Mercedes und der Undine-Brunnen in Baden
Gleich einmal vorweg; Mercedes, die anmutige Lieblichkeit und Namensgeberin der gleichnamigen Automarke ist weder ein göttliches Wesen noch eine Erscheinung am Sternenhimmel (Stern, das Logo der Automarke). Mercedes war auch nicht die Tochter von Daimler oder Benz, wie oftmals angenommen wird – NEIN – sie war das Nesthäkchen von Rachel (geb. Goggmann 1854-1893) und Emil Jellinek (1853-1918) und eine „echte Badenerin“.
Ein weiteres märchenhaftes Wesen ist Undine, eine Wassernymphe, die sich bis in alle Ewigkeit in einen Erdenmenschen verliebte, erzählt der deutsche Romantiker „Friedrich de la Motte Fouqué (*1777 † 1843 ). Als um 1900 der Wiener Bildhauer Josef Valentin Kassin (1856-1931) den Auftrag erhielt, eine außergewöhnliche Brunnenanlage im Kurpark Baden zu schaffen, wählte er als Thema des Märchens der unglücklich verliebten Wassernymphe aus.
Kassin ging mit aller Kraft ans Werk, Badener-Charakteren wurden für die Geisterwesen ausgewählt. Als Modell für die „märchenhafte Udine“ kam für den Bildhauer nur ein einziges Mädel in Frage, es handelte sich um die 14-jährige Mercedes Jellinek. Ihr Antlitz wurde mit kräftigen Schlägen in weißen Carrara-Marmor geschlagen. Seither sind sie vereinigt, die Namensgeberin der Weltmarke „Mercedes“ und die unglückliche Nymphe „Undine“, vereinigt in der Brunnenanlage im Kurpark zu Baden.
Eingeweiht wurden die Wasserspiele am 1. Juli 1903, zur Fertigstellung der städtischen Wasserleitung.