Freitag, 30. August - Samstag, 31. August 2019; Führung: Werner Endres
Der Grimming – kein leicht zu erreichender Berggipfel
Motto: Der Österreichische Alpenverein ist ein für alle Bergbegeisterten „offener Verein“ – mitgetragen durch die top- ausgebildeten VereinsführerInnen.
Warum? Die Erklärung folgt!
Der letzte Samstag im August wurde von unserem Tourenführer Werner bewusst für die anspruchsvolle Grimming-Überschreitung ausgewählt, da zu dieser Zeit mit stabilem Wetter gerechnet werden kann – vor allem Gewitter wären bei diesem Bergvorhaben äußerst kritisch.
Gestartet wurde pünktlich um 6:00 Uhr in der Ortschaft Niederstuttern, der Grimming, mit seinen 2.351 m konnte aufgrund von Frühnebelfeldern noch nicht gesichtet werden.
Die beiden Teilnehmer Sarah und Klaus waren entsprechend motiviert und ausgerüstet (u.a. Biwaksack, Regenschutz, Helm, …), sodass der über 1.700 Höhenmeter führende Aufstieg perfekt zu meistern war.
Ab einer Seehöhe von rund 1.000 Meter war bestes Bergwetter vorhanden.
Dann das Unvorhergesehene, wo die an den Tag gelegte Bergkameradschaft einen hohen Stellenwert erhält.
Nach rund 3 Stunden erreichte unserer Gruppe
den Beginn des Südostgrates und traf zufällig auf Sabine und Rudi, zwei Berggeher
aus der Nachbargemeinde unseres Tourenführers Werner.
Beide wollten ursprünglich den leichteren Grimmingaufstieg über das Multereck
in Angriff nehmen, ließen sich jedoch von anderen Bergsteigern verleiten, über
den schwierigeren Südostgrat den Gipfel zu erklimmen. Nach einem kurzen Abchecken
war für Werner klar, dass Sabine und Rudi seine Unterstützung für diesen
Aufstieg benötigen – und so wurde kurzerhand die Gruppe auf vier Bergsteiger
vergrößert.
Tolle Ausblicke ins Ennstal, interessante Kletterstellen und die bekannten Schlüsselstellen (u.a. „Risskletterei mit Durchschlupfmöglichkeit“ sowie „ins Nichts abfallende Felsplatte“) meisterten alle gemeinsam mit mehr oder weniger fachkundiger Unterstützung vom Tourenführer.
Am Gipfel angekommen – nach 4 1/2 Stunden –
war für Sarah, Klaus, Sabine und Rudi ein großartiges Gefühl; auch Werner war
froh, diese ungeplante und stellenweise fordernde Führung bergwärts gut
gemeistert zu haben.
Die beiden „aufgenommenen“ Bergsteiger bedankten sich herzlich und meinten, dass sie ohne
Unterstützung der AV-Gruppe den Gipfel nicht erreicht hätten.
Der Abstieg führte nurmehr Sarah, Klaus und Werner über die Nordwestseite (teilweise in leichter Kletterei) in die kleine Ortschaft Kulm, Sabine und Rudi wählten auf Anraten von Werner bewusst den leichteren Abstieg über das Multereck.
Der grandiose Bergtag mit rund 1.700 Höhenmeter im Aufstieg führte letztendlich nach 7 Stunden zum Ausklang ins Panoramabad nach Gröbming, wobei der Rücktransfer der drei Bergsteiger bereits im Vorfeld organisiert wurde.
Text / Fotos: Werner Endres