1. Nachrichten
  2. Wissen
  3. Natur
  4. Paläontologie: Flugsaurier waren gut zu Fuß

Paläontologie: Flugsaurier waren gut zu Fuß
  • E-Mail
  • Teilen
  • Mehr
  • Twitter
  • Drucken
  • Fehler melden
    Sie haben einen Fehler gefunden?
    Bitte markieren Sie die entsprechenden Wörter im Text. Mit nur zwei Klicks melden Sie den Fehler der Redaktion.
    In der Pflanze steckt keine Gentechnik
    Aber keine Sorge: Gentechnish verändert sind die
4

Sie erreichten die Größe einer Giraffe und waren damit wohl die größten fliegenden Wirbeltiere. Doch die Azhdarchiden zogen es vor, ihre Beute zu Fuß zu jagen.

Einige der größten Flugsaurier der Gruppe Azhdarchidae erreichten eine Flügelspannweite von zehn Metern. Die Gruppe ist nach dem usbekischen Wort für Drache benannt. Forscher spekulierten bereits seit Längerem über die Lebensweise der Tiere. Sie beschrieben sie unter anderem als geierähnliche Aasfresser, fliegende Räuber, Wassertiere oder storchartige Allesfresser. Am weitesten verbreitet war in jüngerer Zeit eine Hypothese, nach der die Flugsaurier mit ihrem Schnabel im Wasser nach Beute fischten, während sie dicht über der Wasseroberfläche flogen, ähnlich den heutigen Pelikanen.

Lebensweise ähnelte den Störchen


Nach einer genauen Untersuchung der Fossilien der Azhdarchidae halten Mark Witton und Darren Naish von der Universität Portsmouth diese Theorie für unwahrscheinlich. Andere Tiere, die sich auf diese Weise ernährten, besaßen rund um den Schädel spezielle Anpassungen, etwa eine Art Stoßdämpfer gegen die Erschütterungen sowie seitlich verengte Unterkiefer. Die Azhdarchiden besaßen dergleichen dagegen nicht, schreiben die Wissenschaftler im Fachmagazin „PLoS One“. Die kleinen Füße der Tiere seien zudem nicht gut geeignet gewesen, um zu schwimmen oder im flachen Wasser von Seen zu waten. Zum Gehen an Land passten sie dagegen gut.



Der starre Nacken der Tiere spreche ebenfalls eher für das Leben als Landräuber. Er erlaubte es den Sauriern, ihre Schnäbel zum Aufpicken der Beute bis zum Boden zu senken, während er beispielsweise Flugmanöver erschwert hätte. Auch erhaltene Fußspuren sowie die landeinwärts gelegenen Fundorte der Fossilien unterstützen diese Vermutung. „Die Azhdarchidae haben wahrscheinlich kleine und mittelgroße Tiere und Früchte vom Boden geschnappt“, sagt Witton. „Da ihr Schädel über zwei Meter lang war, konnten sie Tiere bis zu der Größe eines heutigen Fuchses mit einem Bissen verschlingen.“ Ähnliche Lebensweisen wie die für die Flugsaurier beschriebenen gibt es bei Störchen oder am Boden lebenden Nashornvögeln. Dass die Saurier trotzdem flogen, schlossen die Wissenschaftler aber nicht aus.
sr/ddp/dpa
Zum Thema
Sie waren einige Zeit inaktiv, Ihr zuletzt gelesener Artikel wurde hier für Sie gemerkt.
Zurück zum Artikel Zur Startseite
Lesen Sie auch