Christus am Ölberg

Christus am Ölberg

Titel

Christus am Ölberg

[cda 2014]

Malerei auf Holz (parkettiert)

Material / Technik

Malerei auf Holz (parkettiert)

[Brief Uppsala Auktionskammare im Archiv D. Koepplin, 05.2011]

In ein blaues Gewand gehüllt, kniet Christus auf einem kreisrunden Felsplateau im Garten Gethsemane in Erwartung der Qualen der Passion. Voller Angst blickt er nach nach links oben, wo der Engel ihm mit jenem Kelch entgegenschwebt, den an ihm vorbeigehen zu lassen, Jesus seinen Vater laut Matthäus 26, 42 bittet.

In ein blaues Gewand gehüllt, kniet Christus auf einem kreisrunden Felsplateau im Garten Gethsemane in Erwartung der Qualen der Passion. Voller Angst blickt er nach nach links oben, wo der Engel ihm mit jenem Kelch entgegenschwebt, den an ihm vorbeigehen zu lassen, Jesus seinen Vater laut Matthäus 26, 42 bittet. Als Zeichen der Passion trägt der Engel zusätzlich das Kreuz. Abgetrennt durch Hecken nehmen die schlafenden Apostel den Vordergrund der Komposition ein. Neben dem junglichen Johannes ist der grauhaarigen Petrus zu identifizieren. In der Ferne ist bereits der Verräter Judas mit den Hächern zu sehen.

[Görres, cda 2016]

Zuschreibungen
Werkstatt Lucas Cranach der Ältere
Lucas Cranach der Ältere und Werkstatt

Zuschreibungen

Werkstatt Lucas Cranach der Ältere

[Blumenroth, Heydenreich, unveröffentlichter Untersuchungsbericht, 04.10.2023]

Lucas Cranach der Ältere und Werkstatt

[Gutachten Werner Schade, 01.03.2012]

Kopie nach Lucas Cranach dem Älteren

[Brief D. Koepplin an Christie's London 2005 sowie an Uppsala Auktionskammare 2011 im Archiv D. Koepplin]

Datierungen
um 1520 - 1530
nach 1537

Datierungen

um 1520 - 1530

[Gutachten Werner Schade, 01.03.2012]

nach 1537

"Kopie zeitgenössisch oder später" [Brief D. Koepplin an Uppsala Auktionskammare im Archiv D. Koepplin, 2011]

Maße
Maße Bildträger:

Maße

  • Maße Bildträger:

  • 61,7 x 42,5 cm

  • [Brief Christie's London an D. Koepplin im Archiv D. Koepplin, 07.2005]

Signatur / Datierung

Keine

Inschriften und Beschriftungen

Rückseitig auf der Parkettierung: - Stempel: "WIJISG"

  • Aufkleber: "Lempertz 425430"
  • Reste eines weiteren Aufklebers
    [Blumenroth, Heydenreich, unveröffentlichter Untersuchungsbericht, 04.10.2023]

Inschriften und Beschriftungen

Stempel, Siegel, Beschriftungen:

  • Rückseitig auf der Parkettierung: - Stempel: "WIJISG"

    • Aufkleber: "Lempertz 425430"
    • Reste eines weiteren Aufklebers
  • [Blumenroth, Heydenreich, unveröffentlichter Untersuchungsbericht, 04.10.2023]

Eigentümer
Privatbesitz
Besitzer
Privatbesitz
CDA ID
PRIVATE_NONE-P071
FR (1978) Nr.
FR-none
Permalink
https://lucascranach.org/de/PRIVATE_NONE-P071/

Provenienz

  • Hon. Richard Mark Watson (Großbritannien 1906 - 1978)
    [Brief Uppsala Auktionskammare im Archiv D. Koepplin, 05.2011]
  • 2005 Christie's London, WD186
  • schwedischer Privatbesitz
    [Brief Uppsala Auktionskammare im Archiv D. Koepplin, 05.2011]
  • 2011 Uppsala Auktionskammare, Schweden, Los 1117

Forschungsgeschichte / Diskussion

Diskussion der Untersuchungsergebnisse

Die nachgewiesenen Pigmente fanden der Cranach-Werkstatt wie auch in anderen Malerwerkstätten der frühen Neuzeit Verwendung. Das Pigment Bleizinngelb war bis etwa 1750 gebräuchlich und wurde erst 1940 wiederentdeckt. Nicht alle Farbmittel konnten vollständig identifiziert werden.

Wesentliche Merkmale des Bildträgers, der Grundierung, der Unterzeichnung sowie der malerischen Ausführung entsprechen den charakteristischen Praktiken in der Werkstatt Lucas Cranachs d. Ä.

Im Vergleich mit der 1910 bei Böhler nachgewiesenen Tafel Christus am Ölberg sowie anderen zeitnah entstandenen eigenhändigen Werken Lucas Cranachs d. Ä. erscheint die Malerei der vorliegenden Tafel etwas weniger souverän und detailreich sowie im Laubwerk schematischer ausgeführt. Indizien für eine mögliche Beteiligung von Lucas Cranach d. Ä. sind für uns weder in der Unterzeichnung noch in der malerischen Umsetzung erkennbar. Auszuschließen ist die Fertigstellung mit letzten feinzeichnerischen Details, wie Augen und Haarlocken durch Lucas Cranach d. Ä. nicht. Die Tafel ist nicht signiert.

Nach unserer Einschätzung handelt es sich bei dem vorliegenden Gemälde Christus am Ölberg um ein in den Jahren um 1520-30 entstandenes, gut erhaltenes und qualitätsvolles Werk aus der Werkstatt Lucas Cranachs d. Ä.

[Blumenroth, Heydenreich, unveröffentlichter Untersuchungsbericht, 04.10.2023]

  • Christus am Ölberg, um 1520 - 1530

Abbildungen

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Kunsttechnologische Untersuchung

04.10.2023Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie
  • Röntgengrobstrukturanalyse
  • UV-Fluoreszenzfotografie
  • Instrumentelle Materialanalyse
  • Lichtmikroskopische Oberflächenuntersuchung

Bildträger

Bildträger ist eine Holztafel, die aus mehreren Laubholzbrettern in vertikaler Ausrichtung besteht. Möglicherweise handelt es sich um Linde (nicht makroskopisch bestimmt). Im Röntgenbild sind quer zur Holzfaserrichtung ausgerichtete Faserapplikationen erkennbar.

Die Tafel wurde in jüngerer Zeit rückseitig bis auf eine Stärke von ca. 0,4 – 0,5 cm gedünnt und parkettiert.

Grundierung und Imprimitur

Die Bildseite ist weiß grundiert. Umlaufend sind im Abstand von ca. 1 – 1,2 cm vom Tafelrand ein Grundierrand und partiell Ritzungen erhalten.

Unterzeichnung

Im Infrarotreflektogramm sind Unterzeichnungslinien erkennbar, die vermutlich mit Feder und Pinsel sowie einem flüssigen schwarzen Medium ausgeführt wurden. Figuren und Landschaft wurden zunächst in längeren und breiteren geschwungenen Linienzügen angelegt und anschließend Gesichter und weitere Details mit feineren und kürzeren Linien präzisiert. In der Unterzeichnung ist die Steinplatte, auf der Christus kniet, deutlich größer angelegt als in der malerischen Ausführung.

Farbschichten und Metallauflagen

Mittels RFA konnten folgende Elemente nachgewiesen und in Verbindung mit den optischen Merkmalen Signale für folgende Farbmaterialien ermittelt werden:

Gelb: Pb, Ca, Hg, Sn, Sr, (Fe)

Pb: Bleiweiß; Pb/ Sn: Bleizinngelb; Ca: Kreide/ Gips (?); Hg: Zinnober; Sr: Bestandteil von Ca/ Pb (?)

Gelb: Ca, Pb, Cu, Sn, Fe, Zn, Hg, Sr

Ca: Kreide/ Gips (?); Pb: Bleiweiß; Pb/ Sn: Bleizinngelb; Cu: Kupferhaltiges Blau/ Grün (?); Fe: Eisenoxid/ Ocker (?); Zn: Zinkweiß (Retusche?); Hg: Zinnober, Sr: Bestandteil von Ca/ Pb (?)

Grün: Ca, Pb, Cu, Fe, Ti, Sn, Sr, (Mn)

Ca: Kreide/ Gips (?); Pb: Bleiweiß; Pb/ Sn: Bleizinngelb; Cu: Kupferhaltiges Grün/ Blau (?); Fe/Mn: Eisenoxid/ Ocker (?); Ti: Bestandteil Fe/ Titandioxid (?); Sr: Bestandteil von Ca/ Pb (?)

Blau: Pb, Cu, Ca, Fe, Sr (Ti)

Pb: Bleiweiß, Cu: Kupferhaltiges Blau/ Grün (?); Ca: Kreide/ Gips (?); Fe: Eisenoxid/ Ocker (?); Ti: Bestandteil Fe/ Titandioxid (?); Sr: Bestandteil von Ca/ Pb (?)

Inkarnat: Pb, Ca, Hg, Sr

Pb: Bleiweiß; Ca: Kreide/ Gips (?); Hg: Zinnober, Sr: Bestandteil von Ca/ Pb (?)

Rot: Ca, Fe, Hg, Pb, Sr

Ca: Kreide/ Gips (?); Fe: Eisenoxid/ Ocker (?); Hg: Zinnober; Pb: Bleiweiß; Sr: Bestandteil von Ca/ Pb (?)

In der Bildschicht konnten folgende Pigmente bestimmt werden: Bleiweiß, Bleizinngelb, Zinnober, Eisenoxidrot, kupferhaltiges Grünpigment und Azurit.

Der Farbauftrag erfolgte deckend bis lasierend mit Pinseln in mehreren Schichten streichend und stupfend. Die blauen Gewänder sind auf grauer Untermalung modelliert. Signifikante Veränderungen im Malprozess sind im Röntgenbild nicht ersichtlich.

[Blumenroth, Heydenreich, unveröffentlichter Untersuchungsbericht, 04.10.2023]

  • untersucht von Diana Blumenroth
  • untersucht von Gunnar Heydenreich
  • Infrarot-Reflektografie
  • irr

Unterzeichnung

BESCHREIBUNG

Zeichengeräte/Material:

- flüssiges, schwarzes Zeichenmedium, Pinsel

Typ/Duktus:

- relativ detaillierte freie Unterzeichnung

- dünne Linien, in den Gesichter kurze bogenförmige Linien

Funktion:

- relativ verbindlich für die Malerei; Hauptkonturen, Binnenformen und Gesichtszüge sind angegeben; keine plastische Wiedergabe

Abweichungen:

- kleine Präzisierungen der Form während des Malprozesses; kleine Änderungen

INTERPRETATION

Zuschreibung:

- Werkstatt Lucas Cranach des Älteren

[Sandner, Smith-Contini, Heydenreich, cda 2016]

Erhaltungszustand

Datum04.10.2023

Das Gemälde befindet sich in einem weitgehend intakten und stabilen Zustand. Auf der Rückseite befindet sich eine Parkettierung. Es sind angeschnittene Fraßgänge eines früheren Anobienbefalls erkennbar. Am linken und rechten Bildrand ist die Tafel geringfügig beschnitten. Der linke Tafelrand ist etwa mittig mit einer ca. 19 cm langen und ca. 0,9 cm breiten Holzleiste ergänzt. Die Bildschicht weist eine ausgeprägte Alterssprungbildung auf. Die Malschicht ist partiell leicht berieben. Insbesondere im Bereich der Brettfuge und im oberen Randbereich gibt es einige kleinere Retuschen. Auf der Oberfläche befindet sich ein Firnis, vermutlich aus jüngerer Zeit.

[Blumenroth, Heydenreich, unveröffentlichter Untersuchungsbericht, 04.10.2023]

  • untersucht von Diana Blumenroth
  • untersucht von Gunnar Heydenreich

Zitieren aus dem Cranach Digital Archive

Eintrag mit Autor
<Autorenname>, 'Christus am Ölberg', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/PRIVATE_NONE-P071/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})
Eintrag ohne Autor
'Christus am Ölberg', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/PRIVATE_NONE-P071/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})

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