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Manfred Deix: Keine Gnade vor seiner Feder

Foto: imago

Berühmter Karikaturist Manfred Deix gestorben

Der österreichische Zeichner Manfred Deix ist tot. Der Karikaturist starb im Alter von 67 Jahren. Er galt als einer der wichtigsten satirischen Chronisten seines Landes.

Der österreichische Zeichner und Karikaturist Manfred Deix ist tot. Er starb am Samstag im Alter von 67 Jahren, wie der Direktor des Karikaturmuseums Krems, Gottfried Gusenbauer, am Montag der österreichischen Nachrichtenagentur APA bestätigte.

Der 67-jährige Deix war über die Grenzen Österreichs bekannt. Die von ihm dargestellten Typen wurden als Deixfiguren bekannt, der Begriff wurde sogar in den Duden aufgenommen. Dort sind sie definiert als die "ins Lächerliche verzerrte Darstellung eines Menschen".

Deix wurde mit seinen drastischen gemalten und gezeichneten Zeitkommentaren beim Publikum populär. In seinen Bildern gewährte der Satiriker Einblicke in die Abgründe des modernen Lebens und verlieh der österreichischen Seele Ausdruck. Dabei galt er als schonungs- und kompromisslos, weswegen er sich unzählige Diffamierungen, Prozesse und Anfeindungen gefallen lassen musste.

Deix wurde 1949 in St. Pölten in Österreich geboren. Bereits als Kind zeichnete er gern. Mit elf Jahren hatte er seine eigene wöchentliche Comicstripserie in der "Niederösterreichischen Kirchenzeitung". ab 1965 studierte er an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien. Schließlich schrieb er sich an der Akademie der bildenden Künste am Schillerplatz in Wien ein.

In den Siebzigerjahren veröffentlichten erste Magazine seine Arbeiten, darunter "profil", "trend", später auch "Stern" und SPIEGEL. Seine gemalten Kommentare und Titelblätter machten Deix schnell berühmt. Bei Herausgebern und Chefredakteuren waren vor allem seine späten Abgabetermine berüchtigt.

Mit "Cartoons" erschien 1980 der erste Deix-Sammelband in Buchform. Es folgten weitere, darunter "Der dicke Deix", oder "Der goldene Deix" und "Der heilige Deix". Momentan ist eine Auswahl seiner Cartoons in der Ausstellung "Für immer Deix!" im Karikaturmuseum Krems zu sehen.

Deix war rücksichtslos - auch sich selbst gegenüber. Sich selbst beschrieb er einmal so: "Ich zeichne, rauche, saufe." Seit den Achtzigern hatte Deix mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Nachrichten über seinen schlechten Gesundheitszustand. 2014 musste eine Buchpräsentation nach einem Zusammenbruch kurzfristig verschoben werden.

"In erster Linie war er politischer Karikaturist, aber er zählte mit Sicherheit zu den ganz großen Künstlern Österreichs", sagte Gusenbauer.

gia/dpa