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Segeln auf thermischen Strömungen Flugsaurier waren gute Gleiter

Flugsaurier waren die größten flugfähigen Tiere, die jemals lebten. Ihre gigantischen Flügel waren jedoch nicht dafür geeignet, starke Winde auszuhalten. Stattdessen nutzen sie thermische Strömungen zum langsamen Gleiten.

Die Schwingen der Saurier spannten sich zwischen dem Körper und dem Arm der Tiere auf.

Die Schwingen der Saurier spannten sich zwischen dem Körper und dem Arm der Tiere auf.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die gigantischen Flugsaurier, die die Erde bis vor 65 Millionen Jahren bevölkerten, segelten vermutlich auf thermischen Luftströmungen entlang der Küste sowie über ruhige Meere. Ihre Flügel waren nicht dafür gebaut, schnelle oder gar stürmische Winde auf hoher See auszuhalten. Das berichtet der britische Forscher Colin Palmer von der University of Bristol in den "Proceedings B" der britischen Royal Society. Form und Bauweise der Flügel habe es ihnen aber ermöglicht, sehr langsam zu fliegen - und vor allem zu landen. Dies sei angesichts der zerbrechlichen Knochen der Saurier überlebenswichtig gewesen.

Pterosaurier waren die größten flugfähigen Tiere, die jemals lebten. Ihre elastischen Schwingen spannten sich zwischen dem Körper und dem Arm der Tiere auf, genauer gesagt zwischen Körper und einem überlangen Finger der Hand. Die Flügelknochen waren sehr dünn und luftgefüllt, um das Gewicht des Flügels möglichst gering zu halten. Colin Palmer baute nun Abschnitte des Flügels aus dünnen, gebogenen Schichten eines Verbundwerkstoffs aus Epoxidharz und Carbonfasern nach und testete sie in einem Windkanal. Anhand der Daten ließ sich auf die aerodynamischen und die Flugeigenschaften der Saurier zurückschließen

Thermische Aufwinde genutzt

Die Pterosauierer flogen demnach sehr langsam und hatten nur eine geringe Sinkgeschwindigkeit. Damit konnten sie Hangsegeln und thermische Aufwinde für ihren Flug nutzen. Dynamisches Gleitfliegen auf hoher See, wie es etwa heute die Albatrosse können, waren mit den Pterosaurier-Flügeln hingegen nicht möglich.

Die langsame Fluggeschwindigkeit habe jedoch dazu beigetragen, Unfälle beim Landen zu vermeiden und es vermutlich überhaupt erst ermöglicht, dass die Pterosaurier größer als alle ausgestorbenen oder heute noch lebenden Vögel werden konnten. Andererseits habe sie dies auch extrem anfällig für starke oder turbulente Winde gemacht, ganz ähnlich wie die Paraglider von heute.

Quelle: ntv.de, dpa

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