Montag, 26. März 2018

Vortrag zum Ölberg des Speyerer Doms

Der Ölberg im südlichen Domgarten 

Kunsthistoriker Dr. Hanns Hubach referiert beim Wissenschaftlichen Forum des Dombauvereins Speyer e.V.

Speyer. Am 5. April, 19 Uhr findet im Vortagssaal der Volksbank Kur- und Rheinpfalz das erste Wissenschaftliche Forum des Dombauvereins in diesem Jahr statt. Der Kunsthistoriker Dr. Hanns Hubach wird über das Thema „Olivetum Spirense – Gedanken zum Speyerer Ölberg“ referieren. 

Der 1509 bis 1511 errichtete Ölberg war ein im Domkreuzgang als frei stehender Zentralbau errichtetes, etwa 15 Meter hohes Gebäude, in dessen Zentrum, verteilt über eine künstliche Felslandschaft, eine monumentale, vielfigurige Skulpturengruppe der Gefangennahme Christi aufgestellt war. Damit wurde eine der spektakulärsten Zierarchitekturen im Übergang vom Spätmittelalter zur Renaissance geschaffen. Auf der Grundlage der erhaltenen Partien und Figurenfragmente sowie der vor seiner Zerstörung entstandenen detaillierten Ansichten des Ölbergs verfolgt der Vortrag das Ziel, ein möglichst authentisches Bild von den ursprünglichen künstlerischen Qualitäten des Bauwerks und seines Skulpturenschmucks zurückzugewinnen.
Seine Sonderstellung innerhalb der deutschen Architektur- und Kunstgeschichte wird dabei unmittelbar evident.

Die Aufarbeitung der literarischen Rezeptionsgeschichte, insbesondere der Urteile über die „atemberaubende“ Kunstfertigkeit der Bildhauer, ermöglicht zudem ein tieferes Verständnis der ursprünglich von dem Bauwerk und seiner künstlerischen bzw. liturgischen Inszenierung ausgehenden „performativ-theatralischen“ Reize, die bei Besuchern regelmäßig sehr persönliche, oft emotionale Reaktionen ausgelöst haben. 

Text: Dombauverein/ Foto: Klaus Landry