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Betriebsausflug der Capitol-Versicherung

In Arnsberg wird „Stromberg – Der Film“ gedreht

Bjarne Mädel hat sich da was ausgedacht. Als die Fotografenmeute ruft und seine Kollegen mal freundlich, mal mit lustigen Grimassen in die Kameras schauen, fummelt er an seiner Armbanduhr rum. Immer wieder, jedes Mal. So kennen wir ihn, also nicht Bjarne Mädel, sondern seine Figur in der gefeierten Serie „Stromberg“. „Ernie!“, rufen die Fotografen. Doch Bjarne Mädel blickt weiter auf die Uhr. Das kann nur eins heißt: höchste Zeit für einen Kinofilm.

Gunnar A. Pier

Bjarne Mädel schaut beim Pressetermin unentwegt auf die Uhr, Christoph Maria Herbst schneidet Grimassen, Oliver K. Wnuk verzieht das Gesicht.
Bjarne Mädel schaut beim Pressetermin unentwegt auf die Uhr, Christoph Maria Herbst schneidet Grimassen, Oliver K. Wnuk verzieht das Gesicht. Foto: Gunnar A. Pier

Fünf TV-Staffeln gibt es inzwischen rund um das Leben in der Abteilung Schadensregulierung bei der fiktiven Capitol-Versicherung. Im Mittelpunkt steht Chef Bernd Stromberg (Christoph Maria Herbst), der sich gerne „der Papa“ nennt und sehr treffend mit einem eigenen Zitat charakterisiert ist: „Fachwissen schränkt auch ungeheuer ein.“ Jetzt steuert das Stromberg-Ensemble auf den Höhepunkt der eigenen Geschichte hin: Mit einem abendfüllenden Kinofilm soll die Stromberg-Ära beendet werden. Gedreht wird derzeit in einem Landhotel nahe dem sauerländischen Ort Arnsberg. In dieser Woche stellten die Akteure ihr Projekt vor.

Leinwanderfahrungen sind schon vorhanden

Von der Flimmerkiste auf die Kinoleinwand – ein großer Unterschied? „Nein“, findet Herbst: „Das würde ja bedeuten, dass wir die Serie so nebenbei machen und uns fürs Kino jetzt mal so richtig anstrengen. Wir haben das Projekt von der ersten Sekunde an sehr ernst genommen.“ Bjarne Mädel aber, bekannt als Berthold „Ernie“ Heisterkamp, ergänzt trocken: „Unsere Köpfe sind im Kino plötzlich zwölf mal zwölf Meter groß – darüber möchte ich als Darsteller gar nicht nachdenken.“

Immerhin gibt‘s erste Leinwand-Erfahrungen, weil schon so manche Fernseh-Staffel Vorpremiere im Kino feierte. „Da haben wir alle festgestellt, dass selbst die Folgen, die fürs Fernsehen produziert wurden, auf der Kinoleinwand funktionieren“, erklärt Herbst. Das ist auch das Verdienst des Regisseurs Arne Feldhusen („Tatortreiniger“), der sehr detailverliebt Bilder inszeniert. „Die lustigsten Szenen passieren ja oft im Hintergrund in der Unschärfe.“ Das wirkt in Groß erst recht.

Filminhalt bleibt Geheimnis

Was genau im Film geschieht, soll übrigens bis zum Filmstart im Februar 2014 ein Geheimnis bleiben. Nur der ungewöhnliche Drehort verrät schon etwas, schließlich wurden bislang nur selten Szenen außerhalb der Versicherungsräume in Köln gedreht. Diesmal macht sich Strombergs Abteilung auf zum Betriebsausflug. Was dort geschieht? Geheim!

Die Charaktere jedenfalls sollen zumindest für diesen Film weiterleben. Ulf und Tanja, Frau Schirrmacher – und „Ernie“. Bjarne Mädel hebt den Blick von der Uhr. Zeit für den nächsten Dreh.

Fans haben den Film mitfinanziert

Mit einem neuen Konzept wurde die Finanzierung des „Stromberg“-Films auf die Beine gestellt: Eine Million Euro haben die Fans bereitgestellt, sie werden dafür beim Erfolg am Gewinn beteiligt. Vier Monate hatten die Akteure um Autor und Produzent Ralf Husmann eingeplant, um für das Geld zu trommeln – doch schon nach wenigen Tagen war die Million zusammen.

Die Fans in die Finanzierung einzubinden, ist dabei auch eine Marketing-Maßnahme. So ist Stromberg-Darsteller Herbst sicher: „Es schweißt uns mit dem Fans zusammen.“ Den wenigsten ginge es darum, am Ende Profit zu machen. Petra Müller von der ebenfalls beteiligten Film- und Medienstiftung NRW ist sicher: „Die würden dem Film das Geld auch schenken.“

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