Zwei Exemplare von Similicaudipteryx mit unterschiedlichem Alter - und auch deutlich unterschiedlichem Federkleid

Foto: Xing Lida and Song Qijin

Peking/London - Amsel, Drossel, Fink und Star und die ganze Vogelschar sind, auch wenn sie ziemlich anders aussehen, Nachfahren der Flugsaurier. Einiges hatten die Vogelvorfahren mit dem heutigen Federvieh gemeinsam, in anderen Merkmalen unterschieden sie sich aber stark - zum Beispiel den Federn, wie chinesische Paläontologen heute im britischen Wissenschaftsmagazin "Nature" berichten (Bd. 464, S. 1338).

So sahen die Schwanzfedern des sogenannten Similicaudipteryx ungefähr so aus wie ein Kochlöffel, wie Fossilien zweier gefiederter Saurier aus der Unteren Kreidezeit (vor 100 bis 135 Millionen Jahren) nahelegen. An Kopf und Rumpf hatten die Tiere, die zu den Oviraptorosauria zählten und direkte Vorfahren der Vögel waren, daunenartige Federn

Die chinesischen Forscher machten aber eine weitere Entdeckung: Das jüngere Tier besaß Federn, die sich von denen des älteren deutlich unterschieden und bei heutigen Vögeln nicht vorkommen. Mit anderen Worten: Die vogelartigen Saurier wechselten ihre Federn bei der Entwicklung ebenso wie die Vögel bei der Mauser, schließen die Forscher.

Außerdem zeige die Studie, dass es in der Entwicklungsgeschichte eine Vielzahl von Formen gegeben habe, von denen sich nur sehr wenige bei den Vögeln erhalten haben. Bei anderen gefiederten Sauriergruppen waren bereits bänderförmige oder haarartige Federn gefunden worden. (tasch/DER STANDARD, Printausgabe, 29. 4. 2010)