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Bielefeld

Giftiger Nachwuchs im Naturkundemuseum

Während der Ausstellung über „tödliche Lebensretter“ 
haben die Farnstabschrecken zwölf kleine Schreckchen ausgebrütet

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Filigran: Die Farnschrecke, aktuell vermehrt zu sehen im Naturkundemuseum. | © Naturkundemuseum

Filigran: Die Farnschrecke, aktuell vermehrt zu sehen im Naturkundemuseum. | © Naturkundemuseum

08.01.2019 | 08.01.2019, 04:30

Bielefeld. Überraschender Nachwuchs im Bielefelder Naturkundemuseum: Während der Ausstellung „Gifttiere – tödliche Lebensretter" (läuft bis zum 17. März) sind kleine Farnstabschrecken geschlüpft.

Die Ausstellung möchte das negative Image der Gifttiere ins rechte Licht rücken. „Dazu zeigen wir verschiedene lebende Tiere, die der Besucher durch dickes Glas aus der Nähe beobachten kann. Darüber hinaus klären wir über den möglichen Nutzen der Gifte für die Menschen auf", sagt Ausstellungsbetreuer Markus Oulehla. So könne etwa ein Gift, das ein Beutetier durch einen rasanten Blutdruckabfall außer Gefecht setzt, Menschen mit hohem Blutdruck helfen.

Es werden verschiedene Spinnen, Skorpione, Frösche, Molche, einige Giftschlangen, sowie giftige Krustenechsen und eben ein paar Insekten gezeigt. Unter anderem die Stabschrecken. Nicht zu verwechseln mit Stabheuschrecken. Insgesamt sind 40 Arten mit etwa 70 Tieren – Tendenz mit dem Nachwuchs steigend – in der Ausstellung vertreten. Die Farnstabschrecken, wissenschaftlich „Oreophoetes peruana", sind im Gegensatz zu vielen anderen Stab- und Gespenstschrecken sehr auffällig gezeichnet.

„Die Weibchen sind schwarz-gelb gestreift, während die Männchen knallrot gefärbt sind. Dies sind Warnfarben, denn die Tiere können bei Bedrohung ein übelriechendes, öliges Sekret absondern, dass der Verteidigung dient." Die Lebenserwartung der Tiere beträgt etwa vier Monate, daher werde diese Zeit genutzt, um möglichst viele Jungtiere in die Welt zu setzten. Die Jungtiere schlüpfen nach etwa zwei bis drei Monaten aus Eiern und sind rund einen Zentimeter lang.

Bis zur Geschlechtsreife benötigen die Tiere etwa vier Monate und reichlich Farnblätter als Nahrung. Sie werden bis zu sieben Zentimeter lang. Zwölf junge Farnstabschrecken sind gesichtet worden, sagt Oulehla. „Wie viele sich genau im Terrarium verstecken sei schwer zu sagen, da sie zwischen den Ästen und Farnblättern viele Versteckmöglichkeiten haben."