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Gletscher

Gletscher sind zu Eis gewordene Schneemassen in den Bergen und in den Polarregionen, die Wasserhaushalt und Klima der Erde nachhaltig beeinflussen.

Gletscher picture alliance/dpa/HPIC | -

Gletscher als zu Eis gewordene Schneemassen spielen für die Erde und die Menschen eine enorme Rolle. Die großen Eisflächen reflektieren das Sonnenlicht und reduzieren die Erderwärmung. Für die Menschen sind Gletscher als Trinkwasserspeicher überlebenswichtig. Seit 1850 ziehen sich die Gletscher durch den Klimawandel zurück. Derzeit sind noch 10 % aller Landflächen von Gletschereis überzogen. In den Eiszeiten haben sie große Teile Deutschlands erfasst und 32 % aller festen Oberflächen der Erde bedeckt. Sie tragen wesentlich zu den Landschaftsformen der Erde bei. Zurückgelassene Moränen der Eiszeitgletscher findet man sowohl im Süden wie auch im Norden Deutschlands.

Was ist ein Gletscher?

Das Besondere an Gletschern ist, dass sie in Bewegung sind, obwohl sie auf festem Eis bestehen. Dafür muss das Eis mindestens 30,48 Meter dick sein. In den Alpen findet man die Gletscher oberhalb der Baumgrenze, wo es ausreichend kalt ist. An der Spitze eines Berghangs liegt ihr Einzugsgebiet. Dort verfestigt sich der Schnee nach und nach und rutscht als Eis langsam ins Tal. Alpen-Gletscher bewegen sich jährlich bis zu 150 Meter ins Tal. Im Himalaja gibt es Gletscher, die bis zu 1500 Meter im Jahr schaffen. Am Ende des Gletschers liegt oft eine Gletscherzunge. Darüber gibt es bei großen Gletschern regelrechte Gletscherströme. Der größte Gletscher der Alpen ist der Aletschgletscher im Jungfraumassiv der Schweiz mit einer Länge von 23,6 km. In Deutschland gibt es zusammen mit dem nördlichen Schneeferner nur fünf Gletscher. Die größten Gletscher der Erde finden sich in den Polargebieten. Der Lambert-Gletscher in der Antarktis ist der weltgrößte Gletscher.

Nutzen und Gefahren der Gletscher

In den Alpen werden die Gletscher als Sommerskigebiete genutzt, zum Beispiel der Rettenbachferner im Ötztal oder der Tuxer Gletscher im Zillertal. Wichtig ist die Bedeutung der Gletscher für die Energiegewinnung und für das Trinkwasser. In den Hohen Tauern wird das Gletscherwasser in hochalpinen Stauseen zur Stromerzeugung genutzt. Gefahren können durch Gletscherstürze entstehen, die Hochwasserwellen erzeugen. Für Bergsteiger sind Gletscherspalten eine Gefahr. Deshalb sollten Gletscher nur mit einem Bergführer begangen werden.