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Grimming Überschreitung (Grimming Überschreitung)

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Grimming Überschreitung

Kraxlerei

Kraxlerei

Am ersten Tag der Sommerferien starten wir um 11:00 Uhr beim Schulzentrum unseren Ausflug in die Steiermark. Wir sind mit 19 Teilnehmern eine eher kleine Gruppe, die Damen haben dieses Mal mit 13:6 eindeutig die Mehrheit.  

Bei der Abfahrt in Wörgl ist es noch stark bewölkt, während der Fahrt über Lofer tröpfelt es teilweise leicht. Nach Salzburg wird‘s heller, im Salzkammergut am Fuschl- und Wolfgangsee scheint schon die Sonne. Wir haben am 1. Tag viel Zeit, und kehren in Abersee beim Wiesenhof ein. Nach einer knappen Stunde geht‘s weiter in den steirischen Teil des Salzkammergutes.

Den Grimming - die meisten von uns kennen diesen gewaltigen Felsklotz von den Fahrten durch‘s Ennstal – sehen wir jetzt vom Ausseerland, der Gipfel noch in Wolken.

Bald sind wir beim Ausgangspunkt unserer Wanderung angelangt: Schloss Trautenfels. Bei angenehmer Temperatur starten wir zur Grimminghütte, angeschrieben ist eine Zeit von 1 Stunde. Der Weg ist gut, es bieten sich schöne Ausblicke, zB auf den kleinen Ort Pürgg. Die steirische Zeitangabe unterschreiten wir locker, in 35 Minuten sind auch die Schlusslichter da. Die Wirtsleute empfangen uns herzlich bei der kleinen Hütte.

Ein paar Unausgelastete gehen noch schnell ½ Stunde auf den Tressenstein, einen Hügel mit schönem Ausblick auf das Ennstal. Der Wirt ist auch heraufgekommen, und wir vereinbaren das Frühstück für 06:00 Uhr morgens, da ein wolkenloser Badetag angesagt ist. Zum Abendessen kocht uns der Chef Spatzl mit Salbeibutter und Schweinsbraten mit Pfefferoni und Brot, beides schmeckt uns sehr gut. In froher Erwartung des nächsten Tages beziehen wir früh das Lager im 1. Stock, sehr sauber und schön hergerichtet, ziemlich eng. Um Halbelf kommen die letzten aus der Gaststube, wir liegen da wie die Ölsardinen, aber eh fein.

Nach wunderbarer Nachtruhe – fast schnarchfrei! - beginnt um Viertel nach 5 das Rumoren in der Hütte, Wecker brauchen wir da keinen mehr ;-). Wir packen unsere Siebensachen, Punkt 6 Uhr sitzen wir schon beim guten Frühstück. Wir bedanken uns bei der Wirtin für den Frühservice und die gute Bewirtung, kurz nach Halbsieben starten wir. Nach sehr kurzer Flachstrecke geht‘s gleich zackig hinauf, und so bleibt‘s fast die ganze Strecke.

Zwei von uns wagen die Kletterei über den Südostgrat, der Rest der Gruppe wählt die 2-Gipfel-Variante über das Multereck. Gleich nach der Abzweigung ist eine Leiter bei einem Steilstück montiert. Dem hinteren Teil der Gruppe pfeifen gleich faustgroße Steine um die Ohren, alle die einen Helm mithaben setzen ihn hurtig auf. Der Berg ist halt ziemlich „rogla“.

Der nächste Abschnitt ist sehr schön, Almrosen, Enzian und Schuastanagä am Wegesrand, schöne Tiefblicke in das Ennstal zu türkisen Kies-Baggerseen, auch einige Nacktschnecken haben den Weg auf knapp 2000 m Höhe geschafft. Eine gute halbe Stunde gehen wir im kühlen Schatten einer Bergflanke, bald sind wir auf dem ersten Gipfel, dem Multereck.

Nach kurzer Rast geht‘s weiter, abschnittsweise auf einem breiten Grat, auf breitem Blumenwiesenrücken und durch scharfkantige Steinfelder. Das Kreuz sehen wir die ganze Zeit, der Weg geht ein bisschen auf und nieder, kleine Höhenverluste ;-)  Die Ausblicke zum Toten Gebirge im Norden, die Niederen Tauern im Süden und den schneebedeckten Dachstein vor uns entschädigen uns, sind ein Traum. Dann sind wir oben: die Schnellsten haben 4 Stunden für die 1400 Höhenmeter gebraucht, die Nachhut genau 5 Stunden. Wir jausnen, genießen die Windstille und die wunderbare Aussicht, auch zu den Gletschern der Hohen Tauern. 

Um Viertel nach 12 starten wir den Abstieg. Zunächst feine Wiesen- und Schotterwege, dann geht‘s richtig los: mehr als 500 Höhenmeter Kletterei, zum Glück sehr gut mit Stahlseilen versichert. Dann eine feine Schotterreise, bei jedem Schritt gibt‘s gratis 20 Zentimeter Abstiegshöhe dazu. Wider Erwarten gibt‘s noch mehrere seilversicherte Kletterstellen, da heißt´s immer gut aufpassen, der Berg ist auch auf dieser Seite ziemlich „rogla“. Ein kurzes Stück kraxeln wir durch ein schmales trockenes Bachbett gen Tal, bei Regen oder gar Gewitter wäre diese Route fatal. Die heute trockenen Verhältnisse sind bei den vielen glatten Stellen sehr günstig, bei feuchter oder nasser Oberfläche wären diese Passagen für uns „normale“ Berggeher schwierig bis unmöglich – die einzige Möglichkeit wäre anseilen. Der Weg im Wald ist auch sehr steinig, die Wegmacher waren noch nicht da. Die mitgenommenen 2 Liter Wasser gehen zur Neige, wir sind froh über den Brunnen im Weiler Kulm. Über frisch gemähte Wiesen und schöne Feldwege gehen wir auf der letzten Etappe in den Ort Krungl noch fast eine Stunde, insgesamt benötigen wir für die 1600 Höhenmeter Abstieg und die Flachstrecke genau 4 Stunden.

Der Wirt vom dortigen Gasthof Kanzler sammelt mit seinem VW-Bus einige langsamere Wanderer ein, damit alle noch etwas Gutes zum Essen bekommen. Und es wird ausgezeichnet aufgekocht in dem Landgasthaus, und wir langen tüchtig bei den Haupt- und Nachspeisen zu. Wir haben es uns auch verdient:

-       Energieverbrauch 10.200 kCal, bei 100 kg Gewicht – laut WIKI sind das 1,5 kg Fett ;-)

-       reine Gehzeit 8,5 Stunden, von 06:35 Uhr bis 16:20 Uhr

Um Dreiviertel 6 startet der Bus, die Rückfahrt durch‘s Ausseerland bei strahlendem Sonnenschein ist wunderschön, das Sitzen und Füße ausstrecken tut auch gut. Kurz vor 9 sind wir in Wörgl, rechtzeitig zum Fußball-EM-Finale.

Und das Fazit: Der Grimming war bei diesen optimalen Verhältnissen die Reise wert, eine supertolle Tour.

 Eg/2016

 
 
 

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