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E-Autos für Anhängerkupplung: Diese Autos ziehen auch große Lasten

10. Mai 2023 | Martin Wittler
Der Hyundai Ioniq 5 ist nur einer unter vielen E-Fahrzeugen, die heute einen Anhänger schleppen können.
(Hyundai)Der Hyundai Ioniq 5 ist nur einer unter vielen E-Fahrzeugen, die heute einen Anhänger schleppen können.

Bei Elektroautos zählt jedes eingesparte Kilogramm. Denn je weniger die Stromer auf die Waage bringen, desto positiver wirkt sich das auf die Reichweite aus. Entsprechend rar waren zunächst E-Modelle, die mit Anhängerkupplung angeboten wurden. Inzwischen gibt es zahlreiche E-Fahrzeuge, die Anhänger oder Wohnwagen in Schlepp nehmen können. EFAHRER.com zeigt sechs verschiedene Modelle.

Möbel, Gartenabfälle, Sperrmüll – im Alltag fallen ab und zu Dinge an, die sich am besten mit einem Anhänger transportieren lassen. Für E-Autofahrer war das lange eine Herausforderung. Denn kaum ein Stromer wurde in der Vergangenheit mit Anhängerkupplung angeboten – schließlich schmilzt mit jedem zusätzlichen Kilogramm, das bewegt werden muss, die Reichweite von Elektrofahrzeugen.

Inzwischen hat sich die Situation geändert: Viele Elektroautos sind bereits ab Werk mit Anhängerkupplung bestellbar. Das beginnt bei Kompaktmodellen und setzt sich fort über SUVs und Vans. Mit dem Ford F-150 Lightning und dem Rivian R1T sind in den USA bereits zwei Elektro-Pickups auf dem Markt. Sie können 4,5 und 5 Tonnen Anhängelast an den Haken nehmen. Bis diese beiden Fahrzeuge in Deutschland zu kaufen sind, wird es allerdings noch dauern. Die folgenden sechs Modelle aus unterschiedlichen Fahrzeugklassen zeigen jedoch, dass auch andere E-Autos große Lasten ziehen können. Eine Auswahl. Alle Elektroautos mit Anhängerkupplung finden Sie hier.

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Fiat E-Ulysse L3 (75 kWh)

  • Anhängelast (gebremst): 750 Kilogramm
  • Stützlast: 60 Kilogramm
  • Dachlast: 150 Kilogramm

Nach acht Jahren Pause kehrt der Fiat Ulysse zurück auf den Markt – nun jedoch ist der Van mit einem E-Antrieb ausgestattet. Es ist das erste E-Modell von Fiat, das Platz für eine Familie (und mehr) bietet. Insgesamt acht Menschen können mitfahren. In der Variante Lounge punktet der italienische Wagen serienmäßig mit Features wie einem Parkassistenten mit Rückfahrkamera oder einem Panorama-Schiebedach. Zur Wahl stehen zwei Batterie-Größen (50 oder 75 kWh Speicherkapazität), wobei auch mit der großen Batterie die maximale Reichweite höchstens 329 Kilometer beträgt. Auch der 100-kW-Antrieb fällt eher schwach aus.

Die Auffahrt auf die Autobahn mit dem 2,4-Tonner ist so mitunter sehr schwerfällig.  Das Kofferraumvolumen liegt bei 800 Liter, bei umgeklappter Rücksitzbank werden daraus 1500 Liter. Die maximale Anhängelast des Wagens ist mit 750 Kilogramm vergleichsweise gering. Dafür kann jedoch im Vergleich zu anderen E-Autos viel aufs Dach gepackt werden, denn die zulässige Dachlast liegt bei 150 Kilogramm.

Vorteile
großer Kofferraum
gute Grundausstattung
Platz für die ganze Familie
Nachteile
geringe Anhängelast
schwacher Antrieb
geringe Reichweite
| Marktplatz
| Marktplatz

Renault Mégane E-Tech Electric EV60

  • Anhängelast (gebremst): 900 Kilogramm
  • Stützlast: 80 Kilogramm
  • Dachlast: 80 Kilogramm

Der Kompaktwagen Mégane E-Tech ist ein direkter Konkurrent zum VW ID.3. Im Gegensatz zu dem kann der Mégane jedoch auch mit Anhängerkupplung geordert werden. In der Ausführung EV60, also ausgestattet mit der größeren 60-kWh-Batterie für bis zu 450 Kilometer Reichweite und der stärkeren 160-kW-E-Maschine (218 PS), kann der Mégane bis zu 900 Kilogramm ziehen – und damit beispielsweise einen Motorradanhänger oder leichtere Wohnwagen.

Mehr zum Thema: Der Renault Mégane E-Tech Electric im detaillierten Fahrbericht

Der Wagen punktet mit einem intuitiv bedienbaren Infotainmentsystem von Google sowie mit einer Wechselstrom-Ladeleistung von 22 kW – doppelt so viel wie die meisten Konkurrenten. Nachteil beim Renault Mégane: Die durchaus nützlichen Ausstattungspakete für den Wagen kosten satte Aufpreise. Zudem fällt der Kofferraum mit 440 Litern Fassungsvermögen auf dem Papier zwar geräumig aus, jedoch ist die Ladekante sehr hoch (78 cm, 10 cm höher als ein Golf) – das ist unpraktisch. Ist die hintere Sitzbank belegt, bietet ein digitaler Innenspiegel zwar trotzdem freien Blick nach hinten – der optische Eindruck des Kamerabildes ist jedoch gewöhnungsbedürftig.

Vorteile
Infotainmentsystem
Ladefähigkeit
Verbrauch
Nachteile
Preispolitik
Raumgestaltung Kofferraum
gewöhnungsbedürftiger Innenspiegel
Renault Megane E-Tech im Test

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Tesla Model 3 (Long Range)

  • Anhängelast (gebremst): 1.000 Kilogramm
  • Stützlast: 100 Kilogramm
  • Dachlast: 68 Kilogramm

Das US-Unternehmen Tesla setzte bei der Elektromobilität Maßstäbe – und ist bis heute Vorreiter. Das zeigt sich auch beim Einstiegsmodell Model 3: Eine Leistung von 324 kW (440 PS), 614 Kilometer Reichweite, Schnellladefähigkeit bis zu 250 kW – die Daten der Long-Range-Ausführung mit 80,5-kWh-Akku sind eine klare Ansage an die Konkurrenz. Erst recht bei dem Preis, den Tesla für den Reichweiten-Riesen veranschlagt: 54.970 Euro. Um ein E-Auto mit ähnlichen Leistungsdaten zu erhalten, muss bei anderen Marken nahezu das Doppelte hingelegt werden.

Mehr zum Thema: Das Tesla Model 3 im ausführlichen Testbericht

Bei der Anhängelast (maximal 1000 Kilogramm) ist Tesla der Konkurrenz noch nicht enteilt. Bei der Verarbeitung hinkt Tesla sogar hinterher, hier haben Mercedes, BMW, Audi oder Porsche klar die Nase vorn. Der auf den zentralen Touch-Bildschirm ausgerichtete Innenraum wirkt zwar cool, jedoch kann die Bedienung gerade während der Fahrt irritieren. Die automatisierten Fahrfunktionen (Autopilot) sollen den Fahrer eigentlich entlasten, funktionieren jedoch mitunter noch nicht flüssig.

Vorteile
Reichweite und Performance
Preis
Laden
Nachteile
Bildschirmzentrierte Bedienung
Autopilot
Verarbeitung
Wintertest: Das kann der Tesla Model 3 Long Range bei minus 14 Grad

Hyundai Ioniq 5 (72,6 kWh) 4WD

  • Anhängelast (gebremst): 1.600 Kilogramm
  • Stützlast: 100 Kilogramm
  • Dachlast: 80 Kilogramm

Dank des kantigen Retrodesigns sticht Hyundais Elektromodell Ioniq 5 aus der Masse der Elektro-SUVs hervor. Diese auffällige Gestaltung allerdings auch den größten Nachteil des Wagens mit sich: Die Aerodynamik ist nur durchschnittlich, die Reichweite fällt daher vergleichsweise gering aus. Mit dem mittleren der drei verfügbaren Akkus (72,6 kWh) ist bei Autobahnrichtgeschwindigkeit bereits nach 260 Kilometern Schluss. Da ist die Konkurrenz (etwa das Tesla Model Y) besser aufgestellt.

Mehr zum Thema: Der Hyundai Ioniq 5  im vollständigen Testbericht

Dafür punktet der Ioniq 5 mit Top-Werten beim Laden: Dank 220 kW Gleichstrom-Ladeleistung ist der Akku an einer Schnellladesäule im Idealfall in weniger als 20 Minuten wieder zu 80 Prozent gefüllt. Den Ioniq 5 gibt's auch mit Anhängerkupplung. Die Anhängelast (1600 Kilogramm) reicht aus, um einen Wohnwagen zu ziehen. Acht Jahre Garantie für Auto und Batterie sichern Käufer zudem großzügig ab.

Vorteile
Ladeleistung
Garantie
Design
Nachteile
Reichweite
Aerodynamik
begrenzter Platz im Kofferraum
Hyundai IONIQ 5 im Test

Mercedes EQA 300 4Matic

  • Anhängelast (gebremst): 1.800 Kilogramm
  • Stützlast: 80 Kilogramm
  • Dachlast: 75 Kilogramm

Der Elektro-SUV EQA ist das kleinste und günstigste Elektroauto von Mercedes. Das macht ihn interessant, spiegelt sich jedoch auch in den Leistungsdaten wider: Selbst die Allrad-Variante 300 4matic ist mit 168 kW (228 PS) Leistung nur Mittelmaß. Gleiches gilt für die Reichweite: maximal 437 Kilometer sind drin. Bei Autobahnfahrt schmilzt die Reichweite deutlich, auf etwa 250 Kilometer. Das ist dem vergleichsweise hohen Verbrauch (28,0 kWh bei 130 km/h) geschuldet, der größer ist als etwa bei Konkurrenzmodellen wie VW ID. 4 oder BMW iX3.

Mehr zum Thema: Der ausführliche Testbericht zum Mercedes EQA

Die Gleichstrom-Ladeleistung von maximal 100 kW an der Schnellladesäule ist unterdurchschnittlich – gerade verglichen mit dem Tesla Model Y. Dafür punktet der Mercedes in der Allrad-Variante jedoch mit beachtlichen 1800 Kilogramm Anhängelast. So lassen sich die meisten Wohnwagen problemlos ziehen. Beim Innenraum hebt sich Mercedes von der Konkurrenz ab. An Bord ist das intuitive Infotainmentsystem MBUX, das auch bei den Luxusfahrzeugen von Mercedes (EQE, EQS) verbaut ist.

Vorteile
Preis (für Mercedes-Verhältnisse)
hohe Anhängelast
Infotainment
Nachteile
Reichweite
Ladeleistung
Verbrauch
Test Mercedes EQA 250

BMW iX xDrive50

  • Anhängelast (gebremst): 2.500 Kilogramm
  • Stützlast: 100 Kilogramm
  • Dachlast: 75 Kilogramm

Der BMW iX ist das Flaggschiff der Elektroflotte des Münchner Herstellers. Entsprechend klotzt BMW mit dem Wagen, wie ein Blick auf die Daten des knapp fünf Meter langen SUVs zeigt. Die Leistung der beiden E-Maschinen beläuft sich auf 455 kW (619 PS) bei der Top-Motorisierung M60. Die Batterie hat dann eine Speicherkapazität von bis zu 111,5 kWh. Mit der etwas schwächeren Ausführung xDrive50 sind bis zu 626 Kilometer Reichweite drin. Mit diesen Werten sortiert sich der Wagen im Spitzenfeld ein. Jedoch hat der große Akku auch einen Preis.

Mehr zum Thema: Alle Informationen im Testbericht zum BMW iX

Der iX ist mächtig schwer, das Leergewicht liegt bei mehr als 2,5 Tonnen. Der Verbrauch auf der Autobahn ist daher hoch, die Reichweite schrumpft – Mercedes schneidet da mit dem Konkurrenzmodell EQS SUV besser ab. Herausragend beim iX ist jedoch die maximale Anhängelast von bis zu 2500 Kilogramm. Ein Bestwert, den derzeit kein anderer Hersteller bietet. Die schmale Ladeluke und das nur durchschnittliche Ladevolumen (500 Liter, mit umgeklappter Rücksitzbank 1750 Liter) schmälern den Eindruck jedoch.

Vorteile
Batteriegröße
Reichweite
größte Zugkraft
Nachteile
kleiner Koferrraum
hoher Verbrauch
hohes Gewicht
Test BMW iX eDrive 50

E-Auto Neuwagen: Die wichtigsten Fragen und Antworten

Die besten Elektroautos 2023 sind VW e-Up, BMW i3, Renault Zoe, Kia Niro EV, BMW i4, Tesla Model Y und Mercedes EQS. Diese Modelle teilen sich über alle Fahrzeugklassen auf. In jedem Segment gibt es empfehlenswerte Modelle. 

Das sind die besten Elektroautos 2023:

Die besten Plug-in-Hybride 2023 sind Toyota RAV4, Hyundai IONIQ, Mitsubishi Eclipse, BMW 225xe, Mini Countryman, Cupra Formentor, Škoda Octavia, Mercedes-Benz GLC, Ford Kuga, Mercedes C300e und Volvo V90.

EFAHRER.com hat die relevantesten PHEV-Modelle getestet und miteinander verglichen. 

Seit Anfang 2023 bis Ende 2025 gibt es nur den einfachen Bundesanteil (Umweltbonus). Plug-in-Hybride werden nicht mehr gefördert. Ursprünglich galt, dass Plug-in-Hybride ab August 2023 nur noch gefördert werden, wenn sie eine Reichweite von 80 Kilometern schaffen. Mittlerweile teilte das BAFA mit, dass die Förderung für Plug-in-Hybride bereits Ende 2022 ausgelaufen ist.

Weitere Förderungen für E-Autos gibt es in Form von Steuervergünstigungen für Elektro-Dienstwagen, entfallender Kfz-Steuer bis 2030, Hersteller-Rabatten sowie regionalen Förderprogrammen.

Das günstigste, gebrauchte E-Auto ist die Renault Zoe. Der Elektro-Kleinwagen ist häufig schon für rund 7.000 Euro erhältlich.

Das günstigste neue Elektroauto ist der Dacia Spring Electric, er kostet ab rund 15.000 Euro. EFAHRER.com hat die spannendsten, günstigsten E-Autos für Sie zusammengestellt.

Die günstigsten Plug-In-Hybride kosten ab rund 10.000 Euro - dabei handelt es sich um gebrauchte Plug-In-Hybride wie den Opel Ampera erster Generation mit vielen Kilometern auf dem Tacho.

Neue Plug-In-Hybrid kosten ab rund 30.000 Euro. Zu den günstigsten Plug-In-Hybriden zählen der Hyundai IONIQ PHEV, MG EHS, Renault Captur und Opel Astra.

Man sollte einen Plug-in-Hybrid kaufen, wenn das eigene Fahrprofil und die äußeren Gegebenheiten passen. So können PHEVs Umwelt und Geldbeutel schonen, denn sie sind steuerlich bevorzugt und ermöglichen niedrige Verbräuche.

Die meisten Plug-in-Hybride ermöglichen nur eine kurze elektrische Reichweite von rund 50 Kilometer. Für weitere Strecken nutzen Plug-in-Hybride einen Verbrennungsmotor. Achten Sie beim Kauf darauf, dass ihre alltäglichen Strecken innerhalb der realen Elektro-Reichweite von PHEVs liegen. In der Praxis ist die Reichweite oft deutlicher kürzer als vom Hersteller angegeben.

Wer im Alltag elektrisch fahren will, muss den Plug-in-Hybrid auch regelmäßig aufladen. Eine Lademöglichkeit daheim oder beim Arbeitgeber hilft.

Der Unterschied zwischen Hybrid und Plug-in-Hybrid liegt darin, dass Sie Plug-in-Hybride von außen aufladen können: etwa an der Steckdose oder an einer Ladestation für E-Autos.

Plug-in-Hybride haben deutliche größere Akkus, mit denen sie alltägliche Pendelstrecken von rund 50 Kilometern rein elektrisch zurücklegen können.

Sowohl Hybride als auch Plug-in-Hybride gewinnen beim Bremsen Strom zurück und speisen ihn in einen Akku, der einen E-Motor antreibt. 

Die Lieferzeiten für E-Autos betragen zum Teil viele Monate. Diese E-Autos sind noch 2023 lieferbar: Fiat 500e, Škoda Enyaq, Cupra Born, Renault Megane, Tesla Model Y, Renault Twizy,  Hyundai IONIQ, Audi e-tron. EFAHRER.com recherchiert regelmäßig die aktuellen Lieferfristen für E-Autos und stellt günstige E-Autos ohne Lieferzeit für Sie zusammen.  

Wenn Sie planen von einem Verbrenner auf ein Elektroauto umzusteigen, gibt es ein paar Sachen zu beachten. Fragen nach Reichweite, Akkugröße oder Ladeanschluss sollten Sie unbedingt vor Fahrzeugbestellung sich selbst beantworten. Das gibt es beim E-Auto-Neuwagen-Kauf zu beachten:

  • Geeigneter Ladeanschluss
  • Richtige Akkugröße
  • Geeignete Winterausstattung
  • Wärmepumpe
  • BAFA-Förderungen
  • Weitere Förderungen
  • Neu- und Gebrauchtwagen vergleichen
  • Akku-Garantie
  • Service-Netz
  • Lademöglichkeit

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