Apple Silicon: Erste Chips "bald" aus den USA – und wenig Geld für ARM

Apple bereitet die Fertigung von ARM-Chips in Arizona vor und schließt Großbündnis mit dem Packager Amkor. Neuigkeiten gibt es auch zum Vertrag mit ARM.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 73 Kommentare lesen
Apple Silicon SoC.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Apple will bekanntermaßen nicht nur auf Taiwan als zentralen Standort seiner von TSMC durchgeführten SoC-Fertigung setzen. Nun gibt es Fortschritte aus Arizona zu vermelden, wo die Foundry vor allem für Apple gerade eine Großfabrik hochzieht. In einer Pressemitteilung vom Donnerstagabend heißt es, Apple werde die Dienste des Packagers Amkor Technology in Anspruch nehmen. Der wiederum hat sich bereit erklärt, rund zwei Milliarden US-Dollar in ein Werk in der Nähe des TSMC-Standorts in Peoria zu stecken.

Apple soll "der erste und größte Kunde der neuen Herstellungs- und Packaginganlage" sein – genauso wie man größter Kunde von TSMC in Peoria ist. Man sei "begeistert, dass Apple Silicon bald in Arizona produziert und gepackaged wird", so Apple-Chief-Operating-Officer Jeff Williams, der als rechte Hand von CEO Tim Cook gilt. Apple arbeitet schon seit mehr als zehn Jahren mit Amkor zusammen und ist bereits Packager für viele Chips, die "in allen Apple-Produkten intensiv genutzt" werden. Die Amkor-Anlage soll die größte outgesourcte Advanced-Packaging-Fabrik in Amerika werden und in der Endausbaustube über 2.000 Menschen beschäftigen. Welche Chips genau Amkor bearbeiten wird, wurde nicht genannt.

Von heute auf morgen geht es allerdings nicht los: Amkor selbst teilte in einem eigenen Statement mit, dass man mit einer "eingeschränkten Produktion" in den nächsten zwei bis drei Jahren beginnen wolle. Dazu soll auch der amerikanische Staat etwas dazugeben, man hat im Rahmen des CHIPS-Projekts der Biden-Regierung Fördermittel beantragt.

Unterdessen wurden erstmals Details dazu bekannt, welche Abgaben Apple an die seit Kurzem börsengelistete ARM Holdings plc entrichtet, die die Rechte an den Grundlagen der Apple-Silicon-Chips (und aller anderer ARM-basierter Prozessoren und SoCs) hält. Laut einem Bericht des IT-Fachdienstes The Information aus den USA sind es angeblich weniger als 30 US-Cent pro Chip. Apple soll aktuell nur "weniger als fünf Prozent" des jährlichen ARM-Umsatzes ausmachen. Apples Vertrag ist damit der günstigste unter allen Smartphone-Herstellern, die ARM-Technik nutzen. Der Konzern soll einen Pauschalbetrag ausgehandelt haben, muss also keine Prozentpunkte an ARM abführen. Nicht einmal an der Anzahl der Kerne wird demnach mitberechnet.

Die geringen Lizenzgebühren ärgern offenbar ARM-Besitzer SoftBank schon seit Jahren, doch ist es bislang nicht gelungen, dies zu ändern. Zuletzt soll Apple im September einen neuen Vertrag unterzeichnet haben, der bis mindestens 2040 läuft. Dennoch versuche ARM weiter, nachzuverhandeln. Apple gehört zu den Mitbegründern von ARM im Jahr 1990, hielt lange größere Anteile und ist auch jetzt wieder Investor seit dem Börsengang.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(bsc)