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Waschbär im Garten? Spannende Fakten zum maskierten Bären

Der intelligente Waschbär hat mit Waschen nichts am Hut. Woher sein Name kommt und viele spannende Fakten zum Räuber mit der Zorromaske.

Waschbär
Der Waschbär ist äußert intelligent und geschickt.

Der Waschbär ist kein heimisches Tier, sondern stammt ursprünglich aus Nordamerika. Bekannt ist, dass 1934 zwei Waschbär-Pärchen am Edersee in Hessen ausgesetzt wurden. Aber vermutlich stammt die hohe Waschbärpopulation in Deutschland von Tieren, die aus Pelztierfarmen ausgebüxt sind. Über 1,3 Millionen Waschbären sollen hierzulande leben - die meisten davon werden in Sachsen-Anhalt und Brandenburg gezählt.

Warum trägt der Waschbär eine Maske?

Der Waschbär ist ein Raubtier und zählt zur Familie der Kleinbären. Charakteristisch ist seine schwarze Zorromaske um die Augen. Augenmasken im Tierreich dienen zum Einen zur Tarnung, um im Gebüsch weniger aufzufallen. Zum Anderen dient die Schwarzfärbung im Augenbereich dazu, Blendeffekte abzumildern, denn schwarzes Fell reflektiert Licht weniger stark. Damit verbessert sich die Nachtsicht, denn Waschbären sind nachtaktive Tiere.

Waschbären waschen nicht

Der Waschbär ist ein begabter Angler.
Der Waschbär ist ein begabter Angler.

Seinen Namen hat der Waschbär von seiner Lieblingsbeschäftigung erhalten. Allerdings haben die Menschen sein Verhalten fälschlicherweise als „Waschen“ interpretiert. In Gefangenschaft beobachtete man, dass der Kleinbär seine Hände und allerlei andere Dinge in den Wassernapf tunkte. 

Das hat jedoch nichts mit Waschen zu tun, sondern das Tier geht seinem Instinkt nach. Sein natürlicher Lebensraum befindet sich in der Regel nahe Gewässern, wo er im seichten Wasser nach Nahrung fischt. Außerdem haben Waschbären einen ausgeprägten Tastsinn. Mit den Händen ertasten sie so Form und Beschaffenheit ihrer Beute. Bei den nordamerikanischen Algonquin-Indianern heißt der Kleinbär Arougoun, was soviel bedeutet wie „der mit den Händen scharrt“.

Waschbär hat Menschenhände

Waschbären haben Hände mit fünf Fingern, welche sie zum Sammeln, Abtasten und Schälen ihrer Nahrung nutzen. Eine Studie hat nachgewiesen, dass die Nerven in Waschbärhänden ähnlich verlaufen wie beim Menschen und somit mindestens genauso empfindlich sein sollen. Zudem haben sie Tasthaare über ihren Krallen, die ihnen helfen Objekte wahrzunehmen, bevor sie zugreifen. Waschbären können mit ihrer Fingerfertigkeit sogar Schlösser öffnen, Schrauben rausdrehen und Knoten von Schnürsenkeln lösen. Eine Untersuchung hat gezeigt, dass Waschbären giftige Kröten essen, weil sie in der Lage sind die Haut mit den Giftdrüsen abzuziehen.

Intelligenz: Waschbär knackt jedes Schloss

Waschbär in Mülltonne
Der Waschbär lässt sich nicht so leicht überlisten.

Waschbären zählen zu den intelligentesten Tieren der Welt. Wie schlau die Tiere sind, zeigte sich bereits bei einem Experiment des Ökologen H.B. Davis im Jahr 1907. Der Wissenschaftler ließ Waschbären unterschiedliche Schlösser knacken. Egal ob Riegel, Haken, Bolzen oder Hebel, die Tiere fanden schnell heraus, wie sich das Schloss öffnen lässt. Außerdem merkten sie sich die Lösung, was ebenfalls von hoher Intelligenz zeugt. Die kanadische Stadt Toronto entwickelte wegen einer Plage extra eine waschbärensichere Mülltonne. Doch es dauerte nicht lange, da hatten die Tiere den Dreh raus und den Schlussmechanismus geknackt.

Hunger größer als der Magen

Waschbären sind Allesfresser. Sie fressen im Grunde alles: Nüsse, Früchte, Pflanzen, Insekten, Vögel, Vogeleier, Fische, Amphibien, Abfälle und kleine Säugetiere. Nichtsdestotrotz haben sie einen verhältnismäßig kleinen Magen. Der Magen eines ausgewachsenen Tiers kann in etwa 150 g aufnehmen, das sind 2 bis 3 Prozent des Körpergewichts. Zum Vergleich: Ein Fuchs kann 6 Prozent seinen Körpergewichts auf einmal fressen. Leider stehen auf dem Speiseplan des Waschbären auch bedrohte Arten. So haben Untersuchungen gezeigt, dass viele geschützte Tiere wie Molche, Feuersalamander und Wechselkröten auf sein Konto gehen.

Winterruhe statt Winterschlaf

Der Waschbär hält keinen Winterschlaf, dafür Winterruhe.
Der Waschbär hält keinen Winterschlaf, dafür Winterruhe.

Waschbären halten keinen Winterschlaf. Aber sie verkriechen sich für die kalte Jahreszeit in einer schützenden Höhle und halten sogenannte Winterruhe. Dabei bleibt die Körpertemperatur und der Herzschlag gleich, aber das Tier schläft für die meiste Zeit. In kurzen Wachphasen und bei milden Temperaturen streunt er auf der Suche nach Nahrung etwas herum , um sich danach wieder in die warme Schlafhöhle zurückzuziehen. 

Waschbär: Kot erkennen

Als Kulturfolger macht sich der Waschbär vielerorts in Wohngebieten breit, denn dort findet er als Allesfresser ein großes Nahrungsangebot. Er verkriecht sich auch gerne in Geräteschuppen und Dachböden. Ein Hinweis auf Bärenbesuch sind seine Kothaufen. Die Ausscheidungen sind dunkel, länglich und in der Regel relativ fest. Entdecken Sie diese Kotspuren im Garten unter Obstbäumen und sind Obstkerne darin zu sehen, können Sie sicher sein, dass ein Waschbär zu Besuch war. Kernobst frisst der Bär besonders gern. Aufgrund der Infektionsgefahr sollten Sie den Kot nur mit Handschuhen beseitigen und im Hausmüll entsorgen. Tierkot hat nichts auf dem Komposthaufen oder in der Biotonne verloren.

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