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„Stromberg“ zahlt Geld an seine Unterstützer

Der Schauspieler Christoph Maria Herbst als Bernd Stromberg im Kinofilm „Stromberg – Der Film“ Der Schauspieler Christoph Maria Herbst als Bernd Stromberg im Kinofilm „Stromberg – Der Film“
Der Schauspieler Christoph Maria Herbst als Bernd Stromberg im Kinofilm „Stromberg – Der Film“
Quelle: dpa
Es war das bislang bekannteste deutsche Crowdfundingprojekt: Mehr als 3000 Klein-Anleger finanzierten die Produktion des „Stromberg“-Films mit. Jetzt können sie sich ihren Gewinn auszahlen lassen.

Die Investoren des „Stromberg“-Crowdfundingprojekts können sich nach der erfolgreichen Kinosaison des Streifens ab sofort ihre Einlage mit Gewinn auszahlen lassen. Das teilte die Produktionsfirma Brainpool TV GmbH mit.

Insgesamt würden an die Gemeinschaft der Finanzierer, die eine Million Euro aufgebracht hatte, nach der ersten Abrechnungsperiode seit dem Kinostart 1,169 Millionen Euro ausgeschüttet.

Stromberg-Autor Ralf Husmann (r.) überreicht einen symbolischen Check an einen Investor
Stromberg-Autor Ralf Husmann (r.) überreicht einen symbolischen Check an einen Investor
Quelle: obs

Der Gewinn auf das vor knapp drei Jahren investierte Kapital liegt damit den Angaben zufolge bei insgesamt 169.607 Euro, was etwa einer Rendite von rund 17 Prozent entspricht. Die Anteilseigner würden aber auch weiterhin an dem Film verdienen, erklärte die Produktionsfirma. Der nächste Abrechnungsstichtag sei Ende Februar 2015.

Eine Million Euro in einer Woche

Mehr als 3000 Klein-Anleger hatten die Produktion des auf der beliebten Fernsehserie „Stromberg“ basierenden Kinofilms mitfinanziert.

Bei dem bislang bekanntesten Crowdfunding-Projekt in Deutschland stellten sie binnen einer Woche nach dem im Internet gestarteten Aufruf der Produktionsfirma insgesamt eine Million Euro bereit. Sie erwarben dabei Anteile zum Nennwert von je 50 Euro und wurden im Gegenzug zu vorab festgelegten Konditionen an den Verkaufserlösen der Kino-Eintrittskarten beteiligt.

„Stromberg – der Film“ lief im Februar 2014 an und wurde nach Brainpool-Angaben auch in der Schweiz, Österreich, Luxemburg und Belgien gezeigt. Insgesamt hatte er in den ersten sechs Monaten 1,339 Millionen Zuschauer. In Deutschland führte er zeitweise die Kinocharts an.

Forderung nach besserer staatlicher Aufsicht

Bei Crowdfunding oder auch Crowdinvesting (zu deutsch etwa: Schwarm- oder Gruppenfinanzierung) wird Geld von vielen einzelnen privaten Anlegern eingesammelt, statt es von professionellen Kreditgebern zu leihen. Die Idee erhielt in den vergangenen Jahren durch das Internet Auftrieb, weil dieses eine relativ unkomplizierte Koordination von Angebot und Nachfrage ermöglicht.

Bislang werden Crowdfunding und Crowdinvesting vor allem im nicht-kommerziellen Bereich eingesetzt, etwa bei der Finanzierung von künstlerischen Ideen oder journalistischen Projekten für spezielle Zielgruppen.

Es gibt aber auch einen wachsenden Markt für Projekte zur Finanzierung von Geschäftsideen. Dies hat auch zu Forderungen nach einer besseren staatlichen Aufsicht geführt, um Anleger vor den damit einhergehenden Verlustrisiken zu schützen.

AFP/pos

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