Bünde/Köln. "Ist ja praktisch wie ein Friedhof hier. Wer einmal ein Plätzchen hat, den kriegst du nicht mehr weg." Mit Zitaten wie diesen wurde Bernd Stromberg zum beliebtesten TV-Fiesling in Deutschland. Mit seinen Sprüchen trifft er voll ins Schwarze, denn seine Mitarbeiter sind fester Bestandteil der Serie – dazu zählt auch der Bünder Andreas Hermann. Der 31-Jährige ist seit Donnerstag auch im gleichnamigen Kinofilm zu sehen, der derzeit den ersten Platz der deutschen Kinocharts belegt.
Gesehen hat Andreas Hermann den Film allerdings noch nicht. "Ich habe die Premiere in der vergangenen Woche leider verpasst, weil ich vier Wochen beruflich als Tontechniker in Nicaragua für einen Dokumentarfilm unterwegs gewesen bin und erst seit Kurzem zurück bin." Der 31-Jährige bedauert, dass er nicht mit seinen Kollegen das Blitzlicht auf dem roten Teppich genießen konnte. "Alle Darsteller wurden zur Premiere eingeladen", sagt Hermann. "Ich habe während der Dreharbeiten viele Freunde gefunden und freue mich immer sehr, wenn ich sie sehe."
Mit Hauptdarsteller Christoph Maria Herbst, der Bernd Stromberg spielt, habe Hermann gute Erfahrungen gesammelt: "Herbst ist total sympathisch und hat mir viel Mut gemacht. Das gesamte Team ist sehr locker, aber gleichzeitig auch sehr professionell. Deshalb hat der Job auch so viel Spaß gemacht."
Deshalb werde sich Hermann diese Woche den Film ansehen. "Ich bin schon sehr gespannt und aufgeregt. Es wird unglaublich, denn zum ersten Mal sehe ich mein Gesicht auf der großen Leinwand", sagt Hermann begeistert. Dabei sammelt er bereits seit 2005 Erfahrungen als Schauspieler. Seit der zweiten Staffel der TV-Serie ist Hermann Mitglied der Produktion. "Ich wurde deshalb in der Vergangenheit immer mal wieder angesprochen."
Doch seitdem der Trailer zum Kinofilm läuft, habe die Bekanntheit zugenommen. "Ich spiele nur eine Nebenrolle und werde trotzdem erkannt. Das wundert mich immer wieder, weil ich mich einfach nicht daran gewöhnen kann." Doch genau das mache die TV-Serie so besonders. "Das Zusammenspiel aus Stromberg und seinen Kollegen ist einmalig. Ich glaube, dass die Sendung deshalb so erfolgreich ist." Diesem Stil ist Regisseur Arne Feldhusen auch im Kinofilm treu geblieben.
"Allerdings waren die Dreharbeiten Anfang des Jahres 2013 anders als für die Serie", sagt Hermann. "Wir hatten mehr Zeitdruck und die technische Ausstattung war aufwendiger. Trotzdem hat der Dreh wieder sehr viel Spaß gemacht." Dabei hat Hermann seine Rolle bei Stromberg dem Zufall zu verdanken. "Ich habe 2005 mein Studium in Köln begonnen.
Auf der Suche nach einem Nebenjob habe ich mich als Tontechniker bei der Produktionsfirma von Stromberg beworben." Doch Hermann wird nicht als Tontechniker engagiert, sondern als Darsteller und spielt seitdem den bequemen Büromitarbeiter, der Arbeit aus dem Weg geht. Dabei begeistert er nicht mit viel Text, sondern mit Mimik und Gestik. "Meine Rolle ist mit jeder Staffel gewachsen.
Ich habe dabei viel Freiraum zum Improvisieren." Neben seiner Stromberg-Rolle spielte Hermann auch in Ladyland, einer Weiterentwicklung der Serie Ladykracher von Anke Engelke. "Die Schauspielerei hat mir geholfen, mich weiterzuentwickeln und ein Netzwerk aufzubauen. Aber sie war nie mein Ziel. Ich bin seit meiner Schulzeit begeisterter Tontechniker", sagt Hermann, der als selbstständiger Tontechniker in Köln lebt.
"Der Bezug zu meiner Heimat ist sehr stark. Ich bin regelmäßig bei meiner Familie und meinen Freunden in Bünde und Kirchlengern."
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