltebecken als Biotop<br />

5.1.7 Belebung der Ortskerne und leistbares Wohnen<br />

- 55 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Die Sanierung und Adaptierung von Gebäuden im Ortskern als Standorte für „leistbares“ Wohnen (für junge Menschen<br />

und Jungfamilien) und „betreubares“ Wohnen (für ältere Menschen) bietet eine zeitgemäße Möglichkeit zur<br />

Wiederbelebung der Ortskerne und zur Reduzierung der Leerstände. Damit entstehen kurze Wege für die Bevölkerung<br />

zu öffentlichen Gebäuden, zu Einrichtungen der Nahversorgung und Naherholung.<br />

In diesem Zusammenhang ist auch die Schaffung von Wohnraum für Jugendliche und Jungfamilien zu sehen.<br />

Leistbares Wohnen für junge GemeindebürgerInnen ist eine Motivation zum Verbleib in der Gemeinde; die Abwanderung<br />

kann gestoppt werden. Denkbar ist eine Kombination mit betreutem / betreubarem Wohnen (Bsp.<br />

Pöttsching). Ein Angebot an gemeindeeigenen Bauplätzen in der Gemeinde ist vorhanden.<br />

Dazu sind Konzepte zu erarbeiten.<br />

5.1.8 Schaffung, Sanierung, Gestaltung und (Um-)Nutzung öffentlicher Gebäude<br />

Öffentliche Gebäude – Gemeindeämter, Feuerwehrhäuser, Aufbahrungshallen, Schulen und Kindergärten usf. –<br />

haben strategische Bedeutung für das Funktionieren und die weitere Entwicklung eines Gemeinwesens. Die<br />

Versorgung der Bevölkerung mit öffentlichen Dienstleistungen, die häufig an öffentliche Gebäude gebunden sind, soll<br />

auf möglichst hohem Niveau sichergestellt werden. Immer bedeutsamer wird die Frage der Finanzierbarkeit<br />

öffentlicher Einrichtungen. In diesem Zusammenhang sind Anzahl, Standort und (Mehrfach-)Nutzung öffentlicher<br />

Gebäude in Diskussion. Es ist verstärkt erforderlich, Generationen-übergreifend zu denken und entsprechende<br />

Angebote zu schaffen, z.B. „Mehrzweckräume“ bzw. mehrfach nutzbare Räume. Dazu braucht es einen Überblick<br />

über geeignete umnutzbare Baulichkeiten (vorzugsweise im Gemeindebesitz stehend).<br />

Bei einigen Gemeinde-Immobilien besteht Sanierungsbedarf! In diesem Zusammenhang sollen Überlegungen für<br />

Neunutzungen angestellt werden (z.B. wo könnte und sollte ein gemeinsames Kommunikationszentrum entstehen?<br />

Wo sind Versammlungsmöglichkeiten / Räumlichkeiten – als Treffpunkte gegeben?)<br />

Für Zusammenkünfte unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen und Anlässe sollen einerseits kleinere Räumlichkeiten<br />

geschaffen werden Es sind aber neue Räumlichkeiten für die gesamte Gemeinde gewünscht, wie beispielsweise<br />

eine große Veranstaltungs- / Mehrzweckhalle für größere Veranstaltungen bzw. ein großer Turnsaal / Gymnastikraum.<br />

Erforderlich ist Erstellung eines Nutzungskonzeptes für die soziale Infrastruktur / Bildungsinfrastruktur: Auf<br />

Grundlage eines Überblickes zu den Angeboten der einzelnen Ortsteile sind Standorte und Nutzung zu optimieren.<br />

Für folgende öffentliche Gebäude bestehen bereits Nutzungsvorschläge und Umbau-, Renovierungs- bzw. Gestaltungspläne:<br />

A) Ortsteil <strong>Frankenau</strong><br />

Feuerwehrhaus:<br />

Das alte Feuerwehrhaus in <strong>Frankenau</strong> soll nach Fertigstellung des neuen Gebäudes (der Rohbau ist bereits errichtet)<br />

im Untergeschoß als Abstellmöglichkeit für Fahrzeuge der Gemeinde dienen; das Obergeschoß könnte für öffentliche<br />

Zwecke (z.B. Bücherei, Proberäume für Chor und Musikkapelle) genutzt werden.<br />

Gemeindeamt:<br />

Im Zuge der Sanierung des Gemeindeamtes in <strong>Frankenau</strong> sollen Räumlichkeiten für die Allgemeinheit geschaffen<br />

werden.<br />

Miloradić-Halle:<br />

Die Sanierung und der Ausbau der bestehenden Miloradić-Halle als Veranstaltungsort für die gesamte Gemeinde<br />

und als Raum für kulturelle Veranstaltungen ist vorgesehen. Dabei ist auf die Nutzung alternativer Energieversorgung<br />

zu achten (beispielsweise durch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Gebäudes).


- 56 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

B) Ortsteile Groß- und Kleinmutschen<br />

Umnutzung von leer stehenden Räumen im Kindergarten:<br />

Die leer stehenden Räume im Kindergarten in Kleinmutschen könnten beispielsweise als Fitnessraum genutzt<br />

werden.<br />

Schaffung eines Kommunikationszentrums (für das „Zusammenkommen - Zusammensetzen“):<br />

Nachdem ein Wirtshaus wird bei der dzt. Bevölkerungszahl vermutlich nicht wirtschaftlich betrieben werden kann,<br />

müssen andere Räumlichkeiten für Zusammenkünfte herangezogen werden. Ein gutes Beispiel sind Gebäude der<br />

Freiwilligen Feuerwehr in Klein- und Großmutschen, die von mehreren Bevölkerungsgruppen in Anspruch genommen<br />

werden.<br />

Aufbahrungshalle:<br />

Die Sanierung der Aufbahrungshalle in Großmutschen ist geplant. Die Neugestaltung des Zaunes beim Friedhof ist<br />

bereits erfolgt.<br />

Dorfmuseum in Kleinmutschen:<br />

Als Vision in die Zukunft ist die Einrichtung eines „Dorfmuseums“ gedacht, das in einem ehemaligen Gemischtwarengeschäft<br />

eingerichtet werden könnte.<br />

C) Ortsteil <strong>Unterpullendorf</strong><br />

Gemeindeamt:<br />

Die thermische Sanierung des Gemeindeamtes wurde als wichtige Maßnahmen angeführt.<br />

Räumlichkeiten für die Jugend:<br />

Die bestehenden Jugendräume in den 3 Ortsteilen <strong>Frankenau</strong>, Groß- und Kleinmutschen werden von den Jugendlichen<br />

sehr gut angenommen. In <strong>Unterpullendorf</strong> fehlt eine Räumlichkeit für die Zusammenkunft der Jugend. Die Gemeindevertreter<br />

weisen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass sowohl ein Raum, als auch die finanziellen Mittel<br />

bereit stehen. Allerdings müssen die Jugendlichen – wie es auch in den anderen Ortsteilen erfolgt ist – selber aktiv<br />

werden und an Umbau und Gestaltung mitwirken. Nur so gelingt es, dass die Räumlichkeiten von den Jugendlichen<br />

auch geschätzt, gepflegt und als eigene Leistung gesehen werden. Auffallend war auch, dass aus allen anderen<br />

Ortsteilen Jugendliche am Dorferneuerungsprozess teilgenommen haben, jedoch nicht aus dem Ortsteil <strong>Unterpullendorf</strong>.<br />

5.1.9 Energieautarkie der Gemeinde<br />

Eine regionale Energieautarkie ist zunehmend eine Überlebensfrage für ländliche Räume. Regionales Energieangebot<br />

und Energiebedarf in Einklang zu bringen ist die zentrale Herausforderung. Die Regionen bieten unterschiedliche<br />

Quellen von erneuerbaren Energien. Die öffentliche Hand ist gefordert bei der Ausrüstung und Nachrüstung<br />

von öffentlichen Gebäuden mit gutem Beispiel für zeitgemäße Energieversorgung voran zu gehen.<br />

Ein wesentliches Ziel in der Gemeinde ist daher neben Energieeinsparungsmaßnahmen die Nutzung regionaler<br />

heimischer Energieträger, beispielsweise Holz. Im Ortsteil <strong>Unterpullendorf</strong> besteht bereits eine Fernwärmeversorgung<br />

auf Holzbasis; auch in den anderen Ortteilen ist dies anzudenken. Die Nutzung von Sonnenergie ist ebenfalls<br />

verstärkt anzuwenden.<br />

Bei der Nutzung von Windenergie bestehen allerdings geteilte Ansichten. Während einige Stimmen für deren Nutzung<br />

sind, wird als Argument dagegen angeführt, dass sich <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> als Tourismusgemeinde<br />

etablieren möchte und diese Maßnahme kontraproduktiv dazu ist, da das Orts- und Landschaftsbild beeinträchtigt<br />

werden würde.<br />

5.1.10 Sicherung der Mobilität der Bevölkerung<br />

Die Sicherung der Mobilität in ländlichen Räumen ist eine weitere große Herausforderung für Gebietskörperschaften<br />

und Private. Dies bedeutet die Sicherung und Gestaltung guter Angebote im Öffentlichen Verkehr für Kinder<br />

und Jugendliche am Weg zu Kindergärten und Schulen, Möglichkeiten für Erwachse am Weg zum Beruf, zu Standorten<br />

der Nahversorgung und Naherholung und für ältere Menschen am Weg zu Dienstleistungen und Ärzten.


- 57 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Als Maßnahmen dazu wurden genannt:<br />

• Beibehaltung des Disco-Busses<br />

• Förderung der Elektromobilität: dazu besteht derzeit auch eine Initiative des Landes<br />

• Anruf-Sammel-Taxi für ältere Menschen (evtl. Zuschuss durch Gemeinde)<br />

Der Wechsel vom motorisierten Individualverkehr (LKW, PKW, Motorräder) zu einem umweltfreundlichen öffentlichen<br />

Verkehr (Bahn) und Radfahr- und Fußgängerverkehr ist eine zentrale Herausforderung für unsere Gesellschaft, die<br />

noch dazu eine erhebliche Verringerung des Energiebedarfes mit sich bringt. Dies gilt für städtische Lebensräume<br />

und den ländlichen Raum. Eine Möglichkeit zur Sicherung der Mobilität ist auch die Forcierung und Attraktivierung<br />

des Fahrradverkehrs. Maßnahmen dazu sind:<br />

• Schaffung von Fahrradständern bei den öffentlichen Einrichtungen<br />

• Einrichtung eines Fahrradverleihs<br />

5.1.11 Schaffung eines einheitlichen Verkehrsleitsystems sowie Straßenbezeichnungen und einheitliche<br />

Hausnummerierung in allen 4 Ortsteilen<br />

Vor allem durchreisende Fremde, Gäste und zugezogene Menschen sind zu ihrer Orientierung auf ein anschauliches<br />

und gut lesbares Leitsystem im öffentlichen Raum angewiesen. Wie Ortseinfahrten stellt ein Leitsystem im öffentlichen<br />

Raum eine „Visitenkarte“ für die jeweilige Gemeinde dar. Mit einem solchen Leitsystem kann auch regionale<br />

Identität zum Ausdruck gebracht werden. Ein einheitliches Leitsystem für die Gemeinde und die Ortsteile könnte<br />

auch als ein „regionales Leitsystem“ mit Beschriftung, Beschilderung, Straßenbezeichnung weiter entwickelt werden.<br />

Neben dem Leitsystem sind auch die Straßenbezeichnungen für alle Ortschaften und eine einheitliche Hausnummerierung<br />

ein Ziel. In den 3 Ortsteilen <strong>Frankenau</strong>, Großmutschen und Kleinmutschen ist diese Maßnahme<br />

noch durchzuführen; für <strong>Unterpullendorf</strong> besteht bereits eine Straßenbezeichnung.<br />

Wert gelegt wird darauf, dass die Beschriftung der Straßennamen und der öffentlichen Einrichtungen, zweisprachig<br />

erfolgt.<br />

5.1.12 Verkehrsberuhigung, Rückbau und Gestaltung<br />

Die Erhöhung der Verkehrssicherheit ist ein grundsätzliches Ziel der Gemeinde. Vor allem an der L 225 in Klein- und<br />

Großmutschen, über die der Verkehr zur Sonnentherme verläuft, wird oft zu mit überhöhter Geschwindigkeit gefahren.<br />

• Bauliche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung an dieser Straße sind durchzuführen, beispielsweise: Rückbau,<br />

Tempolimit, Geschwindigkeitsreduzierung, Verkehrsinformation und -überwachung, Bewusstseinsbildung,<br />

z.B. durch Geschwindigkeitsanzeige.<br />

• Als weitere Maßnahmen ist der Rückbau inkl. der Umgestaltung der Sportplatzstraße in <strong>Unterpullendorf</strong><br />

Richtung Langental vorgesehen.<br />

5.1.13 Verbesserung des Breitband-Internets und des Mobilfunks<br />

Eine leistungsfähige technische Infrastruktur (Kommunikationsinfrastruktur, Ver- und Entsorgung usf.) ist eine<br />

wesentliche Voraussetzung für die räumliche Entwicklung des ländlichen Raumes. Die Finanzierbarkeit ist an kompakte<br />

Siedlungsstrukturen gebunden. Da die Versorgung im Telekommunikationsbereich als nicht ausreichend angesehen<br />

wird, werden Verbesserungen angestrebt.<br />

5.1.14 Hochwasserschutz<br />

Der Schutz vor Naturgefahren stellt eine permanente Herausforderung dar. „Wasser“ ist für die Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

sowohl eine wichtige Entwicklungsvoraussetzung (Landwirtschaft, Therme) als auch durch<br />

Hochwasser eine Bedrohung. Hochwasserschutzmaßnahmen sind in allen Ortsteilen erforderlich.


5.2 Arbeitskreis 2: Soziales, Kultur, dörfliches Zusammenleben<br />

5.2.1 Neues Gemeindewappen<br />

- 58 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Ein neues Gemeindewappen als sichtbares Zeichen der Zusammengehörigkeit der 4 Ortsteile der Gemeinde<br />

wurde, nach Beauftragung vom Diplom Graphiker Erwin Moravitz gemeinsam mit den OrtsvorsteherInnen entworfen.<br />

(Vgl. dazu auch die Ausführungen in Kapitel 4: „Dorferneuerungsleitbild“.<br />

Die Verleihung des Wappens erfolgt nach Beschluss der Bgld. Landesregierung durch Bescheid.<br />

Das gemeinsame Wappen soll bei der Schlusspräsentation des Dorferneuerungskonzeptes präsentiert werden.<br />

5.2.2 Besinnung und Stolz auf die kroatische Sprache und die kroatische Kultur<br />

Erfreulich sind auch die Besinnung und der Stolz auf die kroatische Sprache und die kroatische Kultur, die vor allem<br />

bei den anwesenden Jugendlichen zu erkennen waren. Die Stärkung des Sprachvermögens in kroatischer Sprache<br />

und der kroatischen Kultur wird als wesentlich für die Zukunft der Gemeinde angesehen.<br />

Als wichtiges Ziel wird die Erhaltung der Zweisprachigkeit angeführt (leider wird in vielen Familien und auch in den<br />

Schulen fast nur deutsch gesprochen!) Das Verwenden der Sprache im Alltag ist mitunter schwierig; es braucht eine<br />

positive Einstellung zur Sprache, den Willen – dann ist diese auch erlernbar. Man muss den Kindern und Jugendlichen<br />

die Vorteile der Mehrsprachigkeit bewusst machen.<br />

Ein Kroatisch-Kurs für Zugezogene in allen 4 Ortsteilen, der zu Beginn des Dorferneuerungsprozesses gewünscht<br />

wurde, wird bereits angeboten.<br />

Folgende Maßnahmen wurden angeführt:<br />

• Anbieten eines Sprachkurses z.B. in Verbindung mit Kochen und so die Teilnahme „schmackhaft“ zu<br />

machen.<br />

• Aufarbeitung der Geschichte der Gemeinde, der Kroaten, deren Ansiedlung, Lebensweise etc.,<br />

• Zusammenstellung von Sagen und Märchen der Region (Von Heinz Ritter wurde ein Buch über Sagen der<br />

Region verfasst, z.B. Hexenberg. Solche Themen sollten besser vermarktet werden).<br />

• Tamburicaunterricht bereits in der Volksschule.<br />

• In der Tamburicagruppe Hajdenjaki bestehen 3 Gruppen je nach Altersstufe (Erwachsene, Jugendliche<br />

und rd. 30 Kinder). Diese Gruppe, die wesentlich zur Erhaltung der kroatischen Sprache und Kultur beiträgt,<br />

benötigt Räumlichkeiten für die Proben und Lagerung der Trachten und Musikinstrumente. Verfügbarkeit<br />

und Förderungsmöglichkeiten für die Anmietung von Räumlichkeiten sind zu prüfen (ggf. Förderung über<br />

Kulturabteilung des Landes).<br />

5.2.3 Erstellung einer neuen Gemeindehomepage<br />

Zu Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den 4 Ortsteilen und den Vereinen und zu besserer Kommunikation<br />

mit den Bürgerinnen und Bürgern kann die neue Homepage der Gemeinde dienen, die derzeit in Arbeit ist. Die<br />

Herausforderung dabei ist nicht die Erstellung, sondern die Aktualisierung der Inhalte und die Wartung. Gute Inhalte<br />

sind erforderlich; dazu müssten auch Ressourcen bereitgestellt werden.<br />

Die Homepage kann zur Bewerbung der kulturellen und der Freizeiteinrichtungen, als „interkommunales, (regionales)<br />

Informationssystem“, gesehen werden. Angebote speziell für die Jugend und für Gäste mit Verlinkung bestehender<br />

Angebote wäre wünschenswert.<br />

Der Zugang zum Internet (zu Formularen, …) wird auch für die ältere Bevölkerung immer wichtiger! Ein gemeinsamer<br />

Computerkurs, bei dem die Senioren von den Jüngeren unterrichtet werden, wird vorgeschlagen; eventuell<br />

Finanzierung gegen „Taschengeld“! Computerkurs wäre wünschenswert.


5.2.4 Gemeinsamer Veranstaltungskalender<br />

- 59 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Ein gemeinsamer Veranstaltungskalender zur verstärkten Koordination zwischen den Ortsteilen und den Vereinen<br />

wurde im Dorferneuerungsprozess als wesentlich angesehen. Derzeit wird ein kleiner Folder aufgelegt, der eine<br />

Übersicht der Veranstaltungen in den Ortsteilen bietet.<br />

Wichtig wäre eine Ausweitung nicht nur in der Gemeinde selbst, sondern auch in den Nachbargemeinde, aber auch<br />

im Bezirk, damit man sich bei den Veranstaltungen nicht gegenseitig konkurriert. Dieser Veranstaltungskalender soll<br />

für je 3 Monate im Vorhinein Gültigkeit haben. Dabei ist Disziplin und Zusammenarbeit mit OrtsvorsteherInnen<br />

erforderlich.<br />

5.2.5 „Teambuilding“ der Ortsteile durch Entwicklung gemeinsamer, ortsteilübergreifender Projekte und<br />

Veranstaltungen<br />

„Teambuilding“ der Ortsteile durch Entwicklung gemeinsamer, ortsteilübergreifender Projekte und Veranstaltungen –<br />

z.B. durch gemeinsame Ausflüge, die generations-, ortsteil- und parteiübergreifend sein sollen, durch gemeinsame<br />

sportliche Aktivitäten: z.B. Nordic Walken, Juxturniere im Fußball – ist für das Zusammenwachsen der 4 Ortsteile<br />

sicherlich von Vorteil. Veranstalter könnten die bestehenden Vereinen sein (z.B. die Freiwillige Feuerwehr).<br />

Die Jugendlichen würden mehr zusammenkommen und auch die Älteren sollten mehr in die Aktivitäten eingebunden<br />

werden. Es besteht Hoffnung, dass aus der Generation, die in jüngerer Zeit gemeinsam in die Schule gegangen ist,<br />

jetzt auch mehr Gemeinsames gestalten kann. Hier einige Veranstaltungen, die bereits ortsteilübergreifend angeboten<br />

und gut besucht waren:<br />

• Yoga und Tanzkurs<br />

• Sonntag-Nachmittag-Café in Kleinmutschen (14-tägig))<br />

• Aktionen in Schule und Kindergarten:<br />

Im Garten des Kindergartens in Kleinmutschen wurden in einer gemeinsamen Aktion die Äpfel gesammelt<br />

und daraus Süßmost gepresst; über 480 Liter konnten gewonnen werden, die in den Schulen und im<br />

Kindergarten ausgeschenkt wurden, die Kinder haben dabei mitgewirkt (Sommer 2009)<br />

• Nachmittagsbetreuung in kroatischer Sprache: ist eine Kooperation zwischen Schule und kroatischem<br />

Kulturverein<br />

Bei weiteren Aktivitäten und Veranstaltungen ist besonders auf Qualitätsverbesserung zu achten.<br />

Gewünscht wurde z.B.:<br />

• wieder Theater zu spielen<br />

• Durchführung gemeinsamer Feste:<br />

von <strong>Unterpullendorf</strong> aus besteht die Idee, den Feuerwehrball als gemeinsamen Ball aller Feuerwehren in<br />

einer entsprechend großen Räumlichkeit anzubieten, z.B. könnte das, Weingut Pfneisl als Veranstaltungsort<br />

dienen. Die Kommandanten der einzelnen Feuerwehren sollen gemeinsam beraten.<br />

• Gesunde Gemeinde:<br />

Die Sicherung der Gesundheit der Gemeindebevölkerung – („Gesund bleiben!“) ist ein erklärtes Ziel. Durch<br />

Veranstaltungen und Vorträge zu Fragen der Gesundheit, gemeinsame sportliche Aktivitäten wie Nordic<br />

Walken, Wandertag, etc. soll die Bevölkerung über gesunde Lebensweise informiert und zum Mitmachen<br />

animiert werden.


5.2.6 Schaffung von Angeboten und Aktivitäten für die ältere Bevölkerung<br />

- 60 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Der demografische Wandel umfasst folgende Phänomene: zunehmende Alterung der Bevölkerung, Zu- oder Abwanderung,<br />

zunehmende Vereinzelung und Singularisierung (kleinere Haushalte). Für den ländlichen Raum stellen die<br />

Veränderungen riesige Herausforderungen dar und erfordern gezielte Anstrengungen auf kommunaler und regionaler<br />

Ebene.<br />

Gerade für ältere Menschen im ländlichen Raum sind Angebote und Aktivitäten notwendig. Einerseits funktioniert die<br />

Nachbarschaftshilfe zumeist noch sehr gut, trotzdem müssen neue Modelle der Altenbetreuung erarbeitet und angewendet<br />

werden. Für die Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> wurden im Rahmen der Dorferneuerungsprozesses<br />

folgende Maßnahmen angeführt:<br />

• Betreubares / betreutes Wohnen für ältere GemeindebürgerInnen – differenzierte Angebot je nach Mobilität<br />

der älteren Menschen<br />

• Generationenübergreifendes Wohnen<br />

• Tagesheimstätte für Senioren<br />

• Schaffung von Räumlichkeiten für ältere Menschen<br />

• Seniorenzentrum als Diskussionsraum (ggf. in Kombination mit einem Jugendzentrum)<br />

5.2.7 Schaffung eines Gemeindeschulzentrums durch Zusammenlegung der beiden Volksschulen<br />

Die Sicherung der sozialen Infrastruktur und der Bildungsinfrastruktur ist gemeinsam mit der Sicherung von Mobilität<br />

und Nahversorgung ein Kernproblem der Raumentwicklung, insbesondere der Entwicklung ländlicher Räume. Maßgeschneiderte<br />

Lösungsansätze und Strategien sind gefragt und stellen ein Entwicklungspotential dar.<br />

Die Erhaltung als Schulstandort, des Kindergartens sowie der Nachmittagsbetreuung der Kinder ist ein vorrangiges<br />

Ziel in der Gemeinde. Auch eine alterserweiterte Tagesheimstätte ist anzustreben.<br />

Eine Zusammenlegung der beiden Volksschulen (<strong>Unterpullendorf</strong> und <strong>Frankenau</strong>) zu einem „Gemeindeschulzentrum“<br />

wird als positiv angesehen. Im Kindergarten funktioniert die Gemeinschaft unter den Kindern sehr gut; in der<br />

Schule werden sie wieder getrennt, was viele Jugendliche bedauern („einander“ kennen lernen“!). Außerdem sind<br />

immer weniger Kinder in der Gemeinde, sodass zwei Volksschulen in Zukunft vermutlich nicht mehr erhalten werden<br />

können. Dieses Projekt ist allerdings langfristig zu sehen, da neben den organisatorischen Herausforderungen auch<br />

bauliche Maßnahmen erforderlich sein werden.<br />

Die Erstellung eines Gesamtkonzeptes für die soziale Infrastruktur und deren räumlicher Verteilung in der<br />

Gesamtgemeinde (Verteilung der Angebote / Einrichtungen auf die Ortsteile und Schwerpunktsetzungen) ist<br />

erforderlich. Es sind nicht alle wünschenswerten öffentlichen und sozialen Einrichtungen in allen Ortsteilen möglich<br />

bzw. leistbar.<br />

5.2.8 Verbesserung der Beziehungen zu den ungarischen Nachbarn<br />

Um eine Verbesserung der Beziehungen zum ungarischen Nachbarn zu erreichen ist der Ausbau der Infrastruktur<br />

erforderlich, z.B. durch Ausbau des Radwegenetzes oder verbesserte Möglichkeiten des Grenzübertritts.


5.3 Arbeitskreis 3: Wirtschaft, Versorgung und Tourismus,<br />

- 61 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Speziell für den gewerblichen Bereich wurden zwar einige grundlegende Überlegungen zu Stärken und Schwächen,<br />

angestellt, allerdings hängt der Erfolg sehr wesentlich von der Initiative der Gewerbetreibenden ab, die es zu begeistern<br />

und zu überzeugen gilt. Chancen und Potentiale werden vor allem im Tourismus gesehen.<br />

5.3.1 Erstellung eines Tourismuskonzeptes<br />

Durch die Lage und die Mitbeteiligung an der Sonnentherme Lutzmannsburg-<strong>Frankenau</strong> besteht für den Tourismus<br />

ein großes Potential in der Gemeinde. Zudem ist die Gemeinde Mitglied in der Genussregion „Kästen & Nuss“ –<br />

Es bestehen aber zu wenig Kapazitäten an Kastanien und Nüssen (dzt. 4-6 EUR je Kilo Lieferantenpreis). Weiters<br />

sind in der Gemeinde zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten vorhanden. Auch 3 regionale Radwanderwege<br />

führen durch die Gemeinde. All diese Potentiale gilt es zu nutzen, um in der Gemeinde einen sanften Tourismus<br />

aufzubauen.<br />

Eine Stärkung des Tourismus beispielsweise durch Koordination und Kooperation der Tourismusverbände wäre<br />

erforderlich. Bisher agieren die Tourismusverbände der einzelnen Gemeinden immer alleine; es gibt keine Zusammenarbeit.<br />

Daher soll ein Tourismuskonzept erstellt werden. Dieses Tourismuskonzept soll mit Einbeziehung und in<br />

Abstimmung der Nachbargemeinden und Vernetzung der bestehenden Angebote erarbeitet werden und ist nur<br />

sinnvoll, wenn auch die interkommunale / regionale Ebene betrachtet wird. Dabei ist zu überlegen, welche zusätzlichen<br />

Attraktionen den Touristen geboten werden z.B. geführte Wanderungen.<br />

5.3.2 Bessere Vermarktung der kulturellen Besonderheiten<br />

Aufgrund des Auffindens von Römerfunden in der Gemeinde ist eine 25 ha große landwirtschaftliche Fläche unter<br />

Denkmalschutz gestellt worden! Dieser Fund könnte in Zukunft verstärkt für den Tourismus genutzt werden.<br />

Das Römerlager war ein Holzbau – könnte zu einem Teil rekonstruiert werden und wäre touristisch interessant. Ein<br />

eigener Themenprospekt über die Geschichte der Römer in der Region könnte erstellt werden. Jedenfalls muss<br />

diese Besonderheit als Chance gesehen.<br />

Es besteht auch ein „Verein zur Erhaltung der Römischen Bernsteinstraße“. Die Bernsteinstraße kann in Kombination<br />

mit den neuen Römerfunden vermarktet werden. Für die Besucher wäre Anschaulichkeit hilfreich! (Es ist nichts<br />

zum Angreifen da,). Jedenfalls sind Synergien der Bernsteinstraße mit dem neuen Römerfund gegeben und Konzepte<br />

zur besseren Vermarktung erforderlich.<br />

Weitere Besonderheiten wie der Mittelpunktstein <strong>Unterpullendorf</strong> oder der vorgeschlagene „Aussichtsturm“ in Kleinmutschen<br />

sind in das Konzept zu integrieren.<br />

Es gab schon Ansätze in der Region, die Römer besser zu vermarkten: beispielsweise Römermenüs, Gemeindeobrigkeit<br />

in Toga, etc. Diese sind aber aufgrund geringen Interesses wieder eingeschlafen.<br />

5.3.3 Verbesserung der Qualität der Rad- und Wanderwege<br />

Eine bessere Vermarktung der Rad- und Wanderwege wäre entscheidend. Die Radwege sind durchwegs gut beschriftet:<br />

(Nummern, km-Anzahl), eine Verbesserung der Beschilderung, beispielsweise durch gebrannte Kacheln im<br />

Bereich der Bernsteinstraße, eine Abbildung der Region, etc. wäre überlegenswert. Zudem führen die Radwege oft<br />

an den Ortschaften vorbei. Eine Wegeführung in die Ortschaften, um diese erlebbar zu machen und die Besonderheiten<br />

und gastronomischen Einrichtungen in Anspruch nehmen zu können wird angestrebt. In den kroatischen Ortschaften<br />

könnte die Beschilderung auch 2-sprachig sein. Zu achten ist auch darauf, dass die Radwege nicht durch<br />

die Landwirtschaft verunreinigt werden. Personen sollen gefunden werden, die darauf aufmerksam machen.<br />

Raststätten für RadfahrerInnen mit Trinkbrunnen und WC-Anlagen werden sicher besser angenommen (vgl. dazu<br />

auch Ausführungen in Kap.5.1.6: „Nutzung des Elements Wasser in der Gemeinde“).<br />

Auch die Anlage von Themenwanderwegen bezogen auf die archäologischen Funde ist denkbar oder die Verbesserung<br />

und Ergänzung des Wanderwegenetzes – z.B. alter Maria Zeller-Weg.


5.3.4 Sicherstellung der Nahversorgung in allen Ortsteilen<br />

- 62 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Die Sicherstellung der künftigen Nahversorgung wird als großes Problem angesehen (in einigen Ortsteilen gibt es<br />

keinen Nahversorger mehr). Verschiedene Alternativen zur Nahversorgung sollen überlegt werden (mobile Nahversorger,<br />

Online-Bestellung via Internet, Gemeindeservice usf.). Auch wenn dieses Ziel von der Initiative Privater abhängt,<br />

ist es als wichtige Voraussetzung für ein zufriedenstellendes Gemeinwesen zu sehen. Nicht alle Bevölkerungsschichten<br />

sind mobil und daher auf Nahversorger angewiesen.<br />

5.4 Arbeitskreis 4: Jugend<br />

Die Diskussionsrunde mit der Jugend ergab interessante Ergebnisse. Die Ziele, Maßnahmen und Projekte unterschieden<br />

sich nicht wesentlich von jenen, die in den thematischen Arbeitsgruppen entwickelt wurden. In Kapitel 3.4<br />

sind die Ziele ausführlich angeführt. Hier werden nur noch einige Maßnahmen erläutert, die vor allem für die Jugend<br />

von Interesse sind.<br />

5.4.1 Einrichtung eines Jugendparlaments<br />

Um eine verstärkte Einbíndung der Jugend in die Gemeindearbeit sicherstellen zu können wurde die Einrichtung<br />

eines Jugendparlaments gefordert. Inzwischen hat sich dieses Gremium als „Jugendforum“ zusammengeschlossen.<br />

5.4.2 Räumlichkeiten für die Jugend<br />

Die bestehenden Jugendräume in den 3 Ortsteilen <strong>Frankenau</strong>, Groß- und Kleinmutschen werden von den Jugendlichen<br />

sehr gut angenommen. In <strong>Unterpullendorf</strong> fehlt eine Räumlichkeit für die Zusammenkunft der Jugend. Die Gemeindevertreter<br />

weisen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass sowohl ein Raum, als auch die finanziellen Mittel<br />

bereit stehen. Allerdings müssen die Jugendlichen – wie es auch in den anderen Ortsteilen erfolgt ist – selber aktiv<br />

werden und an Umbau und Gestaltung mitwirken. Nur so gelingt es, dass die Räumlichkeiten von den Jugendlichen<br />

auch geschätzt, gepflegt und als eigene Leistung gesehen werden. Auffallend war auch, dass aus allen anderen<br />

Ortsteilen Jugendliche am Dorferneuerungsprozess teilgenommen haben, jedoch nicht aus dem Ortsteil <strong>Unterpullendorf</strong>.<br />

(Vgl. dazu auch Kap. 5.1.8).<br />

5.4.3 Verstärkte Förderung der Studierenden<br />

Bereits jetzt werden die Studierenden der Gemeinde durch Fahrtkostenzuschüsse gefördert, damit sie die Wochenenden<br />

in der Heimatgemeinde verbringen können. Eine verstärkte Förderung der Studierenden z.B. durch Buchgutscheine,<br />

Kopierkarten, etc. wurde vorgeschlagen.


6. Prioritätenreihung der Maßnahmen und Projekte<br />

- 63 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

In den beiden letzten Sitzungen aller Arbeitskreise erfolgte eine Reihung jener Projekte die vorrangig durchgeführt<br />

werden sollen bzw. jener, die zwar wichtig für die Gemeinde sind, jedoch aufgrund finanzieller oder auch organisatorischen<br />

Gründe derzeit noch nicht umgesetzt werden können. Dabei wurde darauf geachtet, dass sowohl der soziale,<br />

der bauliche, der wirtschaftliche und auch der ökologische Bereich abgedeckt sind.<br />

Es zeigt sich auch sehr deutlich, dass Maßnahmen und Projekte im sozialen Bereich, die zur Zusammenführung<br />

der 4 Ortsteile führen, die gemeinsame Aktivitäten und Möglichkeiten für Versammlungen beinhalten, den höchsten<br />

Zuspruch erfahren.<br />

Zudem wurde bereits während des Dorferneuerungsprozesses mit der Planung bzw. Realsierung einiger Maßnahmen<br />

und Projekte begonnen.<br />

A) Fertiggestellt bzw. realisiert sind folgende Projekte und Maßnahmen:<br />

1) Gemeindewappen für <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> (vgl. Kap. 5.2.1)<br />

2) Schaffung des Jugendforums (vgl. Kap. 5.4.1)<br />

3) Errichtung des Kinderspielplatzes in Kleinmutschen (vgl. Kap. 5.1.5)<br />

B) In Planung bzw. Realisierung sind folgende Projekte und Maßnahmen:<br />

1) Neugestaltung der Gemeindestraße in <strong>Frankenau</strong> (vgl. Kap. 5.1.1)<br />

2) Neugestaltung der Gemeinde-Homepage der Gemeinde (vgl. Kap. 5.2.3)<br />

3) Fertigstellung des neuen Feuerwehrhauses in <strong>Frankenau</strong> (vgl. Kap. 5.1.8)<br />

4) Thermische Sanierung des Gemeindehauses In <strong>Unterpullendorf</strong> (vgl. Kap. 5.1.8)<br />

C) Vorrangig geplant und realisiert werden sollen folgende Projekte und Maßnahmen:<br />

1) „Teambuilding“ der Ortsteile durch Entwicklung gemeinsamer, ortsteilübergreifender Projekte und<br />

Veranstaltungen (vgl. Kap. 5.2.5)<br />

2) Aktivitäten zur Stärkung des Sprachvermögens in kroatischer Sprache und der Besinnung auf die<br />

kroatische Kultur (vgl. Kap. 5.2.2)<br />

3) Verbesserung der Beziehung zum ungarischen Nachbarn (z.B. durch Ausbau des Radwegenetzes)<br />

(vgl. Kap. 5.2.8)<br />

4) Sanierung d. Gemeindeamtes bei gleichzeitiger Schaffung von Gemeinschaftsräumen (vgl. Kap. 5.1.8)<br />

5) Sanierung / Ausbau der Miloradić-Halle in <strong>Frankenau</strong> (vgl. Kap. 5.1.8)<br />

6) Umnutzung des alten Feuerwehrhaus in <strong>Frankenau</strong> für öffentliche Zwecke (vgl. Kap. 5.1.8)<br />

7) Schaffung von Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen für die ältere Bevölkerung (vgl. Kap. 5.1.8) und<br />

Entwicklung von Modellen der Altenbetreuung (vgl. Kap. 5.2.6)<br />

8) Schaffung eines einheitlichen Verkehrsleitsystems sowie Straßenbezeichnungen und einheitliche<br />

Hausnummerierung in allen 4 Ortsteilen (vgl. Kap. 5.1.11)<br />

D) Als sehr wichtig erachtet, aber derzeit nicht realisierbar wurden folgende Projekte und Maßnahmen<br />

erachtet:<br />

1) Zusammenlegung der beiden Volksschulen (<strong>Unterpullendorf</strong> und <strong>Frankenau</strong>) zu einem „Gemeindeschulzentrum“<br />

(vgl. Kap. 5.2.7)<br />

2) Errichtung eines Raumes für die Jugend in <strong>Unterpullendorf</strong>:<br />

Obwohl ein Raum und die finanziellen Mittel dafür bereit stehen, wird noch auf die Eigeninitiative der<br />

Jugendlichen in <strong>Unterpullendorf</strong> gewartet, an Umbau und Gestaltung mitwirken – wie es auch die<br />

Jugendlichen in den anderen Ortsteilen taten. (vgl. Kap. 5.1.8 u. 5.4.2)<br />

3) Schaffung von Räumlichkeiten für die Senioren aller Ortsteile (vgl. Kap. 5.1.8)<br />

4) Errichtung von Versammlungs- und Veranstaltungsstätten in allen 4 Ortsteilen (vgl. Kap. 5.1.8)


7. Abschließende Bemerkungen – Ausblick<br />

- 64 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Das gemeinsam entwickelte Leitbild soll als „Zukunftsprofil“ für die weiteren Aktivitäten in der Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<br />

<strong>Unterpullendorf</strong> dienen.<br />

Der Slogan:<br />

„Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>:<br />

Identität bewahren - die Zukunft gemeinsam gestalten!<br />

Općina Frakanava-Dolnja-Pulja:<br />

Identitet očuvati - budućnost skupa oblikovati!<br />

weist bereits auf die Bestrebungen der Gemeinde hin, mehr gemeinsame Aktivitäten in den 4 Ortsteilen durchzuführen.<br />

Jeder Ortsteil soll seine Identität, seine Besonderheiten bewahren, gleichzeitig soll aber auch die Chance gesehen<br />

werden, dass man miteinander sehr viel mehr für jeden einzelnen erreichen kann.<br />

In den letzten Monaten wurden bereits einige der gewünschten Projekte und Maßnahmen geplant und auch mit der<br />

Realisierung begonnen. Damit ist für alle Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinde erkennbar geworden, dass<br />

„sich nun etwas tut“ in <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>. Es wurde und wird aber auch darauf geachtet, dass in jedem der<br />

4 Ortsteile – nach Maßgabe der finanziellen Mittel – Projekte umgesetzt werden.<br />

In zahlreichen Artikeln der Gemeindezeitung für <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> (Gemeinde-INFO) wurde über die Aktivitäten<br />

im Rahmen der Dorferneuerung berichtet und alle Bürgerinnen und Bürger zu den Veranstaltungen eingeladen.<br />

Die bei den Sitzungen anwesenden Mitglieder der Arbeitskreise wurden zudem nach jeder Sitzung durch Übersendung<br />

des Protokolls über E-Mail über die Ergebnisse informiert.<br />

Nach Beschlussfassung des Leitbildes durch den Gemeinderat ist eine abschließende Präsentation vorgesehen, bei<br />

der nochmals die geplanten Projekte und Maßnahmen vorgestellt werden und die Bürgerinnen und Bürger zu mehr<br />

Mitarbeit bei Planung und Realisierung aufgerufen werden.<br />

Diese Präsentation soll im Rahmen der Verleihung des neuen Gemeindewappens stattfinden.<br />

<strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> ist zu wünschen, dass der begonnen Prozess zu einer nachhaltigen Dorfentwicklung führt<br />

und zahlreiche Projekte für die Bewohnerinnen und Bewohner umgesetzt werden.


Abbildungs- und Tabellenverzeichnis:<br />

- 65 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Abbildungen:<br />

Abbildung 1: Dorfgespräch in <strong>Frankenau</strong> 10<br />

Abbildung 2: Dorfgespräch in <strong>Unterpullendorf</strong> 10<br />

Abbildung 3: Dorfgespräch in Kleinmutschen 10<br />

Abbildung 4: Dorfgespräch in Großmutschen 10<br />

Abbildung 5: Dorfgespräch mit der Jugend 10<br />

Abbildung 6: Dorfgespräch mit der Jugend 10<br />

Abbildung 7: Lage der Gemeinde 11<br />

Abbildung 8: <strong>Unterpullendorf</strong> um 1880 13<br />

Abbildung 9: Liebevoll renoviertes Haus in <strong>Frankenau</strong> 13<br />

Abbildung 10: Straßenraum in <strong>Frankenau</strong> 13<br />

Abbildung 11: Hauptstraße in Großmutschen 14<br />

Abbildung 12: Typischer Ziehbrunnen im öffentlichen Raum in Großmutschen 14<br />

Abbildung 13: Alter Gutshof in Kleinmutschen 14<br />

Abbildung 14: Neubaugebiet in Kleinmutschen 14<br />

Abbildung 15: Katholische Pfarrkirche Hl. Bartolomäus mit neugestaltetem Vorplatz in <strong>Unterpullendorf</strong> 15<br />

Abbildung 16: Ehemaliges Milchhaus – nun beliebtes Lokal in <strong>Unterpullendorf</strong> 15<br />

Abbildung 17: Geplanter Ausbau der S 31 19<br />

Abbildung 18: Radwegenetz in der Gemeinde 21<br />

Abbildung 19: „Mittelpunktstein“ in <strong>Unterpullendorf</strong> 22<br />

Abbildung 20: Pfarrkirche Allerheiligen und Dreifaltigkeitssäule in <strong>Frankenau</strong> 23<br />

Abbildung 21: Waldlehrpfad in <strong>Frankenau</strong> 24<br />

Abbildung 22: Ein Entwurf des Gemeindewappens 51<br />

Abbildung 23: Neugestaltung der Gemeindestraße in <strong>Frankenau</strong> 52<br />

Abbildung 24: Neugestaltung der Gemeindestraße in <strong>Frankenau</strong> 52<br />

Abbildung 25: Kirchenplatz in <strong>Frankenau</strong> 53<br />

Abbildung 26: Platz vor dem Feuerwehrhaus in <strong>Unterpullendorf</strong> 53<br />

Tabellen:<br />

Tabelle 1: Veranstaltungen im Rahmen der Prozessbegleitung 6<br />

Tabelle 2: Mitglieder des Arbeitskreises 1: „Ortsbild, bauliche Tätigkeit, Verkehr“ 7<br />

Tabelle 3: Mitglieder des Arbeitskreises 2: „Soziales, Kultur, Dörfliches Zusammenleben“ 7<br />

Tabelle 4: Mitglieder des Arbeitskreises 3: „Wirtschaft, Versorgung, Tourismus“ 8<br />

Tabelle 5: Mitglieder des Jugendforums 8<br />

Tabelle 6: Vergleich der 4 Ortsteile (Stand 2001) 12<br />

Tabelle 7: Bevölkerungsentwicklung 16<br />

Tabelle 8: Bevölkerungsstruktur 16<br />

Tabelle 9: Gebäude- und Wohnungsentwicklung 17<br />

Tabelle 10: Arbeitsstätten und Beschäftigte 18<br />

Tabelle 11: Beherbergungsbetriebe in <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> 18<br />

Tabelle 12: Vereine und Gemeinschaften in <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong> 25


Literatur- und Quellenverzeichnis:<br />

- 66 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

BABBI — Bgld. Agrar Beratungs- u. Betreuungsinitiative: „ Energie – Umwelt – Wertschöpfung- Zukunftschancen<br />

Biomasse“, unter: http://www.burgenland.at/media/file/146_biomasse_broschuere_2004.pdf<br />

Berichte aus den Ausgaben der Gemeindezeitung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Berichte aus der Zeitschrift der Burgenländischen Landesregierung: „Unser Dorf“<br />

Homepage der Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>“: http://www.<strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>.at/<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/<strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

KIRSNER & PETERNELL (Hrsg.): „Der Bezirk Oberpullendorf“, Lannach, 1997<br />

STATISTIK AUSTRIA: Ein Blick auf die Gemeinde<br />

Daten unter: http://www.statistik.at/blickgem/gemDetail.do?gemnr=10803&gemnam=<strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong>


- 67 -<br />

Dorferneuerung <strong>Frankenau</strong>-<strong>Unterpullendorf</strong><br />

Anhang:<br />

Artikel aus der Gemeindezeitung (Gemeinde INFO) der Gemeinde <strong>Frankenau</strong>-<br />

<strong>Unterpullendorf</strong> als Information der Bürger zum Dorferneuerungsprozess in der<br />

Gemeinde

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