Unsere Indischen Stabschrecken


Indische Stabschrecken können mittels eines Zuchtsets aufgezogen werden und leben bis zu zwölf Monaten. Unsere Stabschrecken sind aus kleinen braunen Eiern geschlüpft und erreichen eine maximale Größe von zehn Zentimetern (Weibchen). Die Männchen sind mit fünf bis sechs Zentimetern etwas kleiner. Wir können unsere Stabschrecken also gut voneinander unterscheiden, wenn wir sie auf die Hand nehmen. Unser Männchen zeigt sich gern und oft, das Weibchen versteckt sich häufig gekonnt in den Zweigen, kommt aber sofort hervor, wenn es Futter gibt. Die Stabschrecken verfügen über eine grünliche oder bräunliche Färbung und sind flügellos. Im Wachstumsstadium häuten sie sich regelmäßig und benötigen in ihrem Terrarium entsprechend hohe Zweige, an denen sie sich mit den Vorderbeinen aufhängen und ihre alte Haut abstreifen. Das Terrarium sollte an einem hellen Ort jedoch nicht in der Sonne stehen. Als Futterpflanze haben unsere Stabheuschrecken besonders gut Efeublätter angenommen. Auch Kirschlorbeer, Rosen, Liguster oder Weißdorn eigenen sich als Nahrungsquelle. Die Rosen können mit Stielen bzw. ganzen Ästen ins Terrarium gesetzt werden, da ihre Dornen für die Stabschrecken nicht gefährlich sind. Welche Pflanzen den Insekten besonders gut schmecken, lässt sich an den angeknabberten Blatträndern gut erkennen. In unserem Fall werden neben den Efeublättern eindeutig die Rosen bevorzugt, Kirschlorbeer hingegen verschmäht unser Pärchen eisern. Die Futterblätter werden einmal pro Woche ausgetauscht und täglich mit Wasser aus einer Sprühflasche bzw. einem Handzerstäuber besprüht werden, damit die Stabschrecken Feuchtigkeit aufnehmen können. Ein Gefäß mit Wasser darf nicht ins Terrarium gestellt werden, da die Insekten darin ertrinken können.

Ungefähr zwei bis sechs Wochen nach ihrer letzten Häutung beginnen die Weibchen mit der Eiablage. Die Eier sollten auf einem Küchenpapier liegen und täglich vorsichtig mittels einer Sprühflasche befeuchtet werden. Es kann, je nach Jahreszeit bzw. Umgebungstemperatur und je nach Geschlecht, einige Wochen dauern, bis die Nymphen schlüpfen. Etwas Geduld ist hier also gefragt. Die geschlüpften Nymphen sind einen knappen Zentimeter lang, sehr empfindlich und dürfen nicht angefasst werden. Ausgewachsene Stabschrecken hingegen lassen sich problemlos auf die Hand nehmen. Wittern sie Gefahr, ziehen sie die Beine an den Körper heran und wirken wie ein kleines Ästchen. Sitzen die Stabschrecken hingegen mit ausgebreiteten Beinen auf der Hand, sind sie entspannt und nicht ängstlich. Unser Weibchen hat vor drei Wochen insgesamt neun Eier gelegt und wir warten gespannt, ob bzw. wann sich hier etwas bezüglich Nachwuchs tun wird. Denn die Überlebensrate der Eier ist nicht ganz so hoch und wir rechnen mit ein bis zwei Nymphen, die hoffentlich bald schlüpfen werden. Interessant ist übrigens, dass die Weibchen kein Männchen benötigen, um Eier abzulegen. Durch die sogenannte Jungfernzeugung sorgen sie auch ohne Partner für Nachkommen.

In freier Wildbahn werden Stabschrecken circa ein Jahr alt. Je nach guter Pflege können sie dieses Alter auch in Gefangenschaft erreichen. Aussetzen sollte man die Stabschrecken auf keinen Fall, da dies gesetzlich verboten ist, da die Tiere nicht in Deutschland heimisch sind. Unser Fazit: Wir beobachten und versorgen unsere Indischen Stabschrecken sehr gern und der Forschermehrwert für Kinder ist hoch. Die Pflege ist denkbar einfach, die Futterkosten liegen bei Null. Besonders interessant ist es, wenn die Tiere fressen. Der Begriff “Heuschreckenplage” erhält nochmals eine neue Bedeutung, wenn man sieht, in welchem Tempo eine Stabschrecke ein frisches Blatt vertilgt. Mit dem Zuchtset liefert die Forscherwerkstatt von Hagemann umfangreiches Schulmaterial mit Entwicklungsprotokollen, Broschüren, Quiz- und Bastelaufgaben. Informationen zum Stabschrecken-Zuchtset gibt es unter www.hagemann.de. Die Indischen Stabschrecken sind, allem Forschergeist zum Trotz, selbstverständlich alles andere als Kuscheltiere. Sie sollten keinem Lärm und keinen Erschütterungen ausgesetzt werden und vor neugierigen Kinderhänden geschützt sein.