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Berg mit besonderer Geschichte: Daher hat der Ölberg in Wuppertal seinen Namen

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Blick auf den Ölberg in Wuppertal mit der Friedhofskirche
Ein Berg in Wuppertal-Elberfeld bekam seinen Namen durch Öllampen (Archivfoto). © Stefan Ziese/Imago

Im Norden Wuppertals trägt ein Berg in einem Wohngebiet den Namen „Ölberg“. Den Namen bekam der Berg während dem 19. Jahrhundert.

Wuppertal – Sommerzeit ist Ausflugszeit. Auch in NRW bieten sich viele Orte für einen Ausflug an. Wer sich für Natur und Stadtentwicklung interessiert, wird dabei auch in Wuppertal fündig. Denn dort gibt es einen besonderen Berg – den sogenannten „Ölberg“. Seinen Namen verdankt der Ölberg einer kuriosen Geschichte.

Ölberg in Wuppertal: Der Berg, der nach Öllampen benannt wurde

Der Ölberg liegt am nördlichen Hang der Wupper im Stadtteil Elberfeld. Seinen Namen hat der Berg allerdings nicht etwa wegen dort vorkommenden Ölreserven. Vielmehr hat die Namensherkunft mit der Geschichte der Stadt und der Energieversorgung im 19. und 20. Jahrhundert zu tun.

Ölberg Wuppertal – Infos kompakt

Ort: Wuppertal

Stadtteil: Eberfeld

Besonderheit: Arbeitersiedlung

Namensherkunft: Von Öllampen, die auf dem Berg als Lichtquelle genutzt wurden

Etwa um das Jahr 1900 wurde das Gebiet laut dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) zum Wohngebiet für Arbeiter. Bis ins Jahr 1920 gab es jedoch keine Stromversorgung auf dem Ölberg. „Daher entzündeten die Bewohner ihre Lampen mit Öl oder Petroleum, was den noch heute geläufigen Namen ‚Ölberg‘ herbeirief“, so der Landschaftsverband.

Ölberg in Wuppertal verlor an Image – heute entsteht dort ein Szeneviertel

Friedhofskirche am Elberfelder Ölberg
Die Friedhofskirche zählt zu den bekanntesten Bauten auf dem Wuppertaler Ölberg (Archivfoto). © imageBROKER/imago

Als in den 1950er und 1960er Jahren eine immer größer werdende Arbeitslosigkeit in Wuppertal einsetzte, verloren auch viele Bewohner des Ölbergs ihren Job. In der Folge verlor das Viertel auf dem Ölberg an Image, sagt der Landesverband Rheinland.

In letzter Zeit hat sich das Ansehen aber wieder gebessert. „Heute macht man sich die Vielfalt in dem Viertel zunutze. Ein multikulturelles Szeneviertel entsteht“, so der LVR. Besonders bekannt ist die Friedhofskirche auf dem Ölberg. Die aus dem 19. Jahrhundert stammende Kirche ist bereits von weitem auf dem Ölberg sichtbar. Jedes Jahr findet zudem ein Ölbergfest statt.

Ölberg Wuppertal – das gibt es dort heute

► Restaurants und Cafés

► Supermärkte

► Wohnungen

► Parks

► Spielplätze

► Bildungseinrichtungen

► Krankenhaus

► Kirche

Auch baulich hat der Ölberg in Wuppertal seine Besonderheiten. Denn laut LVR verfügt der Ölberg über zahlreiche denkmalgeschützte Häuser aus der Gründerzeit. So auch 74 Häuser in der Marienstraße, die mit einer weitgehend unveränderten Fassade einen historischen Straßenzug aus der Jahrhundertwende vom 19. ins 20. Jahrhundert darstellen. Auch Treppen gibt es auf dem Ölberg genügend, um die Höhen dort zu erklimmen. Kein Wunder, denn Wuppertal hat mit über 500 Treppen sogar die meisten in Deutschland.

Zweiter Ölberg NRWs liegt im Siebengebirge – Auch andere Länder haben Ölberge

Der Ölberg in Wuppertal ist keineswegs der einzige Ölberg in NRW. Denn mit dem großen Ölberg gibt es im Siebengebirge am Rhein bei Bonn noch einen weiteren Ölberg. Dieser wird von einem kleinen Nebengipfel mit dem Namen „kleiner Ölberg“ umgeben. Auch in anderen Ländern Europas gibt es Ölberge. So zum Beispiel in der Nähe von Innsbruck in Österreich. Der am bekannteste Ölberg liegt allerdings etwas weiter im Südosten Europas – in Jerusalem in Israel. (jr)

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