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Düsseldorf Keine 6. Staffel

"Stromberg" – Nach dem Kinofilm ist Schluss

'Stromberg - Der Film' Setvisit 'Stromberg - Der Film' Setvisit
Christoph Maria Herbst (Mitte) ist im Februar 2014 in einem Kinofilm ein letztes Mal als Bernd Stromberg zu sehen
Quelle: Getty Images/Mathis Wienand
Seit 2004 pöbelt Stromberg sich durchs Büro und in die Herzen seiner Fans. Im Februar 2014 kommt er auf die Kino-Leinwand. Danach ist Schluss. Eine sechste Staffel wird es nicht geben.

Ein letztes Mal darf Christoph Maria Herbst als Bernd Stromberg seine Mitarbeiter und Kollegen quälen. Mit "Stromberg – Der Film" verabschiedet sich Deutschlands fiesester Chef von seinen Zuschauern.

Denn nach fünf Staffeln der Fernsehserie und dem Film soll Schluss sein. Im Februar 2014 kommt der Streifen in die Kinos. 3000 Fans dürften dem Kinostart besonders entgegen fiebern. Sie haben das Projekt mitfinanziert.

"Und bei uns können sie sogar noch etwas verdienen", sagte Produzent Ralf Husmann am Dienstag am Drehort in Arnsberg. Zwischen 50 und 1000 Euro haben die Investoren gegeben – insgesamt eine Million. "Pro Kinobesucher fließt ein Euro an die Investoren zurück", sagt Husmann.

Ab dem millionsten Zuschauer reduziere sich das auf 50 Cent. Aber sollte Stromberg die Kinokassen klingeln lassen, dürften sich die Investoren über eine fette Rendite freuen.

"Stromberg ist Kult"

"Ich glaube, darauf kommt es vielen gar nicht an", sagte Petra Müller von der Filmstiftung NRW. Sie sieht im sogenannten Crowdfunding, also dem Einsammeln von Geldern aus der Fangemeinde, ein Zukunftsmodell.

Dass allerdings in nur sieben Tagen alle Anteile der "Stromberg Film AG" vergeben waren und die Million zusammenkam überraschte sie. "Das geht nur, wenn schon ein Markenwert da ist. Und Stromberg ist Kult."

Auch Hauptdarsteller Christoph Maria Herbst war vom Erfolg des Finanzierungsmodells überrascht. Er selbst habe keine Anteile mehr bekommen: "Als ich mich angemeldet habe, war schon alles weg", sagte er. Dass die Fans einen Teil der 3,3 Millionen Euro teuren Produktion finanzieren, setze ihn aber nicht unter Druck. "Wenn ich einen Film mache, ist mein eigener Anspruch das Wichtigste."

Auch Herbst geht davon aus, dass es den Investoren nicht ums Geldverdienen geht. "Die freuen sich, wenn sie ihre Urkunde ausdrucken und dann hinter Glas ins Büro oder aufs Gästeklo hängen können."

Betriebsausflug der Capitol-Versicherung

Über den Inhalt des Film verraten Schauspieler und Produzent nicht viel. "Wir haben das Rad nicht neu erfunden", sagt Husmann. Aber es seien auch nicht einfach nur vier Plots aneinandergereiht worden, um auf Kinolänge zu kommen.

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Vielmehr entspinnt sich die Handlung rund um einen Betriebsausflug der Capitol-Versicherung. Stromberg und seine Mitarbeiter Ulf (Oliver K. Wnuk), Ernie (Bjarne Mädel) und Tanja (Diana Staehly) sind mit der gesamten Belegschaft in einem Hotel einquartiert. Und da könne ja einiges passieren, sagte Husmann.

Herbst scheint den Abschied von Stromberg nicht zu bedauern. Seit zehn Jahren macht er in der gleichnamigen TV-Serie mit seinem Macho-Gehabe und seinen Pöbeleien mehrfach preisgekrönte Unterhaltung. Und nun gebe es sogar noch "den Ritterschlag Kinofilm".

Er habe nie vorgehabt, Stromberg zu melken, bis die Milch versiegt. Und auch nach einem Drehtag könne er sich gut von der Figur distanzieren: "Dazu brauche ich keine Therapie. Das dauert eine Rasurlänge. Das ist dann wie ein Befreiungsschlag."

dpa

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