Andreas Hofer (Freiheitskämpfer)

Aus Salzburgwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Josef Speckbacher, Andreas Hofer, Pater Joachim Haspinger

Andreas Hofer (* 22. November 1767 in St. Leonhard im Passeier, Südtirol; † 20. Februar 1810 in Mantua, Italien, erschossen) war Gastwirt, Vieh- und Weinhändler. Bekannt und auch für Salzburg von Bedeutung ist er durch den Koalitionskrieg im Jahre 1809, in dem er der Tiroler Volksführer war.

Leben

Der am Sandhof im Südtiroler Dorf St. Leonhard in Passeier geborene Andreas Hofer war der Sohn der Wirtsleute das Gasthofes "Am Sand" an der Jaufenstraße in Passeier, die bereits früh verstarben, die Mutter 1780, der Vater 1774. So waren Andreas Hofer und seine drei Schwestern aus der ersten Ehe des Vaters bereits früh elternlos und wurden von der Stiefmutter erzogen, die das Wirtshaus mit nicht sehr viel Geschick führte.

Andreas "Anderl" Hofer besuchte die Schule, wie es die damals junge Schulreform vom 6. Dezember 1774 der Königin Maria Theresia verlangte. Seine ersten Lehrer waren Priester. Doch konnte er auch in seinen späten Jahren nur nach der Mundart schreiben.

Besonders der Glaube war in Südtirol ein fester Teil des Lebens und die Kirche hatte ihren natürlichen Platz in der Welt der heranwachsenden Menschen. Auch die Gottergebenheit Hofers stellt eine besondere Eigenschaft dar. Hofer vertraute und gehorchte Bischöfen und Priestern mehr, als dem von ihm trotzdem hochgeschätzten Kaiser in Wien. Auch die kurze Regierungszeit Hofers in Innsbruck war eine von tiefer Religiosität geprägte Zeit. Jeden Tag begann Hofer sein Tagwerk mit einer heiligen Messe und am Abend wurde in der Hofburg der Rosenkranz gebetet, auch wurden alle militärischen Aktionen mit einer heiligen Messe begonnen.

Als Andreas Hofer in seinen Lehrjahren war, ging er mit einem guten Freund, es war ein Weinhändler wie Hofer selbst, auf Reisen und durchquerte viele Gebiete, wie zum Beispiel Nordtirol, Südtirol und Osttirol, Welschtirol und Oberitalien. Bei diesen Reisen gewann er viele neue freundschaftliche Kontakte und auch Sprachkenntnisse, da er auch italienisch sprechende Gebiete bereiste.

Mit 22 Jahren übernahm er 1789 den elterlichen Sandhof und tilgte die Schulden, die seine Stiefmutter gemacht hatte. Im gleichen Jahr ehelichte er die um zwei Jahre ältere Anna Ladurner, welche die Tochter des Plonerhofbesitzers Peter Ladurner aus Algund in der Nähe von Meran war.

Politische Karriere

Koalitionskrieg 1809

Nachdem der dritte Koalitionskrieg, einer der Napoleonischen Kriege, 1805/06 mit einer Niederlage Österreichs geendet hatte, wurde der größte Teil Tirols dem mit Napoleon verbündeten Königreich Bayern angeschlossen und erhielt den offiziellen Namen "Südbayern". Als Österreich 1809 neuerlich Frankreich herausforderte, erhoben sich die Tiroler gegen die bayrischen und französischen Machthaber. Bei diesem Volksaufstand vom 9. April 1809 war Andreas Hofer "vom Haus Österreich erwählter Kommandant". Außerdem war Hofer, der schon längst Schützenhauptmann war, ein Vertrauter Erzherzog Johanns. Andreas Hofer beauftragte den Krimmler Anton Wallner, Schützenhauptmann der Pinzgauer Schützen, mit der Organisation der Salzburger Landesverteidigung gegen die Bayern und Franzosen für den Befreiungskrieg 1809 und übernahm dann selbst nach dem Abzug der österreichischen Truppen Mitte Mai das Kommando über die Tiroler. So siegte Hofer am 25. Mai 1809 sowie am 29. Mai 1809 über die Schlachten am Bergisel bei Innsbruck. Es kam am 12. Juli 1809 zum Znaimer Waffenstillstand, doch kurze Zeit danach besetzten französische Truppen erneut das Land Tirol. So rief Andreas Hofer zum Landsturm auf und siegte erneut am 13. August 1809 am Bergisel. Darauf regierte er von 15. August 1809 bis zum 21. Oktober 1809 von Innsbruck aus das Land. Nach dem Frieden von Schönbrunn am 14. Oktober 1809 wagte Hofer jedoch erneut die Fortsetzung des Kampfes und verlor dabei am 1. November 1809 die vierte Schlacht am Bergisel. Am 11. November 1809 forderte er neuerlich zum Widerstand auf, der jedoch zusammenbrach. Andreas Hofer ergriff die Flucht, doch er wurde von Franz Raffl verraten und schließlich am 28. Jänner 1810 auf der Mähderhütte der Pfandleralm, der Alm des Prantacher Hofes gegenüber St. Martin im Passeier, nahe Hofers Heimatsort, gefangen genommen. Er wurde in Mantua vor ein Kriegsgericht gestellt und auf Befehl des Franzosenkaisers Napoleon hingerichtet.

Im Jahre 1823 gelang es einigen Offizieren, die Gebeine Hofers aus dem Ausland zu stehlen. Sie wurden in der Innsbrucker Hofkirche beigesetzt.

Bildergalerie

Quellen und Literatur