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Traditionsschanzen im Umbau – Teil 1: Kulm-Skiflugschanze

am 07.11.2014

Der Winter naht mit großen Schritten und somit wird die Zeit auf den Baustellen auch immer knapper. Die Spotlights der vergangenen Monate waren ohne Zweifel auf den Umbaumaßnahmen in Bad Mitterndorf (Österreich) und im slowenischen Planica. Wir beleuchten die Baumaßnahmen und stellen die beiden neuen Skiflugschanzen im Detail vor. Den Anfang machen wir mit der Kulm-Skiflugschanze in Bad Mitterndorf/Tauplitz.

2015 jähren sich 65 Jahre Skifliegen am Kulm. Sechs Umbauten und vier Skiflug-Weltmeisterschaften hatte die bis heutige einzige Natur-Flugschanze (eine Schanze ohne künstlichen Anlauf und Vorbau) hinter sich, welche insgesamt 16 Schanzenrekorde bewirkten. Der letzte stammt aus dem Jahre 2009 und wurde mit 215,5 von Gregor Schlierenzauer aufgestellt. Ihn drückte es bei der Landung scharf in den Radius, doch er stand den Sprung gerade so. Sechs Jahre zuvor segelte sein Landsmann Christian Nagiller sogar auf 220 Meter, doch er hielt dem Landedruck nicht stand. Doch dieser Flug war ein Fingerzeig für die Organisatoren, dass der Kulm mehr hergeben würde als bislang angenommen.

2010 lief das letzte Zertifikat aus; es wurde nur provisorisch verlängert unter der Bedingung, den Bakken bis zur Skiflug-WM 2016 zu adaptieren und das Profil zu erneuern. Zu dieser Zeit verfolgte man in Vikersund ebenfalls das Bestreben den alten Bakken grundlegend zu sanieren. Die Organisatoren führten einen Wettlauf um den Weltrekord und reichten bei der FIS einen Antrag ein. Die Höhendifferenz zwischen Schanzentischkante und Auslauf solle von 130 auf 135 Meter ausgeweitet werden. Die Macher am Kulm hatten zwischenzeitlich sogar mal eine Differenz von 150 Metern im Kopf. Wie OK-Chef Hubert Neuper im Rahmen des „Forum Nordicum“ in Willingen mitteilte, seien die nun feststehenden 135 Meter „die richtige Entscheidung. Die Dimensionen wären sonst einfach zu groß geworden. Auch für den Zuschauer hätten Weiten um die 220 Meter nicht mehr spektakulär ausgesehen. Ich bin mir dennoch sicher, dass Weiten bis zu 300 Meter möglich sind.“

Nach dem letzten Weltcupfliegen im Januar dieses Jahres gingen die Bauarbeiten los. Alles begann damit, den Anlauf zu adaptieren. Durch die Rückversetzung des Schanzentisches um 23 Meter verlor der Kulm nun seinen Status als einzige Natur-Flugschanze, denn sowohl der Tisch (aus Beton) als auch der Vorbau sind nun künstlich. Der Weg zum Schanzentisch wurde mittels einer Metallkonstruktion abgezweigt, die teils auf den alten Anlauf gelegt, teils gestellt wurde. Größere Maßnahmen im oberen Teil der Schanze wurden nun nicht nötig, da in den letzten Jahren immer weit unten abgefahren wurde. Durch diesen kurzen Anlauf musste weder der Schanzenkopf umgebaut, noch im Startbereich etwas verändert werden. Mittels einer stehenden Metallkonstruktion springt man nun eher und auch höher ab. Neuper stellte in seiner Präsentation zudem dar, dass das Fluggefühl nun ein gänzlich anderes sei, da sich die Flieger durch die Baumaßnahmen nun oberhalb oder zumindest am oberen Rand des umliegenden Waldes fliegen.

Logischerweise musste so auch der Vorbau erhöht werden – die maximale Höhe der Konstruktion beträgt 8 Meter. Im Bereich des Vorbaus wurden nun auch Windnetze installiert, um den Wettkämpfern mehr Sicherheit zu ermöglichen. Auch die Baumaßnahmen im unteren Teil der Schanze waren im Vergleich zu anderen Großprojekten fast marginal. Man gestaltete nun den Aufsprung etwas flacher, um weiter in den Radius hineinfliegen zu können. Zudem wurde die Landezone um bis zu 10 Meter verbreitert. Schanzenchef Lambert Grill erklärte im September gegenüber berkutschi.com: „Unmittelbar nach dem Schanzentisch hatten wir bisher eine Breite von 7,5, in Zukunft werden es 16 Meter sein. Auf Höhe des K-Punktes wird der Hang von ca. 30 auf 40 Meter verbreitert". Der neue Schanzentisch steht am Beginn des Alten, sodass es etwas so aussieht, als ob es zwei Etagen wären - sind es aber nicht. Auch der Juryturm wurde von außen adaptiert. Das einzig noch bestehende Problem ist, dass es keinen Platz für das Springerdorf gibt. Neuper und Co. hoffen diesen Fall bis zur WM 2016 gelöst zu haben.

Die gesamten Baumaßnahmen bewirkten nun, dass der K-Punkt der Schanze auf 200 Meter liegt, was vorher noch die Hillsize war. Diese liegt nun bei 225 Metern, somit sind diese beiden Rahmendaten identisch zum Skflygingsbakke in Vikersund. Im Gegensatz aber zu Vikersund ist man am Kulm in erster Linie nicht hinter dem Weltrekord her. Auch diese Sichtweise habe sich im Verlaufe der Baumaßnahmen ergeben, erklärte Hubert Neuper, der 1982 auf „seiner“ Schanze mit 167 Metern einen Schanzenrekord markierte. „Der Weltrekord wäre zwar schön, aber man muss auch die Rahmenbedingungen beachten. Wir haben bei den Wettkampfzeiten regelmäßig Rückenwind, der uns wohl den Kampf um den Weltrekord erschweren würde. Für mich zeichnet einen guten Wettkampf vor allem ein Kampf um Weiten in Bereich des Hillsizes aus und das möchten wir unseren Fans bieten.“

Es spricht also vieles dafür, dass der Ausbau des Kulms keinen Weltrekord zufolge haben wird. Allem Anschein nach wird die Zahl der aufgestellten Weltrekorde auf der österreichischen Flugschanze also bei drei stehen bleiben: 1962 und 1965 war es zweimal DDR-Springer Peter Lesser (141 und 145 Meter) und 1986 nach dem vorletzten Umbau Österreichs Star Andreas Felder mit 191 Meter, denen diese Kunststücke gelangen. Die Steirer haben kosten- und naturgünstig gebaut und sind keinem Größenwahn verfallen. Der Kulm wird sich in neuem Gewand zeigen, aber sicher so bodenständig bleiben, wie er immer war. Nur etwas größer.

Interessant wird auch die Beantwortung der Frage wer den ersten Flug auf dem neuen Kulm absolvieren wird. Das wird die österreichische Bevölkerung in einem Voting entscheiden. Laut Hubert Neuper werden um die fünf Springer zur Wahl gestellt und derjenige mit den meisten Stimmen wird die Schanze einweihen. Namen nannte Neuper allerdings nicht, somit wird die Spannung weiter hochgehalten.

Schanzen:

AUT Bad Mitterndorf (Tauplitz)

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4)   Jens   schrieb am 19.01.2015 um 12:14:

Halbe Wahrheit

Deine Aussage ist nicht ganz richtig, nicht der Tisch wird abgesenkt, sondern der Vorbau um 2-3m erhöht (siehe skifliegen.at). Dürfte deutlich günstiger sein als den Tisch abzusenken. Außerdem weiß ich nicht wie schlimm das mit dem Luftstand wirklich ist, da die Flugkurve relativ schnell in "normale" Höhen übergeht (zumindest sah das so im TV aus).

3)   Jörg Taubel   schrieb am 17.01.2015 um 23:35:

Umbau nach Weltcup 2015

Nach dem Weltcup 2015 erhielt der Veranstalter von der FIS die Auflage, das Profil der Schanze zu korrigieren und die Höhe des 5 m (!) hohen Schanzentisches zu verringern, welche eine Gefahr für die Springer darstellt, da diese dadurch einen viel zu hohen Luftstand haben. Das ist völlig korrekt und muss umgebaut werden.
ABER: vor jedem Weltcupspringen muss ein Verantwortlicher der FIS die Profile der Schanzen auf Richtigkeit kontrollieren. Wurde das wissentlich ignoriert, nur um das Skifliegen am Kulm nicht Knall auf Fall ausfallen zu lassen ? Und das soll Sicherheit für die Skispringer sein ? Wohl kaum !

2)   Luis Holuch   schrieb am 07.11.2014 um 15:45:

@Niklas

Danke für den Hinweis, ist korrigiert!

1)   Niklas   schrieb am 07.11.2014 um 14:02:

Salzburger? Der Kulm liegt in der Steiermark.



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