Wissenswert: Versicherungen für Motorradfahrer

Unterschiede der Motorrad- und einer Autoversicherung

Egal, ob das Bike als reines Fortbewegungs- oder Hobbyfahrzeug genutzt wird: Genau wie Autofahrer müssen auch Motorradfahrer gut versichert sein, um am Straßenverkehr teilnehmen zu können. Wo genau die Unterschiede zwischen einer Motorrad- und einer Autoversicherung liegen und wie man diese miteinander verbinden kann, erklären wir hier.

Die Haftpflichtversicherung: Ein Muss für alle Kraftfahrzeuge

Zwischen Autos und Motorrädern gibt es keinen Unterschied, wenn es um die Notwendigkeit des Versicherungsschutzes geht. Beide motorisierten Fahrzeuge unterliegen dem Straßenverkehrsgesetz (StVG), an das sich Besitzer halten müssen. Für die Nutzung beider Fortbewegungsmittel ist zum Beispiel eine Haftpflichtversicherung zwingend erforderlich. Diese tritt in Kraft, wenn es zu einem Verkehrsunfall kommt, bei dem das Eigentum oder die Gesundheit eines anderen zu Schaden kommt. Tatsächlich kann man sein Motorrad ohne eine Haftpflichtversicherung gar nicht erst anmelden. Genauso wie bei Pkw muss die jeweilige Kfz-Versicherung eine Mindestdeckungssumme von 7,5 Millionen Euro aufweisen. Manche Versicherungen bieten im Schadensfall sogar eine Deckungssumme von bis zu 100 Millionen Euro. Mit einer solchen Variante ist man bestens vor den finanziellen Folgen eines Unfalls geschützt.

Die Kaskoversicherung: Das eigene Motorrad schützen

Während die Haftpflichtversicherung dann einspringt, wenn andere zu Schaden kommen, bietet die Kaskoversicherung Schutz für das eigene Motorrad. Sie funktioniert also genauso wie eine Kaskoversicherung für Pkw. Dabei muss der Schaden nicht unbedingt durch einen Verkehrsunfall entstanden sein. Auch Unwetter können beispielsweise in Form von Hagel oder umgestürzten Bäumen kostspielige Reparaturen am Fahrzeug erforderlich machen. Diese werden sogar von den meisten Teilkaskoversicherungen übernommen, die übrigens auch im Falle eines Diebstahls greifen. Möchte man als Motorradfahrer auch die Schäden am Fahrzeug abdecken, für die man selbst verantwortlich ist, ist eine Vollkaskoversicherung die richtige Wahl. Sie ist für Vielfahrer besonders sinnvoll, da das Unfallrisiko bei Motorrädern im Vergleich zu Autos etwa siebenmal höher ist. Bei einem selbstverschuldeten Unfall, der das eigene Motorrad beschädigt, ist dieses gleich mit abgedeckt.

Das Motorrad als Zweitwagen anmelden

Viele Motorradfahrer besitzen bereits einen Pkw, für den sie jeden Monat einen Versicherungsbeitrag entrichten. Anstatt sich eine separate Motorradversicherung anzuschaffen, kann ein Fahrer sein Bike einfach als Zweitfahrzeug mitversichern. So spart er unter Umständen mehrere hundert Euro im Monat. Wichtig ist, sich vorher zu erkundigen, welche Autoversicherung günstige Konditionen und Flexibilität bietet. Informationen zu verschiedenen Tarifen finden Sie zum Beispiel hier. Inwiefern sich die Höhe des Beitrags mit dem Zweitfahrzeug verändert, hängt von der Menge der Einträge im Straßenverkehrsregister ab. Befindet sich der Versicherte bereits in einer hohen Schadenfreiheitsklasse, bekommt er für die Mitversicherung des Zweitfahrzeugs womöglich attraktive Schadenfreiheitsrabatte. So zahlt sich das unfallfreie Fahren mit dem Auto gleich aus und senkt den Versicherungsbeitrag für zwei Fahrzeuge erheblich. Bei Neuzulassungen lohnt sich diese Regelung besonders, da neue Motorräder normalerweise in der Schadenfreiheitsklasse 0 eingestuft werden.

Die verschiedenen Typklassen bei Motorrädern

Genau wie bei Autos ist auch bei Motorrädern die Typklasse des Fahrzeugs ein wichtiger Faktor für den Versicherungsbeitrag. Versicherungsgesellschaften stufen ein Familienauto zum Beispiel anders ein als einen Sportwagen mit extrem hoher Motorleistung. Auch bei Motorrädern hängt der Preis der Versicherung von der Unfallwahrscheinlichkeit des jeweiligen Bikes ab. Für einen gemütlichen Chopper zahlt man so einen niedrigeren Beitrag als für eine sportliche Enduro. Dennoch gibt es hier kein wirkliches Typenklassenverzeichnis wie bei Autos. Jeder Versicherer nimmt diese Einordnung selbst vor. Dabei werden für jedes Modell die Schadensverläufe der Vorjahre genau angeschaut. Diese stellt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft zur Verfügung. Für die richtige Einstufung werden auch Regionalklassen für Motorräder zu Rate gezogen. Kommen in einem Zulassungsbezirk in Deutschland zum Beispiel überdurchschnittlich viele Motorradunfälle vor, gilt dieser als risikoreicher und es fallen höhere Beiträge an.

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Bericht vom 03.02.2020 | 8.326 Aufrufe

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