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Tipps für den Anhängerbetrieb Tipps für den Anhängerbetrieb: Die Sache mit dem Haken

Von Heiko Haupt 21.09.2004, 15:09
Die richtige Sicherung der Ladung ist wichtig. (Foto: dpa)
Die richtige Sicherung der Ladung ist wichtig. (Foto: dpa) Jens Schierenbeck

Klettwitz/München/dpa. - Einer der wichtigsten Punkte sind die Gewichtsgrenzen. Ein Hänger stellt eine Last für das Auto dar - und deren Gewicht hat Grenzen, die in den Fahrzeugpapieren als zulässige Anhängelast stehen. «Die Anhängelast ist die tatsächlich gezogene Last. Sie wird aber oft mit dem zulässigen Gesamtgewicht verwechselt», erklärt Sigurd Rudolph, Sachverständiger der Dekra in Klettwitz (Brandenburg).

«Ist die zulässige Anhängelast mit 1500 Kilogramm angegeben, darf auch ein Anhänger mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 2500 Kilogramm gezogen werden.» Das zulässige Gesamtgewicht sagt nur, welche Obergrenze für den vollen Anhänger gilt. Im Beispiel darf der Anhänger gezogen werden, so lange er nicht mehr als 1500 Kilogramm wiegt. Zur Kontrolle kann eine Fahrzeugwaage angesteuert werden.

«Dem angegebenen Leergewicht kann man nicht immer trauen», warnt Rainer Süßbier, Technischer Leiter der Gesellschaft für technische Überwachung (GTÜ) in Stuttgart. «Oft sind Sonderausstattungen des Anhängers dabei nicht berücksichtigt.» Wer auf der sicheren Seite sein will, sollte also die Gewichtsgrenzen nicht ausnutzen.

Der nächste Punkt ist die so genannte Stützlast. «Das ist die Last, welche die Deichsel des Anhängers in senkrechter Richtung auf die Anhängerkupplung ausübt», erläutert Sigurd Rudolph. Auch hier gibt es Grenzwerte, die nicht überschritten werden dürfen. «Teilweise haben die Deichsel und die Anhängerkupplung unterschiedliche Stützlasten», so Süßbier. Hier gilt der geringere Wert als Obergrenze.

Beim Ermitteln der Stützlast hilft ein Hausmittel: «Man stützt die Deichsel mit einem Holzstück auf einer Personenwaage ab», so Arnulf Volkmar Thiemel, Techniker beim ADAC in München. «Grundsätzlich sollte ein Anhänger aber so beladen werden, dass die Last vorwiegend von dessen Achsen und nicht von der Deichsel getragen wird.»

Vor einer Fahrt muss die Ladung gesichert werden, sonst wird sie in Kurven oder beim Bremsen zur Gefahr. «Ich rate zu Zurrgurten aus stabilem Nylongeflecht, die sich mit Ratschen spannen lassen», so Thiemel. Dann ist vor dem Start noch der Anhänger an sich zu kontrollieren. Er kann Mängel aufweisen, an die Laien kaum denken. Zum Beispiel können die Reifen mit der Zeit porös und rissig werden.

Außerdem raten die Experten zur Beleuchtungs-Kontrolle. Damit lässt sich auch feststellen, ob die Steckverbindung zum Zugfahrzeug in Ordnung ist. Unterwegs gilt es, vorsichtig zu sein und sich auf die geänderten Verhältnisse einzustellen - etwa beim Bremsen. «Gerade ein ungebremster Anhänger stellt eine zusätzliche Masse dar, die von den Bremsen des Autos aufgefangen werden muss», so Sigurd Rudolph.