Weinstadt

Hofgut Hagenbach Backnang: Biergarten ab Dienstag (06.06.) wieder geöffnet - mit neuen Pächtern

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Johannes (31) und Antonija Zoller (35) übernehmen als Pächter die Gastronomie im Hofgut Hagenbach in Backnang. © Ralph Steinemann Pressefoto

Das Hofgut Hagenbach liegt idyllisch am Backnanger Ortsrand, hinter dem Anwesen, in dem sich auch ein Biomarkt und Praxen befinden, erstrecken sich Weiden und Streuobstwiesen. Vom Teich her ertönt leises Quaken. Beliebt war auch immer der Biergarten im Innenhof, bis vor kurzem wurde dieser durch den Eigentümer des Hofgutes, Mathias Wurche, selbst betrieben.

Hinter dem Betrieb liegt aber keine leichte Zeit, während der Pandemie fehlte es akut an Personal - deswegen suchte das Backnanger Hofgut dringend nach neuen Pächtern. Die wurden jetzt gefunden: Es sind Antonija und Johannes Zoller von der Krone in Schnait.

Am Dienstag öffnet der Biergarten, in der Krone soll alles beim Alten bleiben

Pünktlich zum besten Biergartenwetter soll es jetzt losgehen, am Dienstag, 6. Juni, um 17 Uhr öffnet der Biergarten im Hofgut Hagenbach wieder seine Pforten. Ab dann wird er bei gutem Wetter immer Dienstag bis Samstag von 17 bis 23 Uhr geöffnet haben, bis zum Saisonende Anfang September. Bis 21 Uhr bietet der Biergarten auch warme Küche an - zubereitet von Antonija Zoller und ihrem Team in der Krone in Schnait. Für die Krone soll sich nach Möglichkeit gar nicht viel ändern: „Da sind wir im Eigentum“, stellt die 35-Jährige klar. Sie werde auch weiterhin vor Ort für ihre Gäste da sein.

Vor neuneinhalb Jahren hat die begeisterte Köchin den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und das Restaurant mit Weingarten in Schnait übernommen. „Dann durften die Krone und ich gemeinsam wachsen“, erzählt die Wirtin. 2015 stieg ihr Mann Johannes in die Gastronomie mit ein, 2016 kam das eigene Catering-Unternehmen hinzu, seit kurzem produziert und vermarktet das Ehepaar außerdem eigene Maultaschen. 2021 haben die Wirtsleute in der Krone renoviert: „Wir haben eine Küche, die sich jeder wünschen kann“, verrät die 35-Jährige, die sich am liebsten den ganzen Tag nur dem Kochen widmen würde.

Antonija und Johannes Zoller haben auf dem Hofgut geheiratet

Somit bedeute die Übernahme der Pacht für das Hofgut Hagenbach nur eine weitere Stufe in ihrer gastronomischen Entwicklung: „Einen Schritt weiter, nur mit der Absicht, dass die Qualität gleich bleibt“, hofft Antonija Zoller.

Doch wie kommen die Zollers eigentlich zu der Biergarten-Pacht in Backnang? Tatsächlich spielt hier eine sehr persönliche Verbindung zu der Örtlichkeit eine große Rolle. 2018 sind Antonija und Johannes Zoller auf dem Hofgut Hagenbach getraut worden. Hier gibt es nämlich auch einen offiziellen Trauplatz, der evangelische Pfarrer aus Schnait sei extra hergekommen und habe sie unter den beiden großen Walnussbäumen verheiratet, erzählt die 35-Jährige.

Krone und Catering laufen sehr gut, kein Personalmangel

Ein wunderschönes Erlebnis, auch die Feier im Innenhof bei bestem Wetter, ihre Familie aus Kroatien war extra angereist - schnell das Versprechen, genau diese Feier zum zehnten Hochzeitstag hier zu wiederholen. Als sie dann erfahren habe, dass Eigentümer Mathias Wurche dringend einen Nachfolger für die Gastronomie suchte - da habe sie gar nicht anders gekonnt, als ihm ein Konzept vorzulegen.

Ein Konzept, das eigentlich nur funktionieren könne, scherzt die Gastronomin. Eine wirtschaftliche Notwendigkeit, sich ein weiteres Standbein aufzubauen, besteht bei den Zollers nicht: „Alles läuft so gut.“ Beim Catering seien sie schon den kompletten Sommer völlig ausgebucht und auch beim Personal fehle es an nichts. „Wir haben wahnsinnig tolle Mitarbeiter“, sagt Antonija Zoller.

Vom Eigentümer seien sie sehr liebevoll und gründlich an ihre neuen Aufgaben als Pächter herangeführt worden, deswegen habe sie nicht das Gefühl, ins Ungewisse zu starten. Aber dennoch: Eine gewisse Vorsicht sei gerade in den ersten Monaten geboten. Besonders wenn es darum geht, beide Gastronomie-Standorte unter einen Hut zu bekommen. „Ich darf mich nicht zerreißen“, sagt die 35-Jährige.

Die neuen Pächter starten mit einer kleinen Speisekarte

Deswegen wird der Biergarten mit einer kleinen Speisekarte starten, es gibt Pulled Pork und Pulled Pilz-Burger. Das Schweinefleisch wird im Smoker in Schnait 18 Stunden lang gegart, die Brötchen backt die Chefin selbst. Alles soll weiterhin zu 100 Prozent selbst gemacht bleiben, so ihr Anspruch an sich selbst.

Weil die Krone über Pfingsten sowieso geschlossen hat, können die neuen Pächter in der ersten Woche mit voller Mannstärke vor Ort sein. Dann planen sie mit fünf Mitarbeitern in Backnang, zwei in der Küche und drei im Service. Es soll eine Mischung aus Selbstbedienung und Bedienung am Tisch geben. Sie wird weiterhin meistens in Schnait anzutreffen sein, als neuer Betriebsleiter wird Johannes Zoller häufiger im Hofgut vor Ort sein.

Über Veranstaltungen kann man ab Mitte August wieder sprechen

Doch was ist mit Veranstaltungen wie Hochzeiten? Immerhin ist das Hofgut Hagenbach gerade dafür bis über die Kreisgrenzen hinaus bekannt und beliebt. Damit wollen die neuen Pächter noch vorsichtig sein, auch wenn jetzt schon einige Anfragen vorliegen. Zum einen hat ihr Catering diesen Sommer ohnehin keine Termine mehr frei, außerdem müsse bis August einfach abgewartet werden, wie der Betrieb vor Ort laufe. Dann werde man sich mit dem Eigentümer zusammensetzen und besprechen, wie und in welchem Umfang hier zukünftig wieder Feiern und Veranstaltungen stattfinden können, erklärt Antonija Zoller.

Sie und ihr Mann freuen sich auf die vielen neuen Möglichkeiten, die sie im Hofgut haben. Auch was die Bepflanzung angeht, hat die 35-Jährige schon konkrete Vorstellungen. Aber sie möchte auch hier nichts überstürzen: „Diese Größe gibt mir sehr viel Demut.“ Gespannt sind die neuen Pächter darauf, wie die Menschen in Backnang sie aufnehmen werden. Doch ihre persönliche Erfahrung sei: Wenn sie mit offenem Herzen auf die Leute zugehe, dann werde auch alles gut.

Das Hofgut Hagenbach liegt idyllisch am Backnanger Ortsrand, hinter dem Anwesen, in dem sich auch ein Biomarkt und Praxen befinden, erstrecken sich Weiden und Streuobstwiesen. Vom Teich her ertönt leises Quaken. Beliebt war auch immer der Biergarten im Innenhof, bis vor kurzem wurde dieser durch den Eigentümer des Hofgutes, Mathias Wurche, selbst betrieben.

Hinter dem Betrieb liegt aber keine leichte Zeit, während der Pandemie fehlte es akut an Personal - deswegen suchte das